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Zum Steuerzahlergedenktag: „Steuern“ – Gerechtigkeit oder eine Erfindung der Reichen? von Rico Albrecht
Der „Steuerzahlergedenktag“ markiert den Tag im Jahr, ab dem ein Steuerzahler nicht mehr für den Staat, sondern in die eigene Tasche arbeitet. Doch wie sieht es eigentlich mit der Steuergerechtigkeit aus? Hören Sie hierzu Systemanalytiker Rico Albrecht.[weiterlesen]
Der „Steuerzahlergedenktag“ bzw. „Tax Freedom Day“ markiert den Tag im Jahr, ab dem ein durchschnittlicher Steuerzahler nicht mehr für den Staat, sondern in die eigene Tasche arbeitet. Er ist damit ein Ausdruck für die Steuer- und Abgabenlast, die von den Arbeitnehmern zu tragen ist. Im Durchschnitt aller OECD-Länder lag die Abgabenquote z.B. für Alleinstehende im Jahr 2022 bei rund 35 %. In der Schweiz waren es lediglich 23,4 %, während die Deutschen mit 47,8 % ihres Einkommens die zweithöchste Steuer- und Abgabenlast zu tragen hatten.
Begründet werden die Steuern und Abgaben mit der Finanzierung all der Aufgaben, die im Interesse des gesamten Volkes sind. Auf den ersten Blick erscheint dies alternativlos, weshalb auch kaum über deren Notwendigkeit diskutiert wird. Doch ist ein solcher Diskurs wirklich nicht erforderlich? Und wie sieht es eigentlich mit der Steuergerechtigkeit aus? Hören Sie hierzu die äußerst interessanten Ausführungen des Wirtschaftsexperten und Systemanalytikers Rico Albrecht (www.kla.tv/13470, ab Min. 14:38 bis 15:43).
„Wenn ein Volk sich einen Staat hält – und der hat ja durchaus auch sinnvolle Aufgaben, zum Beispiel Infrastruktur oder Notfallversorgung – dann ist es klar, dass es irgendwas kostet. Und dafür gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder der Staat druckt sich das Geld, was er braucht, einfach aus und bringt es in Umlauf oder er zieht von denen, die arbeiten, Steuern ein. Die Kapitalbesitzer haben gesagt, wir ziehen lieber Steuern ein, denn wenn der Staat das Geld ausdrucken würde, würde das ja eine gewisse Inflation bedeuten. Inflation ist nicht gerne gesehen, nimmt uns allen Kaufkraft weg. Steuern nehmen uns aber auch Kaufkraft weg. Und die Frage ist nun, wessen Kaufkraft wird weggenommen? Bei den Steuern wird die Kaufkraft eben von den Arbeitenden weggenommen und bei dem Selberdrucken des Geldes, wenn der Staat das machen würde, dann würde die Kaufkraft von den Vermögenden weggenommen. Und weil wir ja eben eine Herrschaft des Kapitals haben, hat das Kapital gesagt: „Wir besteuern eben lieber den Faktor Arbeit als den Faktor Kapital.“
Diese Ausführungen von Rico Albrecht verdeutlichen schon wieder, wie wahr doch das alte Sprichwort „Geld regiert die Welt“ ist. Wen wundert es da, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird und sogar Europas Mittelschicht immer mehr in die Armut abrutscht. Um diesen Missstand zu beheben, ist eine grundlegende Reform des Finanz- und Steuerrechts längst überfällig. Dies kann Wirklichkeit werden, wenn die Bürger die Regierenden bezüglich der Steuergerechtigkeit – oder besser gesagt - der jetzt vorherrschenden „Steuerungerechtigkeit“ in die Verantwortung nehmen.
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13.07.2023 | www.kla.tv/26530
Der „Steuerzahlergedenktag“ bzw. „Tax Freedom Day“ markiert den Tag im Jahr, ab dem ein durchschnittlicher Steuerzahler nicht mehr für den Staat, sondern in die eigene Tasche arbeitet. Er ist damit ein Ausdruck für die Steuer- und Abgabenlast, die von den Arbeitnehmern zu tragen ist. Im Durchschnitt aller OECD-Länder lag die Abgabenquote z.B. für Alleinstehende im Jahr 2022 bei rund 35 %. In der Schweiz waren es lediglich 23,4 %, während die Deutschen mit 47,8 % ihres Einkommens die zweithöchste Steuer- und Abgabenlast zu tragen hatten. Begründet werden die Steuern und Abgaben mit der Finanzierung all der Aufgaben, die im Interesse des gesamten Volkes sind. Auf den ersten Blick erscheint dies alternativlos, weshalb auch kaum über deren Notwendigkeit diskutiert wird. Doch ist ein solcher Diskurs wirklich nicht erforderlich? Und wie sieht es eigentlich mit der Steuergerechtigkeit aus? Hören Sie hierzu die äußerst interessanten Ausführungen des Wirtschaftsexperten und Systemanalytikers Rico Albrecht (www.kla.tv/13470, ab Min. 14:38 bis 15:43). „Wenn ein Volk sich einen Staat hält – und der hat ja durchaus auch sinnvolle Aufgaben, zum Beispiel Infrastruktur oder Notfallversorgung – dann ist es klar, dass es irgendwas kostet. Und dafür gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder der Staat druckt sich das Geld, was er braucht, einfach aus und bringt es in Umlauf oder er zieht von denen, die arbeiten, Steuern ein. Die Kapitalbesitzer haben gesagt, wir ziehen lieber Steuern ein, denn wenn der Staat das Geld ausdrucken würde, würde das ja eine gewisse Inflation bedeuten. Inflation ist nicht gerne gesehen, nimmt uns allen Kaufkraft weg. Steuern nehmen uns aber auch Kaufkraft weg. Und die Frage ist nun, wessen Kaufkraft wird weggenommen? Bei den Steuern wird die Kaufkraft eben von den Arbeitenden weggenommen und bei dem Selberdrucken des Geldes, wenn der Staat das machen würde, dann würde die Kaufkraft von den Vermögenden weggenommen. Und weil wir ja eben eine Herrschaft des Kapitals haben, hat das Kapital gesagt: „Wir besteuern eben lieber den Faktor Arbeit als den Faktor Kapital.“ Diese Ausführungen von Rico Albrecht verdeutlichen schon wieder, wie wahr doch das alte Sprichwort „Geld regiert die Welt“ ist. Wen wundert es da, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird und sogar Europas Mittelschicht immer mehr in die Armut abrutscht. Um diesen Missstand zu beheben, ist eine grundlegende Reform des Finanz- und Steuerrechts längst überfällig. Dies kann Wirklichkeit werden, wenn die Bürger die Regierenden bezüglich der Steuergerechtigkeit – oder besser gesagt - der jetzt vorherrschenden „Steuerungerechtigkeit“ in die Verantwortung nehmen.
von hag
Steuerzahlergedenktag - Einkommensbelastungsquote https://de.wikipedia.org/wiki/Tax_Freedom_Day
https://www.steuerzahler.de/steuerzahlergedenktag/?L=0
https://de.statista.com/infografik/5226/steuerzahlergedenktag/
www.bedeutungonline.de/was-ist-der-steuerzahler-gedenktag-was-steckt-da-hinter/
OECD / Steuer- und Abgabenlast 2022 https://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_f%C3%BCr_wirtschaftliche_Zusammenarbeit_und_Entwicklung
www.oecd-ilibrary.org/sites/8c99fa4d-en/1/3/1/1/index.html?itemId=/content/publication/8c99fa4d-en&_csp_=f4d3c57328afb7f1cbd530cb119213be&itemIGO=oecd&itemContentType=book
Entwicklung Steuern und Abgaben https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157905/umfrage/entwicklung-der-abgabenquote-in-der-deutschland-seit-1991/
https://www.bundesfinanzministerium.de/Datenportal/Daten/offene-daten/steuern-zoelle/s11-entwicklung-steuer-und-abgabenquoten/datensaetze/csv_entwicklung-steuer-und-abgabenquoten.csv?__blob=publicationFile&v=17
Kluft Arm und Reich www.welt.de/wirtschaft/plus243181523/Inflation-Europas-Mittelschicht-rutscht-Richtung-Armut.html
www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/oxfam-bericht-armut-101.html