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Egon von Greyerz: Die USA schulden der Welt fast dreimal mehr Gold, als es auf der Welt gibt
Woher kommt die enorme Überschuldung der Weltmacht USA? Welche Rolle spielt dabei der Petro-Dollar? Und warum führt diese Krise zur Gefahr eines großen Krieges? Experten wie Egon von Greyerz und Ernst Wolff bringen es auf den Punkt.[weiterlesen]
„Die USA stehen mehr oder weniger vor einem Bürgerkrieg“, meint der Wirtschaftsexperte und Buchautor Ernst Wolff. Ursache dafür ist aus seiner Sicht die große soziale Ungleichheit in den USA sowie die riesige Schuldenbelastung des Landes. Wir berichteten darüber in unserer Sendung vom Sonntag „USA: Was kommt zuerst, ein Crash oder ein Krieg?“
Egon von Greyerz , Finanzexperte und Gründer der Matterhorn Asset Management AG und von GoldSwitzerland, ansässig in Zürich, beschreibt in seinem Artikel vom 27.03.2017, wie sehr die USA verschuldet sind und wie es dazu kam:
„Während Marktbeobachter sich Sorgen darüber machen, was die (US-Notenbank) FED als Nächstes tun [...] wird, sieht niemand, dass die Vereinigten Staaten sich auf dem Weg in den totalen Ruin befinden, weil sie seit über einem halben Jahrhundert Defizite eingefahren haben und seit über 40 Jahren ein Handelsdefizit aufweisen. [...]
Es ist beispielsweise definitiv kein Beleg einer starken Wirtschaft, dass die Amerikaner eine enorme Zahl neuer Autos kaufen [...], insbesondere, da sie dies mit subventionierten Schulden tun, […] die niemals zurückgezahlt werden. Dasselbe gilt für […] die fallenden Einkommen, 23 % wahre Arbeitslosigkeit und das fallende Real-BIP (das meint das reale Bruttoinlandprodukt, das die Summe aller erbrachten Güter und Dienstleistungen darstellt.) Es gibt nur einen Grund, warum die USA über 50 Jahre lang über ihren Verhältnissen leben konnten und der ist, dass der Dollar die Welt-Reservewährung ist.
Wie aber kann die Welt einer Reservewährung vertrauen, welche auf unbegrenzter Schuldenkreation und Geldschöpfung beruht? […]
Der einzige Grund, warum es den Dollar noch gibt ist, dass er als Handelswährung, insbesondere für Öl, benutzt wird. Anfang der 1970er Jahre haben die USA eine Vereinbarung mit Saudi Arabien getroffen, welches zu der Zeit mit großem Abstand der größte Ölproduzent der Welt war. Gegen US-Waffen und Sicherheit würde Saudi Arabien sein Öl in US-Dollars verkaufen, was bedeutete, dass die ganze Welt in Dollars handeln würde. Dies war der Beginn des Petro-Dollar. [...]
Bis 1970 hatten die USA einen gesunden jährlichen Handelsüberschuss. Dann, durch eine sich abschwächende Wirtschaft und ausufernde Kosten für den Vietnamkrieg, begann der Dollar zu fallen. Der französische Präsident de Gaulle hatte die wirtschaftlichen Probleme der USA erkannt und folglich gefordert, dass die Schulden der USA in Gold bezahlt werden.
Die Golddeckung des US-Dollars bedeutete, dass jeder souveräne Staat die Zahlung in Gold fordern konnte, aber (US-Präsident) Nixon erkannte, dass sich das US-Gold schnell auflösen würde und er kündigte das Bretton Woods-System (Golddeckungssystem) auf, welches seit 1944 galt. Folglich würden die USA ihre Staatsschulden nicht mehr in Gold bezahlen, sondern in an Wert verlierenden Dollars.
Seit diesem unheilvollen Tag im August 1971 befinden sich die Vereinigten Staaten in einem Zustand fortgesetzten Verfalls. Die Schulden eskalierten und die Währung kollabierte, einhergehend mit einem Lebensstandard, welcher sich nicht länger auf Produktivität gründete, sondern auf Kredit. [...]
Zwischen 1999 und 2017 lag das kumulierte Handelsdefizit bei $ 12 Billionen.
Nur wenige verstehen, was $ 12 Billionen tatsächlich bedeuten. [...]
Die $ 12 Billionen Handelsdefizit zwischen 1999 und heute sind viel leichter zu verstehen, wenn man sie in Gold misst [...]. Alles jemals in der Geschichte gewonnene Gold wird auf 170.000 Tonnen geschätzt. Wenn die USA ihre frivolen Ausgaben und Käufe beim Rest der Welt also mit Gold auszugleichen hätte, dann würden sie dafür das 2,7-fache allen jemals gewonnenen Goldes benötigen. Stattdessen hat die US-Regierung jedoch eine viel bequemere Methode gefunden. Sie druckt wertlose Stücke Papier in Form von Dollar-Noten […] Die Konsequenzen werden sein, dass jeder, der Dollars [...] hält, am Ende mit nichts in der Hand dastehen wird […] Dies ist ein absolut garantiertes Ergebnis des derzeitigen sogenannten “Geldsystems“. Regierungen, Zentralbanken und Banker haben durch ihre Handlungen der letzten 100 Jahre die Weltwirtschaft zerstört. Die Massen sind sich dessen in keiner Form bewusst. [...]“
Soweit der Finanzexperte Egon von Greyerz. Konrad Hausener von der Internetplattform „The Intelligence“ führt den Gedanken so weiter: „Die Weltlage ist angespannt. „Crash oder Krieg“ - was wird die (nahe) Zukunft bescheren? Führte der Zweite Weltkrieg, zumindest vom Standpunkt der USA aus betrachtet, nicht aus einer ähnlichen Krise heraus? Sind Sparmaßnahmen nicht rasch vergessen, wenn ein Krieg zum Aufrüsten zwingt? Folgt der Zerstörung nicht immer ein Wiederaufbau – also eine Belebung der Wirtschaft?“ Im Interview mit „Sputnik“ hat auch der Wirtschaftsexperte Ernst Wolff in diesem Zusammenhang vor der großen Gefahr eines großen Krieges infolge der Krise gewarnt. Wolff sagt wörtlich: „Meine Vermutung ist die, dass zur Abwendung der ganz großen Krise die USA zum Mittel des Krieges greifen werden und zwar im Nahen Osten. Ich vermute“, so sagt er weiter, „dass der Krieg im Nahen Osten ganz gewaltig ausgeweitet werden wird, [...]. Ich denke,“ so sagt er, „dass die Aussichten im Moment sehr gefährlich sind."
Sendungstext
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30.03.2017 | www.kla.tv/10222
„Die USA stehen mehr oder weniger vor einem Bürgerkrieg“, meint der Wirtschaftsexperte und Buchautor Ernst Wolff. Ursache dafür ist aus seiner Sicht die große soziale Ungleichheit in den USA sowie die riesige Schuldenbelastung des Landes. Wir berichteten darüber in unserer Sendung vom Sonntag „USA: Was kommt zuerst, ein Crash oder ein Krieg?“ Egon von Greyerz , Finanzexperte und Gründer der Matterhorn Asset Management AG und von GoldSwitzerland, ansässig in Zürich, beschreibt in seinem Artikel vom 27.03.2017, wie sehr die USA verschuldet sind und wie es dazu kam: „Während Marktbeobachter sich Sorgen darüber machen, was die (US-Notenbank) FED als Nächstes tun [...] wird, sieht niemand, dass die Vereinigten Staaten sich auf dem Weg in den totalen Ruin befinden, weil sie seit über einem halben Jahrhundert Defizite eingefahren haben und seit über 40 Jahren ein Handelsdefizit aufweisen. [...] Es ist beispielsweise definitiv kein Beleg einer starken Wirtschaft, dass die Amerikaner eine enorme Zahl neuer Autos kaufen [...], insbesondere, da sie dies mit subventionierten Schulden tun, […] die niemals zurückgezahlt werden. Dasselbe gilt für […] die fallenden Einkommen, 23 % wahre Arbeitslosigkeit und das fallende Real-BIP (das meint das reale Bruttoinlandprodukt, das die Summe aller erbrachten Güter und Dienstleistungen darstellt.) Es gibt nur einen Grund, warum die USA über 50 Jahre lang über ihren Verhältnissen leben konnten und der ist, dass der Dollar die Welt-Reservewährung ist. Wie aber kann die Welt einer Reservewährung vertrauen, welche auf unbegrenzter Schuldenkreation und Geldschöpfung beruht? […] Der einzige Grund, warum es den Dollar noch gibt ist, dass er als Handelswährung, insbesondere für Öl, benutzt wird. Anfang der 1970er Jahre haben die USA eine Vereinbarung mit Saudi Arabien getroffen, welches zu der Zeit mit großem Abstand der größte Ölproduzent der Welt war. Gegen US-Waffen und Sicherheit würde Saudi Arabien sein Öl in US-Dollars verkaufen, was bedeutete, dass die ganze Welt in Dollars handeln würde. Dies war der Beginn des Petro-Dollar. [...] Bis 1970 hatten die USA einen gesunden jährlichen Handelsüberschuss. Dann, durch eine sich abschwächende Wirtschaft und ausufernde Kosten für den Vietnamkrieg, begann der Dollar zu fallen. Der französische Präsident de Gaulle hatte die wirtschaftlichen Probleme der USA erkannt und folglich gefordert, dass die Schulden der USA in Gold bezahlt werden. Die Golddeckung des US-Dollars bedeutete, dass jeder souveräne Staat die Zahlung in Gold fordern konnte, aber (US-Präsident) Nixon erkannte, dass sich das US-Gold schnell auflösen würde und er kündigte das Bretton Woods-System (Golddeckungssystem) auf, welches seit 1944 galt. Folglich würden die USA ihre Staatsschulden nicht mehr in Gold bezahlen, sondern in an Wert verlierenden Dollars. Seit diesem unheilvollen Tag im August 1971 befinden sich die Vereinigten Staaten in einem Zustand fortgesetzten Verfalls. Die Schulden eskalierten und die Währung kollabierte, einhergehend mit einem Lebensstandard, welcher sich nicht länger auf Produktivität gründete, sondern auf Kredit. [...] Zwischen 1999 und 2017 lag das kumulierte Handelsdefizit bei $ 12 Billionen. Nur wenige verstehen, was $ 12 Billionen tatsächlich bedeuten. [...] Die $ 12 Billionen Handelsdefizit zwischen 1999 und heute sind viel leichter zu verstehen, wenn man sie in Gold misst [...]. Alles jemals in der Geschichte gewonnene Gold wird auf 170.000 Tonnen geschätzt. Wenn die USA ihre frivolen Ausgaben und Käufe beim Rest der Welt also mit Gold auszugleichen hätte, dann würden sie dafür das 2,7-fache allen jemals gewonnenen Goldes benötigen. Stattdessen hat die US-Regierung jedoch eine viel bequemere Methode gefunden. Sie druckt wertlose Stücke Papier in Form von Dollar-Noten […] Die Konsequenzen werden sein, dass jeder, der Dollars [...] hält, am Ende mit nichts in der Hand dastehen wird […] Dies ist ein absolut garantiertes Ergebnis des derzeitigen sogenannten “Geldsystems“. Regierungen, Zentralbanken und Banker haben durch ihre Handlungen der letzten 100 Jahre die Weltwirtschaft zerstört. Die Massen sind sich dessen in keiner Form bewusst. [...]“ Soweit der Finanzexperte Egon von Greyerz. Konrad Hausener von der Internetplattform „The Intelligence“ führt den Gedanken so weiter: „Die Weltlage ist angespannt. „Crash oder Krieg“ - was wird die (nahe) Zukunft bescheren? Führte der Zweite Weltkrieg, zumindest vom Standpunkt der USA aus betrachtet, nicht aus einer ähnlichen Krise heraus? Sind Sparmaßnahmen nicht rasch vergessen, wenn ein Krieg zum Aufrüsten zwingt? Folgt der Zerstörung nicht immer ein Wiederaufbau – also eine Belebung der Wirtschaft?“ Im Interview mit „Sputnik“ hat auch der Wirtschaftsexperte Ernst Wolff in diesem Zusammenhang vor der großen Gefahr eines großen Krieges infolge der Krise gewarnt. Wolff sagt wörtlich: „Meine Vermutung ist die, dass zur Abwendung der ganz großen Krise die USA zum Mittel des Krieges greifen werden und zwar im Nahen Osten. Ich vermute“, so sagt er weiter, „dass der Krieg im Nahen Osten ganz gewaltig ausgeweitet werden wird, [...]. Ich denke,“ so sagt er, „dass die Aussichten im Moment sehr gefährlich sind."
von hm.
http://www.theintelligence.de/index.php/politik/kommentare/4596-ist-krieg-ein-ausweg-aus-der-wirtschaftskrise.html
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20170316314914330-crash-krieg-krise-usa/