Gedanken zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit

Gedanken zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit

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03.10.2014 | www.kla.tv/4264

Heute, am 3. Oktober 2014, feiert Deutschland den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit. Als deutscher Nationalfeiertag erinnert er an die Wiedervereinigung, die mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 vollzogen wurde. Im Jahr zuvor versammelten sich damals Hunderttausende von DDR-Bürgern auf sogenannten „Montagsdemonstrationen“. Uneingeschränkte Reisefreiheit war es, was sie allem voran forderten. Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ verschafften sich die Menschen weltweit Gehör. Am Abend des 9. November 1989 gab Günter Schabowski, damals quasi Regierungssprecher der DDR, die neue großzügige Reiseregelung für DDR-Bürger mit sofortiger Wirkung bekannt. Die über Rundfunk verbreitete Meldung löste noch am selben Abend einen Massenansturm von DDR-Bürgern auf die Grenze nach Westberlin aus. Dieser führte nach wenigen Stunden zur ungeplanten, historischen Öffnung der Mauer, dem sogenannten „Mauerfall“. Die Straßen Berlins füllten sich noch in derselben Nacht mit Zehntausenden von Menschen: West- und Ostberlinern, die sich teils lachend, teils weinend in den Armen lagen. Sekt- und Champagnerkorken flogen durch die Nacht. Allen Orts wurde gefeiert, bis die Sonne aufging. Damals wurde wahr, was keiner je für möglich gehalten hatte: Nach 28 Jahren der Trennung war das deutsche Volk wiedervereinigt. Und für die rund 17 Millionen Einwohner der DDR ging der Traum nach grenzenloser Freiheit in Erfüllung! Ein ehemaliger Pfarrer, der sich damals stark in dieser Volksbewegung engagiert hatte, reichte seine Gedanken zum Tag der deutschen Einheit in diesen Tagen bei Kla-TV ein. Sie zeigen auf, wie groß die Kluft zwischen dem „Traum von der großen Freiheit“ und der bundesdeutschen Realität 25 Jahre nach dem Mauerfall von vielen Menschen empfunden wird. „Quo vadis Deutschland?“ Unlängst hatte ich ein Gespräch mit einer Bürgerrechtlerin aus der ehemaligen DDR. Sie hatte kurz vor der Wende den Ausreiseantrag gestellt und dann die Hölle durchgemacht. 25 Jahre später lernen wir uns kennen und beide teilen wir unser Empfinden über die jetzigen Zustände unseres Heimatlandes Deutschland und müssen erschreckend feststellen: Es ist schlimmer denn je! Was damals die Stasi mit uns gemacht hat, waren „Sandkastenspiele“ gegenüber den heutigen Praktiken der Geheimdienste. In den Nachrichten von NDR Info sagten IP-Experten den geschockten Parlamentariern, nachdem herauskam, dass das Kanzlerin-Handy abgehört wurde, dass es de facto überhaupt keine Datensouveränität in Deutschland geben würde! Und eine mögliche „End zu End Verschlüsselung“ sei viel zu teuer, zu aufwendig, sprich: unpraktikabel! … Als „gebrandmarktes Kind“ hat sie sofort bei ihrem neuen Dienstlaptop die Webcam zugeklebt. Doch nach zwei Tagen rief die Sekretärin ihrer Firma an und bat sie „die Foto-Lichtquelle ihres PCs wieder freizulegen, ansonsten wäre die volle Arbeitsleistung ihres Dienstlaptops beeinträchtigt“! Big Brother lässt grüßen! Was ist nur aus Deutschland geworden? Aus der Heldenstadt Leipzig, wo die friedliche Revolution in die deutsche Geschichte einging, starten 25 Jahre später Bundeswehrmilitärmaschinen, die 30 Tonnen Kriegsgerät für 70 Millionen Euro verladen. Damals hatte die normale DDR-Bevölkerung wenigstens einen Instinkt dafür, dass wir kein freies Land waren, sondern von den Russen instrumentalisiert wurden! Heute wehen Deutschlands Fahnen nur zur Fußball-WM! Wer aber hat denn heute in unserer Heimat „das Sagen“? Sind wir wirklich schon ein freies, souveränes Volk, nur weil es keine russischen Kasernen mehr gibt? Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! Als Zeitzeuge dreht es mir den Magen um, wenn ich schweige! Längst wieder ist eine Art DDR-Mentalität allerorts am aufleben; und auch die äußeren Umstände finde ich überall ungesucht im ganzen Bundesgebiet wieder. Hier nur einige wenige Beispiele, die nachfolgend für sich selber sprechen: -Ein marodes Straßen- und Schienenverkehrsnetz mit desolaten Brücken -Geld, was einem nicht viel hilft, weil es am Ende kaum ausreicht - Schulhorte und Ganztagsschulen für die kleinen Staatsbürger - Geheimdienst-Aktivitäten, die die frühere Stasi in den Schatten stellen -Unterdrückung und Beseitigung Andersdenkender -Militarisierung und Kriegsangst Damals gab es nur die sogenannte „Freie Presse“. Sie war alles andere als frei. Sie gab nur staatlich Zensiertes als Volksmeinung wieder. Alles andere war nur pro-westliche Propaganda oder waren konterrevolutionäre Kräfte, die man mit aller Macht aus der Öffentlichkeit drängte und verfolgte! Heute nennt man es Mainstream und wehe einer wagt es etwas anderes zu sagen! Dann zieht man die gleichen Register – nur die Namen hat man dem Bedarf angepasst! Solche, die Bevölkerung abschreckende Wortkeulen und gezielt eingesetzte Totschlagargumente heißen dann sofort, wenn man etwas geheimdienstlich verbergen möchte: - antisemitisch - islamistisch - terroristisch - sektiererisch - rechts- oder linksradikal - europafeindlich… Hauptsache, das Volk wird endlich - genau wie in der DDR - so tolerant, dass die zurzeit an der Macht Befindlichen schalten und walten können, wie damals ein Erich Honecker, der auch den Mauerbau bis zuletzt noch verteidigte und einfach über den Volkswillen hinweg, machte, was sein Zentral-Komitee wollte! Genau so funktioniert es noch heute! Der Mauerbau erfährt eine neue Konjunktur! Zwischen Israel und Palästina und bald auch zwischen Russland und der Ukraine! Wer sie erbaut, lässt seine Maske fallen und zeigt damit, ob er in Wirklichkeit Demokrat oder Diktator ist! Damals war es die böse DDR-Regierung! Doch wer diktiert heute in der Welt, wo es lang zu gehen hat?! Wer spioniert weiter unsere Bevölkerung aus? Wer verfolgt Bürgerrecht- ler und ignoriert den Willen der eigenen Bevölkerung? Wer zensiert die öffentliche Meinung und instrumentalisiert unsere Jugend? Vor 25 Jahren ist es der DDR-Bevölkerung gelungen, sich durch die friedliche Revolution von ihrer demokratisch getarnten Diktatur samt Besatzungsmacht zu befreien. Das war schon einmal für unser Land und deren Nachkriegsgeneration ein toller historischer Befreiungsschlag und Teilsieg! Liebe Bundesbürger, wer jetzt aufhört, verrät die Opfer von damals und verkennt die heutige Lage! Die friedliche Revolution geht unaufhaltsam weiter! Reihe dich unerschrocken mit ein und beharre auf die Wahrheit, bis sie Gestalt annimmt!

von cm.

Quellen/Links: Eingereichter Zuschauerbrief zum „Tag der Deutschen Einheit“