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Leuchtfeuer in Bad Wiessee: Bürgermeister stoppt ungeprüften Ausbau von 5G
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bat vor kurzem alle bayerischen Bürgermeister, den Ausbau der 5G-Mobilfunktechnologie aktiv voranzutreiben. Die Gemeinde Bad Wiessee erteilte dem Wirtschaftsminister jedoch eine Absage und setzt damit ein wichtiges Zeichen für den Umgang mit der gesundheitsgefährdenden 5G-Mobilfunktechnologie.[weiterlesen]
Besserer Mobilfunk-Empfang auf dem Land – das ist das Ziel von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Daher richtete sich der Wirtschaftsminister vor einigen Wochen an alle bayerischen Bürgermeister und bat darum, die Ausbaubestrebungen, und insbesondere die Standortsuche für Antennen für den Mobilfunkstandard 5G, aktiv zu unterstützen. Bayern sei der Wirtschaftsmotor Deutschlands und bräuchte für die digitale Zukunft schnell verfügbares und preisgünstiges 5G. Er appellierte an die Rathaus-Chefs, dass sie eine Mitverantwortung hätten, die bayerische Wirtschaft durch die Unterstützung der Ausbaubestrebungen des 5G-Standards leistungsfähig zu erhalten: „Ich bin der Überzeugung, dass die Bürgermeister bei dem Thema die Schlüsselrolle einnehmen, draußen die Bürger mitzunehmen und sie davon zu überzeugen, damit sie einen Mobilfunkstandort überhaupt akzeptieren“, so Aiwanger.
Im Rathaus des am Tegernsee gelegenen anerkannten bayrischen Kurortes Bad Wiessee sehen Bürgermeister Peter Höß sowie seine Gemeinderatsmitglieder das anders.
„Wir als Gesundheitsstandort sollten uns bei diesem Thema besonnen verhalten“, erklärte Peter Höß und erteilte dem Wirtschaftsminister eine Absage. Er könne seinem Wunsch, die Technologie vorbehaltlos zu unterstützen, nicht entsprechen, solange die Gesundheitsrisiken durch 5G-Sendeanlangen für Mensch und Tier sowie die Auswirkungen auf die Pflanzenwelt noch nicht ausreichend erforscht seien.
Aiwangers Brief und das Thema 5G wurden im Rathaus von Bad Wiessee in der Gemeinderatssitzung vom 10. Oktober 2019 auf die Tagesordnung gesetzt. Alle Gemeinderäte beschlossen einstimmig, dass man auf dem Gemeindegebiet keine 5G-Installationen erlauben wolle, bis die Unbedenklichkeit von 5G nachgewiesen sei. Die Gemeinde stützt sich hier auf das „Selbstbestimmungsrecht“ über ihr Gemeindegebiet.
Des Weiteren verpflichtete sich die Gemeinde, jedes Ansinnen von Telekommunikations-Unternehmen, das auf einen Ausbau des 5G-Netzes bzw. auch auf die Unterstützung für die Suche von künftigen Antennenstandorten abzielt, in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates zu diskutieren.
Mit dieser verantwortungsbewussten und bürgernahen politischen Haltung setzt die Gemeinde in Bad Wiessee ein wichtiges Zeichen im Umgang mit der gesundheitsgefährdenden 5G-Mobilfunktechnologie. Auch in einigen anderen bayerischen Kommunen regt sich Widerstand gegen die geplante Vorgehensweise des Wirtschaftsministers.
Doch immer noch wissen vielerorts zahlreiche Bürgermeister und kommunale Entscheidungsträger über die Gefahren des Mobilfunks erschreckend wenig oder sind zum Teil sogar desinformiert.
Aus diesem Grund bleibt es weiterhin erforderlich, dass viele Bürger ihre Kräfte gemeinsam investieren, die Bürgermeister und Gemeindevertreter über die Gefahren von 5G zu informieren.
Wer dieses Anliegen aktiv unterstützen möchte, kann dies tun und sich an der „Bürgermeister-Paten-Aktion“ der Initiative „Bürger gegen 5G“ beteiligen. Unter dem Link www.gegen5g.de findet man viele Informationen zur praktischen Vorgehensweise, verschiedene Musterbriefe sowie kostenfreies Informationsmaterial zum Download.
Mit der offiziellen Stellungnahme des Bad Wiesseer Bürgermeisters, Peter Höß, an seine Bürger und Gäste, verabschieden wir uns von Ihnen.
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste,
Bad Wiessee ist ein bekannter und gleichermaßen anerkannter Gesundheitsstandort. Dies ist sowohl der Geschichte als auch der gegenwärtigen und der zukünftigen Ausrichtung unserer Gemeinde geschuldet. Ein großer Teil der Menschen, die hierherkommen, tun dies, um ihr Wohlbefinden zu steigern, Rehabilitationsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen oder gezielt Beschwerden oder Krankheiten behandeln zu lassen. Zahlreiche Betriebe, um nicht zu sagen alle, profitieren direkt oder indirekt davon. Daraus ergibt sich eine große Verantwortung der Gemeinde, das Thema Gesundheitstourismus zu schützen und voranzutreiben. Wie im Auszug aus dem Beschlussbuch hier in unserem Bürgerboten zu lesen ist, hat der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung einstimmig beschlossen, einem ungeprüften Ausbau des 5G-Netzes kritisch gegenüberzustehen. Dieser Beschluss ist aufgrund der Bedeutung Bad Wiessees als Gesundheitsstandort und in Verantwortung für die Bürger und Gäste unserer Gemeinde eingebracht und getätigt worden. 5G bedeutet vieles, was vor allem technikaffine Menschen begeistern wird: automatisierte Abläufe, die uns das Leben erleichtern, autonomes Autofahren, smart homes von überall, Datentransfer in Echtzeit, Internet der Dinge und vieles mehr, um nur einige Aspekte zu nennen. 5G bedeutet aber auch eine Aufstockung der Sendemasten in Deutschland von 90 000 auf 750 000, ein weltweites Entsenden von circa 12 000 5G-Satelliten ins All, eine Strahlung im Mikrowellenbereich, die von bisher 2,5 GHz auf bis zu 200 GHz ansteigen wird, eventuelle Haftungsansprüche, die den Eigentümern der Sendemasten-Standorte angelastet werden können, sowie die Notwendigkeit, weitreichende Baumfällungen und Irritationen für Tiere und Pflanzen in Kauf zu nehmen.
Allem voran steht jedoch die Ungewissheit darüber, ob 5G als unbedenklich für unsere Gesundheit gesehen werden kann. Diese Frage ist sehr ernst zu nehmen, und so lange diese nicht fundiert und ausreichend geklärt ist, gilt es, das Vorsorgeprinzip gelten zu lassen. Die Bewohner und Gäste von Bad Wiessee sowie die nachfolgenden Generationen haben das Anrecht darauf, dass wir als Gemeindevertreter eine Gewährleistung der Unbedenklichkeit für Leib und Leben fordern. Die Tatsache, dass wir uns als Gesundheitsstandort definieren, fordert diese Haltung umso mehr. Die bereits erwähnte Entscheidung des Gemeinderates zum Thema 5G ist sehr wichtig gewesen und hat gezeigt, dass alle Gemeinderatsmitglieder die Bedeutung dieser Problematik erkannt haben. Es geht nicht darum, Fortschritt ausbremsen zu wollen, sondern ausschließlich darum, kritisch zu hinterfragen, welchen Preis es dafür zu zahlen gilt. Deshalb möchte ich Sie bitten – sofern Sie sich für dieses Thema interessieren: Informieren Sie sich. Machen Sie sich selbst ein Bild zum Thema 5G und bilden Sie sich auf dieser Basis Ihre eigene Meinung.
Es grüßt Sie herzlich Ihr Bürgermeister Peter Höß
Sendungstext
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28.12.2019 | www.kla.tv/15448
Besserer Mobilfunk-Empfang auf dem Land – das ist das Ziel von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Daher richtete sich der Wirtschaftsminister vor einigen Wochen an alle bayerischen Bürgermeister und bat darum, die Ausbaubestrebungen, und insbesondere die Standortsuche für Antennen für den Mobilfunkstandard 5G, aktiv zu unterstützen. Bayern sei der Wirtschaftsmotor Deutschlands und bräuchte für die digitale Zukunft schnell verfügbares und preisgünstiges 5G. Er appellierte an die Rathaus-Chefs, dass sie eine Mitverantwortung hätten, die bayerische Wirtschaft durch die Unterstützung der Ausbaubestrebungen des 5G-Standards leistungsfähig zu erhalten: „Ich bin der Überzeugung, dass die Bürgermeister bei dem Thema die Schlüsselrolle einnehmen, draußen die Bürger mitzunehmen und sie davon zu überzeugen, damit sie einen Mobilfunkstandort überhaupt akzeptieren“, so Aiwanger. Im Rathaus des am Tegernsee gelegenen anerkannten bayrischen Kurortes Bad Wiessee sehen Bürgermeister Peter Höß sowie seine Gemeinderatsmitglieder das anders. „Wir als Gesundheitsstandort sollten uns bei diesem Thema besonnen verhalten“, erklärte Peter Höß und erteilte dem Wirtschaftsminister eine Absage. Er könne seinem Wunsch, die Technologie vorbehaltlos zu unterstützen, nicht entsprechen, solange die Gesundheitsrisiken durch 5G-Sendeanlangen für Mensch und Tier sowie die Auswirkungen auf die Pflanzenwelt noch nicht ausreichend erforscht seien. Aiwangers Brief und das Thema 5G wurden im Rathaus von Bad Wiessee in der Gemeinderatssitzung vom 10. Oktober 2019 auf die Tagesordnung gesetzt. Alle Gemeinderäte beschlossen einstimmig, dass man auf dem Gemeindegebiet keine 5G-Installationen erlauben wolle, bis die Unbedenklichkeit von 5G nachgewiesen sei. Die Gemeinde stützt sich hier auf das „Selbstbestimmungsrecht“ über ihr Gemeindegebiet. Des Weiteren verpflichtete sich die Gemeinde, jedes Ansinnen von Telekommunikations-Unternehmen, das auf einen Ausbau des 5G-Netzes bzw. auch auf die Unterstützung für die Suche von künftigen Antennenstandorten abzielt, in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates zu diskutieren. Mit dieser verantwortungsbewussten und bürgernahen politischen Haltung setzt die Gemeinde in Bad Wiessee ein wichtiges Zeichen im Umgang mit der gesundheitsgefährdenden 5G-Mobilfunktechnologie. Auch in einigen anderen bayerischen Kommunen regt sich Widerstand gegen die geplante Vorgehensweise des Wirtschaftsministers. Doch immer noch wissen vielerorts zahlreiche Bürgermeister und kommunale Entscheidungsträger über die Gefahren des Mobilfunks erschreckend wenig oder sind zum Teil sogar desinformiert. Aus diesem Grund bleibt es weiterhin erforderlich, dass viele Bürger ihre Kräfte gemeinsam investieren, die Bürgermeister und Gemeindevertreter über die Gefahren von 5G zu informieren. Wer dieses Anliegen aktiv unterstützen möchte, kann dies tun und sich an der „Bürgermeister-Paten-Aktion“ der Initiative „Bürger gegen 5G“ beteiligen. Unter dem Link www.gegen5g.de findet man viele Informationen zur praktischen Vorgehensweise, verschiedene Musterbriefe sowie kostenfreies Informationsmaterial zum Download. Mit der offiziellen Stellungnahme des Bad Wiesseer Bürgermeisters, Peter Höß, an seine Bürger und Gäste, verabschieden wir uns von Ihnen. „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste, Bad Wiessee ist ein bekannter und gleichermaßen anerkannter Gesundheitsstandort. Dies ist sowohl der Geschichte als auch der gegenwärtigen und der zukünftigen Ausrichtung unserer Gemeinde geschuldet. Ein großer Teil der Menschen, die hierherkommen, tun dies, um ihr Wohlbefinden zu steigern, Rehabilitationsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen oder gezielt Beschwerden oder Krankheiten behandeln zu lassen. Zahlreiche Betriebe, um nicht zu sagen alle, profitieren direkt oder indirekt davon. Daraus ergibt sich eine große Verantwortung der Gemeinde, das Thema Gesundheitstourismus zu schützen und voranzutreiben. Wie im Auszug aus dem Beschlussbuch hier in unserem Bürgerboten zu lesen ist, hat der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung einstimmig beschlossen, einem ungeprüften Ausbau des 5G-Netzes kritisch gegenüberzustehen. Dieser Beschluss ist aufgrund der Bedeutung Bad Wiessees als Gesundheitsstandort und in Verantwortung für die Bürger und Gäste unserer Gemeinde eingebracht und getätigt worden. 5G bedeutet vieles, was vor allem technikaffine Menschen begeistern wird: automatisierte Abläufe, die uns das Leben erleichtern, autonomes Autofahren, smart homes von überall, Datentransfer in Echtzeit, Internet der Dinge und vieles mehr, um nur einige Aspekte zu nennen. 5G bedeutet aber auch eine Aufstockung der Sendemasten in Deutschland von 90 000 auf 750 000, ein weltweites Entsenden von circa 12 000 5G-Satelliten ins All, eine Strahlung im Mikrowellenbereich, die von bisher 2,5 GHz auf bis zu 200 GHz ansteigen wird, eventuelle Haftungsansprüche, die den Eigentümern der Sendemasten-Standorte angelastet werden können, sowie die Notwendigkeit, weitreichende Baumfällungen und Irritationen für Tiere und Pflanzen in Kauf zu nehmen. Allem voran steht jedoch die Ungewissheit darüber, ob 5G als unbedenklich für unsere Gesundheit gesehen werden kann. Diese Frage ist sehr ernst zu nehmen, und so lange diese nicht fundiert und ausreichend geklärt ist, gilt es, das Vorsorgeprinzip gelten zu lassen. Die Bewohner und Gäste von Bad Wiessee sowie die nachfolgenden Generationen haben das Anrecht darauf, dass wir als Gemeindevertreter eine Gewährleistung der Unbedenklichkeit für Leib und Leben fordern. Die Tatsache, dass wir uns als Gesundheitsstandort definieren, fordert diese Haltung umso mehr. Die bereits erwähnte Entscheidung des Gemeinderates zum Thema 5G ist sehr wichtig gewesen und hat gezeigt, dass alle Gemeinderatsmitglieder die Bedeutung dieser Problematik erkannt haben. Es geht nicht darum, Fortschritt ausbremsen zu wollen, sondern ausschließlich darum, kritisch zu hinterfragen, welchen Preis es dafür zu zahlen gilt. Deshalb möchte ich Sie bitten – sofern Sie sich für dieses Thema interessieren: Informieren Sie sich. Machen Sie sich selbst ein Bild zum Thema 5G und bilden Sie sich auf dieser Basis Ihre eigene Meinung. Es grüßt Sie herzlich Ihr Bürgermeister Peter Höß
von nm.
https://tegernseerstimme.de/5g-mobilfunktechnik-stoesst-auf-widerstand/
https://bumibahagia.com/2019/11/18/leuchtfeuer-in-bad-wiessee-beschluss-ungepruefte-5g-fuenfte-generation-wird-nicht-gebaut-punkt/
http://www.gemeinde.bad-wiessee.de/fileadmin/Dateien/Dateien/BWiB/Bad_Wiessee_2019-11_Innen_Internet_DS.pdf
https://www.gegen5g.de/buergermeister-aktion/