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Coronavirus: Professorin warnt vor Panik – Interview mit Prof. Dr. Karin Mölling
Eine große deutsche Tageszeitung titelte am 19. März 2020 „Anstehen gegen die Angst“. Doch wer oder was ist für die Ängste der Menschen vor einer Coronaepidemie verantwortlich bzw. halten diese einer nüchternen Betrachtung stand? Prof. Dr. Karin Mölling –ehemalige Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie an der Uni Zürich – zeichnet dazu ein aufschlussreiches Bild…[weiterlesen]
Eine große deutsche Tageszeitung titelt am 19. März 2020 „Anstehen gegen die Angst“ und berichtet in ihrem Artikel, dass nun auch an vielen Orten in Sachsen-Anhalt Corona-Virus Teststationen aus dem Boden gestampft werden. Ärzte und Behörden würden damit nicht nur auf die Ausbreitung des Corona Virus, sondern auch auf die Sorgen der Menschen reagieren. Doch woher kommen die Sorgen der Bürger?
Karin Mölling, emeritierte Professorin und Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie an der Universität Zürich sagte dazu am 13.3.2020 in einem Interview bei rbb radioeins:
«Wir haben drei Epidemien: Influenza, da redet kein Mensch davon, SARS* davon reden sie von morgens bis abends und dann Panik. Das ist auch wie eine Virusepidemie. […] Die Panik ist das Problem.
Wir haben 25.000 Tote vor zwei Jahren in Deutschland mit Influenza gehabt, 1,5 Mio. weltweit. Ja und jetzt haben wir 5000 Tote weltweit. Das ist ja ein Missverhältnis ohnegleichen. Wir reden über Influenza nicht ein Wort. Ich wünschte, wir würden das alles über Influenza immer gesagt haben, mit den Taschentüchern und dem Ellenbogen-Niesen […]
Wir reden in Deutschland von acht Toten, die kriegt man aber rund um die Uhr im Fernsehen und im Radio geliefert. Acht Tote von 3.600 Infizierten […] 100.000 sind auf der Welt infiziert, 5.000 Tote […] acht Tote haben wir im Verkehr mit dem Fahrrad in Berlin schon gehabt dieses Jahr. Also ich bin jemand, der das in Relation setzen möchte zu den anderen Problemen, die wir sonst — im Verkehr oder mit anderen Viren — haben. Da wissen wir am besten Bescheid.
Wenn ich den Fernseher anschalte, kriege ich eine Krise. Ich bin der Meinung, wir überziehen den Bogen, wir überspannen den Bogen. Wir haben ein paar Todesfälle aber wir haben vielmehr Tote an Influenza und anderen Dingen. […]
[…] Das, was jetzt passiert in der Welt, die Situation, ist meiner Meinung nach eine nicht angemessene Angstmacherei. Ich höre von morgens bis abends SARS* und das stimmt nicht. Wir haben 8 Tote, die Schweiz hat 11, Italien hat 1.200, sie hatten vielleicht ein anderes Virus, andere Genetik, vielleicht mehr Raucher […] Wir haben eine Social Media- oder Presseepidemie, wir haben ein drittes Virus am Haken. Das macht uns ängstlich. Und alles was man nicht weiß, schürt Angst. Und dann gibt es so Massenreaktionen, dass Klopapier und Nudeln jetzt ganz wichtig seien.
[…] Nein, ich bin damit nicht einverstanden.“
Nachtrag:
Dieses Interview wurde zwar von rbb radioeins am 13.3.2020 gesendet, im Anschluss aber widersprach man sogleich den Ausführungen. Kann es sein, dass eine objektive Betrachtungsweise auch zum Corona-Virus in Politik und öffentlich rechtlichen Medien nicht mehr erwünscht ist? Für viele besorgte Menschen wären dagegen solche Fachstimmen wie die der Professorin wichtige Orientierungshilfen.
Sendungstext
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21.03.2020 | www.kla.tv/15916
Eine große deutsche Tageszeitung titelt am 19. März 2020 „Anstehen gegen die Angst“ und berichtet in ihrem Artikel, dass nun auch an vielen Orten in Sachsen-Anhalt Corona-Virus Teststationen aus dem Boden gestampft werden. Ärzte und Behörden würden damit nicht nur auf die Ausbreitung des Corona Virus, sondern auch auf die Sorgen der Menschen reagieren. Doch woher kommen die Sorgen der Bürger? Karin Mölling, emeritierte Professorin und Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie an der Universität Zürich sagte dazu am 13.3.2020 in einem Interview bei rbb radioeins: «Wir haben drei Epidemien: Influenza, da redet kein Mensch davon, SARS* davon reden sie von morgens bis abends und dann Panik. Das ist auch wie eine Virusepidemie. […] Die Panik ist das Problem. Wir haben 25.000 Tote vor zwei Jahren in Deutschland mit Influenza gehabt, 1,5 Mio. weltweit. Ja und jetzt haben wir 5000 Tote weltweit. Das ist ja ein Missverhältnis ohnegleichen. Wir reden über Influenza nicht ein Wort. Ich wünschte, wir würden das alles über Influenza immer gesagt haben, mit den Taschentüchern und dem Ellenbogen-Niesen […] Wir reden in Deutschland von acht Toten, die kriegt man aber rund um die Uhr im Fernsehen und im Radio geliefert. Acht Tote von 3.600 Infizierten […] 100.000 sind auf der Welt infiziert, 5.000 Tote […] acht Tote haben wir im Verkehr mit dem Fahrrad in Berlin schon gehabt dieses Jahr. Also ich bin jemand, der das in Relation setzen möchte zu den anderen Problemen, die wir sonst — im Verkehr oder mit anderen Viren — haben. Da wissen wir am besten Bescheid. Wenn ich den Fernseher anschalte, kriege ich eine Krise. Ich bin der Meinung, wir überziehen den Bogen, wir überspannen den Bogen. Wir haben ein paar Todesfälle aber wir haben vielmehr Tote an Influenza und anderen Dingen. […] […] Das, was jetzt passiert in der Welt, die Situation, ist meiner Meinung nach eine nicht angemessene Angstmacherei. Ich höre von morgens bis abends SARS* und das stimmt nicht. Wir haben 8 Tote, die Schweiz hat 11, Italien hat 1.200, sie hatten vielleicht ein anderes Virus, andere Genetik, vielleicht mehr Raucher […] Wir haben eine Social Media- oder Presseepidemie, wir haben ein drittes Virus am Haken. Das macht uns ängstlich. Und alles was man nicht weiß, schürt Angst. Und dann gibt es so Massenreaktionen, dass Klopapier und Nudeln jetzt ganz wichtig seien. […] Nein, ich bin damit nicht einverstanden.“ Nachtrag: Dieses Interview wurde zwar von rbb radioeins am 13.3.2020 gesendet, im Anschluss aber widersprach man sogleich den Ausführungen. Kann es sein, dass eine objektive Betrachtungsweise auch zum Corona-Virus in Politik und öffentlich rechtlichen Medien nicht mehr erwünscht ist? Für viele besorgte Menschen wären dagegen solche Fachstimmen wie die der Professorin wichtige Orientierungshilfen.
von ah./ rw.