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Pariser Terroranschläge – SRF und andere Medien der skandalösen Berichterstattung überführt
Immer wieder wurden Bilder mutmaßlicher Selbstmordattentäter und Drahtzieher veröffentlicht. Doch offensichtlich gab es dabei auch grob fahrlässige Verwechslungen, wie es der Informationssender des Schweizer Radio und Fernsehen SRF, Radio SRF4 News, am 26. November 2015 aufgriff. Unter dem Titel „Verleumdung im Internet“ berichtet SRF4 vom Fall einer jungen Marokkanerin. Sie findet Bilder von sich auf Titelseiten von Zeitungen und im Internet.[weiterlesen]
Nach den Pariser-Terroranschlägen vom 13. November fand in den Massenmedien eine regelrechte Hetzjagd nach den mutmaßlichen Attentätern und Drahtziehern statt. Über die Anschläge berichtete Klagemauer.tv in eingeblendeten Sendungen (www.kla.tv/7130, www.kla.tv/7138, www.kla.tv/7153; www.kla.tv/7190 ; www.kla.tv/7198).
Immer wieder wurden Bilder mutmaßlicher Selbstmordattentäter und Drahtzieher veröffentlicht. Doch offensichtlich gab es dabei auch grob fahrlässige Verwechslungen, wie es der Informationssender des Schweizer Radio und Fernsehen SRF, Radio SRF4 News, am 26. November 2015 aufgriff. Unter dem Titel „Verleumdung im Internet“ berichtet SRF4 vom Fall einer jungen Marokkanerin. Sie findet Bilder von sich auf Titelseiten von Zeitungen und im Internet. Dies zusammen mit der Behauptung, dass darauf die Cousine des Drahtziehers der Anschläge von Paris zu sehen sei. Doch die Frau bestreite das, so SRF4 weiter, und stellt gleichzeitig die Frage, Zitat, „wie man sich gegen solche Verleumdungen im Internet wehren könne?“ Zitat Ende. Denn das Opfer dieser Verleumdung sage in Interviews, ihr Leben sei zerstört - in Marokko traue sie sich kaum noch auf die Straße.
Der SRF Digitalredakteur Reto Widmer antwortete dazu folgendes:„Es ist so, dass das Bild von einem französischen Journalisten gekauft wurde, die Quelle ist eigentlich unbekannt, er hat es dann dennoch veröffentlicht, das ist ja der eigentliche Skandal, dass andere Zeitungen das Bild übernommen haben, ungeprüft.“
Genau, Widmer brachte es auf den Punkt: der eigentliche Skandal ist, dass Zeitungen ungeprüft Bilder übernommen haben, auf denen die Cousine des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge in Paris zu sehen sei. Was SRF4 News nicht erwähnt, wir jedoch im Folgenden aufzeigen werden, dass die angebliche Cousine von der Staatsanwaltschaft als Hasna Aït Boulahcen identifiziert wurde, in Wirklichkeit aber Nabila heißt und in Marokko lebt.
Doch wie genau war das mit der Verwechslung der Bilder dieser Frau und wie hat es das Schweizer Radio und Fernsehen selber gehandhabt?
Am 20. November berichtete SRF über den Polizeieinsatz in St. Denis:
Bei der Erstürmung der Wohnung der mutmaßlichen Drahtzieher der Pariser Anschläge kamen alle drei anwesenden Personen ums Leben. Dabei konnte der mutmaßliche Drahtzieher, Abdelhamid Abaaoud, identifiziert werden, so SRF. Die Staatsanwaltschaft bestätigte zudem, dass eine weitere Leiche die von Hasna Aït Boulahcen sei. Ihr Pass sei von Ermittlern in einer Frauenhandtasche in der Wohnung sichergestellt worden. Es gäbe Vermutungen, dass die junge Frau die Cousine des mutmaßlichen Drahtziehers, Abdelhamid Abaaoud, sei, so SRF.
SRF veröffentlichte ein Bild der jungen Frau, das sie als IS-Kämpferin darstellen soll. Genau dieses Bild, zusammen mit anderen Bildern, wurde in den Zeitungen massenhaft abgedruckt und machte im Internet die Runde. Die Frau auf den Bildern, Hasna Aït Boulahcen, soll sich bei der Erstürmung der Wohnung als erste Selbstmordattentäterin in die Luft gesprengt und getötet haben, berichteten die Medien.
Zweifelsfrei handelt es sich um dieselben Bilder mit derselben Frau, über die SRF4 News am 26. November berichtete. Einzig mit dem Unterschied, dass die Frau auf den Bildern wieder quicklebendig sein soll.
Jedoch machten weder SRF noch andere Medien eine Richtigstellung, geschweige denn, dass sie sich bei der Frau entschuldigt hätten. Von einigen Webseiten wurden die Bilder inzwischen entfernt.
Eine der wenigen Ausnahmen ist der digitale News-Kanal AJ+, der der arabischen Mediengruppe Al Jazeera angehört. Dieser veröffentlichte ein Video, indem sich die Frau auf den Bildern, die angebliche Selbstmordattentäterin bzw. „Hasna Aït Boulahcen“, selber zu Wort meldet (www.facebook.com/ajplusenglish/videos/647853238689520/). In Wirklichkeit heißt sie Nabila und hat keine Verbindung zu jener „Hasna Aït Boulahcen“, wer auch immer diese sein mag. Ihre Familie, die sie eine lange Zeit nicht mehr gesehen hatte, dachte, Nabila wäre die Selbstmordattentäterin. Ihr wurde zum Verhängnis, dass Fotos, die während ihrer Zeit in Frankreich aufgenommen wurden, an Journalisten verkauft wurden. Die Journalisten hätten die Fotos einfach veröffentlicht, ohne zu recherchieren oder sonstwie zu überprüfen.
SRF Digitalredakteur Reto Widmer nannte dies einen Skandal und überführt somit auch das Schweizer Radio und Fernsehen SRF der „skandalösen Berichterstattung“. Jedoch wirft auch die SRF4 News-Sendung vom 26. November ein schlechtes Licht auf die journalistische Tätigkeit des Schweizer Radio und Fernsehens. Denn, anstatt sich die Frage zu stellen, ob die Frau gegen solche Unterstellungen im Internet etwas unternehmen könne, wäre vielmehr die Frage angebracht gewesen, wie es überhaupt zu solchen Verwechslungen kommen kann. War doch SRF selber in die Falle getappt, was jedoch mit keinem Wort erwähnt wurde.
Können solche Verwechslungen wirklich noch etwas mit „Zufall“ oder grober Fahrlässigkeit zu tun haben, oder könnte es sich hierbei um eine gezielte und absichtliche Irreführung handeln?
Ist doch diese Verwechslung bei weitem kein Einzelfall. Z.B. hat sich auch Brahim Ouanda, ein junger Belgier gemeldet, dessen Bild vornehmlich in den französischsprachigen Medien als das eines Selbstmordattentäters vom 13.November verbreitet wurde (www.liveleak.com/view?i=696_1447838449). Er sagte, dass das Foto von ihm, das viele Titelseiten schmückte, aus seiner Zeit beim lokalen Fußballverein stamme.
Wenn schon die Fotos der vermeintlichen Terroristen nicht stimmen, wer garantiert dann dafür, dass die mitgelieferten Berichterstattungen der Realität entsprechen?
Mehr dazu erfahren sie u.a. in der Sendung vom 27. November 2015 „Ungereimtheiten bei den Anschlägen von Paris und die Rolle der Geheimdienste“.
https://www.youtube.com/watch?v=vKe52foUwMg
Sendungstext
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30.11.2015 | www.kla.tv/7237
Nach den Pariser-Terroranschlägen vom 13. November fand in den Massenmedien eine regelrechte Hetzjagd nach den mutmaßlichen Attentätern und Drahtziehern statt. Über die Anschläge berichtete Klagemauer.tv in eingeblendeten Sendungen (www.kla.tv/7130, www.kla.tv/7138, www.kla.tv/7153; www.kla.tv/7190 ; www.kla.tv/7198). Immer wieder wurden Bilder mutmaßlicher Selbstmordattentäter und Drahtzieher veröffentlicht. Doch offensichtlich gab es dabei auch grob fahrlässige Verwechslungen, wie es der Informationssender des Schweizer Radio und Fernsehen SRF, Radio SRF4 News, am 26. November 2015 aufgriff. Unter dem Titel „Verleumdung im Internet“ berichtet SRF4 vom Fall einer jungen Marokkanerin. Sie findet Bilder von sich auf Titelseiten von Zeitungen und im Internet. Dies zusammen mit der Behauptung, dass darauf die Cousine des Drahtziehers der Anschläge von Paris zu sehen sei. Doch die Frau bestreite das, so SRF4 weiter, und stellt gleichzeitig die Frage, Zitat, „wie man sich gegen solche Verleumdungen im Internet wehren könne?“ Zitat Ende. Denn das Opfer dieser Verleumdung sage in Interviews, ihr Leben sei zerstört - in Marokko traue sie sich kaum noch auf die Straße. Der SRF Digitalredakteur Reto Widmer antwortete dazu folgendes:„Es ist so, dass das Bild von einem französischen Journalisten gekauft wurde, die Quelle ist eigentlich unbekannt, er hat es dann dennoch veröffentlicht, das ist ja der eigentliche Skandal, dass andere Zeitungen das Bild übernommen haben, ungeprüft.“ Genau, Widmer brachte es auf den Punkt: der eigentliche Skandal ist, dass Zeitungen ungeprüft Bilder übernommen haben, auf denen die Cousine des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge in Paris zu sehen sei. Was SRF4 News nicht erwähnt, wir jedoch im Folgenden aufzeigen werden, dass die angebliche Cousine von der Staatsanwaltschaft als Hasna Aït Boulahcen identifiziert wurde, in Wirklichkeit aber Nabila heißt und in Marokko lebt. Doch wie genau war das mit der Verwechslung der Bilder dieser Frau und wie hat es das Schweizer Radio und Fernsehen selber gehandhabt? Am 20. November berichtete SRF über den Polizeieinsatz in St. Denis: Bei der Erstürmung der Wohnung der mutmaßlichen Drahtzieher der Pariser Anschläge kamen alle drei anwesenden Personen ums Leben. Dabei konnte der mutmaßliche Drahtzieher, Abdelhamid Abaaoud, identifiziert werden, so SRF. Die Staatsanwaltschaft bestätigte zudem, dass eine weitere Leiche die von Hasna Aït Boulahcen sei. Ihr Pass sei von Ermittlern in einer Frauenhandtasche in der Wohnung sichergestellt worden. Es gäbe Vermutungen, dass die junge Frau die Cousine des mutmaßlichen Drahtziehers, Abdelhamid Abaaoud, sei, so SRF. SRF veröffentlichte ein Bild der jungen Frau, das sie als IS-Kämpferin darstellen soll. Genau dieses Bild, zusammen mit anderen Bildern, wurde in den Zeitungen massenhaft abgedruckt und machte im Internet die Runde. Die Frau auf den Bildern, Hasna Aït Boulahcen, soll sich bei der Erstürmung der Wohnung als erste Selbstmordattentäterin in die Luft gesprengt und getötet haben, berichteten die Medien. Zweifelsfrei handelt es sich um dieselben Bilder mit derselben Frau, über die SRF4 News am 26. November berichtete. Einzig mit dem Unterschied, dass die Frau auf den Bildern wieder quicklebendig sein soll. Jedoch machten weder SRF noch andere Medien eine Richtigstellung, geschweige denn, dass sie sich bei der Frau entschuldigt hätten. Von einigen Webseiten wurden die Bilder inzwischen entfernt. Eine der wenigen Ausnahmen ist der digitale News-Kanal AJ+, der der arabischen Mediengruppe Al Jazeera angehört. Dieser veröffentlichte ein Video, indem sich die Frau auf den Bildern, die angebliche Selbstmordattentäterin bzw. „Hasna Aït Boulahcen“, selber zu Wort meldet (www.facebook.com/ajplusenglish/videos/647853238689520/). In Wirklichkeit heißt sie Nabila und hat keine Verbindung zu jener „Hasna Aït Boulahcen“, wer auch immer diese sein mag. Ihre Familie, die sie eine lange Zeit nicht mehr gesehen hatte, dachte, Nabila wäre die Selbstmordattentäterin. Ihr wurde zum Verhängnis, dass Fotos, die während ihrer Zeit in Frankreich aufgenommen wurden, an Journalisten verkauft wurden. Die Journalisten hätten die Fotos einfach veröffentlicht, ohne zu recherchieren oder sonstwie zu überprüfen. SRF Digitalredakteur Reto Widmer nannte dies einen Skandal und überführt somit auch das Schweizer Radio und Fernsehen SRF der „skandalösen Berichterstattung“. Jedoch wirft auch die SRF4 News-Sendung vom 26. November ein schlechtes Licht auf die journalistische Tätigkeit des Schweizer Radio und Fernsehens. Denn, anstatt sich die Frage zu stellen, ob die Frau gegen solche Unterstellungen im Internet etwas unternehmen könne, wäre vielmehr die Frage angebracht gewesen, wie es überhaupt zu solchen Verwechslungen kommen kann. War doch SRF selber in die Falle getappt, was jedoch mit keinem Wort erwähnt wurde. Können solche Verwechslungen wirklich noch etwas mit „Zufall“ oder grober Fahrlässigkeit zu tun haben, oder könnte es sich hierbei um eine gezielte und absichtliche Irreführung handeln? Ist doch diese Verwechslung bei weitem kein Einzelfall. Z.B. hat sich auch Brahim Ouanda, ein junger Belgier gemeldet, dessen Bild vornehmlich in den französischsprachigen Medien als das eines Selbstmordattentäters vom 13.November verbreitet wurde (www.liveleak.com/view?i=696_1447838449). Er sagte, dass das Foto von ihm, das viele Titelseiten schmückte, aus seiner Zeit beim lokalen Fußballverein stamme. Wenn schon die Fotos der vermeintlichen Terroristen nicht stimmen, wer garantiert dann dafür, dass die mitgelieferten Berichterstattungen der Realität entsprechen? Mehr dazu erfahren sie u.a. in der Sendung vom 27. November 2015 „Ungereimtheiten bei den Anschlägen von Paris und die Rolle der Geheimdienste“. https://www.youtube.com/watch?v=vKe52foUwMg
von dd.
http://www.srf.ch/news/international/polizeieinsatz-in-st-denis-forderte-drei-tote
http://uncut-news.ch/terror/terror-in-paris-selbstmordattentaeter-sind-quicklebendig-fake-fotos/
https://archive.is/oE83T
https://www.facebook.com/220982371426073/photos/pcb.472209272970047/472204059637235/?type=3&permPage=1
https://www.facebook.com/ajplusenglish/videos/647853238689520/
https://www.facebook.com/220982371426073/photos/pcb.472209272970047/472196449637996/?type=3&permPage=1
http://www.liveleak.com/view?i=696_1447838449