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Kriegsgefahr: NATO schafft gezielt Ursache für nächsten Konflikt in Europa (Interview mit Willy Wimmer)
Der deutsche CDU-Politiker Willy Wimmer setzt sich seit Jahrzehnten vehement gegen jede Form von Krieg ein. Trotz Sanktionierung und Isolierung durch seine eigene Fraktion seit den 90er Jahren ließ er sich bis heute nicht unterkriegen. Ohne sich mit Detailfragen abzulenken weist Wimmer stets von neuem darauf hin, wer Kriege geschaffen und zu verantworten hat, wie Kriege geführt und unbeteiligte Länder mit hinein gezogen werden. Und er zeigt auf wie denn Kriege zu verhindern sind. Doch schauen Sie selbst... [weiterlesen]
Der deutsche CDU-Politiker Willy Wimmer gehörte 33 Jahre, von 1976 bis 2009, dem Bundestag an. U.a. war er von 1994 bis 2000 Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Eines zieht sich bis heute noch wie eine roter Faden durch seine Laufbahn: Wimmer setzt sich vehement gegen jede Form von Krieg ein.
– Bereits im Jahr 1986, als er in der Rolle als Verteidigungsminister an der NATO-Übung WINTEX teilnahm, lehnte er es ab, sich an der Planung eines Atomwaffeneinsatzes auf deutschem Boden zu beteiligen. Bundeskanzler Helmut Kohl habe daraufhin entschieden, dass sich die Vertreter der Bundesregierung sofort aus der weiteren Übung zurückziehen sollten.
– Wimmer sprach sich im Jahr 1999 gegen eine militärische Beteiligung Deutschlands am Kosovokrieg aus. Wimmer sprach von einem „ordinären Angriffskrieg“ und warf insbesondere Außenminister Joschka Fischer und Verteidigungsminister Rudolf Scharping schwerwiegende Manipulation vor.
– Kurz vor Ausbruch des Irakkriegs im Jahr 2003 reiste Wimmer nach Bagdad, wo er den möglichen Alleingang der US-Regierung kritisierte: „Wenn die Regeln der Vereinten Nationen nicht mehr eingehalten werden, dann ist das der Aufbruch in ein Zeitalter des Faustrechts, der Aufbruch in eine neue Barbarei.“
– Unmittelbar nach dem Beschluss des Bundestages am 9. März 2007, die NATO-Truppe in Afghanistan durch den Einsatz von Tornado-Flugzeugen zu unterstützen, reichte er dagegen Klage beim Bundesverfassungsgericht ein. Der Tornado-Einsatz sei mit dem allgemeinen Gewaltverbot der UN-Charta nicht vereinbar.
– Wimmer kritisierte auch die außenpolitische Haltung der USA gegenüber Russland in der Ukraine-Krise 2014. Diese diene als Vorbereitung eines Krieges, bei dem mit der Ukraine ein Riegel zwischen EU und Russland vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer komplettiert werde.
Wimmers unermüdlicher und geradliniger Einsatz gegen den Krieg trug ihm aber nicht nur Freunde ein. So wurde er seit den 90er Jahren von seiner eigenen Fraktion mit Sanktionen belegt: Er habe nicht mehr reden dürfen, habe Dienstreisen gestrichen bekommen und sei durch die Fraktionsführung isoliert worden.
Nichts¬des¬to¬trotz ließ sich Wimmer bis heute nie unterkriegen. Im neusten Interview, welches das Nachrichtenportal SPUTNIK in Berlin mit ihm führte, gab Wimmer in alter Manier auf aktuelle Entwicklungen Rede und Antwort.
Gleich zu Beginn kommentiert er den neusten Begriff – nämlich „Kontaktschuld“ – mit dem unliebsame Personen zum Schweigen gebracht werden sollen. Der Vorwurf der Kontaktschuld basiert auf dem Prinzip: Schuldig ist, wer Kontakt mit Schuldigen hat. Alle die sich mit einer Sache nicht auseinandersetzen wollen, gebrauchen den Begriff Kontaktschuld wie nach der alten Fußballerregel: Zuerst das Bein und dann den Ball, so Wimmer.
Wimmer versteht es wie keine anderer, in seinen Antworten – ob nun zum neuen US-Präsidenten Donald Trump, zur Zukunft Europas, zu einer europäischen Armee oder zur NATO – immer wieder auf die zentralen Zusammenhänge zurückzukommen. Ohne sich mit Detailfragen abzulenken weist Wimmer stets von neuem darauf hin, wer denn Kriege geschaffen und zu verantworten hat, wie Kriege geführt und unbeteiligte Länder mit hineingezogen werden, und wie denn Kriege zu verhindern sind.
Wimmers Schlussstatement könnte klarer nicht sein: Die NATO habe sich schleichend von einer Verteidigungsallianz hin zu einer Angriffsorganisation an den russischen Grenzen umgewandelt. Wenn das nicht wieder zurückgedreht werde, dann „wird die Ursache für den nächsten Konflikt in Europa gelegt, den in Europa keiner überleben wird.“
Sehen Sie nun das gut 15-minütige Interview, das am 7. März 2017 auf dem Nachrichtenportal SPUTNIK veröffentlicht wurde, und welches es sich lohnt zu studieren.
Sendungstext
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10.03.2017 | www.kla.tv/10114
Der deutsche CDU-Politiker Willy Wimmer gehörte 33 Jahre, von 1976 bis 2009, dem Bundestag an. U.a. war er von 1994 bis 2000 Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Eines zieht sich bis heute noch wie eine roter Faden durch seine Laufbahn: Wimmer setzt sich vehement gegen jede Form von Krieg ein. – Bereits im Jahr 1986, als er in der Rolle als Verteidigungsminister an der NATO-Übung WINTEX teilnahm, lehnte er es ab, sich an der Planung eines Atomwaffeneinsatzes auf deutschem Boden zu beteiligen. Bundeskanzler Helmut Kohl habe daraufhin entschieden, dass sich die Vertreter der Bundesregierung sofort aus der weiteren Übung zurückziehen sollten. – Wimmer sprach sich im Jahr 1999 gegen eine militärische Beteiligung Deutschlands am Kosovokrieg aus. Wimmer sprach von einem „ordinären Angriffskrieg“ und warf insbesondere Außenminister Joschka Fischer und Verteidigungsminister Rudolf Scharping schwerwiegende Manipulation vor. – Kurz vor Ausbruch des Irakkriegs im Jahr 2003 reiste Wimmer nach Bagdad, wo er den möglichen Alleingang der US-Regierung kritisierte: „Wenn die Regeln der Vereinten Nationen nicht mehr eingehalten werden, dann ist das der Aufbruch in ein Zeitalter des Faustrechts, der Aufbruch in eine neue Barbarei.“ – Unmittelbar nach dem Beschluss des Bundestages am 9. März 2007, die NATO-Truppe in Afghanistan durch den Einsatz von Tornado-Flugzeugen zu unterstützen, reichte er dagegen Klage beim Bundesverfassungsgericht ein. Der Tornado-Einsatz sei mit dem allgemeinen Gewaltverbot der UN-Charta nicht vereinbar. – Wimmer kritisierte auch die außenpolitische Haltung der USA gegenüber Russland in der Ukraine-Krise 2014. Diese diene als Vorbereitung eines Krieges, bei dem mit der Ukraine ein Riegel zwischen EU und Russland vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer komplettiert werde. Wimmers unermüdlicher und geradliniger Einsatz gegen den Krieg trug ihm aber nicht nur Freunde ein. So wurde er seit den 90er Jahren von seiner eigenen Fraktion mit Sanktionen belegt: Er habe nicht mehr reden dürfen, habe Dienstreisen gestrichen bekommen und sei durch die Fraktionsführung isoliert worden. Nichts¬des¬to¬trotz ließ sich Wimmer bis heute nie unterkriegen. Im neusten Interview, welches das Nachrichtenportal SPUTNIK in Berlin mit ihm führte, gab Wimmer in alter Manier auf aktuelle Entwicklungen Rede und Antwort. Gleich zu Beginn kommentiert er den neusten Begriff – nämlich „Kontaktschuld“ – mit dem unliebsame Personen zum Schweigen gebracht werden sollen. Der Vorwurf der Kontaktschuld basiert auf dem Prinzip: Schuldig ist, wer Kontakt mit Schuldigen hat. Alle die sich mit einer Sache nicht auseinandersetzen wollen, gebrauchen den Begriff Kontaktschuld wie nach der alten Fußballerregel: Zuerst das Bein und dann den Ball, so Wimmer. Wimmer versteht es wie keine anderer, in seinen Antworten – ob nun zum neuen US-Präsidenten Donald Trump, zur Zukunft Europas, zu einer europäischen Armee oder zur NATO – immer wieder auf die zentralen Zusammenhänge zurückzukommen. Ohne sich mit Detailfragen abzulenken weist Wimmer stets von neuem darauf hin, wer denn Kriege geschaffen und zu verantworten hat, wie Kriege geführt und unbeteiligte Länder mit hineingezogen werden, und wie denn Kriege zu verhindern sind. Wimmers Schlussstatement könnte klarer nicht sein: Die NATO habe sich schleichend von einer Verteidigungsallianz hin zu einer Angriffsorganisation an den russischen Grenzen umgewandelt. Wenn das nicht wieder zurückgedreht werde, dann „wird die Ursache für den nächsten Konflikt in Europa gelegt, den in Europa keiner überleben wird.“ Sehen Sie nun das gut 15-minütige Interview, das am 7. März 2017 auf dem Nachrichtenportal SPUTNIK veröffentlicht wurde, und welches es sich lohnt zu studieren.
von dd.
https://de.sputniknews.com/politik/20170307314802660-wimmer-kontaktschuld/
https://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Wimmer
https://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Wimmer#NATO-.C3.9Cbung_WINTEX_1986