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Zum Organspendetag vom 1. Juni: Die schockierende Geschichte einer Mutter
Das Leben von Renate Greinert wendet sich von einem Tag auf den anderen, als ihr Sohn von einem Auto angefahren und schwer verletzt wird. Nachdem die Ärzte ihn für hirntot erklären, müssen die Eltern eine folgenschwere Entscheidung treffen. Der berührende Zeugenbericht wirft wichtige Fragen zum Thema Hirntod und Organspende auf und wird von Kla.tv anlässlich des „Tag der Organspende“ vom 1. Juni 2019 ausgestrahlt.[weiterlesen]
Meinung ungeschminkt – anlässlich des heutigen „Tag der Organspende“ mit der berührenden Geschichte von Renate Greinert zur Organentnahme bei ihrem Sohn Christian. Das Leben von Renate Greinert hat sich von einem Tag auf den anderen gewendet als ihr Sohn im Alter von 15 Jahren von einem Auto angefahren wurde und schwer verletzt wurde. Nachdem die Ärzte ihn für tot erklärten, musste sie eine folgenschwere Entscheidung treffen. Hören Sie nun einen Auszug aus ihrem Zeugenbericht:
„Die Mediziner ließen keinen Zweifel daran, dass Christian schwer verletzt war und wenig Hoffnung auf Rettung bestand. (...) Er wurde beatmet, um sein Bett standen die unterschiedlichsten Monitore und zeichneten Kurven auf, an seinem Bett hing ein Urinbeutel, der sich immer schneller füllte, bis er durch einen Eimer ersetzt wurde. (…) Sein Oberkörper war nackt, bei seinem Anblick fror ich ganz elendig. Vorsichtig habe ich seinen Arm berührt. Christian war warm. Ich dachte, alle ärztlichen Bemühungen galten meinem Kind. Aber das war ein Trugschluss. Man versuchte sein Leben zu erhalten, um mit seinen lebenden Organen andere Menschenleben zu retten. Die Untersuchungen und Medikamente galten nicht ihm, sondern den anderen. Man hinderte ihn am Sterben, da nur die Übertragung von lebenden Organen den erhofften Erfolg für andere bringt. (…) Die ganze Zeit war die Sorge der Mediziner, dass er doch noch vor der Organentnahme verstarb. Irgendwann wurden wir aus dem Zimmer geschickt, man wollte ein EEG (= Elektro-Enzephalogramm, das die Hirnströme misst) ableiten. (...) Außerdem wartete man auf ein Team von Neurochirurgen. Diese haben wir nicht gesehen, obwohl sich ein Protokoll von zwei Neurochirurgen in Christians Akte befindet, zu einem Zeitpunkt als wir vor Christians Tür warteten. Stattdessen erschien ein Arzt aus der Notaufnahme, um uns zu erklären, dass Christian jetzt „tot“ (also hirntot) sei und sauber, gemeint war frei von Medikamenten. Wir würden gleich um eine Organspende gebeten, so sagte er uns schon einmal vorab, damit wir anfangen könnten, nachzudenken. (...) Wir mussten in ein kleines dunkles Zimmer zurück, nur erhellt vom Schein der Straßenlaternen, vom Licht des Flures. Dort warteten wir, zu keiner Bewegung fähig, gefroren in unserem Entsetzen. Plötzlich der Oberarzt! „Christian war doch sicher ein sozialer Mensch, der auch an andere dachte…“ Tat er das? Ich wusste es in diesem Augenblick nicht mehr. „Es gibt andere Kinder, die sterben müssen, wenn sie nicht rechtzeitig ein Organ bekommen!“ Ich war wie versteinert, konnte nur denken: „Es ist vorbei.“ Der Arzt drängte, da säßen andere Mütter genauso verzweifelt wie wir an den Betten ihrer Kinder, aber wir könnten helfen! Ich wollte überhaupt keinen Tod, weder den meines Kindes noch den von anderen Kindern. Ich war nicht fähig zu antworten. Mein Mann gab schließlich den Ausschlag: „Wenn man helfen könnte… Was würden sie nehmen?“ fragten wir. „Entweder Herz oder Leber oder Nieren, eventuell Knorpelmasse?“ Ich konnte nicht mehr in Zusammenhängen denken, habe nicht mehr realisiert, dass Organe nur in einer Operation entnommen werden können. Unsere Hoffnungen waren brutal abgeschnitten. Wir waren getrennt von unserem Kind, konnten es nicht mehr halten und haben es losgelassen. Wir mussten uns von Christian verabschieden, die Geräte, an die er angeschlossen war, liefen weiter, er war immer noch warm, er wurde weiter behandelt, Infusionen wurden erneuert. Ich konnte seinen Tod im ursprünglichsten Sinn des Wortes nicht „begreifen“, aber ich habe den Medizinern geglaubt und vertraut. Fünf Tage später wurde Christian nach Wolfsburg überführt. Ich wollte ihn noch einmal sehen, noch einmal spüren, anfassen, die Endgültigkeit um einen Bruchteil hinausschieben. Das Bestattungsinstitut riet ab, er hätte sich zu sehr verändert. Ich hatte keine Vorstellung, was man mir mitteilen wollte. Auf mein Drängen öffnete der Friedhofswärter den Sarg. Ja, da lag Christian, leichenblass, kalt wie Stein, unbeweglich, obwohl ich nie vorher einen Toten gesehen hatte, gab es keinen Zweifel, jetzt war er wirklich tot. Ein Schnitt zog sich von seiner Kinnspitze bis tief in den Ausschnitt seines Hemdes, die Augen fehlten. Mein Kind sah aus, wie eine ausgenommene Gans. Wozu hatten wir ja gesagt? Ich musste erst die Akten anfordern, um zu erfahren, dass man ihm Herz, Leber, Nieren und die Augen entnommen hatte, man hatte ihm sogar die Beckenkammknochen aus dem Körper gesägt und verkauft. Unser Einverständnis zu einer Organentnahme war ungefragt zu einer Multiorganentnahme ausgeweitet worden. Der letzte Blick auf mein Kind hat sich in meine Seele eingebrannt. (...) Vielleicht verstehen Sie mich jetzt gar nicht mehr, vielleicht denken Sie, der wäre doch sowieso gestorben, warum nicht noch etwas Sinnvolles mit ihm anfangen. Darum geht es mir gar nicht. Mir geht es darum deutlich zu machen, dass Sterbende noch keine Verstorbenen sind. Ein Mensch braucht sein Sterben wie ein Schiff eine Schleuse, wenn es denn gefahrlos in andere Gewässer hinübergleiten will. Mein Kind konnte nicht sicher in seinen Tod hinübergleiten, sein Lebensschiff ist übergangslos abgestürzt. Mit welchem Trauma haben wir ihn in den Tod geschickt, nachdem die Transplantationsmedizin ihn abgetakelt hatte? Mein Sohn war ein Mensch, ein Individuum, keine Sache und erst recht kein Recyclinggut.“
Renate Greinert ist inzwischen Vorstandsvorsitzende des Vereins „Initiative Kritische Aufklärung über Organtransplantation (KAO)“. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gestellt, über die verschwiegenen Informationen zum Thema Hirntod und Organspende aufzuklären.
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01.06.2019 | www.kla.tv/14370
Meinung ungeschminkt – anlässlich des heutigen „Tag der Organspende“ mit der berührenden Geschichte von Renate Greinert zur Organentnahme bei ihrem Sohn Christian. Das Leben von Renate Greinert hat sich von einem Tag auf den anderen gewendet als ihr Sohn im Alter von 15 Jahren von einem Auto angefahren wurde und schwer verletzt wurde. Nachdem die Ärzte ihn für tot erklärten, musste sie eine folgenschwere Entscheidung treffen. Hören Sie nun einen Auszug aus ihrem Zeugenbericht: „Die Mediziner ließen keinen Zweifel daran, dass Christian schwer verletzt war und wenig Hoffnung auf Rettung bestand. (...) Er wurde beatmet, um sein Bett standen die unterschiedlichsten Monitore und zeichneten Kurven auf, an seinem Bett hing ein Urinbeutel, der sich immer schneller füllte, bis er durch einen Eimer ersetzt wurde. (…) Sein Oberkörper war nackt, bei seinem Anblick fror ich ganz elendig. Vorsichtig habe ich seinen Arm berührt. Christian war warm. Ich dachte, alle ärztlichen Bemühungen galten meinem Kind. Aber das war ein Trugschluss. Man versuchte sein Leben zu erhalten, um mit seinen lebenden Organen andere Menschenleben zu retten. Die Untersuchungen und Medikamente galten nicht ihm, sondern den anderen. Man hinderte ihn am Sterben, da nur die Übertragung von lebenden Organen den erhofften Erfolg für andere bringt. (…) Die ganze Zeit war die Sorge der Mediziner, dass er doch noch vor der Organentnahme verstarb. Irgendwann wurden wir aus dem Zimmer geschickt, man wollte ein EEG (= Elektro-Enzephalogramm, das die Hirnströme misst) ableiten. (...) Außerdem wartete man auf ein Team von Neurochirurgen. Diese haben wir nicht gesehen, obwohl sich ein Protokoll von zwei Neurochirurgen in Christians Akte befindet, zu einem Zeitpunkt als wir vor Christians Tür warteten. Stattdessen erschien ein Arzt aus der Notaufnahme, um uns zu erklären, dass Christian jetzt „tot“ (also hirntot) sei und sauber, gemeint war frei von Medikamenten. Wir würden gleich um eine Organspende gebeten, so sagte er uns schon einmal vorab, damit wir anfangen könnten, nachzudenken. (...) Wir mussten in ein kleines dunkles Zimmer zurück, nur erhellt vom Schein der Straßenlaternen, vom Licht des Flures. Dort warteten wir, zu keiner Bewegung fähig, gefroren in unserem Entsetzen. Plötzlich der Oberarzt! „Christian war doch sicher ein sozialer Mensch, der auch an andere dachte…“ Tat er das? Ich wusste es in diesem Augenblick nicht mehr. „Es gibt andere Kinder, die sterben müssen, wenn sie nicht rechtzeitig ein Organ bekommen!“ Ich war wie versteinert, konnte nur denken: „Es ist vorbei.“ Der Arzt drängte, da säßen andere Mütter genauso verzweifelt wie wir an den Betten ihrer Kinder, aber wir könnten helfen! Ich wollte überhaupt keinen Tod, weder den meines Kindes noch den von anderen Kindern. Ich war nicht fähig zu antworten. Mein Mann gab schließlich den Ausschlag: „Wenn man helfen könnte… Was würden sie nehmen?“ fragten wir. „Entweder Herz oder Leber oder Nieren, eventuell Knorpelmasse?“ Ich konnte nicht mehr in Zusammenhängen denken, habe nicht mehr realisiert, dass Organe nur in einer Operation entnommen werden können. Unsere Hoffnungen waren brutal abgeschnitten. Wir waren getrennt von unserem Kind, konnten es nicht mehr halten und haben es losgelassen. Wir mussten uns von Christian verabschieden, die Geräte, an die er angeschlossen war, liefen weiter, er war immer noch warm, er wurde weiter behandelt, Infusionen wurden erneuert. Ich konnte seinen Tod im ursprünglichsten Sinn des Wortes nicht „begreifen“, aber ich habe den Medizinern geglaubt und vertraut. Fünf Tage später wurde Christian nach Wolfsburg überführt. Ich wollte ihn noch einmal sehen, noch einmal spüren, anfassen, die Endgültigkeit um einen Bruchteil hinausschieben. Das Bestattungsinstitut riet ab, er hätte sich zu sehr verändert. Ich hatte keine Vorstellung, was man mir mitteilen wollte. Auf mein Drängen öffnete der Friedhofswärter den Sarg. Ja, da lag Christian, leichenblass, kalt wie Stein, unbeweglich, obwohl ich nie vorher einen Toten gesehen hatte, gab es keinen Zweifel, jetzt war er wirklich tot. Ein Schnitt zog sich von seiner Kinnspitze bis tief in den Ausschnitt seines Hemdes, die Augen fehlten. Mein Kind sah aus, wie eine ausgenommene Gans. Wozu hatten wir ja gesagt? Ich musste erst die Akten anfordern, um zu erfahren, dass man ihm Herz, Leber, Nieren und die Augen entnommen hatte, man hatte ihm sogar die Beckenkammknochen aus dem Körper gesägt und verkauft. Unser Einverständnis zu einer Organentnahme war ungefragt zu einer Multiorganentnahme ausgeweitet worden. Der letzte Blick auf mein Kind hat sich in meine Seele eingebrannt. (...) Vielleicht verstehen Sie mich jetzt gar nicht mehr, vielleicht denken Sie, der wäre doch sowieso gestorben, warum nicht noch etwas Sinnvolles mit ihm anfangen. Darum geht es mir gar nicht. Mir geht es darum deutlich zu machen, dass Sterbende noch keine Verstorbenen sind. Ein Mensch braucht sein Sterben wie ein Schiff eine Schleuse, wenn es denn gefahrlos in andere Gewässer hinübergleiten will. Mein Kind konnte nicht sicher in seinen Tod hinübergleiten, sein Lebensschiff ist übergangslos abgestürzt. Mit welchem Trauma haben wir ihn in den Tod geschickt, nachdem die Transplantationsmedizin ihn abgetakelt hatte? Mein Sohn war ein Mensch, ein Individuum, keine Sache und erst recht kein Recyclinggut.“ Renate Greinert ist inzwischen Vorstandsvorsitzende des Vereins „Initiative Kritische Aufklärung über Organtransplantation (KAO)“. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gestellt, über die verschwiegenen Informationen zum Thema Hirntod und Organspende aufzuklären.
von rg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Organspende
https://www.epochtimes.de/meinung/gastkommentar/nie-wieder-organspende-renate-greinert-ueber-die-organentnahme-bei-ihrem-sohn-christian-a2867484.html