Ist der CIA-Folterbericht eine beschönigte Beichte?

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10.12.2014 | www.kla.tv/4812

Der US- Senat hat gestern einen Bericht veröffentlicht, wonach die CIA unter dem ehemaligen Präsidenten George W. Bush in geheimen ausländischen Gefängnissen systematisch gefoltert habe. Allerdings fördert die Enthüllung nichts zutage, was nicht bereits zuvor bekannt war. Bereits im August hatte Obama mit den lapidaren Worten: „Wir haben einige Leute gefoltert“ zugegeben, dass die CIA nach 9/11 gezielt gegen Menschenrechte verstieß, um wertlose Schuldeingeständnisse aus Al Qaida-Kreisen herauszupressen. Dennoch wird der aktuelle Folterbericht von den Massenmedien gerade als Sensation gewertet. Die USA würden damit beweisen, dass ihre eigenen Selbstheilungskräfte noch intakt seien, heißt es. Der selbstkritische Bericht gehöre zu den „Sternstunden der amerikanischen Demokratie“ schwärmt die Tagesschau in einem Kommentar. Nur in einer funktionierenden Demokratie sei eine derartige Enthüllung möglich. Doch es liegt auf der Hand, dass es sich bei diesen so reuevoll inszenierten US-Beichten um beschönigte Beichte handelt. Der Verdacht erhärtet sich vor allem durch die Tatsache, dass die CIA selbst maßgeblich an der Veröffentlichung des Berichts beteiligt war. Der Original-Report umfasste zu Beginn über 6000 Seiten und musste auf Druck der CIA hin für die Veröffentlichung auf 500 Seiten gekürzt werden. Wichtige Stellen, allem zuvor die Namen der Verantwortlichen, wurden eingeschwärzt. Überdies nennt der ganze Report das Wort „Folter“ kein einziges Mal beim Namen. Auch hat die CIA nachweislich die Computer des Untersuchungsausschusses im Senat gehackt und wichtige Daten rechtzeitig gelöscht. Der Bericht wirkt also wie das zögerliche Sündenbekenntnis eines Mörders auf dem Beichtstuhl: er habe gelegentlich mit bösen Gedanken zu ringen. Die Beichte wird darum ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen bleiben, darin sind sich auch die Kommentatoren der Massenmedien einig. Fazit: Nach 9/11 wurden unter Folter Aussagen erzwungen, die unter anderem grausame Kriege mit bis heute über 1,7 Millionen Kriegstoten legitimierten. Jetzt wird nebenbei enthüllt, dass die unter Fol-ter zustande gekommenen Aussagen im Wesentlichen wertlos waren. Doch ernsthafte Konse-quenzen wird es für die Verantwortlichen nicht geben. Meine Damen und Herren, der weltweite „Menschenrechts“-Export der USA wird durch solche Beispiele nicht glaubwürdiger. Man stelle sich die US-Empörung vor, wenn derartige Folterberichte beispielsweise für die Regierung unter Muammar al Gaddafi verfügbar gewesen wären. Oder wenn man Russlands Geheimdiensten Menschenrechtsverletzungen in diesem Ausmaß nach-weisen könnte. Erst wenn auch Leute wie George W. Bush und Dick Cheney vor den viel beschworenen Kriegsverbrecher-Tribunalen stehen, wird man den US- Menschenrechtskampf in aller Welt wieder ernst nehmen können.

von ss.

Quellen/Links: http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-cia-folterbericht-101.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/folterbericht-der-cia-barack-obama-will-folgen-mildern-13311133.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/cia-folterreport-analyse-des-feinstein-berichts-des-us-senats-a-1007554.html
http://rt.com/usa/212935-un-us-justice-torture/
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Drohnen-Angriffe-gezielte-Toetungen-und-Verschleppungen-Was-nach-der-Folter-kommt-2485686.html?wt_mc=rss.ho.beitrag.atom
http://www.rtdeutsch.com/7902/international/kongressbericht-ueber-cia-folter-von-cia-und-weissem-haus-massiv-zensiert/
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Wir-haben-einige-Leute-gefoltert/story/28449954