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USA bombardieren Krankenhaus – Medien messen mit zweierlei Maß
Als am 30. September russische Kampfjets begonnen haben, im Kampf gegen den Islamischen Staat – kurz IS – erste Ziele in Syrien zu bombardieren, ging die antirussische Propaganda der westlichen Presse los. Sofort wurde Russland beschuldigt, Russland hätte es gar nicht auf Stellungen der IS abgesehen und bei seinen Luftangriffen gezielt Zivilisten getötet. Wieder einmal stand das vernichtende Urteil über Russland fest, bevor die Beschuldigungen überhaupt hinterfragt und unter Berücksichtigung der Stellungnahme der anderen Seite geprüft wurden.[weiterlesen]
Als am 30. September russische Kampfjets begonnen haben, im Kampf gegen den Islamischen Staat – kurz IS – erste Ziele in Syrien zu bombardieren, ging die antirussische Propaganda der westlichen Presse los. Sofort wurde Russland beschuldigt, Russland hätte es gar nicht auf Stellungen der IS abgesehen und bei seinen Luftangriffen gezielt Zivilisten getötet. Wieder einmal stand das vernichtende Urteil über Russland fest, bevor die Beschuldigungen überhaupt hinterfragt und unter Berücksichtigung der Stellungnahme der anderen Seite geprüft wurden. Ausführlich berichteten wir darüber in der Sendung vom 2. Oktober. [siehe www.kla.tv/6824 ] Keine Gelegenheit wird ausgelassen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verunglimpfen.
Ganz anders berichten die Medien, wenn es um die USA oder den US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama geht. So meldete das Schweizer Radio und Fernsehen, kurz SRF, am 4. Oktober 2015, dass bei einem Bombenangriff im afghanischen Kundus in einem Krankenhaus der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ 22 Menschen getötet worden seien. Zum Zeitpunkt des Luftangriffs am Samstag seien 105 Patienten, Angehörige und gut 80 Mitarbeiter in dem Gebäude gewesen. „Ärzte ohne Grenzen“ ziehe sich vorerst aus der Stadt zurück, da das Krankenhaus „nicht mehr nutzbar“ sei, so SRF.
SRF sprach von einem mutmaßlichen US-Luftangriff. Die USA bestätigten Luftangriffe nahe der Klinik. Ziel seien Taliban-Kämpfer gewesen. In einer Erklärung der NATO war von einem möglichen „Kollateralschaden“ die Rede. Der militärische Fachbegriff Kollateralschaden, auch Begleitschaden genannt, bezeichnet in der Umgebung eines Ziels entstehende, an sich unbeabsichtigte oder eventuell „in Kauf genommene“ Schäden aller Art.
Hier wird sehr deutlich, dass die Medien mit zweierlei Maß messen. Da wird ein von einer Hilfsorganisation geführtes Krankenhaus mit über 180 Personen über eine halbe Stunde regelrecht bombardiert – und es wird mit einem möglichen Kollateralschaden entschuldigt! Dass dies jedoch kaum als Entschuldigung gelten dürfte, macht folgende Erklärung von „Ärzte ohne Grenzen“ deutlich: Allen Konfliktparteien seien vorsorglich mehrfach die genauen Geodaten ihrer Einrichtungen übermittelt worden, zuletzt am 29. September. Nach Beginn des Angriffs habe man zudem das amerikanische und afghanische Militär erneut kontaktiert; dennoch habe das Bombardement noch mehr als 30 Minuten angehalten.
Ferner sage der Taliban-Sprecher, ich zitiere: „Keiner unserer Kämpfer war zum Zeitpunkt des Angriffs ein Patient der Klinik“.
Die US-Streitkräfte waren offensichtlich informiert, und rein technisch müsste es ein Leichtes gewesen sein, die Bombardierung des Krankenhauses zu vermeiden. Und trotz all diesen mehr als deutlichen Hinweisen – von denen SRF sowie der Rest der westlichen Presse weiß – gibt es kaum eine Kritik an den USA und kein schlechtes Wort über Barack Obama. Und es erfolgt schon gar keine Verurteilung, wie es die westlichen Medien auch mit weit weniger Indizien sehr wohl könnten. Dies zeigt das anfangs erwähnte Beispiel der Bombardierung Russlands auf Stellungen der IS.
Ein weiteres Beispiel dieser einseitigen Berichterstattung der Medien unterstreicht der internationale Jugend-Kanal der Al Jazeera Mediengruppe, einem arabischen Nachrichtensender mit Hauptsitz in Katar. Dieser verglich die Beschuldigungen gegen Russland mit den Praktiken der USA. Russland schicke zwar Panzer, Flugzeuge und Militärberater, um Assads Verteidigung zu stärken, aber die USA seien bei weitem keine unbeteiligten Zuschauer. In den USA hergestellte Waffen würden massenweise in den Händen der IS und anderen Rebellengruppen landen.
Doch darüber wird von den westlichen Leitmedien kaum etwas berichtet und schon gar nicht verurteilt.
Deshalb empfehlen wir Ihnen unter nachfolgendem Link, die gut zweieinhalb-minütige Reportage des Jugend-Kanal der Al Jazeera anzusehen. Guten Abend.
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05.10.2015 | www.kla.tv/6848
Als am 30. September russische Kampfjets begonnen haben, im Kampf gegen den Islamischen Staat – kurz IS – erste Ziele in Syrien zu bombardieren, ging die antirussische Propaganda der westlichen Presse los. Sofort wurde Russland beschuldigt, Russland hätte es gar nicht auf Stellungen der IS abgesehen und bei seinen Luftangriffen gezielt Zivilisten getötet. Wieder einmal stand das vernichtende Urteil über Russland fest, bevor die Beschuldigungen überhaupt hinterfragt und unter Berücksichtigung der Stellungnahme der anderen Seite geprüft wurden. Ausführlich berichteten wir darüber in der Sendung vom 2. Oktober. [siehe www.kla.tv/6824 ] Keine Gelegenheit wird ausgelassen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verunglimpfen. Ganz anders berichten die Medien, wenn es um die USA oder den US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama geht. So meldete das Schweizer Radio und Fernsehen, kurz SRF, am 4. Oktober 2015, dass bei einem Bombenangriff im afghanischen Kundus in einem Krankenhaus der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ 22 Menschen getötet worden seien. Zum Zeitpunkt des Luftangriffs am Samstag seien 105 Patienten, Angehörige und gut 80 Mitarbeiter in dem Gebäude gewesen. „Ärzte ohne Grenzen“ ziehe sich vorerst aus der Stadt zurück, da das Krankenhaus „nicht mehr nutzbar“ sei, so SRF. SRF sprach von einem mutmaßlichen US-Luftangriff. Die USA bestätigten Luftangriffe nahe der Klinik. Ziel seien Taliban-Kämpfer gewesen. In einer Erklärung der NATO war von einem möglichen „Kollateralschaden“ die Rede. Der militärische Fachbegriff Kollateralschaden, auch Begleitschaden genannt, bezeichnet in der Umgebung eines Ziels entstehende, an sich unbeabsichtigte oder eventuell „in Kauf genommene“ Schäden aller Art. Hier wird sehr deutlich, dass die Medien mit zweierlei Maß messen. Da wird ein von einer Hilfsorganisation geführtes Krankenhaus mit über 180 Personen über eine halbe Stunde regelrecht bombardiert – und es wird mit einem möglichen Kollateralschaden entschuldigt! Dass dies jedoch kaum als Entschuldigung gelten dürfte, macht folgende Erklärung von „Ärzte ohne Grenzen“ deutlich: Allen Konfliktparteien seien vorsorglich mehrfach die genauen Geodaten ihrer Einrichtungen übermittelt worden, zuletzt am 29. September. Nach Beginn des Angriffs habe man zudem das amerikanische und afghanische Militär erneut kontaktiert; dennoch habe das Bombardement noch mehr als 30 Minuten angehalten. Ferner sage der Taliban-Sprecher, ich zitiere: „Keiner unserer Kämpfer war zum Zeitpunkt des Angriffs ein Patient der Klinik“. Die US-Streitkräfte waren offensichtlich informiert, und rein technisch müsste es ein Leichtes gewesen sein, die Bombardierung des Krankenhauses zu vermeiden. Und trotz all diesen mehr als deutlichen Hinweisen – von denen SRF sowie der Rest der westlichen Presse weiß – gibt es kaum eine Kritik an den USA und kein schlechtes Wort über Barack Obama. Und es erfolgt schon gar keine Verurteilung, wie es die westlichen Medien auch mit weit weniger Indizien sehr wohl könnten. Dies zeigt das anfangs erwähnte Beispiel der Bombardierung Russlands auf Stellungen der IS. Ein weiteres Beispiel dieser einseitigen Berichterstattung der Medien unterstreicht der internationale Jugend-Kanal der Al Jazeera Mediengruppe, einem arabischen Nachrichtensender mit Hauptsitz in Katar. Dieser verglich die Beschuldigungen gegen Russland mit den Praktiken der USA. Russland schicke zwar Panzer, Flugzeuge und Militärberater, um Assads Verteidigung zu stärken, aber die USA seien bei weitem keine unbeteiligten Zuschauer. In den USA hergestellte Waffen würden massenweise in den Händen der IS und anderen Rebellengruppen landen. Doch darüber wird von den westlichen Leitmedien kaum etwas berichtet und schon gar nicht verurteilt. Deshalb empfehlen wir Ihnen unter nachfolgendem Link, die gut zweieinhalb-minütige Reportage des Jugend-Kanal der Al Jazeera anzusehen. Guten Abend.
von d.d.
http://www.srf.ch/news/international/opferzahl-nach-spital-angriff-in-kundus-steigt-auf-22
https://de.wikipedia.org/wiki/Begleitschaden
https://www.youtube.com/watch?v=zF3CnhwpWvY