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Die Finanzwelt steht am Wendepunkt – eine Einschätzung von Ernst Wolff
Das Jahr 2018 war für den Deutschen Aktienindex das verlustreichste Jahr seit der Finanzkrise 2008. Der Dezember 2018 wird als der schlimmste Dezember, seit es Börsen gibt, in die Geschichte eingehen. Sehen Sie in dieser Sendung, wie Ernst Wolff die momentane Finanzlage einschätzt und warum in seinen Augen „das Spiel“ wohl bald vorüber ist...[weiterlesen]
Das Jahr 2018 war für den Deutschen Aktienindex DAX das verlustreichste Jahr seit der Finanzkrise 2008. Auch weltweit ist seit Oktober 2018 ein Einbrechen der Aktienkurse zu beobachten. Der Dezember 2018 bildete dabei den vorläufigen Höhepunkt und wird als der schlimmste Dezember, seit es Börsen gibt, in die Geschichte eingehen.
Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Was ist los mit den Börsen? Und: Steht es mit der Weltwirtschaft doch nicht mehr so gut?
Nach Ansicht des Finanzexperten Ernst Wolff markiert das Ende des Jahres 2018 einen Wendepunkt in der Finanzwelt. Bisher wurde das globale Finanzsystem fast zehn Jahre lang durch die Zentralbanken künstlich am Leben erhalten, indem sie Billionen aus dem Nichts erzeugten und zu niedrigsten Zinsen vergaben. Die niedrigen Zinsen führten u.a. dazu, dass immer mehr Anleger mit geliehenem Geld in die Aktienmärkte einstiegen. Deshalb stiegen die Aktienkurse weit über ihren eigentlichen Wert an und die größte sogenannte Spekulationsblase aller Zeiten entstand. Die Finanzmärkte lebten von diesem Geld und verlangten auch nach immer mehr. Aus diesem Grund sind sie inzwischen extrem anfällig für jede Änderung in der Geldpolitik der Zentralbanken. Der Einbruch in den Aktienmärkten Ende 2018 nun ist eine Folge der geänderten Geldpolitik der Zentralbanken. Statt weiterhin Geld in das Finanzsystem zu pumpen und zu niedrigsten Zinssätzen zu verleihen, haben diese begonnen, ihre lockere Geldpolitik zu straffen. So werden, angeführt von der US-Notenbank FED, zum Beispiel schrittweise die Zinsen erhöht. Auch das Geld, das bis jetzt in das Finanzsystem gepumpt wurde, wird inzwischen wieder zurückgezogen.
Gleichzeitig zu dieser riskanten Therapie der Zentralbanken werden die Finanzmärkte aktuell aber auch von einer ganzen Reihe von Krisen erschüttert, wie z.B. dem von den USA inszenierten Handelskrieg.
Hören Sie zu dieser ganz speziellen Situation der Finanzmärkte die Einschätzung von Ernst Wolff: „Ein ungünstigeres Zusammentreffen möglicher Auslöser für einen Systemkollaps ist schwer vorstellbar.“
Sollten die Zentralbanken fortfahren die Zinsen anzuheben und die Geldmenge weiter zu verringern, sieht daher Ernst Wolff die folgenden drei Entwicklungsstufen der Finanzmärkte auf uns zukommen:
1. Durch den Geldentzug wird weniger spekuliert. Investoren mit geliehenem Geld ziehen sich zurück und konservative Anleger verkaufen ihre Aktien. Die Aktienkurse fallen.
2. Der hohe Schuldenstand vieler Marktteilnehmer tritt dadurch immer deutlicher zutage. Das Misstrauen wächst, Kredite werden immer zögerlicher vergeben. Dadurch wiederum müssen Unternehmen zur Bedienung ihrer Schulden immer mehr Wertpapiere verkaufen. Die Aktienkurse fallen weiter.
3. Durch den anhaltenden Kursverlust der Aktien fordern die ersten Gläubiger ihr Geld von den Schuldnern zurück. Es kommt zu den ersten Insolvenzen – d.h. Unternehmen gehen Bankrott. Dadurch werden immer mehr Gläubiger aus Sorge ebenfalls ihre Schulden zurückfordern, bis eine nicht mehr aufzuhaltende Abwärtsspirale in Gang gesetzt wird.
Dieser Prozess gleicht einer Lawine, die langsam beginnt, dann Fahrt aufnimmt und schließlich alles mit sich reißt.
Hören Sie hierzu nochmals den Finanzexperten Ernst Wolff: „Noch befinden wir uns im ersten Stadium dieses Prozesses. Doch das heißt nicht, dass es nicht schon bald zum Crash kommen kann, denn in welchem Tempo sich die Dinge ereignen werden, kann niemand voraussagen. Eines aber lässt sich schon jetzt feststellen: […] Die Botschaft des globalen Finanzsektors zum Jahreswechsel 2018/19 ist eindeutig: Das Casino schließt seine Pforten, das Spiel ist vorüber.“
Sendungstext
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18.01.2019 | www.kla.tv/13709
Das Jahr 2018 war für den Deutschen Aktienindex DAX das verlustreichste Jahr seit der Finanzkrise 2008. Auch weltweit ist seit Oktober 2018 ein Einbrechen der Aktienkurse zu beobachten. Der Dezember 2018 bildete dabei den vorläufigen Höhepunkt und wird als der schlimmste Dezember, seit es Börsen gibt, in die Geschichte eingehen. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Was ist los mit den Börsen? Und: Steht es mit der Weltwirtschaft doch nicht mehr so gut? Nach Ansicht des Finanzexperten Ernst Wolff markiert das Ende des Jahres 2018 einen Wendepunkt in der Finanzwelt. Bisher wurde das globale Finanzsystem fast zehn Jahre lang durch die Zentralbanken künstlich am Leben erhalten, indem sie Billionen aus dem Nichts erzeugten und zu niedrigsten Zinsen vergaben. Die niedrigen Zinsen führten u.a. dazu, dass immer mehr Anleger mit geliehenem Geld in die Aktienmärkte einstiegen. Deshalb stiegen die Aktienkurse weit über ihren eigentlichen Wert an und die größte sogenannte Spekulationsblase aller Zeiten entstand. Die Finanzmärkte lebten von diesem Geld und verlangten auch nach immer mehr. Aus diesem Grund sind sie inzwischen extrem anfällig für jede Änderung in der Geldpolitik der Zentralbanken. Der Einbruch in den Aktienmärkten Ende 2018 nun ist eine Folge der geänderten Geldpolitik der Zentralbanken. Statt weiterhin Geld in das Finanzsystem zu pumpen und zu niedrigsten Zinssätzen zu verleihen, haben diese begonnen, ihre lockere Geldpolitik zu straffen. So werden, angeführt von der US-Notenbank FED, zum Beispiel schrittweise die Zinsen erhöht. Auch das Geld, das bis jetzt in das Finanzsystem gepumpt wurde, wird inzwischen wieder zurückgezogen. Gleichzeitig zu dieser riskanten Therapie der Zentralbanken werden die Finanzmärkte aktuell aber auch von einer ganzen Reihe von Krisen erschüttert, wie z.B. dem von den USA inszenierten Handelskrieg. Hören Sie zu dieser ganz speziellen Situation der Finanzmärkte die Einschätzung von Ernst Wolff: „Ein ungünstigeres Zusammentreffen möglicher Auslöser für einen Systemkollaps ist schwer vorstellbar.“ Sollten die Zentralbanken fortfahren die Zinsen anzuheben und die Geldmenge weiter zu verringern, sieht daher Ernst Wolff die folgenden drei Entwicklungsstufen der Finanzmärkte auf uns zukommen: 1. Durch den Geldentzug wird weniger spekuliert. Investoren mit geliehenem Geld ziehen sich zurück und konservative Anleger verkaufen ihre Aktien. Die Aktienkurse fallen. 2. Der hohe Schuldenstand vieler Marktteilnehmer tritt dadurch immer deutlicher zutage. Das Misstrauen wächst, Kredite werden immer zögerlicher vergeben. Dadurch wiederum müssen Unternehmen zur Bedienung ihrer Schulden immer mehr Wertpapiere verkaufen. Die Aktienkurse fallen weiter. 3. Durch den anhaltenden Kursverlust der Aktien fordern die ersten Gläubiger ihr Geld von den Schuldnern zurück. Es kommt zu den ersten Insolvenzen – d.h. Unternehmen gehen Bankrott. Dadurch werden immer mehr Gläubiger aus Sorge ebenfalls ihre Schulden zurückfordern, bis eine nicht mehr aufzuhaltende Abwärtsspirale in Gang gesetzt wird. Dieser Prozess gleicht einer Lawine, die langsam beginnt, dann Fahrt aufnimmt und schließlich alles mit sich reißt. Hören Sie hierzu nochmals den Finanzexperten Ernst Wolff: „Noch befinden wir uns im ersten Stadium dieses Prozesses. Doch das heißt nicht, dass es nicht schon bald zum Crash kommen kann, denn in welchem Tempo sich die Dinge ereignen werden, kann niemand voraussagen. Eines aber lässt sich schon jetzt feststellen: […] Die Botschaft des globalen Finanzsektors zum Jahreswechsel 2018/19 ist eindeutig: Das Casino schließt seine Pforten, das Spiel ist vorüber.“
von hag.
https://www.mmnews.de/wirtschaft/107351-boersen-jahresendcrash-was-ist-da-los
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11074977-globales-finanzcasino-botschaft-jahresende-lautet-game-over/all
https://www.derstandard.de/story/2000064390920/us-notenbank-will-50-mrd-anleihen
https://www.konjunktion.info/2018/07/finanzsystem-zentralbanken-nutzen-den-handelskrieg-um-ihren-direkten-einfluss-auf-die-aktienmaerkte-zu-verschleiern/
https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/hier-der-grund-warum-die-aktienmaerkte-sinken/