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Immer mehr deutsche Krankenhäuser müssen nach dem Plan der Regierung wegen mangelnder Rentabilität schließen und werden durch wenige Klinikkonzerne ersetzt. Die Krankenversorgung ist zu einem Geschäftsmodell verkommen, in dem Personal und Patienten die Verlierer sind. Nicht die individuellen Bedürfnisse des Patienten, sondern der betriebswirtschaftliche Nutzen und Renditewert stehen im Fokus. Besonders Patienten in ländlichen Gegenden sind von Unterversorgung und Tod bedroht, während die Klinikkonzerne Milliardengewinne in ihre Taschen stopfen. [weiterlesen]
Im Jahr 2016 begann in Deutschland die Debatte über die Ausdünnung der Krankenhauslandschaft. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina legte ein Diskussionspapier vor unter dem Titel „Zum Verhältnis von Medizin und Ökonomie im deutschen Gesundheitssystem“. Zur Sicherung der Qualität und der Effizienz sollten „viele kleinere ältere Krankenhäuser durch wenige neue ersetzt“ werden. Gemeint sind technisch hochmodern ausgestattete Häuser mit der Möglichkeit zu „lukrativen“ Operationen. Daraufhin blies im Juli 2019 die Bertelsmann Stiftung mit der Studie „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“ in dasselbe Horn wie die Leopoldina. Beide voneinander unabhängig erschienenen Studien wurden von dem gleichen Experten, Prof. Dr. med. Reinhard Busse erstellt. Busse ist deutscher Wissenschaftler und Universitätsprofessor für Management im Gesundheitswesen an der Fakultät Wirtschaft und Management der Technischen Universität Berlin. Er ist auch Mitglied in der Charité, sowie der Academy Health, einer unparteiischen, gemeinnützigen Berufsorganisation, die sich der Weiterentwicklung der Bereiche Gesundheitsforschung und Gesundheitspolitik widmet, und in einigen anderen Gesundheits-Gremien mehr.
Mittlerweile werden seitdem fast monatlich „unrentable“ Krankenhäuser geschlossen. Nutznießer sind wenige große Klinikkonzerne wie z.B. die Helios-, Sana- und Rhön- Kliniken, weil diese scheinbar rentabler arbeiten, auf jeden Fall aber Milliarden Umsätze erwirtschaften. Die Krankenversorgung ist so zu einem Geschäftsmodell verkommen, in dem Personal und Patienten die Verlierer sind. Nicht die individuellen Bedürfnisse des Patienten, sondern der betriebswirtschaftliche Nutzen und Renditewert stehen im Fokus. Erreicht ein Krankenhaus die Gewinnzone nicht, läuft es Gefahr, geschlossen oder verkauft zu werden. Das führt zu einem enormen Druck für die Geschäftsleitungen. Die Mitarbeiter werden zu ökonomischem Denken in Gewinn- und Verlustkategorien gezwungen und verlieren dabei notgedrungen den eigentlichen ärztlichen und pflegerischen Auftrag aus dem Auge. Besonders betroffen sind ländlich gelegene Krankenhäuser. Zeit-Studien aus den USA zeigen, dass nach Schließung regionaler Krankenhäuser die Sterblichkeit bei der Landbevölkerung um sechs Prozent gestiegen ist. Dennoch hält hierzulande die Bundesregierung an den Schließungsplänen von Krankenhäusern fest, obwohl zeitgleich die Mär von überfüllten Krankenhausbetten durch Corona weiter unbeirrt verbreitet wird. Hier zeigt sich einmal mehr die tiefe Widersprüchlichkeit und Verlogenheit in der deutschen Gesundheitspolitik, die diesen Namen nicht verdient. Diese politische Agenda führt auch hier in letzter Konsequenz zu einem getarnten Genozid, während sich einige wenige damit die Taschen vollstopfen.
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15.08.2021 | www.kla.tv/19576
Im Jahr 2016 begann in Deutschland die Debatte über die Ausdünnung der Krankenhauslandschaft. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina legte ein Diskussionspapier vor unter dem Titel „Zum Verhältnis von Medizin und Ökonomie im deutschen Gesundheitssystem“. Zur Sicherung der Qualität und der Effizienz sollten „viele kleinere ältere Krankenhäuser durch wenige neue ersetzt“ werden. Gemeint sind technisch hochmodern ausgestattete Häuser mit der Möglichkeit zu „lukrativen“ Operationen. Daraufhin blies im Juli 2019 die Bertelsmann Stiftung mit der Studie „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“ in dasselbe Horn wie die Leopoldina. Beide voneinander unabhängig erschienenen Studien wurden von dem gleichen Experten, Prof. Dr. med. Reinhard Busse erstellt. Busse ist deutscher Wissenschaftler und Universitätsprofessor für Management im Gesundheitswesen an der Fakultät Wirtschaft und Management der Technischen Universität Berlin. Er ist auch Mitglied in der Charité, sowie der Academy Health, einer unparteiischen, gemeinnützigen Berufsorganisation, die sich der Weiterentwicklung der Bereiche Gesundheitsforschung und Gesundheitspolitik widmet, und in einigen anderen Gesundheits-Gremien mehr. Mittlerweile werden seitdem fast monatlich „unrentable“ Krankenhäuser geschlossen. Nutznießer sind wenige große Klinikkonzerne wie z.B. die Helios-, Sana- und Rhön- Kliniken, weil diese scheinbar rentabler arbeiten, auf jeden Fall aber Milliarden Umsätze erwirtschaften. Die Krankenversorgung ist so zu einem Geschäftsmodell verkommen, in dem Personal und Patienten die Verlierer sind. Nicht die individuellen Bedürfnisse des Patienten, sondern der betriebswirtschaftliche Nutzen und Renditewert stehen im Fokus. Erreicht ein Krankenhaus die Gewinnzone nicht, läuft es Gefahr, geschlossen oder verkauft zu werden. Das führt zu einem enormen Druck für die Geschäftsleitungen. Die Mitarbeiter werden zu ökonomischem Denken in Gewinn- und Verlustkategorien gezwungen und verlieren dabei notgedrungen den eigentlichen ärztlichen und pflegerischen Auftrag aus dem Auge. Besonders betroffen sind ländlich gelegene Krankenhäuser. Zeit-Studien aus den USA zeigen, dass nach Schließung regionaler Krankenhäuser die Sterblichkeit bei der Landbevölkerung um sechs Prozent gestiegen ist. Dennoch hält hierzulande die Bundesregierung an den Schließungsplänen von Krankenhäusern fest, obwohl zeitgleich die Mär von überfüllten Krankenhausbetten durch Corona weiter unbeirrt verbreitet wird. Hier zeigt sich einmal mehr die tiefe Widersprüchlichkeit und Verlogenheit in der deutschen Gesundheitspolitik, die diesen Namen nicht verdient. Diese politische Agenda führt auch hier in letzter Konsequenz zu einem getarnten Genozid, während sich einige wenige damit die Taschen vollstopfen.
von wou/ef
ok Klinikschließungen-Zahlen, Gründe, Folgen, Beispiele www.gemeingut.org/wp-content/uploads/2021/03/gib_taz_beilage12.03.2021_WEB_040321.pdf
ok Umsatz-Statistik 2018 der großen Klinikverbände www.praktischarzt.de/magazin/ranking-groesste-klinikverbuende/
ok Planetary Health: Aufbau der Organisation (Planetary Health Academy) www.youtube.com/watch?v=j3luImpg364
ok Pflegenotstand in deutschen Krankenhäusern Kla.tv/14703 ok