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Elouisa stellt sich die Frage, ob es einen Weg zum Frieden gibt? Sie hat den Politikern genau zugehört. Ob Selenskyj, Baerbock oder Scholz, alle sagen, sie wollen Frieden. Doch wie gelangen wir wirklich zum Frieden?
Ist es doch so wie einst Mahatma Gandhi es sagte?[weiterlesen]
„Die Ukraine sehnt sich nach Frieden, Europa sehnt sich nach Frieden. Die Welt sagt, dass sie keinen Krieg möchte.“ Mit diesen Worten begann der ukrainische Präsident Selenskyj seine Rede während der Münchner Sicherheitskonferenz im letzten Jahr. Und damit hat er voll und ganz recht. Während der Krieg für jeden von uns immer näher kommt, sehnen wir uns mehr denn je nach Frieden. Doch ich habe mich gefragt: Gibt es einen Weg zum Frieden?
Der ukrainische Präsident spricht sich laut Tagesspiegel klar gegen eine Teilnahme russischer Athleten bei der Olympia aus. Selenskyjs Worte lauten: „Vertreter dieses Terrorstaates haben keinen Platz bei Sport- und olympischen Wettkämpfen.“ Wohlbemerkt, es geht hier „nur“ um Sportler, die nun wegen ihrer Herkunft ausgeschlossen werden sollen. Ich könnte schon allein darüber lange debattieren. Doch meine Frage ist nur: Führt solch eine Aktion zum Frieden, den sich ja auch der ukrainische Präsident selbst wünscht?
Noch verwunderter bin ich über einen Ausspruch der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Sie begann ihre Rede anlässlich einer Karnevalsfeier im lächelnden Ton: „Ich wollte eigentlich als Leopard kommen. Aber dann hatte ich doch etwas Sorge, dass das Kanzleramt mir wochenlang keine Reisegenehmigung erteilt.“ Ja, ich weiß, Karneval ist eine Zeit für Humor. Aber Spaß aus der Lieferung der Leopard-Panzer zu machen? Sind wir so weit, dass wir lachen über Waffen, die unzählige Menschenleben vernichten, Leid, Schmerz und Krieg verstärken? Ist das der Weg zum Frieden?
Baerbock selbst hat doch an China appelliert, Russland keine Waffen für den Krieg gegen die Ukraine zu liefern. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz hat sie deutlich gemacht, dass China als Sicherheitsratsmitglied für den Weltfrieden verantwortlich sei: "Das bedeutet natürlich auch, dass China keine Waffen - und dazu zählen auch Dual-Use-Güter - an Russland liefern darf."
Die Außenministerin hob in einem Interview während der Sicherheitskonferenz hervor: „Wir ringen seit einem Jahr tagtäglich darum, dass es endlich wieder Frieden gibt, und zwar Tag und Nacht (…).“ Sie appelliert an diesen Tagen, nicht aufzugeben und am Frieden zu arbeiten. Doch wie genau arbeiten Sie am Frieden, Frau Baerbock?
Gibt es einen Weg zum Frieden, wenn jede Partei auf ihrem Recht beharrt?
Der ukrainische Präsident Selenskyj betont beharrlich: „Es gibt also keine Alternative dazu. Die Ukraine muss siegen.“
Am 21.02.2023 sagte der russische Präsident Wladimir Putin in seiner Rede der Nation: „wollen alles für den Sieg tun.“
Kann es Frieden geben, wenn jeder siegen will?
Während der Münchner Sicherheitskonferenz forderte der französische Präsident Macron: „Wir dürfen Russland nicht gewinnen lassen. (...) Wir müssen in unsere Verteidigung investieren. Wenn wir den Frieden wollen, dann brauchen wir dazu auch die Mittel.“
Auch Scholz spricht sich für mehr Unterstützung aus und sagt: „Nicht unsere Waffenlieferungen sind es, die den Krieg verlängern.“ Doch ist dies wahr? Widerspricht er sich nicht selbst, wenn er gleichzeitig sagt: „Ich denke, es ist weise, sich auf einen langen Krieg vorzubereiten.“ Ist das der Weg zum Frieden?
Oder ist der Weg des Friedens, so wie Lula, der brasilianische Präsident, sich entschieden hat? Er sprach sich gegen eine Waffenlieferung aus, da Brasilien ein Land des Friedens sei. "Ich schlage vor, einen Club von Ländern zu gründen, die den Frieden auf diesem Planeten schaffen wollen." Doch welche Länder wollen wirklich diesen Frieden schaffen?
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz war zumindest, wie durch einige Zitate schon hörbar, mehr Aggression als Friede zu hören.
Emmanuel Macron, der französische Präsident, sagte sehr deutlich:
„Im Augenblick ist noch nicht die Stunde des Dialoges, weil Russland Krieg gewählt hat. (...) Russland darf nicht, kann nicht diesen Krieg gewinnen.“ Er appelliert dafür, Druck auf Russland auszuüben, um den Frieden dauerhaft zu machen. Doch kann durch Druck wirklich Frieden entstehen?
Putin selbst sagte in seiner Rede der Nation: „Wir sind offen, wirklich bereit für konstruktiven Dialog mit dem Westen.“ Was führt also nun mehr zum Frieden?
Scholz empfahl, die Kriegsverbrechen Russlands zu dokumentieren, denn ohne Gerechtigkeit gäbe es keinen Frieden. Da hat er sicher vollkommen recht. Jedoch müssten wir dann auch all die Kriegsverbrechen der anderen Länder ahnden. Aber ist der Weg zum Frieden wirklich die Gerechtigkeit?
Macron appellierte ebenfalls: „Bereiten wir den Frieden auch vor. Kurzfristig müssen wir stark sein und entschlossen sein und auch bereit sein durchzuhalten.“ Aber kann man Frieden wirklich durch harte Stärke, Durchhaltevermögen und Entschlossenheit vorbereiten? Oder ist Frieden nicht vielmehr etwas Leichtes, Demütiges, Liebliches? Hat er doch als Symbol die weiße Taube.
In allen Zitaten unserer großen Politiker kann zumindest ich keinen Weg zum Frieden finden.
Gibt es also überhaupt einen Weg zum Frieden, wenn sogar die Vertreter des Volkes mit ihren Worten Krieg führen?
Eines meiner Lieblingszitate von Gandhi lautet: Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg. Lasst uns darum vom Frieden leiten, lasst den Frieden der Weg sein. Der Weg zur Gerechtigkeit, zur Sicherheit, zur Freiheit. Und nicht umgekehrt. Denn ohne Frieden gibt es keinen Weg. Ohne Frieden selbst als Weg wird es nie all die gepriesene, versprochene Freiheit geben.
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27.02.2023 | www.kla.tv/25243
„Die Ukraine sehnt sich nach Frieden, Europa sehnt sich nach Frieden. Die Welt sagt, dass sie keinen Krieg möchte.“ Mit diesen Worten begann der ukrainische Präsident Selenskyj seine Rede während der Münchner Sicherheitskonferenz im letzten Jahr. Und damit hat er voll und ganz recht. Während der Krieg für jeden von uns immer näher kommt, sehnen wir uns mehr denn je nach Frieden. Doch ich habe mich gefragt: Gibt es einen Weg zum Frieden? Der ukrainische Präsident spricht sich laut Tagesspiegel klar gegen eine Teilnahme russischer Athleten bei der Olympia aus. Selenskyjs Worte lauten: „Vertreter dieses Terrorstaates haben keinen Platz bei Sport- und olympischen Wettkämpfen.“ Wohlbemerkt, es geht hier „nur“ um Sportler, die nun wegen ihrer Herkunft ausgeschlossen werden sollen. Ich könnte schon allein darüber lange debattieren. Doch meine Frage ist nur: Führt solch eine Aktion zum Frieden, den sich ja auch der ukrainische Präsident selbst wünscht? Noch verwunderter bin ich über einen Ausspruch der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Sie begann ihre Rede anlässlich einer Karnevalsfeier im lächelnden Ton: „Ich wollte eigentlich als Leopard kommen. Aber dann hatte ich doch etwas Sorge, dass das Kanzleramt mir wochenlang keine Reisegenehmigung erteilt.“ Ja, ich weiß, Karneval ist eine Zeit für Humor. Aber Spaß aus der Lieferung der Leopard-Panzer zu machen? Sind wir so weit, dass wir lachen über Waffen, die unzählige Menschenleben vernichten, Leid, Schmerz und Krieg verstärken? Ist das der Weg zum Frieden? Baerbock selbst hat doch an China appelliert, Russland keine Waffen für den Krieg gegen die Ukraine zu liefern. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz hat sie deutlich gemacht, dass China als Sicherheitsratsmitglied für den Weltfrieden verantwortlich sei: "Das bedeutet natürlich auch, dass China keine Waffen - und dazu zählen auch Dual-Use-Güter - an Russland liefern darf." Die Außenministerin hob in einem Interview während der Sicherheitskonferenz hervor: „Wir ringen seit einem Jahr tagtäglich darum, dass es endlich wieder Frieden gibt, und zwar Tag und Nacht (…).“ Sie appelliert an diesen Tagen, nicht aufzugeben und am Frieden zu arbeiten. Doch wie genau arbeiten Sie am Frieden, Frau Baerbock? Gibt es einen Weg zum Frieden, wenn jede Partei auf ihrem Recht beharrt? Der ukrainische Präsident Selenskyj betont beharrlich: „Es gibt also keine Alternative dazu. Die Ukraine muss siegen.“ Am 21.02.2023 sagte der russische Präsident Wladimir Putin in seiner Rede der Nation: „wollen alles für den Sieg tun.“ Kann es Frieden geben, wenn jeder siegen will? Während der Münchner Sicherheitskonferenz forderte der französische Präsident Macron: „Wir dürfen Russland nicht gewinnen lassen. (...) Wir müssen in unsere Verteidigung investieren. Wenn wir den Frieden wollen, dann brauchen wir dazu auch die Mittel.“ Auch Scholz spricht sich für mehr Unterstützung aus und sagt: „Nicht unsere Waffenlieferungen sind es, die den Krieg verlängern.“ Doch ist dies wahr? Widerspricht er sich nicht selbst, wenn er gleichzeitig sagt: „Ich denke, es ist weise, sich auf einen langen Krieg vorzubereiten.“ Ist das der Weg zum Frieden? Oder ist der Weg des Friedens, so wie Lula, der brasilianische Präsident, sich entschieden hat? Er sprach sich gegen eine Waffenlieferung aus, da Brasilien ein Land des Friedens sei. "Ich schlage vor, einen Club von Ländern zu gründen, die den Frieden auf diesem Planeten schaffen wollen." Doch welche Länder wollen wirklich diesen Frieden schaffen? Auf der Münchner Sicherheitskonferenz war zumindest, wie durch einige Zitate schon hörbar, mehr Aggression als Friede zu hören. Emmanuel Macron, der französische Präsident, sagte sehr deutlich: „Im Augenblick ist noch nicht die Stunde des Dialoges, weil Russland Krieg gewählt hat. (...) Russland darf nicht, kann nicht diesen Krieg gewinnen.“ Er appelliert dafür, Druck auf Russland auszuüben, um den Frieden dauerhaft zu machen. Doch kann durch Druck wirklich Frieden entstehen? Putin selbst sagte in seiner Rede der Nation: „Wir sind offen, wirklich bereit für konstruktiven Dialog mit dem Westen.“ Was führt also nun mehr zum Frieden? Scholz empfahl, die Kriegsverbrechen Russlands zu dokumentieren, denn ohne Gerechtigkeit gäbe es keinen Frieden. Da hat er sicher vollkommen recht. Jedoch müssten wir dann auch all die Kriegsverbrechen der anderen Länder ahnden. Aber ist der Weg zum Frieden wirklich die Gerechtigkeit? Macron appellierte ebenfalls: „Bereiten wir den Frieden auch vor. Kurzfristig müssen wir stark sein und entschlossen sein und auch bereit sein durchzuhalten.“ Aber kann man Frieden wirklich durch harte Stärke, Durchhaltevermögen und Entschlossenheit vorbereiten? Oder ist Frieden nicht vielmehr etwas Leichtes, Demütiges, Liebliches? Hat er doch als Symbol die weiße Taube. In allen Zitaten unserer großen Politiker kann zumindest ich keinen Weg zum Frieden finden. Gibt es also überhaupt einen Weg zum Frieden, wenn sogar die Vertreter des Volkes mit ihren Worten Krieg führen? Eines meiner Lieblingszitate von Gandhi lautet: Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg. Lasst uns darum vom Frieden leiten, lasst den Frieden der Weg sein. Der Weg zur Gerechtigkeit, zur Sicherheit, zur Freiheit. Und nicht umgekehrt. Denn ohne Frieden gibt es keinen Weg. Ohne Frieden selbst als Weg wird es nie all die gepriesene, versprochene Freiheit geben.
von esp.
Baerbock auf Münchner Sicherheitskonferenz: https://www.br.de/mediathek/video/sicherheitskonferenz-interview-mit-bundesaussenministerin-annalena-baerbock-av:63eff132d57d1200089dc3a7
Baerbocks Appell an China: https://www.handelsblatt.com/dpa/baerbock-appelliert-an-china-keine-waffen-an-russland-liefern/28992998.html
Selenskyj, Macron, Scholz auf Münchner Sicherheitskonferenz: https://www.youtube.com/watch?v=u-73MYas7QU
Präsident Lula verweigert Waffenlieferung: https://www.stern.de/politik/ausland/diplomatie--lula-verweigert-scholz-panzer-munition-fuer-die-ukraine-33151076.html
Selenskyjs Forderung zum Ausschluss russischer Athleten aus Olympia: https://www.tagesschau.de/sport/sportschau/olympia-russland-belarus-101.html
Putins Rede der Nation am 21.02.23: https://www.youtube.com/watch?v=uFGOWIu94aE
Bundeskanzler Scholz: https://www.nachrichten.at/politik/aussenpolitik/ich-denke-es-ist-weise-sich-auf-einen-langen-krieg-vorzubereiten;art391,3792696