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04.02.2015 | www.kla.tv/5252
Sehr geehrte Damen und Herren, wir begrüssen Sie zu unserem Medienkommentar zum heutigen Weltkrebstag: Krebs- eine Krankheit, die zumeist tödlich verläuft und deren Diagnose die Betroffenen in Angst und Schrecken versetzt. Wo befinden wir uns aktuell in der modernen Krebstherapie? Gehen wir zunächst zurück in der Geschichte, so rückte vor allem US Präsidenten Richard Nixon die Erkrankung Krebs ins öffentliche Bewusstsein. Denn im Jahre 1971 rief er die Initiative „War on Cancer“, zu Deutsch, „Krieg gegen den Krebs“ ins Leben. Ab dem Zeitpunkt war Krebs als gefährliche Erkrankung in aller Munde und es begannen schon damals mehr als 100 Millionen Dollar in die Krebsbekämpfung zu fließen. Seither wurde die Krebsforschung in der medizinischen Wissenschaft zu dem Forschungszweig, der finanziell am meisten unterstützt und gefördert wird. Pharmaunternehmen verkündeten immer häufiger, bessere und wirksamere Medikamente im Kampf gegen Krebs gefunden zu haben. Doch wo befinden wir uns heute nach mehr als 40 Jahre seit Beginn des „Krieg gegen den Krebs“ tatsächlich in der Erfolgsskala? Zeigen die heute vielfach eingesetzten Therapien wie Chemotherapie, Strahlentherapie und Operationen den erwünschten Erfolg? Gemäss aktueller Forschungen soll nun sogar eine Krebserkrankung in ganz neuer Weise über das körpereigene Immunsystem bekämpft werden. So hat z.B. die Pharmafirma Bristol-Myers-Squibb menschliche Antikörper entwickelt, die das Immunsystem des Patienten in die Lage versetzen sollen, den Krebs zu zerstören. Ist somit die Krebsforschung im Kampf gegen Krebs zum glorreichen Gewinner aufgestiegen? Leider kann dies nicht bestätigt werden. Denn auch die neuen Vorstöße erweisen sich als zweischneidiges Schwert, wie aktuelle Studien belegen. Es kommt klar zum Vorschein, dass diese Therapien nicht nur neue Hoffnungen auf Erfolge wecken, sondern leider auch neue schwerwiegende Nebenwirkungen. Diese können bis hin zu Leber- und Gehirnentzündungen und sogar unmittelbar zum Tode des Patienten führen. Gemäss offizieller Zahlen sieht die Prognose bei Krebserkrankungen daher unterm Strich ziemlich düster aus: Krebs ist auch heute noch im hochentwickelten Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Und nach Angaben der Welt-Krebsorganisation UICC erkranken weltweit jährlich über 12 Millionen Menschen an Krebs. Davon sterben etwa 8 Millionen an den direkten Folgen. Und das obwohl sich die Kosten für moderne Therapien in schwindelnder Höhe bewegen. Sie liegen pro Patient bei jährlich ca. 112.000 Dollar. Unabhängig von der nicht wirklich überzeugenden Wirksamkeit dieser neuen Medikamente bei den betroffenen Patienten scheint es bei dem Einsatz modernen Therapien doch noch einen Gewinner zu geben: nämlich die Pharmaindustrie, und zwar in finanzieller Hinsicht. Sehr geehrte Damen und Herren, wenn nach Jahrzehnten intensivsten Kampfes gegen Krebs die Resultate so beängstigend demotivierend sind, drängen sich da nicht unwillkürlich folgende Fragen auf? Wie zum Beispiel: Bekämpfen wir diese Erkrankung auf die richtige Art und Weise? Könnte es sein, dass wir bis heute ganz entscheidende Faktoren bei der Entstehung von Krebs und auch anderen Krankheiten völlig übersehen haben? Berücksichtigt die medizinische Therapie hinreichend den machtvollen Einfluss der ärztlichen und wissenschaftlichen Diagnosen auf die menschliche Psyche, wie zum Beispiel die panische Angst an Krebs erkrankt zu sein? Diese Fragen bewegen wir in den beiden nachfolgenden Sendungen. Bleiben Sie also dran!
von c.h. , s.h.
http://www.kleiner-kalender.de/event/weltkrebstag/0194c.html
„Widerstand fürs Leben“, Süddeutsche Zeitung 20/21.12.2014