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Anzeichen für bevorstehenden Krieg gegen den Iran (Einschätzung von Ernst Wolff)
US-Präsident Trump hat vor Kurzem das mit dem Iran geschlossene Atomabkommen einseitig gekündigt und holte sich jüngst zwei Männer an seine Seite, die seit Jahren einen härteren Kurs gegen den Iran fordern. Für den deutschen Finanzexperten Ernst Wolff verdichten sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Krieg gegen den Iran. In dieser Sendung wirft Wolff einen Blick hinter mögliche Beweggründe der US-Strategen für dieses letzte äußerste Mittel. Bleiben Sie dran![weiterlesen]
US-Präsident Trump hat am 8. Mai 2018 das 2015 mit dem Iran geschlossene Atomabkommen einseitig gekündigt. Darin hatte sich Iran verpflichtet, keine Atomwaffen zu produzieren oder zu entwickeln. Im Gegenzug hatten die USA und ihre Verbündeten die zuvor gegen Iran verhängten Sanktionen aufgehoben.
Bereits im Wahlkampf hatte Trump das unter der Federführung der EU ausgehandelte Abkommen als „schrecklichen Fehler“ bezeichnet. Mit Außenminister Mike Pompeo und seinem neuen Sicherheitsberater John Bolton hat er innerhalb der vergangenen Wochen zwei Männer um sich geschart, die seit Jahren einen härteren Kurs gegen Iran fordern [siehe www.kla.tv/12417].
Für den deutschen Finanzexperten und Bestseller-Autor Ernst Wolff verdichten sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Krieg mit dem Iran. Vor allem auch, nachdem die „unausgesprochene Botschaft“ des israelischen Premiers Netanjahu an der Pressekonferenz vom 30. April 2018 in der Forderung nach einem Präventivschlag gegen Iran bestand.
In einem Artikel, der am 10. Mai auf dem Nachrichtenportal SPUTNIK erschien, erläutert Wolff die Beweggründe der US-Strategen, einmal mehr zu diesem äußersten aller Mittel zu greifen. Im Folgenden hören Sie einen Originalauszug:
1. Trump braucht einen Krieg
Etwas mehr als ein Jahr nach der Amtsübernahme durch Donald Trump befinden sich die USA trotz aller anderslautenden Beteuerungen von Politikern und Medien in einer überaus schwierigen Lage. Die soziale Ungleichheit im Land erreicht immer neue Rekordwerte. Die Arbeitslosigkeit ist viel höher als in den offiziellen Statistiken angegeben. Die Verschuldung sowohl der Bevölkerung als auch die von Staat und Unternehmen ist höher als je zuvor und an den Finanzmärkten haben sich riesige Blasen gebildet, die jederzeit zu platzen drohen.
Sowohl die Regierung Trump als auch die US-Zentralbank Federal Reserve stehen in dieser Situation mit dem Rücken zur Wand. Trump kann sein Versprechen, gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen, nicht einhalten und seine Steuererleichterungen für Ultrareiche sind weitgehend wirkungslos verpufft. Seine Anhängerschaft in der amerikanischen Bevölkerung wird wegen der vielen gebrochenen Wahlversprechen zunehmend unruhiger. […]
Was könnte sowohl Trump als auch der FED aus dieser Klemme helfen? Ein Krieg würde die Verschuldung der USA zwar langfristig weiter in die Höhe treiben, dafür aber die Rüstungsindustrie und damit die Aktien- und Anleihenmärkte befeuern. Zudem würde es einen Crash hinauszögern, Arbeitsplätze schaffen und der Trump-Wählerschaft einen ausländischen Sündenbock für die von der Regierung und der Wall Street angerichtete Misere liefern. Das heißt: Ein Krieg würde vorübergehend zu einer Stabilisierung der Verhältnisse in den USA führen.
2. Die Wall Street setzt vermutlich schon seit längerem auf Krieg
Zudem steht hinter Trump eine Kraft, die diesen Krieg offensichtlich schon seit längerem eingeplant hat: die Wall Street (die größte Wertpapierbörse der Welt in New York). Ihre großen Finanzinstitute haben in den vergangenen Jahren mehr als eine Viertel Billion Dollar in das Fracking investiert – zunächst, ohne dabei nennenswerte Gewinne zu erzielen und unter Inkaufnahme erheblicher finanzieller Verluste. (Fracking ist ein umstrittenes Verfahren zur Erdöl- und Erdgasgewinnung.)
Viele der beteiligten Spekulanten haben sich sogar Geld geliehen und sind extreme Risiken eingegangen, um am Ball zu bleiben. Warum? Es gibt nur einen Grund: Weil sie damit rechnen, dass das Fracking sich irgendwann rentiert und hohe Gewinne abwirft. Was aber ist dafür die Voraussetzung? Ein höherer Ölpreis, den ein Krieg umgehend herbeiführen würde.
Und nicht nur das: Ein Krieg, der – wie die übrigen Kriege der USA – mit Absicht nicht gewonnen wird, sondern den Nahen Osten auf Jahre hinaus destabilisiert, wäre für die hinter dem Fracking stehenden Investoren und die Regierung der USA ein wahres Geschenk: Er würde den Ölpreis selbst im Fall eines sich abzeichnenden Wachstumsrückgangs hochhalten, das bislang zu teure Fracking auf Dauer in die Gewinnzone bringen und die USA befähigen, vom Öl-Importeur zum Öl-Exporteur zu werden.
Hierin liegt auch die Gefahr begründet, dass aus dem Nahostkrieg ein Weltkrieg werden könnte: Die USA haben nämlich in jüngster Zeit begonnen, ihr Öl nach Westeuropa zu exportieren. Sollte ihr riesiges Reservoir an durch Fracking gewonnenem Schieferöl nach einem kriegsbedingten Ölpreisanstieg in größeren Mengen nach Westeuropa fließen, würden sie damit ihrem Widersacher Russland einen seiner wichtigsten Märkte streitig machen.
Das aber könnte Russland auf gar keinen Fall hinnehmen, denn der Verlust des westeuropäischen Marktes käme einer wirtschaftlichen und finanziellen Katastrophe gleich. Zudem erinnern sich die Politiker in Moskau mit Sicherheit noch daran, dass ihr Vorgängerstaat Sowjetunion letztendlich am Ölpreis zerbrochen ist.
3. Die Trump-Administration spielt mit dem Feuer
Ein Krieg gegen Iran wäre für die USA aber auch ein Spiel mit dem Feuer: Das mit Russland verbündete China hat die Kriege der USA in der Vergangenheit nämlich durch den Kauf von US-Staatsanleihen zu einem großen Teil mitfinanziert. Sollte es das in diesem Fall nicht tun […], würde es den US-Dollar damit in allerhöchste Bedrängnis bringen.
Ein Krieg der USA gegen Iran hätte also nicht nur das Potential, einen weit über den Nahen Osten hinausgehenden militärischen Konflikt auszulösen, er könnte auch zum Ende des US-Dollars und damit zum Einsturz des seit längerem nur noch an einem seidenen Faden hängenden globalen Finanzsystems führen.
Sendungstext
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16.05.2018 | www.kla.tv/12432
US-Präsident Trump hat am 8. Mai 2018 das 2015 mit dem Iran geschlossene Atomabkommen einseitig gekündigt. Darin hatte sich Iran verpflichtet, keine Atomwaffen zu produzieren oder zu entwickeln. Im Gegenzug hatten die USA und ihre Verbündeten die zuvor gegen Iran verhängten Sanktionen aufgehoben. Bereits im Wahlkampf hatte Trump das unter der Federführung der EU ausgehandelte Abkommen als „schrecklichen Fehler“ bezeichnet. Mit Außenminister Mike Pompeo und seinem neuen Sicherheitsberater John Bolton hat er innerhalb der vergangenen Wochen zwei Männer um sich geschart, die seit Jahren einen härteren Kurs gegen Iran fordern [siehe www.kla.tv/12417]. Für den deutschen Finanzexperten und Bestseller-Autor Ernst Wolff verdichten sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Krieg mit dem Iran. Vor allem auch, nachdem die „unausgesprochene Botschaft“ des israelischen Premiers Netanjahu an der Pressekonferenz vom 30. April 2018 in der Forderung nach einem Präventivschlag gegen Iran bestand. In einem Artikel, der am 10. Mai auf dem Nachrichtenportal SPUTNIK erschien, erläutert Wolff die Beweggründe der US-Strategen, einmal mehr zu diesem äußersten aller Mittel zu greifen. Im Folgenden hören Sie einen Originalauszug: 1. Trump braucht einen Krieg Etwas mehr als ein Jahr nach der Amtsübernahme durch Donald Trump befinden sich die USA trotz aller anderslautenden Beteuerungen von Politikern und Medien in einer überaus schwierigen Lage. Die soziale Ungleichheit im Land erreicht immer neue Rekordwerte. Die Arbeitslosigkeit ist viel höher als in den offiziellen Statistiken angegeben. Die Verschuldung sowohl der Bevölkerung als auch die von Staat und Unternehmen ist höher als je zuvor und an den Finanzmärkten haben sich riesige Blasen gebildet, die jederzeit zu platzen drohen. Sowohl die Regierung Trump als auch die US-Zentralbank Federal Reserve stehen in dieser Situation mit dem Rücken zur Wand. Trump kann sein Versprechen, gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen, nicht einhalten und seine Steuererleichterungen für Ultrareiche sind weitgehend wirkungslos verpufft. Seine Anhängerschaft in der amerikanischen Bevölkerung wird wegen der vielen gebrochenen Wahlversprechen zunehmend unruhiger. […] Was könnte sowohl Trump als auch der FED aus dieser Klemme helfen? Ein Krieg würde die Verschuldung der USA zwar langfristig weiter in die Höhe treiben, dafür aber die Rüstungsindustrie und damit die Aktien- und Anleihenmärkte befeuern. Zudem würde es einen Crash hinauszögern, Arbeitsplätze schaffen und der Trump-Wählerschaft einen ausländischen Sündenbock für die von der Regierung und der Wall Street angerichtete Misere liefern. Das heißt: Ein Krieg würde vorübergehend zu einer Stabilisierung der Verhältnisse in den USA führen. 2. Die Wall Street setzt vermutlich schon seit längerem auf Krieg Zudem steht hinter Trump eine Kraft, die diesen Krieg offensichtlich schon seit längerem eingeplant hat: die Wall Street (die größte Wertpapierbörse der Welt in New York). Ihre großen Finanzinstitute haben in den vergangenen Jahren mehr als eine Viertel Billion Dollar in das Fracking investiert – zunächst, ohne dabei nennenswerte Gewinne zu erzielen und unter Inkaufnahme erheblicher finanzieller Verluste. (Fracking ist ein umstrittenes Verfahren zur Erdöl- und Erdgasgewinnung.) Viele der beteiligten Spekulanten haben sich sogar Geld geliehen und sind extreme Risiken eingegangen, um am Ball zu bleiben. Warum? Es gibt nur einen Grund: Weil sie damit rechnen, dass das Fracking sich irgendwann rentiert und hohe Gewinne abwirft. Was aber ist dafür die Voraussetzung? Ein höherer Ölpreis, den ein Krieg umgehend herbeiführen würde. Und nicht nur das: Ein Krieg, der – wie die übrigen Kriege der USA – mit Absicht nicht gewonnen wird, sondern den Nahen Osten auf Jahre hinaus destabilisiert, wäre für die hinter dem Fracking stehenden Investoren und die Regierung der USA ein wahres Geschenk: Er würde den Ölpreis selbst im Fall eines sich abzeichnenden Wachstumsrückgangs hochhalten, das bislang zu teure Fracking auf Dauer in die Gewinnzone bringen und die USA befähigen, vom Öl-Importeur zum Öl-Exporteur zu werden. Hierin liegt auch die Gefahr begründet, dass aus dem Nahostkrieg ein Weltkrieg werden könnte: Die USA haben nämlich in jüngster Zeit begonnen, ihr Öl nach Westeuropa zu exportieren. Sollte ihr riesiges Reservoir an durch Fracking gewonnenem Schieferöl nach einem kriegsbedingten Ölpreisanstieg in größeren Mengen nach Westeuropa fließen, würden sie damit ihrem Widersacher Russland einen seiner wichtigsten Märkte streitig machen. Das aber könnte Russland auf gar keinen Fall hinnehmen, denn der Verlust des westeuropäischen Marktes käme einer wirtschaftlichen und finanziellen Katastrophe gleich. Zudem erinnern sich die Politiker in Moskau mit Sicherheit noch daran, dass ihr Vorgängerstaat Sowjetunion letztendlich am Ölpreis zerbrochen ist. 3. Die Trump-Administration spielt mit dem Feuer Ein Krieg gegen Iran wäre für die USA aber auch ein Spiel mit dem Feuer: Das mit Russland verbündete China hat die Kriege der USA in der Vergangenheit nämlich durch den Kauf von US-Staatsanleihen zu einem großen Teil mitfinanziert. Sollte es das in diesem Fall nicht tun […], würde es den US-Dollar damit in allerhöchste Bedrängnis bringen. Ein Krieg der USA gegen Iran hätte also nicht nur das Potential, einen weit über den Nahen Osten hinausgehenden militärischen Konflikt auszulösen, er könnte auch zum Ende des US-Dollars und damit zum Einsturz des seit längerem nur noch an einem seidenen Faden hängenden globalen Finanzsystems führen.
von dd.