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Fatale Folgen der Migration für Afrika (von Carl v. Waldstein)
In der angeheizten Diskussion über den Migrationspakt war bisher wenig die Rede davon, welche Folgen das Vertragswerk für die Herkunftsländer der Migranten hat. In einem Gastbeitrag des österreichischen Info-DIREKT-Magazins wurden die Auswirkungen des Migrationspaktes für Afrika beschrieben. Fazit: Die Folgen der europäischen Politik auf die Herkunftsländer der Migranten sind fatal![weiterlesen]
Meinung ungeschminkt, heute mit dem deutschen Betriebswirt Carl v. Waldstein, der derzeit Afrikawissenschaften studiert.
In der angeheizten Diskussion über den Migrationspakt war bisher wenig die Rede davon, welche Folgen eigentlich das Vertragswerk für die Herkunftsländer der Migranten hat.
In einem Gastbeitrag des österreichischen Info-DIREKT-Magazins, beschreibt Carl v. Waldstein, welche Auswirkungen der Migrationspakt beispielsweise für Afrika hätte.
Hören Sie nun einen Auszug seines Gastkommentars:
Titel: Wie man Afrika am Boden hält […] der US-amerikanische Anthropologe und Autor Stephen Smith bezeichnete Afrikas Bevölkerungsexplosion als die größte Herausforderung für Europa. Denn ein wesentlicher Teil der Afrikaner möchte nicht in Afrika bleiben, sondern erwägt die Einwanderung in den Westen. Smiths Analyse nach muss sich Europa bis 2050 auf 150 bis 200 Millionen afrikanische Migranten gefasst machen. Zum Vergleich: Europa hat 750 Millionen Einwohner, Westeuropa, worauf ein Großteil der Migranten entfallen würde, 450 Millionen. Mehr als 40% der Afrikaner würden es vorziehen, in einem anderen Land zu leben, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten (innerafrikanische Migration inklusive). […] Die europäische Antwort auf diesen Zustrom ist der UN-Migrationspakt, der die weitere Beseitigung von Migrationsbarrieren und die kontinuierliche Aufnahme von Migranten vorsieht. […] Die Möglichkeit, aus den Heimatländern in die westlichen Wohlfahrtsgesellschaften abzuwandern, mindert den Willen und die Anstrengung der Afrikaner vor Ort etwas zu verändern. Wenn der als einfacher wahrgenommene Weg einer Auswanderung besteht, wird ein Teil der Bevölkerung diesen einer langwierigen Beseitigung der Probleme vor Ort vorziehen, deren Erfolg ohnehin ungewiss ist. [...] Denn wer wandert schlussendlich aus? Hierbei ergeben sich die Probleme der tatsächlichen Abwanderung: eine sich gerade erst bildende Mittelschicht. Denn die Auswanderung kostet zu viel für die ärmeren Schichten, die von der Bewirtschaftung nur zur Selbstversorgung leben. Smith hierzu: „Gestern zu arm, um auszuwandern, machen sich heute die Massen an der Schwelle zum Wohlstand auf den Weg ins europäische Paradies.“ Wachsender Wohlstand und Schulbildung fördern also (ironischerweise) die Migration in Afrika.
Die Auswirkungen auf die Herkunftsländer sind fatal. Die jungen Staaten werden einer sich bildenden Mittel- bis Oberschicht beraubt, die als einzige im Stande ist, die Staaten wirtschaftlich zu tragen und zum Wohlstand zu führen. Das heißt, die Auswanderung beraubt diese Länder ihres zukünftigen Wohlstands. Dieser „Brain Drain“, der den Verlust der fähigsten Köpfe bezeichnet, führt besonders in grundlegenden Wohlstandssektoren – wie der Industrie und dem Gesundheitssystem – zu einem Desaster. Schon im Jahr 2000 arbeiteten 75 % der in Mosambik ausgebildeten Ärzte im Ausland, im ganzen Raum südlich der Sahara waren es immerhin 28 %. Äthiopien verlor in den letzten zehn Jahren drei Viertel seiner Fachkräfte. Nigerianische Einwanderer stellen die bestausgebildetste Einwanderergruppe der USA dar. Der „Brain Drain“ hat einen doppelt negativen Effekt auf das Auswanderungsland: Einerseits wird das Land seiner Fachkräfte beraubt, die ein Wohlstandswachstum herbeiführen könnten. Andererseits geht dabei auch das in die Ausbildung dieser Fachkräfte investierte Geld verloren. […] Ein weiterer negativer Effekt der Migration ist die Destabilisierung einzelner Länder, die auf den Migrationsrouten liegen. Die Masse an Migranten erschüttert die sozioökonomischen Verhältnisse an Durchgangspunkten und fördert die Entstehung krimineller Strukturen, die die Schleusung der Migranten bewerkstelligen. [...] Die dargestellten Probleme zeigen die fatale Wirkung der europäischen Politik auf den afrikanischen Kontinent. Ein Kontinent [...] wird seiner aufstrebenden und gesellschaftlich wie wirtschaftlich stabilisierenden Köpfe und damit einer blühenden Zukunft beraubt. Europa wie Afrika sollten im jeweiligen Eigeninteresse ihr Möglichstes tun, um Migration unattraktiv zu machen.“
Soweit aus dem Gastkommentar von Carl v. Waldstein.
Wir schließen diese Sendung mit einem Zitat des senegalesischen Rappers Matador: „Die Leute müssen verstehen, dass es dort (in den europäischen Ländern) oft härter ist als hier ... und wir verlieren einige unserer fähigsten Köpfe beim Aufbau unseres Landes. Oft für nichts.“
Sendungstext
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17.12.2018 | www.kla.tv/13538
Meinung ungeschminkt, heute mit dem deutschen Betriebswirt Carl v. Waldstein, der derzeit Afrikawissenschaften studiert. In der angeheizten Diskussion über den Migrationspakt war bisher wenig die Rede davon, welche Folgen eigentlich das Vertragswerk für die Herkunftsländer der Migranten hat. In einem Gastbeitrag des österreichischen Info-DIREKT-Magazins, beschreibt Carl v. Waldstein, welche Auswirkungen der Migrationspakt beispielsweise für Afrika hätte. Hören Sie nun einen Auszug seines Gastkommentars: Titel: Wie man Afrika am Boden hält […] der US-amerikanische Anthropologe und Autor Stephen Smith bezeichnete Afrikas Bevölkerungsexplosion als die größte Herausforderung für Europa. Denn ein wesentlicher Teil der Afrikaner möchte nicht in Afrika bleiben, sondern erwägt die Einwanderung in den Westen. Smiths Analyse nach muss sich Europa bis 2050 auf 150 bis 200 Millionen afrikanische Migranten gefasst machen. Zum Vergleich: Europa hat 750 Millionen Einwohner, Westeuropa, worauf ein Großteil der Migranten entfallen würde, 450 Millionen. Mehr als 40% der Afrikaner würden es vorziehen, in einem anderen Land zu leben, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten (innerafrikanische Migration inklusive). […] Die europäische Antwort auf diesen Zustrom ist der UN-Migrationspakt, der die weitere Beseitigung von Migrationsbarrieren und die kontinuierliche Aufnahme von Migranten vorsieht. […] Die Möglichkeit, aus den Heimatländern in die westlichen Wohlfahrtsgesellschaften abzuwandern, mindert den Willen und die Anstrengung der Afrikaner vor Ort etwas zu verändern. Wenn der als einfacher wahrgenommene Weg einer Auswanderung besteht, wird ein Teil der Bevölkerung diesen einer langwierigen Beseitigung der Probleme vor Ort vorziehen, deren Erfolg ohnehin ungewiss ist. [...] Denn wer wandert schlussendlich aus? Hierbei ergeben sich die Probleme der tatsächlichen Abwanderung: eine sich gerade erst bildende Mittelschicht. Denn die Auswanderung kostet zu viel für die ärmeren Schichten, die von der Bewirtschaftung nur zur Selbstversorgung leben. Smith hierzu: „Gestern zu arm, um auszuwandern, machen sich heute die Massen an der Schwelle zum Wohlstand auf den Weg ins europäische Paradies.“ Wachsender Wohlstand und Schulbildung fördern also (ironischerweise) die Migration in Afrika. Die Auswirkungen auf die Herkunftsländer sind fatal. Die jungen Staaten werden einer sich bildenden Mittel- bis Oberschicht beraubt, die als einzige im Stande ist, die Staaten wirtschaftlich zu tragen und zum Wohlstand zu führen. Das heißt, die Auswanderung beraubt diese Länder ihres zukünftigen Wohlstands. Dieser „Brain Drain“, der den Verlust der fähigsten Köpfe bezeichnet, führt besonders in grundlegenden Wohlstandssektoren – wie der Industrie und dem Gesundheitssystem – zu einem Desaster. Schon im Jahr 2000 arbeiteten 75 % der in Mosambik ausgebildeten Ärzte im Ausland, im ganzen Raum südlich der Sahara waren es immerhin 28 %. Äthiopien verlor in den letzten zehn Jahren drei Viertel seiner Fachkräfte. Nigerianische Einwanderer stellen die bestausgebildetste Einwanderergruppe der USA dar. Der „Brain Drain“ hat einen doppelt negativen Effekt auf das Auswanderungsland: Einerseits wird das Land seiner Fachkräfte beraubt, die ein Wohlstandswachstum herbeiführen könnten. Andererseits geht dabei auch das in die Ausbildung dieser Fachkräfte investierte Geld verloren. […] Ein weiterer negativer Effekt der Migration ist die Destabilisierung einzelner Länder, die auf den Migrationsrouten liegen. Die Masse an Migranten erschüttert die sozioökonomischen Verhältnisse an Durchgangspunkten und fördert die Entstehung krimineller Strukturen, die die Schleusung der Migranten bewerkstelligen. [...] Die dargestellten Probleme zeigen die fatale Wirkung der europäischen Politik auf den afrikanischen Kontinent. Ein Kontinent [...] wird seiner aufstrebenden und gesellschaftlich wie wirtschaftlich stabilisierenden Köpfe und damit einer blühenden Zukunft beraubt. Europa wie Afrika sollten im jeweiligen Eigeninteresse ihr Möglichstes tun, um Migration unattraktiv zu machen.“ Soweit aus dem Gastkommentar von Carl v. Waldstein. Wir schließen diese Sendung mit einem Zitat des senegalesischen Rappers Matador: „Die Leute müssen verstehen, dass es dort (in den europäischen Ländern) oft härter ist als hier ... und wir verlieren einige unserer fähigsten Köpfe beim Aufbau unseres Landes. Oft für nichts.“
von brm.
https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2018/nr-26-20-november-2018/fuer-eine-sachliche-aufklaerung-ueber-geschichte-ursachen-und-auswirkungen-von-migration.html