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Menschenzüchtung durch Präimplantationsdiagnostik?
Liebe Zuschauerin, lieber Zuschauer, das Schweizer Stimmvolk hat am 14. Mai 2015 der Verfassungsänderung von Artikel 119 zur Fortpflanzungs-Medizin zugestimmt. Damit trat also das vom Parlament zuvor verabschiedete Fortpflanzungsmedizin-Gesetz in Kraft. Um der im Gesetz enthaltenen schrankenlosen PID Grenzen zu ziehen, hat ein überparteiliches Komitee das Referendum ergriffen. Wenn innert nur 3 Monaten 50'000 Unterschriften zusammenkommen, kann das Schweizer Volk über dieses Gesetz abstimmen.[weiterlesen]
Sehr geehrte Zuschauerin, sehr geehrter Zuschauer, ich begrüße Sie.
PID. Hinter diesem Kürzel steht eine, sagen wir mal, Tätigkeit, die den Menschen schon beinahe zum Schöpfer erheben soll. Dass der Mensch fähig ist, neu entstehendes Leben in den Grundstadien zu manipulieren, dürfte bekannt sein. Lebender Beweis war Dolly, ein Schaf das 1996 in Schottland geklont wurde. Auch mit anderen Tieren wurden schon erfolgreiche Ergebnisse erzielt. Und was bei den Tierversuchen schon gelungen ist, soll nun auch am Menschen angewendet werden.
Mittels PID wird ein durch künstliche Befruchtung entstandener Embryo auf genetische Defekte hin untersucht, bevor er dann in die Gebärmutter eingepflanzt wird.
In diesem Jahr haben chinesische Forscher nun erstmalig menschliches Erbgut verändert. Sie entnahmen Embryonen jenes Gen, das eine Erbkrankheit auslöst.
Vordergründig scheint es absolut gerechtfertigt, dass durch diesen Eingriff schwere Erbkrankheiten geheilt werden können. Es ist nicht nur zum Wohle des künftigen Erdenbürgers. Auch dessen Umfeld, insbesondere dessen Eltern werden von schier unlösbaren Problemen entlastet. Das ganze Erbgut des Embryos kann also aufgeschlüsselt werden.
Wie aber die Geschichte schon gezeigt hat, haben sich Wissenschaft und Medizin noch nie dauerhaft an ethische Prinzipien gehalten. PID, oder eben die Präimplantations-Diagnostik erscheint als der erste Schritt auf dem Weg, um in nicht allzu ferner Zukunft Menschen künstlich und mit ausgewählten Eigenschaften buchstäblich „herstellen“ zu können. Eugenik als selbstgesteuerte menschliche Evolution? Oder noch krasser formuliert: Rassenhygiene zur zukünftigen Gestaltung einer neuen, anscheinend perfekten Menschheit?
Der französische Wirtschaftswissenschaftler und Autor Jacques Attali, der diese Gefahr wahrgenommen hat, hat es treffend auf den Punkt gebracht:
„Was die Genmanipulation betrifft, so ist meine Position klar: Der Mensch muß gewissermaßen heiliggesprochen werden, er muß unberührbar werden. Wir müssen die Forschung in allen Bereichen, die eine Gefährdung des Erbguts darstellen, verbieten. Demokratie bedeutet auch, Regeln und Beschränkungen durchzusetzen.“
Liebe Zuschauerin, lieber Zuschauer, das Schweizer Stimmvolk hat am 14. Mai 2015 der Verfassungsänderung von Artikel 119 zur Fortpflanzungs-Medizin zugestimmt. Damit trat also das vom Parlament zuvor verabschiedete Fortpflanzungsmedizin-Gesetz in Kraft. Um der im Gesetz enthaltenen schrankenlosen PID Grenzen zu ziehen, hat ein überparteiliches Komitee das Referendum ergriffen. Wenn innert nur 3 Monaten 50'000 Unterschriften zusammenkommen, kann das Schweizer Volk über dieses Gesetz abstimmen.
Die Sammelfrist für die Unterschriften endet bereits am 22. November 2015.
Ja, und damit endet auch schon dieser Beitrag, danke für Ihr Interesse und bis zum nächsten Mal. Auf Wiedersehen.
Sendungstext
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16.11.2015 | www.kla.tv/7127
Sehr geehrte Zuschauerin, sehr geehrter Zuschauer, ich begrüße Sie. PID. Hinter diesem Kürzel steht eine, sagen wir mal, Tätigkeit, die den Menschen schon beinahe zum Schöpfer erheben soll. Dass der Mensch fähig ist, neu entstehendes Leben in den Grundstadien zu manipulieren, dürfte bekannt sein. Lebender Beweis war Dolly, ein Schaf das 1996 in Schottland geklont wurde. Auch mit anderen Tieren wurden schon erfolgreiche Ergebnisse erzielt. Und was bei den Tierversuchen schon gelungen ist, soll nun auch am Menschen angewendet werden. Mittels PID wird ein durch künstliche Befruchtung entstandener Embryo auf genetische Defekte hin untersucht, bevor er dann in die Gebärmutter eingepflanzt wird. In diesem Jahr haben chinesische Forscher nun erstmalig menschliches Erbgut verändert. Sie entnahmen Embryonen jenes Gen, das eine Erbkrankheit auslöst. Vordergründig scheint es absolut gerechtfertigt, dass durch diesen Eingriff schwere Erbkrankheiten geheilt werden können. Es ist nicht nur zum Wohle des künftigen Erdenbürgers. Auch dessen Umfeld, insbesondere dessen Eltern werden von schier unlösbaren Problemen entlastet. Das ganze Erbgut des Embryos kann also aufgeschlüsselt werden. Wie aber die Geschichte schon gezeigt hat, haben sich Wissenschaft und Medizin noch nie dauerhaft an ethische Prinzipien gehalten. PID, oder eben die Präimplantations-Diagnostik erscheint als der erste Schritt auf dem Weg, um in nicht allzu ferner Zukunft Menschen künstlich und mit ausgewählten Eigenschaften buchstäblich „herstellen“ zu können. Eugenik als selbstgesteuerte menschliche Evolution? Oder noch krasser formuliert: Rassenhygiene zur zukünftigen Gestaltung einer neuen, anscheinend perfekten Menschheit? Der französische Wirtschaftswissenschaftler und Autor Jacques Attali, der diese Gefahr wahrgenommen hat, hat es treffend auf den Punkt gebracht: „Was die Genmanipulation betrifft, so ist meine Position klar: Der Mensch muß gewissermaßen heiliggesprochen werden, er muß unberührbar werden. Wir müssen die Forschung in allen Bereichen, die eine Gefährdung des Erbguts darstellen, verbieten. Demokratie bedeutet auch, Regeln und Beschränkungen durchzusetzen.“ Liebe Zuschauerin, lieber Zuschauer, das Schweizer Stimmvolk hat am 14. Mai 2015 der Verfassungsänderung von Artikel 119 zur Fortpflanzungs-Medizin zugestimmt. Damit trat also das vom Parlament zuvor verabschiedete Fortpflanzungsmedizin-Gesetz in Kraft. Um der im Gesetz enthaltenen schrankenlosen PID Grenzen zu ziehen, hat ein überparteiliches Komitee das Referendum ergriffen. Wenn innert nur 3 Monaten 50'000 Unterschriften zusammenkommen, kann das Schweizer Volk über dieses Gesetz abstimmen. Die Sammelfrist für die Unterschriften endet bereits am 22. November 2015. Ja, und damit endet auch schon dieser Beitrag, danke für Ihr Interesse und bis zum nächsten Mal. Auf Wiedersehen.
von ch.