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Amoklauf von Neuseeland – wie die Medien instrumentalisieren bzw. zensieren
Am 15. März 2019 sind bei einem Anschlag in Christchurch (Neuseeland) bislang 50 Menschen getötet und 50 verletzt worden. Obwohl davon ausgegangen werden muss, dass es sich beim Attentäter um einen geistig verwirrten Einzeltäter handelt, wurde der Terroranschlag schon mal schamlos für den sogenannten „Kampf gegen rechts“ ausgeschlachtet.[weiterlesen]
Am 15. März 2019 sind bei einem Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland) bislang 50 Menschen getötet und 50 verletzt worden.
Nach Augenzeugenberichten schoss ein mit einer Helmkamera (Action-Camcorder) und kugelsicherer Weste ausgestatteter Einzeltäter mit einer halbautomatischen Schusswaffe gezielt auf Anwesende in einer Moschee im Ortsteil Riccarton. An seinem Auto wechselte er seine Selbstladewaffe und ging nochmals zum Tatort zurück. Danach fuhr der Täter zu einer Moschee im Stadtteil Linwood und erschoss weitere sieben Personen. Er floh und wurde wenig später von der Polizei gestellt. Laut Polizei handle es sich bei dem Schützen um einen 28-jährigen Australier. Er wurde bereits wenige Tage nach seiner Festnahme von einem Gericht offiziell des Mordes beschuldigt.
Seine Bluttat übertrug er live per Kamera auf Facebook. Außerdem postete er Links zum Herunterladen eines 74-seitigen Manifests mit dem Titel „The Great Replacement“ (zu Deutsch „Der große Austausch“). Kopien des Manifestes sendete der Täter auch an das Büro der Premierministerin sowie an rund 70 weitere Adressen in Neuseeland. Der Terroranschlag erinnert an Anders Breivik, der vor seinem Amoklauf am 22. Juli 2011 auf der Insel Utøya (Norwegen) ein in Englisch verfasstes 1.500-seitiges Manifest veröffentlichte.
Das auf Facebook live gestreamte und sich hernach im Netz rasend schnell verbreitende 17-minütige Video des Amoklaufs in Neuseeland löste in den etablierten sowie sozialen Medien eine heftige Debatte aus: Wie sei das überhaupt möglich? Und warum habe die Netzkontrolle total versagt? Facebook, YouTube, Google und Twitter sperrten später das Filmmaterial nach Aufforderung der neuseeländischen Polizei. Es kursiert jedoch weiterhin im Netz. Bis zum 17. März hat Facebook laut eigenen Angaben 1,5 Millionen Videos der Attacke weltweit gelöscht.
Das Video löste eine Diskussion aus, ob es sich beim Amoklauf um eine Täuschung bzw. „False Flag“ handeln könnte. Der Informationskanal SKB NEWS (https://schluesselkindblog.com/2019/03/15/terroranschlag-in-neuseeland-eine-fake-geheimdienstoperation/) wies auf „viele Ungereimtheiten“ hin, z.B. dass sich die Patronenhülsen im Originalvideo in Luft aufgelöst hätten oder kein Blut zu sehen sei.
Der deutsche Journalist und Youtuber Oliver Janich und andere freie Medienschaffende, die sich das ganze gestreamte Video angeschaut haben, kamen jedoch zu einem völlig anderen Schluss: Das Video wirke „absolut echt“. Es sei sehr verstörend, auch seien Blutlachen zu sehen und Schreie zu hören, so Janich.
Im Folgenden soll nun auf zwei auffällige Muster näher eingegangen werden:
1. „Der brutale Terroranschlag von Christchurch wurde schnell instrumentalisiert von jenen (Politikern und Medien), die alles instrumentalisieren.“
Mit diesen Worten schätzte der tschechischstämmige Videojournalist und Medienwissenschaftler Dushan Wegner das Verhalten von Politik und Medien nach dem Terroranschlag ein. Hier einige Beispiele:
– Obwohl davon ausgegangen werden muss, dass es sich beim Attentäter um einen verrückten, geistig verwirrten und extremistischen Einzeltäter handelt, wurde der Terroranschlag schamlos für den vermeintlichen „Kampf gegen rechts“ ausgeschlachtet. Medien am linken Rand, wie die deutsche Tageszeitung „taz“, gaben sogar der AfD eine Mitschuld „an der Eskalation des Terrors“.
Dushan Wegner sagte dazu trefflich: „Wer Stücke aus dem »Manifest« herausnimmt, um seinen politischen Gegner mit dem Terroristen gleichzusetzen, vollendet dessen Werk.“
Sogar der deutsche Publizist Dr. Hugo Müller-Vogg wies bereits in einem Artikel auf FOCUS ONLINE vom 4. September 2018 darauf hin, dass der Slogan „Kampf gegen rechts“ eine verlogene Strategie sei. Damit werde alles verleumdet, was nicht „links“ sei. Dabei könne eigentlich niemand bestreiten, dass „rechts“ und „demokratisch“ keine Gegensätze sein müssen, so Müller-Vogg.
– Obwohl sich der Terrorist in seinem „Manifest“ auch als „Öko-Faschist“ bezeichnete, wurde dies in den großen Medien kaum einmal erwähnt, weil es sich wohl nicht instrumentalisieren lässt.
– Auch die Politik weiß, wie Medien es nannten, die „Gunst der Stunde“ zu nutzen: Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat ein Verkaufsverbot für Sturmgewehre und halbautomatische Waffen angekündigt. Übergangsmaßnahmen sollen ein sofortiges Verbot gewährleisten. Aber kommen Terroristen nicht auf illegalem Weg zu Waffen?
2. Dass der Terrorist wie bei einem Ego-Shooter-Spiel vorging, wurde NICHT thematisiert.
Darauf wies eine bei Kla.TV eingegangene Klage hin. Selbst FOCUS ONLINE schrieb, dass der Todesschütze die Bluttat in einem „kranken Ego-Shooter-Video“ festhielt, ging aber nicht weiter darauf ein.
Ego-Shooter-Spiele sind eine Kategorie der Computerspiele, bei welcher der Spieler mit Schusswaffen, aber auch Messern, Motorsägen usw., andere Spieler oder computergesteuerte Gegner bekämpft.
Ein Zusammenhang zwischen Ego-Shooter-Spielen und realer Gewalt wird oft abgestritten. Fakt ist, dass bei folgenden Gewalttaten die Attentäter Ego-Shooter-Spiele besaßen: beim Schulmassaker von Littleton (im US-Bundesstaat Colorado) am 20. April 1999, beim Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt am 26. April 2002, in Winnenden (bei Stuttgart) am 11. März 2009 oder beim Amoklauf in München am 22. Juli 2016. Laut Polizei habe sich der Münchner Amokläufer – wie auch jüngst in Neuseeland – bei seiner Tat "wie in einem Computerspiel bewegt".
Der deutsche Medienpsychologe Rudolf H. Weiß wurde in einem Artikel über den Amoklauf in München auf n-tv.de wie folgt zitiert: "Diese (Ego-Shooter-)Spiele tragen im großen Umfang zur Verrohung der Gesellschaft bei – aber es ist vermessen zu sagen, dass aus jedem Spieler ein Attentäter wird." Er verweist auf eine aktuelle US-Studie der State University Ohio, wonach durch ausgeprägten Konsum die Empathiefähigkeit abnehmen und die Gewaltbereitschaft zunehmen könne.
Fazit: Wieder einmal schaffen es Medien und Politik, Terroranschläge zur ihren Gunsten schamlos zu instrumentalisieren. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es sich um geistig verwirrte extremistische Täter handelt, die weder mit „rechts“ noch „links“, noch mit Religion oder Klimaschutz etwas zu tun haben. Auch werden nachweisbare Zusammenhänge – wie mit Ego-Shooter-Spielen – schlicht ausgeblendet, um nicht zu sagen zensiert!
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23.03.2019 | www.kla.tv/14054
Am 15. März 2019 sind bei einem Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland) bislang 50 Menschen getötet und 50 verletzt worden. Nach Augenzeugenberichten schoss ein mit einer Helmkamera (Action-Camcorder) und kugelsicherer Weste ausgestatteter Einzeltäter mit einer halbautomatischen Schusswaffe gezielt auf Anwesende in einer Moschee im Ortsteil Riccarton. An seinem Auto wechselte er seine Selbstladewaffe und ging nochmals zum Tatort zurück. Danach fuhr der Täter zu einer Moschee im Stadtteil Linwood und erschoss weitere sieben Personen. Er floh und wurde wenig später von der Polizei gestellt. Laut Polizei handle es sich bei dem Schützen um einen 28-jährigen Australier. Er wurde bereits wenige Tage nach seiner Festnahme von einem Gericht offiziell des Mordes beschuldigt. Seine Bluttat übertrug er live per Kamera auf Facebook. Außerdem postete er Links zum Herunterladen eines 74-seitigen Manifests mit dem Titel „The Great Replacement“ (zu Deutsch „Der große Austausch“). Kopien des Manifestes sendete der Täter auch an das Büro der Premierministerin sowie an rund 70 weitere Adressen in Neuseeland. Der Terroranschlag erinnert an Anders Breivik, der vor seinem Amoklauf am 22. Juli 2011 auf der Insel Utøya (Norwegen) ein in Englisch verfasstes 1.500-seitiges Manifest veröffentlichte. Das auf Facebook live gestreamte und sich hernach im Netz rasend schnell verbreitende 17-minütige Video des Amoklaufs in Neuseeland löste in den etablierten sowie sozialen Medien eine heftige Debatte aus: Wie sei das überhaupt möglich? Und warum habe die Netzkontrolle total versagt? Facebook, YouTube, Google und Twitter sperrten später das Filmmaterial nach Aufforderung der neuseeländischen Polizei. Es kursiert jedoch weiterhin im Netz. Bis zum 17. März hat Facebook laut eigenen Angaben 1,5 Millionen Videos der Attacke weltweit gelöscht. Das Video löste eine Diskussion aus, ob es sich beim Amoklauf um eine Täuschung bzw. „False Flag“ handeln könnte. Der Informationskanal SKB NEWS (https://schluesselkindblog.com/2019/03/15/terroranschlag-in-neuseeland-eine-fake-geheimdienstoperation/) wies auf „viele Ungereimtheiten“ hin, z.B. dass sich die Patronenhülsen im Originalvideo in Luft aufgelöst hätten oder kein Blut zu sehen sei. Der deutsche Journalist und Youtuber Oliver Janich und andere freie Medienschaffende, die sich das ganze gestreamte Video angeschaut haben, kamen jedoch zu einem völlig anderen Schluss: Das Video wirke „absolut echt“. Es sei sehr verstörend, auch seien Blutlachen zu sehen und Schreie zu hören, so Janich. Im Folgenden soll nun auf zwei auffällige Muster näher eingegangen werden: 1. „Der brutale Terroranschlag von Christchurch wurde schnell instrumentalisiert von jenen (Politikern und Medien), die alles instrumentalisieren.“ Mit diesen Worten schätzte der tschechischstämmige Videojournalist und Medienwissenschaftler Dushan Wegner das Verhalten von Politik und Medien nach dem Terroranschlag ein. Hier einige Beispiele: – Obwohl davon ausgegangen werden muss, dass es sich beim Attentäter um einen verrückten, geistig verwirrten und extremistischen Einzeltäter handelt, wurde der Terroranschlag schamlos für den vermeintlichen „Kampf gegen rechts“ ausgeschlachtet. Medien am linken Rand, wie die deutsche Tageszeitung „taz“, gaben sogar der AfD eine Mitschuld „an der Eskalation des Terrors“. Dushan Wegner sagte dazu trefflich: „Wer Stücke aus dem »Manifest« herausnimmt, um seinen politischen Gegner mit dem Terroristen gleichzusetzen, vollendet dessen Werk.“ Sogar der deutsche Publizist Dr. Hugo Müller-Vogg wies bereits in einem Artikel auf FOCUS ONLINE vom 4. September 2018 darauf hin, dass der Slogan „Kampf gegen rechts“ eine verlogene Strategie sei. Damit werde alles verleumdet, was nicht „links“ sei. Dabei könne eigentlich niemand bestreiten, dass „rechts“ und „demokratisch“ keine Gegensätze sein müssen, so Müller-Vogg. – Obwohl sich der Terrorist in seinem „Manifest“ auch als „Öko-Faschist“ bezeichnete, wurde dies in den großen Medien kaum einmal erwähnt, weil es sich wohl nicht instrumentalisieren lässt. – Auch die Politik weiß, wie Medien es nannten, die „Gunst der Stunde“ zu nutzen: Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat ein Verkaufsverbot für Sturmgewehre und halbautomatische Waffen angekündigt. Übergangsmaßnahmen sollen ein sofortiges Verbot gewährleisten. Aber kommen Terroristen nicht auf illegalem Weg zu Waffen? 2. Dass der Terrorist wie bei einem Ego-Shooter-Spiel vorging, wurde NICHT thematisiert. Darauf wies eine bei Kla.TV eingegangene Klage hin. Selbst FOCUS ONLINE schrieb, dass der Todesschütze die Bluttat in einem „kranken Ego-Shooter-Video“ festhielt, ging aber nicht weiter darauf ein. Ego-Shooter-Spiele sind eine Kategorie der Computerspiele, bei welcher der Spieler mit Schusswaffen, aber auch Messern, Motorsägen usw., andere Spieler oder computergesteuerte Gegner bekämpft. Ein Zusammenhang zwischen Ego-Shooter-Spielen und realer Gewalt wird oft abgestritten. Fakt ist, dass bei folgenden Gewalttaten die Attentäter Ego-Shooter-Spiele besaßen: beim Schulmassaker von Littleton (im US-Bundesstaat Colorado) am 20. April 1999, beim Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt am 26. April 2002, in Winnenden (bei Stuttgart) am 11. März 2009 oder beim Amoklauf in München am 22. Juli 2016. Laut Polizei habe sich der Münchner Amokläufer – wie auch jüngst in Neuseeland – bei seiner Tat "wie in einem Computerspiel bewegt". Der deutsche Medienpsychologe Rudolf H. Weiß wurde in einem Artikel über den Amoklauf in München auf n-tv.de wie folgt zitiert: "Diese (Ego-Shooter-)Spiele tragen im großen Umfang zur Verrohung der Gesellschaft bei – aber es ist vermessen zu sagen, dass aus jedem Spieler ein Attentäter wird." Er verweist auf eine aktuelle US-Studie der State University Ohio, wonach durch ausgeprägten Konsum die Empathiefähigkeit abnehmen und die Gewaltbereitschaft zunehmen könne. Fazit: Wieder einmal schaffen es Medien und Politik, Terroranschläge zur ihren Gunsten schamlos zu instrumentalisieren. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es sich um geistig verwirrte extremistische Täter handelt, die weder mit „rechts“ noch „links“, noch mit Religion oder Klimaschutz etwas zu tun haben. Auch werden nachweisbare Zusammenhänge – wie mit Ego-Shooter-Spielen – schlicht ausgeblendet, um nicht zu sagen zensiert!
von dd.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/attentat-in-neuseeland-zahl-der-toten-in-christchurch-steigt-auf-50-a-1258242.html
https://www.srf.ch/news/international/terror-in-neuseeland-das-sind-die-aktuellen-erkenntnisse-der-behoerden
https://www.focus.de/digital/internet/facebook/fragen-und-antworten-christchurch-attentaeter-streamt-terrorakt-live-wie-facebook-und-youtube-voellig-versagen_id_10458407.html
https://schluesselkindblog.com/2019/03/15/terroranschlag-in-neuseeland-eine-fake-geheimdienstoperation/
https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=T6J_WIYJ04c
https://dushanwegner.com/christchurch-attentat-manifest/
https://de.wikipedia.org/wiki/Dushan_Wegner
https://peymani.de/das-attentat-von-christchurch-wer-den-terror-ausschlachtet-verhilft-ihm-zum-erfolg/
https://www.srf.ch/news/international/verschaerfte-waffengesetze-ardern-nutzt-die-gunst-der-stunde
https://www.srf.ch/news/international/nach-anschlag-in-christchurch-neuseeland-verbietet-halbautomatische-waffen-und-sturmgewehre
https://de.wikipedia.org/wiki/Ego-Shooter
https://www.n-tv.de/technik/Sind-Ego-Shooter-gefaehrlich-article18277386.html