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Selbst Linke wehren sich gegen den Schweizer Lehrplan 21
Im Jahre 2006 stimmte die Schweiz mit 85.6 % Ja zu HarmoS - dem Harmonisierungsprogramm der Schulen. Von einem Reformlehrplan, der auf „Kompetenzen“ statt wie bisher auf konkreten Lerninhalten beruht, war keine Rede. Herzog fasste die Problematik wie folgt zusammen: Der Lehrplan 21 «ist Auswuchs einer Bildungspolitik, die sich maßlos überschätzt, ihre Kompetenzen sträflich überschreitet und der Schule damit mehr Schaden als Nutzen zufügt».[weiterlesen]
Im Jahre 2006 stimmte die Schweiz mit 85.6 % Ja zum Bildungsartikel zu einer teilweisen Harmonisierung der kantonalen Schulsysteme. Glaubt man den Befürwortern, ging es darum zu verhindern, dass Eltern und Kinder in der Schule nicht zurecht kommen, wenn sie von einem Kanton in einen anderen ziehen. Das „Ja“ zum Bildungsartikel galt dafür, das Schuleintrittsalter, die Jahre der Schulstufen, deren Ziele und Übergänge einheitlich zu regeln. Von einem Reformlehrplan, der auf „Kompetenzen“ statt wie bisher auf konkreten Lerninhalten beruht, war keine Rede.
Erziehungswissenschaftler Walter Herzog fasste die Problematik wie folgt zusammen: Der Lehrplan 21 «ist Auswuchs einer Bildungspolitik, die sich masslos überschätzt, ihre Kompetenzen sträflich überschreitet und der Schule damit mehr Schaden als Nutzen zufügt».
Das sehen viele Menschen in der Schweiz genau so.
Nach dem jahrelangen Einspruch konservativer Parteien und Gruppen, wurde in den Medien nun auch die Kritik aus dem linken Flügel öffentlich gemacht. Gruppierungen von SP-Politikern, linksliberalen Professoren und Lehrern wehren sich gegen den Lehrplan 21. Mit der Broschüre „Einspruch!“ schalten sie sich in die Debatte ein. Ihre Kritik: „Der Lehrplan 21 sei praxisfern, viel zu teuer und politisch nicht legitimiert. Die Kompetenzorientierung sei ein neues Bildungssystem und wissenschaftlich nicht belegt.“ Bis anhin liessen uns die Medien glauben, ausschliesslich die SVP und Konservative seien gegen den Lehrplan 21. Erst jetzt machen sie die Kritik der Linken publik. Dabei wird ersichtlich, dass die Argumente der Linken in weiten Teilen mit der Argumentation der Rechten übereinstimmen. War dies ein gezielter Schachzug, um eine rechtzeitige und einheitliche Opposition von links und rechts gegen den Lehrplan 21 zu verhindern – im Sinne von „teile und herrsche“?
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22.11.2016 | www.kla.tv/9423
Im Jahre 2006 stimmte die Schweiz mit 85.6 % Ja zum Bildungsartikel zu einer teilweisen Harmonisierung der kantonalen Schulsysteme. Glaubt man den Befürwortern, ging es darum zu verhindern, dass Eltern und Kinder in der Schule nicht zurecht kommen, wenn sie von einem Kanton in einen anderen ziehen. Das „Ja“ zum Bildungsartikel galt dafür, das Schuleintrittsalter, die Jahre der Schulstufen, deren Ziele und Übergänge einheitlich zu regeln. Von einem Reformlehrplan, der auf „Kompetenzen“ statt wie bisher auf konkreten Lerninhalten beruht, war keine Rede. Erziehungswissenschaftler Walter Herzog fasste die Problematik wie folgt zusammen: Der Lehrplan 21 «ist Auswuchs einer Bildungspolitik, die sich masslos überschätzt, ihre Kompetenzen sträflich überschreitet und der Schule damit mehr Schaden als Nutzen zufügt». Das sehen viele Menschen in der Schweiz genau so. Nach dem jahrelangen Einspruch konservativer Parteien und Gruppen, wurde in den Medien nun auch die Kritik aus dem linken Flügel öffentlich gemacht. Gruppierungen von SP-Politikern, linksliberalen Professoren und Lehrern wehren sich gegen den Lehrplan 21. Mit der Broschüre „Einspruch!“ schalten sie sich in die Debatte ein. Ihre Kritik: „Der Lehrplan 21 sei praxisfern, viel zu teuer und politisch nicht legitimiert. Die Kompetenzorientierung sei ein neues Bildungssystem und wissenschaftlich nicht belegt.“ Bis anhin liessen uns die Medien glauben, ausschliesslich die SVP und Konservative seien gegen den Lehrplan 21. Erst jetzt machen sie die Kritik der Linken publik. Dabei wird ersichtlich, dass die Argumente der Linken in weiten Teilen mit der Argumentation der Rechten übereinstimmen. War dies ein gezielter Schachzug, um eine rechtzeitige und einheitliche Opposition von links und rechts gegen den Lehrplan 21 zu verhindern – im Sinne von „teile und herrsche“?
von af./al.
http://schuleschweiz.blogspot.ch/2015/11/linke-streitschrift-gegen-lehrplan-21.html
http://www.vimentis.ch/d/publikation/119/Vereinheitlichung+des+Bildungswesens.html