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Wie kommt es, dass die von uns bezahlten Medienschaffenden, Erziehungsdirektoren, politischen Abgeordneten, Wissenschaftler usw. sich zu unseren Herren erkoren haben? Und wir, die wir unter immer größerem Aufwand für ihren Unterhalt sorgen, uns zu Sklaven erniedrigen ließen?[weiterlesen]
Am Anfang war der Existenzkampf. Und der Existenzkampf bestand in der Sklaverei. Und der Existenzkampf war groß. Der Mensch war am Graben, am Steinhauen, Lauern, Jagen, Zwirnen und Weben, am Baumfällen und Holzhacken. Nach vielen Epochen beschwerlichster Arbeit fanden sich die erschöpften Sklaven zusammen. „Wenn sich nicht etwas ändert, werden wir auch nach tausend Jahren noch mühselig um unsere Existenz kämpfen.“ So entschieden sie sich für den Fortschritt. Um aber fortschrittlich sein zu können, mussten sie Männer aus ihrer Mitte erwählen, die sich statt der mühseligen Arbeit auf dem Feld dem Nachdenken über mögliche Wege des Fortschritts widmen sollten. Dies bedeutete aber, dass andere derweil umso schwerer für diese dann fehlenden Arbeitskräfte arbeiten mussten.
Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein Fortschritt: Die Schule war geboren. Lehrer nannte man diese Fortschritt-treibenden Menschen. Sie waren einzig Bedienstete des Volkes. Statt die Kinder von klein an mit aufs Feld zu nehmen oder sie ins Steinhauen, Graben und so weiter zu integrieren, sollte man ihnen fortan zuerst die Welt und ihre Werke darauf erklären, sie mit allen bereits errungenen Fortschritten und Erkenntnissen bekannt machen: Die Geburtsstunde der Theorie. So entbehrte man unter großen Anstrengungen sowohl Lehrer als Kinder auf den Feldern, Seen, Kohlegruben, Steinbrüchen, Wäldern und so weiter. Weil darob aber von Stund an markant größere Arbeitslasten auf die Schultern der arbeitenden Sklaven fielen, äußerten einige sogleich starke Zweifel. Doch wurde ihnen versichert, dass das alles wieder zurückfließt, sobald die Kinder dann einmal zurückkehrten und auf ihrem errungenen Fortschritt und Wissen aufbauen könnten. So nahm man all diese Mehrlast halt zähneknirschend in Kauf. Schon bald aber bemerkten die Lehrer und Kinder, dass das Nachdenken über das Leben weit weniger mühselig war als das schwere Arbeiten auf dem Feld und in den Stollen. Und versorgt wurde man ja obendrein.
Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein nächster Fortschritt: Schon bald pochten die Lehrer auf zunehmend-längeren Ausbildungszeiten. Tatsächlich kamen da und dort auch tatsächlich kleine Fortschritte zu Stande. Diese hätten den immer schwerer arbeitenden Sklaven angeblich eine gewisse Erleichterung gebracht. Allerdings nicht allen zugleich. Doch man hörte immer wieder sagen, dass da und dort wirklich Erleichterungen eingetreten seien. So entschloss man sich, dem Wunsch nach längeren Ausbildungszeiten nachzukommen. Man opferte noch mehr für jene Ausgesonderten, für die man stellvertretend so hart arbeitete. Schließlich waren diese Lehrer ja die Bediensteten des Volkes. Und das Volk war deren Herr.
Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein weiterer Fortschritt: Die Schule heute … Wer nicht zu den Elternabenden erscheint, den die Bediensteten unabgesprochen zu festgesetzten Terminen ausgerufen haben, hat eine Busse von dreihundert Franken zu bezahlen. Wer sein Kind nicht in den Unterricht schickt und es aus irgendeiner Unterrichtsstunde herausnimmt, wird mit bis zu tausend Euro Busse belegt. „Ihr Kind hat an diesem Sommerlager teilzunehmen. Da gibt es keine Ausnahme.“ „Diese neun Jahre Schulzeit sind obligatorisch. Sie dürfen ihr Kind nicht mit auf ihr Feld zurücknehmen.“
Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein weiterer Fortschritt: Wer versucht, seine Kinder vor Ablauf der obligatorischen Schuljahre zu sich aufs Feld zurückzuholen, der muss mit der Wegnahme seiner Kinder rechnen. Wer die Ausbildungs- und Schulreisekosten nicht aufbringt, gerät unter gerichtliche Einziehung.
Fazit: Die Bediensteten haben sich selbst zu Herren erkoren und haben ihre Herren, die unter immer größerem Aufwand für deren Unterhalt gesorgt haben, zu Sklaven erniedrigt. Und vielerlei mehr …
Sind wir eigentlich komplett von Sinnen? Wer fühlt sich genau für diese und obendrein noch für all die vielen andern unbeachtet geschehenen Umstürze verantwortlich? Wer fühlt sich für all die Missbräuche verantwortlich, die andere unserer ehemaligen Feldbediensteten, wie zum Beispiel Medienschaffende, von uns bezahlte Erziehungsdirektoren, politische Abgeordnete oder Wissenschaftler selbstherrisch gegen uns als ihre Herren verüben? Es ist Zeit, dass wir die Verantwortung dieser Welt gegenüber gründlich wahrnehmen. Werde daher auch du aktiv und zum tatkräftigen Mitarbeiter von Kla.TV. Sende uns Gegenstimmen zu aktuellen Ereignissen in Form einer kurzen Klage: kontakt@klagemauer.tv oder melde dich über www.kla.tv/vernetzung
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Der Existenzkampf
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08.09.2019 | www.kla.tv/14873
Am Anfang war der Existenzkampf. Und der Existenzkampf bestand in der Sklaverei. Und der Existenzkampf war groß. Der Mensch war am Graben, am Steinhauen, Lauern, Jagen, Zwirnen und Weben, am Baumfällen und Holzhacken. Nach vielen Epochen beschwerlichster Arbeit fanden sich die erschöpften Sklaven zusammen. „Wenn sich nicht etwas ändert, werden wir auch nach tausend Jahren noch mühselig um unsere Existenz kämpfen.“ So entschieden sie sich für den Fortschritt. Um aber fortschrittlich sein zu können, mussten sie Männer aus ihrer Mitte erwählen, die sich statt der mühseligen Arbeit auf dem Feld dem Nachdenken über mögliche Wege des Fortschritts widmen sollten. Dies bedeutete aber, dass andere derweil umso schwerer für diese dann fehlenden Arbeitskräfte arbeiten mussten. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein Fortschritt: Die Schule war geboren. Lehrer nannte man diese Fortschritt-treibenden Menschen. Sie waren einzig Bedienstete des Volkes. Statt die Kinder von klein an mit aufs Feld zu nehmen oder sie ins Steinhauen, Graben und so weiter zu integrieren, sollte man ihnen fortan zuerst die Welt und ihre Werke darauf erklären, sie mit allen bereits errungenen Fortschritten und Erkenntnissen bekannt machen: Die Geburtsstunde der Theorie. So entbehrte man unter großen Anstrengungen sowohl Lehrer als Kinder auf den Feldern, Seen, Kohlegruben, Steinbrüchen, Wäldern und so weiter. Weil darob aber von Stund an markant größere Arbeitslasten auf die Schultern der arbeitenden Sklaven fielen, äußerten einige sogleich starke Zweifel. Doch wurde ihnen versichert, dass das alles wieder zurückfließt, sobald die Kinder dann einmal zurückkehrten und auf ihrem errungenen Fortschritt und Wissen aufbauen könnten. So nahm man all diese Mehrlast halt zähneknirschend in Kauf. Schon bald aber bemerkten die Lehrer und Kinder, dass das Nachdenken über das Leben weit weniger mühselig war als das schwere Arbeiten auf dem Feld und in den Stollen. Und versorgt wurde man ja obendrein. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein nächster Fortschritt: Schon bald pochten die Lehrer auf zunehmend-längeren Ausbildungszeiten. Tatsächlich kamen da und dort auch tatsächlich kleine Fortschritte zu Stande. Diese hätten den immer schwerer arbeitenden Sklaven angeblich eine gewisse Erleichterung gebracht. Allerdings nicht allen zugleich. Doch man hörte immer wieder sagen, dass da und dort wirklich Erleichterungen eingetreten seien. So entschloss man sich, dem Wunsch nach längeren Ausbildungszeiten nachzukommen. Man opferte noch mehr für jene Ausgesonderten, für die man stellvertretend so hart arbeitete. Schließlich waren diese Lehrer ja die Bediensteten des Volkes. Und das Volk war deren Herr. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein weiterer Fortschritt: Die Schule heute … Wer nicht zu den Elternabenden erscheint, den die Bediensteten unabgesprochen zu festgesetzten Terminen ausgerufen haben, hat eine Busse von dreihundert Franken zu bezahlen. Wer sein Kind nicht in den Unterricht schickt und es aus irgendeiner Unterrichtsstunde herausnimmt, wird mit bis zu tausend Euro Busse belegt. „Ihr Kind hat an diesem Sommerlager teilzunehmen. Da gibt es keine Ausnahme.“ „Diese neun Jahre Schulzeit sind obligatorisch. Sie dürfen ihr Kind nicht mit auf ihr Feld zurücknehmen.“ Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ̶ ein weiterer Fortschritt: Wer versucht, seine Kinder vor Ablauf der obligatorischen Schuljahre zu sich aufs Feld zurückzuholen, der muss mit der Wegnahme seiner Kinder rechnen. Wer die Ausbildungs- und Schulreisekosten nicht aufbringt, gerät unter gerichtliche Einziehung. Fazit: Die Bediensteten haben sich selbst zu Herren erkoren und haben ihre Herren, die unter immer größerem Aufwand für deren Unterhalt gesorgt haben, zu Sklaven erniedrigt. Und vielerlei mehr … Sind wir eigentlich komplett von Sinnen? Wer fühlt sich genau für diese und obendrein noch für all die vielen andern unbeachtet geschehenen Umstürze verantwortlich? Wer fühlt sich für all die Missbräuche verantwortlich, die andere unserer ehemaligen Feldbediensteten, wie zum Beispiel Medienschaffende, von uns bezahlte Erziehungsdirektoren, politische Abgeordnete oder Wissenschaftler selbstherrisch gegen uns als ihre Herren verüben? Es ist Zeit, dass wir die Verantwortung dieser Welt gegenüber gründlich wahrnehmen. Werde daher auch du aktiv und zum tatkräftigen Mitarbeiter von Kla.TV. Sende uns Gegenstimmen zu aktuellen Ereignissen in Form einer kurzen Klage: kontakt@klagemauer.tv oder melde dich über www.kla.tv/vernetzung
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