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Können wir den Medien vertrauen? – mit Auszügen von Dr. Daniele Ganser
Können wir den Medien vertrauen? Dieser Frage gehen sowohl der Schweizer Friedensforscher Dr. Daniele Ganser als auch der Journalist David Goeßmann – ein Kenner der Branche – nach. Angesichts von Manipulation, Verdrehung oder Kriegspropaganda ist Medienkompetenz gefragt! Es gibt einige Faustregeln, wie man die Vertrauenswürdigkeit von Meldungen ganz einfach prüfen kann …[weiterlesen]
Können wir den Medien vertrauen? Diese Frage stellt der Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser in seinem Vortrag in Basel am 3. März 2018. Er betont, dass es sehr wohl gute Journalisten gibt. Es gibt keinen Grund, umfassend allen Medienberichten zu misstrauen. Aber die Zeit, in der man den Medien blind vertraute, sei vorbei, so Ganser. Denn es gibt immer wieder Manipulationen, Verdrehungen, Lügen und Kriegspropaganda in den Medien.
Dr. Daniele Ganser unterscheidet in seinem Vortrag „Können wir den Medien vertrauen?“ zwischen „NATO-konformen“ und „NATO-kritischen“ Zeitungen, die sehr unterschiedlich über politische Ereignisse berichteten. Die meist verbreiteten Zeitungen im deutschsprachigen Raum seien NATO-konform und berichten fast das Gleiche, ebenso auch die Radiosender.
Daniele Ganser: „Hier haben Sie: Spiegel ist auf dieser Achse, das ist NATO-konform. Und Rubikon, das ist NATO-kritisch, ist nicht gerade Russia Today, aber ist NATO-kritisch.“
Ganser hebt hervor, wie sehr Worte unser Denken und unsere Meinung beeinflussen: Je öfter wir Dinge hören, desto mehr prägen sie sich ein, egal ob sie wahr sind oder nicht. Dr. Ganser ruft daher zu Achtsamkeit im eigenen Medienverhalten auf. Er empfiehlt, sich von Angstgefühlen und Schlagzeilen weder schrecken noch betören und somit lenken zu lassen, sondern sich in verschiedenen Medien zu informieren und dabei die eigenen Gedanken und Gefühle zu beobachten.
Dadurch könne man in „wachem“ Zustand die Vertrauenswürdigkeit prüfen von dem, was man hört und konsumiert – das ergebe Medienkompetenz!
Daniele Ganser: „Diese Dinge müsste man sehr, sehr genau anschauen. Ich würde allen empfehlen: Wirklich bei den Medien – entweder nichts zu konsumieren – okay, Sie lassen einfach das ganze Theater beiseite – oder dann wach zu konsumieren."
Daniele Ganser präsentiert im Vortrag konkret elf Mediengeschichten und fordert das Publikum dazu auf, den Blick nach innen zu richten, um zu erkennen, was die Geschichten für eine Wirkung haben.
Zur Vertrauenswürdigkeit der Medien äußerte sich auch Journalist David Goeßmann als Insider der Branche in einem Interview zum Thema „Lügen die Medien?“ aus dem Jahr 2016:
David Goeßmann: „Wer sich anschaut, wer die Medien besitzt, finanziert, managt, den notwendigen Strom an Informationen und Nachrichten täglich bereitstellt oder sie mit »Gegenfeuer« beeinflussen und disziplinieren kann, der sollte mit einer tiefen Grundskepsis die Zeitung morgens aufschlagen oder die Nachrichten anschalten. Die Fragen im Kopf sollten immer lauten: Sieht die Welt wirklich so aus? Erhalten wir das volle Bild über relevante Ereignisse? Wer erhält ein großes Forum und wer nicht? Wo wird verzerrt, gelogen, weggelassen, ausgeblendet und mit doppelten Standards berichtet? Man kann natürlich auch dem Idealismus der »freien Presse« folgen. Das ist die Grundhaltung, die uns anerzogen worden ist. Sie macht jedoch keinen Sinn. Die gesellschaftlichen Machtverhältnisse enden ja nicht auf wunderbare Weise an den Toren der Medienunternehmen und Rundfunkanstalten.“
Da die Kompetenz der Medien offensichtlich keine Sache des Könnens, sondern vielmehr eine Sache des Dürfens ist, scheint Medienkompetenz wichtiger denn je.
Wir empfehlen Ihnen, vertiefend zu diesem Thema auch folgende Kla.tv-Sendung „1ne Welt – 3 Nachrichtenagenturen“ zu studieren.
Sendungstext
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19.11.2019 | www.kla.tv/15231
Können wir den Medien vertrauen? Diese Frage stellt der Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser in seinem Vortrag in Basel am 3. März 2018. Er betont, dass es sehr wohl gute Journalisten gibt. Es gibt keinen Grund, umfassend allen Medienberichten zu misstrauen. Aber die Zeit, in der man den Medien blind vertraute, sei vorbei, so Ganser. Denn es gibt immer wieder Manipulationen, Verdrehungen, Lügen und Kriegspropaganda in den Medien. Dr. Daniele Ganser unterscheidet in seinem Vortrag „Können wir den Medien vertrauen?“ zwischen „NATO-konformen“ und „NATO-kritischen“ Zeitungen, die sehr unterschiedlich über politische Ereignisse berichteten. Die meist verbreiteten Zeitungen im deutschsprachigen Raum seien NATO-konform und berichten fast das Gleiche, ebenso auch die Radiosender. Daniele Ganser: „Hier haben Sie: Spiegel ist auf dieser Achse, das ist NATO-konform. Und Rubikon, das ist NATO-kritisch, ist nicht gerade Russia Today, aber ist NATO-kritisch.“ Ganser hebt hervor, wie sehr Worte unser Denken und unsere Meinung beeinflussen: Je öfter wir Dinge hören, desto mehr prägen sie sich ein, egal ob sie wahr sind oder nicht. Dr. Ganser ruft daher zu Achtsamkeit im eigenen Medienverhalten auf. Er empfiehlt, sich von Angstgefühlen und Schlagzeilen weder schrecken noch betören und somit lenken zu lassen, sondern sich in verschiedenen Medien zu informieren und dabei die eigenen Gedanken und Gefühle zu beobachten. Dadurch könne man in „wachem“ Zustand die Vertrauenswürdigkeit prüfen von dem, was man hört und konsumiert – das ergebe Medienkompetenz! Daniele Ganser: „Diese Dinge müsste man sehr, sehr genau anschauen. Ich würde allen empfehlen: Wirklich bei den Medien – entweder nichts zu konsumieren – okay, Sie lassen einfach das ganze Theater beiseite – oder dann wach zu konsumieren." Daniele Ganser präsentiert im Vortrag konkret elf Mediengeschichten und fordert das Publikum dazu auf, den Blick nach innen zu richten, um zu erkennen, was die Geschichten für eine Wirkung haben. Zur Vertrauenswürdigkeit der Medien äußerte sich auch Journalist David Goeßmann als Insider der Branche in einem Interview zum Thema „Lügen die Medien?“ aus dem Jahr 2016: David Goeßmann: „Wer sich anschaut, wer die Medien besitzt, finanziert, managt, den notwendigen Strom an Informationen und Nachrichten täglich bereitstellt oder sie mit »Gegenfeuer« beeinflussen und disziplinieren kann, der sollte mit einer tiefen Grundskepsis die Zeitung morgens aufschlagen oder die Nachrichten anschalten. Die Fragen im Kopf sollten immer lauten: Sieht die Welt wirklich so aus? Erhalten wir das volle Bild über relevante Ereignisse? Wer erhält ein großes Forum und wer nicht? Wo wird verzerrt, gelogen, weggelassen, ausgeblendet und mit doppelten Standards berichtet? Man kann natürlich auch dem Idealismus der »freien Presse« folgen. Das ist die Grundhaltung, die uns anerzogen worden ist. Sie macht jedoch keinen Sinn. Die gesellschaftlichen Machtverhältnisse enden ja nicht auf wunderbare Weise an den Toren der Medienunternehmen und Rundfunkanstalten.“ Da die Kompetenz der Medien offensichtlich keine Sache des Könnens, sondern vielmehr eine Sache des Dürfens ist, scheint Medienkompetenz wichtiger denn je. Wir empfehlen Ihnen, vertiefend zu diesem Thema auch folgende Kla.tv-Sendung „1ne Welt – 3 Nachrichtenagenturen“ zu studieren.
von wie./ulj./het./mol./ag.
https://www.rubikon.news/artikel/wenn-regierungen-lugen-und-medien-mitmachen