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Medien bezeichnen Präsidentenwahl in der Ukraine als „ukrainisches Roulette“
Am 21. April teilte die Wahlkommission in Kiew mit, dass der Fernsehstar Selenski auf rund 73 % der Stimmen kam. Amtsinhaber Poroschenko war weit abgeschlagen bei 24,5 % der Stimmen. Doch wie reagierten die großen westlichen Medien auf das so eindeutige Wahlergebnis? Laut SRF sei die Wahl des Volkes „ukrainisches Roulette“. Ob die Entscheidung für Selenski allerdings wirklich waghalsiger war als für Poroschenko, ist sehr zu bezweifeln...[weiterlesen]
Am 21. April 2019 teilte die Wahlkommission in Kiew mit, dass der Fernsehstar Wolodymyr Selenski nach Auszählung von mehr als 90 % der Wahlzettel auf rund 73 % der Stimmen kam. Amtsinhaber Petro Poroschenko war weit abgeschlagen bei 24,5 % der Stimmen und räumte seine Niederlage ein.
Obwohl noch nie ein Präsident der unabhängigen Ukraine ein solch starkes Ergebnis erzielte, reagierten große westliche Medien mit höchster Skepsis. So titelte z.B. das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) groß: „Ukrainisches Roulette“. Die Wahl von Selenski sei „eine Hochrisiko-Wette“, sie sei „ukrainisches Roulette“.
„Ukrainisches Roulette“? Dies ist eine Anspielung auf „russisches Roulette“, ein potentiell tödliches Glücksspiel, das mit einem Revolver gespielt wird. Dabei befindet sich in der Trommel des Revolvers nur eine Patrone. Die Trommel wird gedreht, sodass die Position der Patrone unbekannt ist. Der Spieler hält nun den Revolver an seine Schläfe und betätigt den Abzug. Je nach aktueller Position der Patrone kann ein Schuss ausgelöst werden, was normalerweise zum Tod des Spielers führt. Wer „russisches Roulette“ spielt, muss also als geisteskrank und unzurechnungsfähig bezeichnet werden.
Zugegeben, es ist wenig bekannt über Selenski, und Politiker sollten nur an ihren Taten gemessen werden. Auch mag seine Wahl ein gewisses Risiko beinhalten. Aber ist es nicht ein Affront gegen das ukrainische Volk, gleich von „Hochrisiko-Wette“ und „ukrainischem Roulette“ zu sprechen, als wäre es nicht bei Sinnen?
Bis jetzt ist bekannt, dass Selenski einen EU-Beitritt anstrebt. Über einen umstrittenen Nato-Beitritt der Ukraine soll eine Volksabstimmung entscheiden. Selenski kündigte zudem an, den Friedensplan für den umkämpften Osten wiederzubeleben. Seit 2014 kämpfen in den Gebieten Donezk und Lugansk Regierungssoldaten gegen die Streitkräfte der „Volksrepubliken“ von Donezk und Lugansk.
Wäre es nicht angemessener – anstatt einen neuen Präsidenten vor zu verurteilen, der noch gar nicht an seinen Taten gemessen werden kann – davon zu sprechen, dass mit Poroschenko ein höchst risikoreicher und höchst krimineller Präsident gerade abgewählt wurde? Im Gegensatz zu Selenski sind die politischen Machenschaften von Poroschenko nämlich bekannt. Hier nur ein kurzer Abriss:
– Poroschenko hatte 2016 die Verstaatlichung der größten ukrainischen Privatbank angeordnet. Diese gehörte dem Oligarchen Kolomoisky, der inzwischen in Israel lebt. Am 18. April 2019 hatte ein Gericht in Kiew ein Urteil gesprochen, das diese Verstaatlichung für illegal erklärte. Die gleichen Richter hatten dabei Poroschenko beschuldigt, Druck auf sie ausgeübt zu haben, indem er den Richtern gedroht habe, sie zu versetzen.
– Seit Wochen beherrscht ein Korruptionsskandal die ukrainischen Medien. Es gehe darum, dass Poroschenko über seine russischen Tochtergesellschaften in Russland ausrangierte Ersatzteile für Militärfahrzeuge gekauft, diese dann am Zoll vorbei in die Ukraine geschmuggelt und über seine ukrainischen Firmen als Neuteile zu überhöhten Preisen ans Verteidigungsministerium verkauft habe.
– Poroschenko stellte den Kauf russischen Gases ein und feierte dies als Erfolg. Doch bei dem aus Europa gelieferten Gas handelt es sich auch um russisches Gas – nur wesentlich teurer. Wie der deutsche Betreiber von www.anti-spiegel.ru, Thomas Röper, recherchierte, habe Poroschenko einen Teil der Differenz in die eigene Tasche gesteckt…
– Auch Kriegsverbrechen der ukrainischen Einheiten gegen die eigene Bevölkerung mit Foltergefängnissen und Massenvergewaltigungen seien von Poroschenko und seinem Machtapparat in den Sicherheitsdiensten nicht nur gedeckt, sondern gefördert worden. Das hat ein kürzlich nach Russland übergelaufener Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes öffentlich ausgesagt. Seine Identität wurde von der Ukraine bestätigt.
– Poroschenko und andere nach dem Maidan an die Macht gekommene Minister seiner Regierung wurden letzte Woche von ukrainischen Ermittlungsbehörden beschuldigt, die Ermittlungen wegen der Todesschüsse auf dem Maidan 2014 zu behindern. Diese Todesschüsse haben Poroschenko erst den Weg an die Macht geebnet. Es wurde sogar ein Verfahren gegen die damalige Regierung Poroschenkos „wegen des Massenmordes auf dem Maidan 2014“ eröffnet.
– Dass Poroschenko im bewaffneten Konflikt im Osten der Ukraine um eine militärische und nicht um eine friedliche Lösung bemüht war, zeigte Kla.TV in mehreren Sendungen auf. Unter anderem wurde im Januar 2018 ein von Poroschenko eingebrachtes Gesetz verabschiedet, das faktisch das Kriegsrecht über die in seinen Augen abtrünnigen Ostregionen verhängte (siehe www.kla.tv/11932).
Fazit: Große westliche Medien wie SRF disqualifizieren sich wieder einmal selber. Anstatt fundierten Journalismus und Fakten zu liefern, stempeln sie die mehr als deutliche Wahl des ukrainischen Volkes als höchst risikoreiches „ukrainisches Roulette“ ab. Den aber abgewählten und nachgewiesenermaßen höchst kriminellen und kriegstreiberischen Präsidenten Poroschenko ziehen sie nicht ins Gericht.
Sendungen, die Poroschenkos kriegstreiberisches Verhalten aufzeigen:
www.kla.tv/13412
www.kla.tv/12098
www.kla.tv/11932
www.kla.tv/11768
www.kla.tv/10960
www.kla.tv/9902
www.kla.tv/8842
www.kla.tv/8676
www.kla.tv/5909
www.kla.tv/5430
Sendungstext
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26.04.2019 | www.kla.tv/14204
Am 21. April 2019 teilte die Wahlkommission in Kiew mit, dass der Fernsehstar Wolodymyr Selenski nach Auszählung von mehr als 90 % der Wahlzettel auf rund 73 % der Stimmen kam. Amtsinhaber Petro Poroschenko war weit abgeschlagen bei 24,5 % der Stimmen und räumte seine Niederlage ein. Obwohl noch nie ein Präsident der unabhängigen Ukraine ein solch starkes Ergebnis erzielte, reagierten große westliche Medien mit höchster Skepsis. So titelte z.B. das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) groß: „Ukrainisches Roulette“. Die Wahl von Selenski sei „eine Hochrisiko-Wette“, sie sei „ukrainisches Roulette“. „Ukrainisches Roulette“? Dies ist eine Anspielung auf „russisches Roulette“, ein potentiell tödliches Glücksspiel, das mit einem Revolver gespielt wird. Dabei befindet sich in der Trommel des Revolvers nur eine Patrone. Die Trommel wird gedreht, sodass die Position der Patrone unbekannt ist. Der Spieler hält nun den Revolver an seine Schläfe und betätigt den Abzug. Je nach aktueller Position der Patrone kann ein Schuss ausgelöst werden, was normalerweise zum Tod des Spielers führt. Wer „russisches Roulette“ spielt, muss also als geisteskrank und unzurechnungsfähig bezeichnet werden. Zugegeben, es ist wenig bekannt über Selenski, und Politiker sollten nur an ihren Taten gemessen werden. Auch mag seine Wahl ein gewisses Risiko beinhalten. Aber ist es nicht ein Affront gegen das ukrainische Volk, gleich von „Hochrisiko-Wette“ und „ukrainischem Roulette“ zu sprechen, als wäre es nicht bei Sinnen? Bis jetzt ist bekannt, dass Selenski einen EU-Beitritt anstrebt. Über einen umstrittenen Nato-Beitritt der Ukraine soll eine Volksabstimmung entscheiden. Selenski kündigte zudem an, den Friedensplan für den umkämpften Osten wiederzubeleben. Seit 2014 kämpfen in den Gebieten Donezk und Lugansk Regierungssoldaten gegen die Streitkräfte der „Volksrepubliken“ von Donezk und Lugansk. Wäre es nicht angemessener – anstatt einen neuen Präsidenten vor zu verurteilen, der noch gar nicht an seinen Taten gemessen werden kann – davon zu sprechen, dass mit Poroschenko ein höchst risikoreicher und höchst krimineller Präsident gerade abgewählt wurde? Im Gegensatz zu Selenski sind die politischen Machenschaften von Poroschenko nämlich bekannt. Hier nur ein kurzer Abriss: – Poroschenko hatte 2016 die Verstaatlichung der größten ukrainischen Privatbank angeordnet. Diese gehörte dem Oligarchen Kolomoisky, der inzwischen in Israel lebt. Am 18. April 2019 hatte ein Gericht in Kiew ein Urteil gesprochen, das diese Verstaatlichung für illegal erklärte. Die gleichen Richter hatten dabei Poroschenko beschuldigt, Druck auf sie ausgeübt zu haben, indem er den Richtern gedroht habe, sie zu versetzen. – Seit Wochen beherrscht ein Korruptionsskandal die ukrainischen Medien. Es gehe darum, dass Poroschenko über seine russischen Tochtergesellschaften in Russland ausrangierte Ersatzteile für Militärfahrzeuge gekauft, diese dann am Zoll vorbei in die Ukraine geschmuggelt und über seine ukrainischen Firmen als Neuteile zu überhöhten Preisen ans Verteidigungsministerium verkauft habe. – Poroschenko stellte den Kauf russischen Gases ein und feierte dies als Erfolg. Doch bei dem aus Europa gelieferten Gas handelt es sich auch um russisches Gas – nur wesentlich teurer. Wie der deutsche Betreiber von www.anti-spiegel.ru, Thomas Röper, recherchierte, habe Poroschenko einen Teil der Differenz in die eigene Tasche gesteckt… – Auch Kriegsverbrechen der ukrainischen Einheiten gegen die eigene Bevölkerung mit Foltergefängnissen und Massenvergewaltigungen seien von Poroschenko und seinem Machtapparat in den Sicherheitsdiensten nicht nur gedeckt, sondern gefördert worden. Das hat ein kürzlich nach Russland übergelaufener Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes öffentlich ausgesagt. Seine Identität wurde von der Ukraine bestätigt. – Poroschenko und andere nach dem Maidan an die Macht gekommene Minister seiner Regierung wurden letzte Woche von ukrainischen Ermittlungsbehörden beschuldigt, die Ermittlungen wegen der Todesschüsse auf dem Maidan 2014 zu behindern. Diese Todesschüsse haben Poroschenko erst den Weg an die Macht geebnet. Es wurde sogar ein Verfahren gegen die damalige Regierung Poroschenkos „wegen des Massenmordes auf dem Maidan 2014“ eröffnet. – Dass Poroschenko im bewaffneten Konflikt im Osten der Ukraine um eine militärische und nicht um eine friedliche Lösung bemüht war, zeigte Kla.TV in mehreren Sendungen auf. Unter anderem wurde im Januar 2018 ein von Poroschenko eingebrachtes Gesetz verabschiedet, das faktisch das Kriegsrecht über die in seinen Augen abtrünnigen Ostregionen verhängte (siehe www.kla.tv/11932). Fazit: Große westliche Medien wie SRF disqualifizieren sich wieder einmal selber. Anstatt fundierten Journalismus und Fakten zu liefern, stempeln sie die mehr als deutliche Wahl des ukrainischen Volkes als höchst risikoreiches „ukrainisches Roulette“ ab. Den aber abgewählten und nachgewiesenermaßen höchst kriminellen und kriegstreiberischen Präsidenten Poroschenko ziehen sie nicht ins Gericht. Sendungen, die Poroschenkos kriegstreiberisches Verhalten aufzeigen: www.kla.tv/13412 www.kla.tv/12098 www.kla.tv/11932 www.kla.tv/11768 www.kla.tv/10960 www.kla.tv/9902 www.kla.tv/8842 www.kla.tv/8676 www.kla.tv/5909 www.kla.tv/5430
von dd
https://www.srf.ch/news/international/praesidentenwahl-in-der-ukraine-trump-gratuliert-tv-star-selenski-zum-sieg
https://www.srf.ch/news/international/praesidentenwahl-in-der-ukraine-ukrainisches-roulette
https://www.anti-spiegel.ru/2019/poroschenkos-kriminelle-machenschaften-erste-strafanzeigen-in-der-ukraine/?doing_wp_cron=1556084609.6592919826507568359375
https://www.vesti.ru/doc.html?id=3140650&cid=9
https://www.anti-spiegel.ru/2019/pressekonferenz-nach-russland-uebergelaufener-ukrainischer-geheimdienst-offizier-ueber-verbrechen-in-der-ukraine/
https://www.anti-spiegel.ru/2019/ukrainische-behoerden-eroeffnen-verfahren-gegen-maidan-regierung-wegen-todesschuessen-von-2014/