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Wie war das noch mal mit Libyen – und wie mit Syrien?
Die UNO habe die ‚Internationale Gemeinschaft‛ um Hilfe für die Not leidende Bevölkerung in Libyen gebeten. So berichtete das Schweizer Radio SRF am 10. Dezember diesen Jahres folgendes: „Für das kommende Jahr benötige das Land rund 165 Millionen Dollar. Auf Hilfe angewiesen seien rund 2,5 Millionen Vertriebene und Menschen in den umkämpften Gebieten. Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 bekämpfen sich in Libyen rivalisierende Milizen. Zudem beanspruchen zwei Regierungen die Macht für sich.“ Doch wie war das noch einmal mit Libyen?[weiterlesen]
Die UNO habe die ‚Internationale Gemeinschaft‛ um Hilfe für die Not leidende Bevölkerung in Libyen gebeten. So berichtete das Schweizer Radio SRF am 10. Dezember diesen Jahres folgendes: „Für das kommende Jahr benötige das Land rund 165 Millionen Dollar. Auf Hilfe angewiesen seien rund 2,5 Millionen Vertriebene und Menschen in den umkämpften Gebieten. Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 bekämpfen sich in Libyen rivalisierende Milizen. Zudem beanspruchen zwei Regierungen die Macht für sich.“
Doch wie war das noch einmal mit Libyen? Weder die UNO noch SRF erwähnen auch nur ein Wort, wie die katastrophale Lage in Libyen überhaupt zustande gekommen ist. Hierzu kurz ein Rückblick:
Auf Beschluss des UN-Sicherheitsrates vom 17. März 2011 wurde Libyen sieben Monate lang von der NATO-Luftwaffe regelrecht zerbombt und dadurch nachhaltig zerstört. Der UN-Sicherheitsrat warf dem damaligen libyschen Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi systematische Verletzungen der Menschenrechte vor. Diese konnten jedoch seinerzeit nicht stichhaltig nachgewiesen werden.
Was allerdings unstrittig Gaddafis Haltung zu seinem Volk widerspiegelt, sind seine Verdienste. Hier ein kurzer Überblick:
- Libyen hatte eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen des afrikanischen Kontinents.
- Ein Teil des libyschen Ölverkaufs wurde direkt den Konten der libyschen Bürger gutgeschrieben.
- Es gab kaum Steuern, selbst Unternehmen wurden nur minimal besteuert.
- Ein Heim bzw. Zuhause zu haben, galt als ein Menschenrecht. Alle Frischvermählten erhielten umgerechnet 45.000 € vom libyschen Staat. Strom, medizinische Behandlungen und Bildung waren kostenlos.
- Vor Gaddafi konnten nur 25 Prozent der Libyer lesen, nach ihm 83 Prozent.
- Den Frauen ermöglichte Gaddafi in den 1970er Jahren die Emanzipation. Es war keine spezielle Kleidung vorgeschrieben und allen Frauen standen hochwertige Ausbildungswege zur Verfügung, wenn sie das wollten. Es gab Ärztinnen, Anwältinnen, Ministerinnen, Geschäftsfrauen oder auch normale Hausfrauen, was immer sie werden wollten.
- Gaddafi plante die Errichtung einer eigenständigen Bank und die Einführung einer goldgestützten Währung für Afrika. Mit deren Gründung hätte Libyen ganz Afrika in die Freiheit geführt – in die Freiheit nämlich von den gnadenlosen Machenschaften der Finanzeliten und Imperialisten, die die armen Länder kontrollieren und deren Güter an sich raffen.
- Weiter stand Gaddafi kurz vor der Vollendung des weltweit größten Trinkwasser-Pipeline-Projekts durch die Sahara – dem sogenannten "Great-Man-Made-River-Projekt" – für eine bessere Wasserversorgung von Bevölkerung und Landwirtschaft. Libyen war ein unabhängiges und blühendes Land.
- Zudem half Gaddafi bei der Kontrolle der Flüchtlingsströme aus den afrikanischen Ländern. Für deren Aufnahme wandte er europäische Standards an, um den Zustrom nach Europa in Grenzen zu halten.
Inzwischen wurden immer mehr Stimmen laut, die verstanden haben, dass nicht auf Grund von vermeintlichen Menschenrechtsverletzungen Gaddafi abgesetzt und Libyen vernichtet wurde. So z.B. zitierte das Schweizer Radio und Fernsehen SRF am 15. Oktober 2015 den algerischen Schriftsteller Yasmina Khadra. Khadra kritisierte die westlichen Mächte, die Zugang zu einem gigantischen Markt in Libyen gesucht hätten, ich zitiere: „Gaddafi spielte nicht mit. Darum haben sie ihn getötet, nicht weil er ein Tyrann war, sondern weil er den Kuchen nicht teilen wollte.“
Und genau dasselbe Prozedere scheint sich nun wieder in Syrien abzuspielen. Und alle Westmächte machen mit! Nach den Pariser Terroranschlägen vom 13. November intensivierte Frankreich die Luftanschläge in Syrien. Deutschland und Großbritannien zogen nach und schicken nun ebenfalls Truppen nach Syrien.
Doch nicht alle machen mit! Einer scheint es verstanden zu haben, was in Libyen, und jetzt wieder in Syrien abläuft. So meldete das Schweizer Radio und Fernsehen SRF1 am 7. Dezember diesen Jahres:
„Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hat ausgeschlossen, dass sich sein Land an Luftangriffen auf die Terrororganisation Islamischer Staat beteiligt. In der Zeitung ‚Corriere della Sera‛ verglich er den Einsatz der US-geführten Allianz in Syrien mit den Nato-Luftangriffen auf Libyen im Jahr 2011. Auch damals sei Italien gedrängt worden, sich zu beteiligen. Vier Jahre Bürgerkrieg in Libyen würden zeigen, dass das keine glückliche Entscheidung gewesen sei.“
Zumindest Renzi scheint klar zu sein, dass es auch in Syrien hintergründig nicht um die Bekämpfung der Verbrechen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ IS geht. Vielmehr soll der unliebsame syrische Präsident Baschar al-Assad abgesetzt und ein aufstrebendes Land vernichtet werden.
Die Hinweise dazu verdichten sich immer mehr:
- So vermeldeten die Behörden der syrischen Großstadt Aleppo am 1. Dezember, dass – man höre und staune – die US-geführte Koalition Trinkwasser-Versorgungsanlagen beschädigt habe. Als Folge werden hunderttausende Menschen nur noch eingeschränkt mit Trinkwasser versorgt.
- Laut verschiedenen Meldungen vom 7. Dezember sollen bei einem Luftangriff der US-geführten Anti-IS-Koalition Munitionslager der syrischen Armee getroffen worden sein. Mindestens vier syrische Soldaten seien getötet und weitere 16 verletzt worden.
- Es ist augenscheinlich, dass seit Beginn des von den USA geführten Einsatzes gegen den IS, dieser sogar expandierte. Details dazu finden sie unter eingeblendeten Links (www.kla.tv/6568, www.kla.tv/6824).
Wieder einmal ist offensichtlich, dass – wie Libyen unter Gaddafi – ein weiteres aufstrebendes Land ausradiert werden soll. Doch wie in unserer Dokumentation vom 1.11.2015 – „Die modernen „Demokratisierungs“-Kriege durchschaut“ – bleibt die Frage offen, wann das Volk dieses Spiel durchschauen und der nachweislich immer krasser werdenden Lügen- und Kriegspropaganda keinen Glauben mehr schenken wird. Deshalb weiterhin unser Aufruf: „Helfen Sie mittels breitflächiger Aufklärung mit, dass wir alle lernen, Lügen und Propaganda rechtzeitig zu durchschauen und einhellig zu sagen: „Nie wieder Krieg! – da machen wir nicht mit!““
Sendungstext
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13.12.2015 | www.kla.tv/7319
Die UNO habe die ‚Internationale Gemeinschaft‛ um Hilfe für die Not leidende Bevölkerung in Libyen gebeten. So berichtete das Schweizer Radio SRF am 10. Dezember diesen Jahres folgendes: „Für das kommende Jahr benötige das Land rund 165 Millionen Dollar. Auf Hilfe angewiesen seien rund 2,5 Millionen Vertriebene und Menschen in den umkämpften Gebieten. Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 bekämpfen sich in Libyen rivalisierende Milizen. Zudem beanspruchen zwei Regierungen die Macht für sich.“ Doch wie war das noch einmal mit Libyen? Weder die UNO noch SRF erwähnen auch nur ein Wort, wie die katastrophale Lage in Libyen überhaupt zustande gekommen ist. Hierzu kurz ein Rückblick: Auf Beschluss des UN-Sicherheitsrates vom 17. März 2011 wurde Libyen sieben Monate lang von der NATO-Luftwaffe regelrecht zerbombt und dadurch nachhaltig zerstört. Der UN-Sicherheitsrat warf dem damaligen libyschen Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi systematische Verletzungen der Menschenrechte vor. Diese konnten jedoch seinerzeit nicht stichhaltig nachgewiesen werden. Was allerdings unstrittig Gaddafis Haltung zu seinem Volk widerspiegelt, sind seine Verdienste. Hier ein kurzer Überblick: - Libyen hatte eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen des afrikanischen Kontinents. - Ein Teil des libyschen Ölverkaufs wurde direkt den Konten der libyschen Bürger gutgeschrieben. - Es gab kaum Steuern, selbst Unternehmen wurden nur minimal besteuert. - Ein Heim bzw. Zuhause zu haben, galt als ein Menschenrecht. Alle Frischvermählten erhielten umgerechnet 45.000 € vom libyschen Staat. Strom, medizinische Behandlungen und Bildung waren kostenlos. - Vor Gaddafi konnten nur 25 Prozent der Libyer lesen, nach ihm 83 Prozent. - Den Frauen ermöglichte Gaddafi in den 1970er Jahren die Emanzipation. Es war keine spezielle Kleidung vorgeschrieben und allen Frauen standen hochwertige Ausbildungswege zur Verfügung, wenn sie das wollten. Es gab Ärztinnen, Anwältinnen, Ministerinnen, Geschäftsfrauen oder auch normale Hausfrauen, was immer sie werden wollten. - Gaddafi plante die Errichtung einer eigenständigen Bank und die Einführung einer goldgestützten Währung für Afrika. Mit deren Gründung hätte Libyen ganz Afrika in die Freiheit geführt – in die Freiheit nämlich von den gnadenlosen Machenschaften der Finanzeliten und Imperialisten, die die armen Länder kontrollieren und deren Güter an sich raffen. - Weiter stand Gaddafi kurz vor der Vollendung des weltweit größten Trinkwasser-Pipeline-Projekts durch die Sahara – dem sogenannten "Great-Man-Made-River-Projekt" – für eine bessere Wasserversorgung von Bevölkerung und Landwirtschaft. Libyen war ein unabhängiges und blühendes Land. - Zudem half Gaddafi bei der Kontrolle der Flüchtlingsströme aus den afrikanischen Ländern. Für deren Aufnahme wandte er europäische Standards an, um den Zustrom nach Europa in Grenzen zu halten. Inzwischen wurden immer mehr Stimmen laut, die verstanden haben, dass nicht auf Grund von vermeintlichen Menschenrechtsverletzungen Gaddafi abgesetzt und Libyen vernichtet wurde. So z.B. zitierte das Schweizer Radio und Fernsehen SRF am 15. Oktober 2015 den algerischen Schriftsteller Yasmina Khadra. Khadra kritisierte die westlichen Mächte, die Zugang zu einem gigantischen Markt in Libyen gesucht hätten, ich zitiere: „Gaddafi spielte nicht mit. Darum haben sie ihn getötet, nicht weil er ein Tyrann war, sondern weil er den Kuchen nicht teilen wollte.“ Und genau dasselbe Prozedere scheint sich nun wieder in Syrien abzuspielen. Und alle Westmächte machen mit! Nach den Pariser Terroranschlägen vom 13. November intensivierte Frankreich die Luftanschläge in Syrien. Deutschland und Großbritannien zogen nach und schicken nun ebenfalls Truppen nach Syrien. Doch nicht alle machen mit! Einer scheint es verstanden zu haben, was in Libyen, und jetzt wieder in Syrien abläuft. So meldete das Schweizer Radio und Fernsehen SRF1 am 7. Dezember diesen Jahres: „Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hat ausgeschlossen, dass sich sein Land an Luftangriffen auf die Terrororganisation Islamischer Staat beteiligt. In der Zeitung ‚Corriere della Sera‛ verglich er den Einsatz der US-geführten Allianz in Syrien mit den Nato-Luftangriffen auf Libyen im Jahr 2011. Auch damals sei Italien gedrängt worden, sich zu beteiligen. Vier Jahre Bürgerkrieg in Libyen würden zeigen, dass das keine glückliche Entscheidung gewesen sei.“ Zumindest Renzi scheint klar zu sein, dass es auch in Syrien hintergründig nicht um die Bekämpfung der Verbrechen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ IS geht. Vielmehr soll der unliebsame syrische Präsident Baschar al-Assad abgesetzt und ein aufstrebendes Land vernichtet werden. Die Hinweise dazu verdichten sich immer mehr: - So vermeldeten die Behörden der syrischen Großstadt Aleppo am 1. Dezember, dass – man höre und staune – die US-geführte Koalition Trinkwasser-Versorgungsanlagen beschädigt habe. Als Folge werden hunderttausende Menschen nur noch eingeschränkt mit Trinkwasser versorgt. - Laut verschiedenen Meldungen vom 7. Dezember sollen bei einem Luftangriff der US-geführten Anti-IS-Koalition Munitionslager der syrischen Armee getroffen worden sein. Mindestens vier syrische Soldaten seien getötet und weitere 16 verletzt worden. - Es ist augenscheinlich, dass seit Beginn des von den USA geführten Einsatzes gegen den IS, dieser sogar expandierte. Details dazu finden sie unter eingeblendeten Links (www.kla.tv/6568, www.kla.tv/6824). Wieder einmal ist offensichtlich, dass – wie Libyen unter Gaddafi – ein weiteres aufstrebendes Land ausradiert werden soll. Doch wie in unserer Dokumentation vom 1.11.2015 – „Die modernen „Demokratisierungs“-Kriege durchschaut“ – bleibt die Frage offen, wann das Volk dieses Spiel durchschauen und der nachweislich immer krasser werdenden Lügen- und Kriegspropaganda keinen Glauben mehr schenken wird. Deshalb weiterhin unser Aufruf: „Helfen Sie mittels breitflächiger Aufklärung mit, dass wir alle lernen, Lügen und Propaganda rechtzeitig zu durchschauen und einhellig zu sagen: „Nie wieder Krieg! – da machen wir nicht mit!““
von dd.
www.srf.ch/kultur/literatur/ein-gaddafi-roman-kritisiert-subtil-den-doppelzuengigen-westen
http://de.sputniknews.com/politik/20151201/306095182/usa-syrien-angriff.html#ixzz3tEUI8avU
http://de.sputniknews.com/militar/20151207/306236348/syrien-usa-koalition-luftangriff.html
Dokumentarfilm „Instrumentalisierende Kriegsführung – Flüchtlinge als Kriegswaffe?!“ www.kla.tv/6603