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Nordkoreakrise – Wie werden Kriege in aller Regel ausgelöst?
Am 3. September 2017 soll Nordkorea gemäß eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe getestet haben, was die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea nochmals verschärft und Befürchtungen vor einer militärischen Eskalation nährt. Klagemauer-TV zeigt in einem kurzen Rückblick auf, wie durch Lügen bereits Kriege ausgelöst wurden. Da steigt unweigerlich die Frage auf: „Wiederholt sich dasselbe Muster aktuell wieder?“[weiterlesen]
Am 3. September 2017 soll Nordkorea gemäß eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe (kurz H-Bombe) getestet haben. Wie bei der Atombombe kommt bei einer H-Bombe radioaktives Plutonium oder Uran zum Einsatz. Die Sprengkraft einer Wasserstoffbombe sei jedoch um ein Vielfaches höher als bei einer herkömmlichen Atombombe. H-Bomben gelten auch deshalb als gefährlich, weil sie so klein gebaut werden können, dass sie auf den Kopf einer Interkontinentalrakete passen.
Wissenschaftler aber bezweifeln, ob das Land über das entsprechende Know-how zum Bau solcher Bomben verfügt. So sagte der deutsche Physiker und Rüstungsforscher Götz Neuneck nach dem aktuellen Test: „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Nordkorea diesen Typ gezündet hat.“ Sicher ist bisher nur, dass Erdbebendienste weltweit von einem Beben der Stärke 6,3 im Nordosten Nordkoreas berichteten und das Präsidialamt Südkoreas verlauten ließ, es könne sich um den sechsten Atomtest des Nordens gehandelt haben.
Der neueste Atomtest Nordkoreas hat die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea nochmals verschärft und nährt Befürchtungen vor einer militärischen Eskalation. Dies veranlasste das Schweizer Radio und Fernsehen SRF ein Interview mit dem deutschen Politikwissenschaftler Dieter Ruloff zu führen. Ruloff ist Professor im Ruhestand für Internationale Beziehungen an der Universität Zürich und hat anhand von 165 Fällen seit dem Jahr 1792 die verschiedenen Formen von Kriegsanfängen untersucht.
Auf die Frage, ob es in Korea wieder zum Krieg komme, antwortete er wörtlich: „Ich glaube eher nicht. Kim Jong-un möchte die Anerkennung der USA. Er will die Öffnung der Weltmärkte und keinen Krieg. Zudem will er die Garantie, dass die USA keinen Regimewechsel wollen, anders als im Irak mit Saddam Hussein. Man könnte also zu einem Deal mit Nordkorea kommen.“
Ähnlich argumentiert der freie deutsche Journalist Martin Fritz ebenfalls am 4. September: Das ultimative Ziel der Politik Nordkoreas sei es, die USA an den Verhandlungstisch zu bringen. Die geteilte koreanische Halbinsel befindet sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem Korea-Krieg (1950-1953) noch immer kein Friedensvertrag geschlossen wurde. Pjöngjang hatte lange Zeit angekündigt, sein Atomprogramm aufzugeben, wenn es zu einem Friedensvertrag mit den USA käme. Man möchte direkte Verhandlungen auf Augenhöhe, was die US-Administration kategorisch ausschließt. Diese macht für ihre Beteiligung die Vorbedingung, Nordkorea solle zunächst seine Raketen- und Atomtests einstellen, was dieses verweigert.
Fredy Gsteiger, diplomatischer Korrespondent bei Radio SRF, äußerte bereits am 9. August angesichts einer Kriegsgefahr, dass historisch betrachtet, viele Kriege nicht bewusst und gezielt begonnen werden. Gsteiger wörtlich: „Angesichts der jüngsten Zuspitzung rund um Nordkorea ist das Risiko bereits jetzt beträchtlich, dass aus einem geringfügigen Anlass ein richtig großer Krieg vom Zaun gebrochen wird.“
Doch ist dem wirklich so, dass historisch betrachtet, viele Kriege „nicht bewusst und gezielt“ begonnen werden? Hier ein kurzer Rückblick, wie Kriege ausgelöst wurden:
– Vietnamkrieg 1964: Massenmedien verbreiten die Meldung, nordvietnamesische Schnellboote hätten zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen. STARTSCHUSS FÜR DEN KRIEG! Vietnam wird von den USA angegriffen! Doch heute ist offiziell: Der damalige Verteidigungsminister Robert McNamara gab später zu, dass es sich tatsächlich um eine selbst inszenierte Attacke der USA unter falscher Flagge handelte!
– Erster Irakkrieg 1990: Der STARTSCHUSS für den großen Völkermord im Irak basierte auf einer Lüge, der sogenannten Brutkastenlüge, wie Klagemauer.TV in verschiedenen Sendungen darlegte.
– Kosovokrieg 1999: Selbst eine ARD-Dokumentation über den NATO-Einsatz in Jugoslawien brachte es treffend auf den Punkt: „Es begann mit einer Lüge“. Gemäß mehreren Berichten, auch von der OSZE, gab es im Kosovo vor Kriegsbeginn trotz anderslautenden Behauptungen keine humanitäre Katastrophe.
– Zweiter Irakkrieg 2003: Auch diese Militärinvasion der USA und einer „Koalition der Willigen“ baute auf einer Lüge auf. Die 1.400 Personen umfassende „Untersuchungsgruppe Irak“ (ISG) fand keine Massenvernichtungsmittel.
– Libyenkrieg 2011: Die Behauptung eines libyschen Informanten vor der UNO, Gaddafi habe 6.000 Menschen getötet, die schließlich zum Libyenkrieg durch die NATO führte, stellte sich später als LÜGE heraus …
Soweit nur einige der offensichtlichsten Beispiele, wie Kriege ausgelöst wurden. Sehen Sie dazu auch den 2007 erschienenen US-Dokumentarfilm „War made easy - Wenn Amerikas Präsidenten lügen“. Dieser legt dar, wie US-Präsidenten durch die Bank einen Kriegseintritt mit einer Lüge oder „Operation unter falscher Flagge“ gerechtfertigt haben. Seien Sie deshalb auf der Hut, wenn ein möglicher US-geführter Krieg gegen Nordkorea auf Grund eines nordkoreanischen „Angriffs“ gerechtfertigt werden sollte. Es könnte sich wiederum um eine Lüge oder „Operation unter falscher Flagge“ handeln.
Sendungstext
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05.09.2017 | www.kla.tv/11035
Am 3. September 2017 soll Nordkorea gemäß eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe (kurz H-Bombe) getestet haben. Wie bei der Atombombe kommt bei einer H-Bombe radioaktives Plutonium oder Uran zum Einsatz. Die Sprengkraft einer Wasserstoffbombe sei jedoch um ein Vielfaches höher als bei einer herkömmlichen Atombombe. H-Bomben gelten auch deshalb als gefährlich, weil sie so klein gebaut werden können, dass sie auf den Kopf einer Interkontinentalrakete passen. Wissenschaftler aber bezweifeln, ob das Land über das entsprechende Know-how zum Bau solcher Bomben verfügt. So sagte der deutsche Physiker und Rüstungsforscher Götz Neuneck nach dem aktuellen Test: „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Nordkorea diesen Typ gezündet hat.“ Sicher ist bisher nur, dass Erdbebendienste weltweit von einem Beben der Stärke 6,3 im Nordosten Nordkoreas berichteten und das Präsidialamt Südkoreas verlauten ließ, es könne sich um den sechsten Atomtest des Nordens gehandelt haben. Der neueste Atomtest Nordkoreas hat die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea nochmals verschärft und nährt Befürchtungen vor einer militärischen Eskalation. Dies veranlasste das Schweizer Radio und Fernsehen SRF ein Interview mit dem deutschen Politikwissenschaftler Dieter Ruloff zu führen. Ruloff ist Professor im Ruhestand für Internationale Beziehungen an der Universität Zürich und hat anhand von 165 Fällen seit dem Jahr 1792 die verschiedenen Formen von Kriegsanfängen untersucht. Auf die Frage, ob es in Korea wieder zum Krieg komme, antwortete er wörtlich: „Ich glaube eher nicht. Kim Jong-un möchte die Anerkennung der USA. Er will die Öffnung der Weltmärkte und keinen Krieg. Zudem will er die Garantie, dass die USA keinen Regimewechsel wollen, anders als im Irak mit Saddam Hussein. Man könnte also zu einem Deal mit Nordkorea kommen.“ Ähnlich argumentiert der freie deutsche Journalist Martin Fritz ebenfalls am 4. September: Das ultimative Ziel der Politik Nordkoreas sei es, die USA an den Verhandlungstisch zu bringen. Die geteilte koreanische Halbinsel befindet sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem Korea-Krieg (1950-1953) noch immer kein Friedensvertrag geschlossen wurde. Pjöngjang hatte lange Zeit angekündigt, sein Atomprogramm aufzugeben, wenn es zu einem Friedensvertrag mit den USA käme. Man möchte direkte Verhandlungen auf Augenhöhe, was die US-Administration kategorisch ausschließt. Diese macht für ihre Beteiligung die Vorbedingung, Nordkorea solle zunächst seine Raketen- und Atomtests einstellen, was dieses verweigert. Fredy Gsteiger, diplomatischer Korrespondent bei Radio SRF, äußerte bereits am 9. August angesichts einer Kriegsgefahr, dass historisch betrachtet, viele Kriege nicht bewusst und gezielt begonnen werden. Gsteiger wörtlich: „Angesichts der jüngsten Zuspitzung rund um Nordkorea ist das Risiko bereits jetzt beträchtlich, dass aus einem geringfügigen Anlass ein richtig großer Krieg vom Zaun gebrochen wird.“ Doch ist dem wirklich so, dass historisch betrachtet, viele Kriege „nicht bewusst und gezielt“ begonnen werden? Hier ein kurzer Rückblick, wie Kriege ausgelöst wurden: – Vietnamkrieg 1964: Massenmedien verbreiten die Meldung, nordvietnamesische Schnellboote hätten zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen. STARTSCHUSS FÜR DEN KRIEG! Vietnam wird von den USA angegriffen! Doch heute ist offiziell: Der damalige Verteidigungsminister Robert McNamara gab später zu, dass es sich tatsächlich um eine selbst inszenierte Attacke der USA unter falscher Flagge handelte! – Erster Irakkrieg 1990: Der STARTSCHUSS für den großen Völkermord im Irak basierte auf einer Lüge, der sogenannten Brutkastenlüge, wie Klagemauer.TV in verschiedenen Sendungen darlegte. – Kosovokrieg 1999: Selbst eine ARD-Dokumentation über den NATO-Einsatz in Jugoslawien brachte es treffend auf den Punkt: „Es begann mit einer Lüge“. Gemäß mehreren Berichten, auch von der OSZE, gab es im Kosovo vor Kriegsbeginn trotz anderslautenden Behauptungen keine humanitäre Katastrophe. – Zweiter Irakkrieg 2003: Auch diese Militärinvasion der USA und einer „Koalition der Willigen“ baute auf einer Lüge auf. Die 1.400 Personen umfassende „Untersuchungsgruppe Irak“ (ISG) fand keine Massenvernichtungsmittel. – Libyenkrieg 2011: Die Behauptung eines libyschen Informanten vor der UNO, Gaddafi habe 6.000 Menschen getötet, die schließlich zum Libyenkrieg durch die NATO führte, stellte sich später als LÜGE heraus … Soweit nur einige der offensichtlichsten Beispiele, wie Kriege ausgelöst wurden. Sehen Sie dazu auch den 2007 erschienenen US-Dokumentarfilm „War made easy - Wenn Amerikas Präsidenten lügen“. Dieser legt dar, wie US-Präsidenten durch die Bank einen Kriegseintritt mit einer Lüge oder „Operation unter falscher Flagge“ gerechtfertigt haben. Seien Sie deshalb auf der Hut, wenn ein möglicher US-geführter Krieg gegen Nordkorea auf Grund eines nordkoreanischen „Angriffs“ gerechtfertigt werden sollte. Es könnte sich wiederum um eine Lüge oder „Operation unter falscher Flagge“ handeln.
von dd.
http://www.srf.ch/news/international/nordkorea-bruestet-sich-mit-erneutem-atomwaffen-test
http://www.srf.ch/news/international/das-allerduemmste-waere-ein-ultimatum-an-nordkorea
http://www.srf.ch/news/international/war-es-die-h-bombe
http://www.srf.ch/news/international/so-koennen-sie-aus-einer-position-der-staerke-handeln
http://www.srf.ch/news/international/warum-kein-weg-aus-der-korea-krise-fuehrt
http://www.srf.ch/news/international/und-nun-der-krieg