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Bargeldverbot verhindert keine Steuerhinterziehung
Bargeld bietet die Möglichkeit der Steuerhinterziehung, ist unpraktisch, teuer und veraltet.
Mit diesen und anderen Argumenten rühren die Medien seit Monaten die Werbetrommel für ein Bargeldvebot. Der Verbraucher soll davon überzeugt werden, dass Bargeldbesitz vor allem kriminellen Geldwäschern und Steuerhinterziehern hilft...[weiterlesen]
Bargeld bietet die Möglichkeit der Steuerhinterziehung, ist unpraktisch, teuer und veraltet.
Mit diesen und anderen Argumenten rühren die Medien seit Monaten die Werbetrommel für ein Bargeldvebot. Der Verbraucher soll davon überzeugt werden, dass Bargeldbesitz vor allem kriminellen Geldwäschern und Steuerhinterziehern hilft.
Wir möchten in unserer Serie (www.kla.tv/7643, www.kla.tv/7725, www.kla.tv/7808, www.kla.tv/7843, www.kla.tv/7887 ) über die Bargeldabschaffung heute den Aspekt der Steuerhinterziehung, bzw. der Steuervermeidung näher beleuchten.
Grundsätzlich muss man festhalten, dass die Zeiten in denen Schmiergeld oder Einnahmen aus zwielichtigen Quellen in einem Geldkoffer transportiert werden, weitgehend vorbei sind. Illegaler Waffen- und Ölhandel, Menschen- und Drogenhandel brauchen ebenfalls kein Bargeld, weil es über Konten von multinationalen Konzernen legale Tricks gibt, Geld zu waschen.
Multinationale Großkonzerne haben seit Jahren Übung darin, wie man ohne Bargeld Milliarden von Steuergeldern an der Steuerbehörde vorbeischleust.
Vor einem Jahr gelangten durch Whistleblower fast 28‘000 Seiten vertraulicher Dokumente des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers an die Öffentlichkeit. Dies wurde unter dem Namen " Luxemburg-Leaks" bekannt.
Diese Dokumente belegen, dass Hunderte Großkonzerne in Europa durch das Verschieben von Gewinnen – indem sie über Firmenstrukturen in Luxemburg operierten – Milliarden Euro an Steuern nicht bezahlten.
Und so wird das gemacht: Großkonzerne installieren sogenannte „Muttergesellschaften“ auch genannt „Holdinggesellschaften“ in Steueroasen wie Luxemburg, den niederländischen Antillen, den Bahamas oder dem US-Bundesstaat Delaware. Die erwirtschafteten Gewinne werden dann getarnt an diese „Muttergesellschaften“ in den Steueroasen überwiesen.
Als Beispiel verlangt die Muttergesellschaft von IKEA dreistellige Millionenbeträge von ihren Einkaufszentren, nur für die Benutzung des IKEA-Logos und des Copyrights. Das heißt mit anderen Worten, jede IKEA-Filiale transferiert Riesensummen von Gewinnen, getarnt als vorgetäuschte Gebühren, an die Muttergesellschaft. Diese muss aufgrund ihres Sitzes in der Steueroase kaum Steuern für diese Gewinne bezahlen.
Auch Google schleuste in den letzten Jahren mit solch fingierten Gebühren 11 Milliarden Euro an der Steuerbehörde vorbei. Aber auch andere Konzerne, wie Amazon und Mercedes, um nur einige zu nennen, verkaufen zwar gerne ihre Dienstleistungen und Waren in Europa und nutzen dabei die Kaufkraft der Bürger und die Infrastruktur des jeweiligen Landes. Wenn es aber darum geht, Steuern zu bezahlen, werden allerlei juristische Tricks verwendet.
Pierre Moscovici, der in der EU-Kommission für Wirtschaft zuständig ist, sagte dazu: "Wir verlieren jedes Jahr zwischen 50 und 70 Milliarden Euro in der EU dadurch, dass Gewinne verschoben und dadurch eigentlich anfallende Steuern nicht bezahlt werden.“ Das sei fünfmal so viel wie für die Bewältigung der Flüchtlingskrise in Europa seit Anfang vergangenen Jahres ausgegeben worden sei.
Wir sehen also, die wirklich große Steuerhinterziehung wird nicht etwa mit Bargeldkoffern gemacht, sondern das Geld wird ganz normal von einem Konto zum anderen überwiesen. Multinationale Firmen brauchen kein Bargeld, um Gewinne am Finanzamt vorbeizuschleusen und ein Bargeldverbot verhindert keine Steuerhinterziehung.
Sendungstext
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31.03.2016 | www.kla.tv/8003
Bargeld bietet die Möglichkeit der Steuerhinterziehung, ist unpraktisch, teuer und veraltet. Mit diesen und anderen Argumenten rühren die Medien seit Monaten die Werbetrommel für ein Bargeldvebot. Der Verbraucher soll davon überzeugt werden, dass Bargeldbesitz vor allem kriminellen Geldwäschern und Steuerhinterziehern hilft. Wir möchten in unserer Serie (www.kla.tv/7643, www.kla.tv/7725, www.kla.tv/7808, www.kla.tv/7843, www.kla.tv/7887 ) über die Bargeldabschaffung heute den Aspekt der Steuerhinterziehung, bzw. der Steuervermeidung näher beleuchten. Grundsätzlich muss man festhalten, dass die Zeiten in denen Schmiergeld oder Einnahmen aus zwielichtigen Quellen in einem Geldkoffer transportiert werden, weitgehend vorbei sind. Illegaler Waffen- und Ölhandel, Menschen- und Drogenhandel brauchen ebenfalls kein Bargeld, weil es über Konten von multinationalen Konzernen legale Tricks gibt, Geld zu waschen. Multinationale Großkonzerne haben seit Jahren Übung darin, wie man ohne Bargeld Milliarden von Steuergeldern an der Steuerbehörde vorbeischleust. Vor einem Jahr gelangten durch Whistleblower fast 28‘000 Seiten vertraulicher Dokumente des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers an die Öffentlichkeit. Dies wurde unter dem Namen " Luxemburg-Leaks" bekannt. Diese Dokumente belegen, dass Hunderte Großkonzerne in Europa durch das Verschieben von Gewinnen – indem sie über Firmenstrukturen in Luxemburg operierten – Milliarden Euro an Steuern nicht bezahlten. Und so wird das gemacht: Großkonzerne installieren sogenannte „Muttergesellschaften“ auch genannt „Holdinggesellschaften“ in Steueroasen wie Luxemburg, den niederländischen Antillen, den Bahamas oder dem US-Bundesstaat Delaware. Die erwirtschafteten Gewinne werden dann getarnt an diese „Muttergesellschaften“ in den Steueroasen überwiesen. Als Beispiel verlangt die Muttergesellschaft von IKEA dreistellige Millionenbeträge von ihren Einkaufszentren, nur für die Benutzung des IKEA-Logos und des Copyrights. Das heißt mit anderen Worten, jede IKEA-Filiale transferiert Riesensummen von Gewinnen, getarnt als vorgetäuschte Gebühren, an die Muttergesellschaft. Diese muss aufgrund ihres Sitzes in der Steueroase kaum Steuern für diese Gewinne bezahlen. Auch Google schleuste in den letzten Jahren mit solch fingierten Gebühren 11 Milliarden Euro an der Steuerbehörde vorbei. Aber auch andere Konzerne, wie Amazon und Mercedes, um nur einige zu nennen, verkaufen zwar gerne ihre Dienstleistungen und Waren in Europa und nutzen dabei die Kaufkraft der Bürger und die Infrastruktur des jeweiligen Landes. Wenn es aber darum geht, Steuern zu bezahlen, werden allerlei juristische Tricks verwendet. Pierre Moscovici, der in der EU-Kommission für Wirtschaft zuständig ist, sagte dazu: "Wir verlieren jedes Jahr zwischen 50 und 70 Milliarden Euro in der EU dadurch, dass Gewinne verschoben und dadurch eigentlich anfallende Steuern nicht bezahlt werden.“ Das sei fünfmal so viel wie für die Bewältigung der Flüchtlingskrise in Europa seit Anfang vergangenen Jahres ausgegeben worden sei. Wir sehen also, die wirklich große Steuerhinterziehung wird nicht etwa mit Bargeldkoffern gemacht, sondern das Geld wird ganz normal von einem Konto zum anderen überwiesen. Multinationale Firmen brauchen kein Bargeld, um Gewinne am Finanzamt vorbeizuschleusen und ein Bargeldverbot verhindert keine Steuerhinterziehung.
von khc.
http://derstandard.at/2000031446780/Google-schleuste-Milliarden-durch-Steuerschlupfloecher-aus-Europa
http://www.zeit.de/news/2016-01/28/eu-bruessel-will-steuerschlupfloecher-fuer-konzerne-schliessen-28053607
https://www.tagesschau.de/ausland/steuerschlupfloecher-103.html
Daniel Estulin: „Schattenmeister: Wie Regierungen und deren Geheimdienste mit internationalen Drogendealern und Terroristen zusammenarbeiten“ Weitere Sendungen: - http://www.kla.tv/7643
- http://www.kla.tv/7725
- http://www.kla.tv/7808
- http://www.kla.tv/7843
- http://www.kla.tv/7887