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Wie überwindet man das Prinzip "Teile und Herrsche"?
Ein alter Indianer sagt zu seinem Enkel: „In mir wütet ein Kampf. Es ist eine Auseinandersetzung zwischen zwei Wölfen, die in meinem Herzen wohnen. Der eine Wolf ist böse – er besteht aus Wut... Der andere Wolf ist gut – er ist Freude... Auch in dir wütet dieser Kampf – ja, in jedem Menschen.“
Der junge Indianer daraufhin neugierig: „Welcher Wolf wird gewinnen?“
„Der Wolf, den du fütterst ....,“ antwortete lächelnd der alte Indianer.[weiterlesen]
Ein alter Indianer sagt zu seinem Enkel: „In mir wütet ein Kampf. Es ist eine Auseinandersetzung zwischen zwei Wölfen, die in meinem Herzen wohnen. Der eine Wolf ist böse – er besteht aus Wut, Eifersucht, Habsucht, Größenwahn, Schuld, Groll, Lügen, Stolz, Überheblichkeit und Eigennutz. Der andere Wolf ist gut – er ist Freude, Friede, Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Freundlichkeit und Mitgefühl. Auch in dir wütet dieser Kampf – ja, in jedem Menschen.“
Der junge Indianer daraufhin neugierig: „Welcher Wolf wird gewinnen?“
„Der Wolf, den du fütterst ....,“ antwortete lächelnd der alte Indianer.
Dass diese alte Indianerweisheit aktueller denn je ist, wird durch die heutige Sendung wieder einmal mehr deutlich.
In seiner berüchtigten Stratfor-Rede vom 4.2.2015 offenbarte der US-amerikanische Politologe George Friedman die „zentrale Strategie der US-Geopolitik“: „konkurrierende Mächte gegeneinander aufzuhetzen und in den Krieg zu treiben“ – ganz nach dem Prinzip „Teile und Herrsche“.
Jedoch ist dieses Prinzip nicht nur in der Geopolitik zu finden. Egal, ob außenpolitisch, innenpolitisch, parteipolitisch, medienpolitisch, wirtschaftspolitisch, flüchtlingspolitisch usw. – überall wird gegeneinander aufgehetzt, die Bevölkerung polarisiert und in verschiedene Lager gespalten.
Auch Kla.tv polarisiert, jedoch auf eine besondere Weise: Wir polarisieren nämlich bewusst NICHT zwischen links und rechts, schwarz und weiß, Ost und West, Diktator oder Demokrat, gegen oder für den Islam, usw. Vielmehr besteht die Polarisierung darin, zwei Strömungen zu beobachten und zu unterscheiden: eine, die spaltet, im Bild der Indianergeschichte ist dies der böse Wolf, und eine andere Strömung, die das Gemeinsame sucht, versöhnt und wiedervereint, um im Bilde der Geschichte zu bleiben der gute Wolf.
Deshalb lassen wir heute zwei Stimmen zu Wort kommen, die das Prinzip „Teile und Herrsche“ sowie das eigene Lager überwinden, indem sie anderen die Hand reichen und das Völkerverbindende suchen. Dabei spielt es jedoch keine Rolle, aus welchem Lager diese Stimme stammt, und auch nicht, ob man grundsätzlich mit allem anderen einverstanden ist, was sie sagt.
Wie man hochaktuellen polarisierenden Themen entgegenwirken kann, wie zum Beispiel der undifferenziert geführten Islamisierungs- und PEGIDA-Debatte, ohne dabei jedoch noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, zeigte beispielsweise der deutsch-türkischstämmige Autor und Vorsitzende der Organisation „Islamischer Weg e.V.“ Yavuz Özoguz in einem Interview vom 24.1.2016 wie folgt auf:
„Bei PEGIDA muss man meiner Ansicht nach unterscheiden zwischen den wenigen Machern, Köpfen und Hintermännern auf der einen Seite und den vielen Mitläufern. Die Köpfe sind die gekauften Täter auf Seiten der Superreichen und Mächtigen – wissentlich und unwissentlich. Bei den Mitläufern handelt es sich um Menschen, deren teils gute Absichten und vor allem Sorgen, einfach im Sinn von ‚Teile und Herrsche‘ ausgenutzt werden.“
Özoguz appelliert an Juden, Christen, Moslems, Atheisten und alle anderen Glaubensrichtungen, auf der Basis von Menschlichkeit ein friedliches und gerechtes System aufzubauen und zu leben. Somit, geht es Özoguz darum, wieder im Bilde gesprochen, nicht den bösen Wolf, sondern den guten Wolf zu füttern.
Kommen wir nun zum zweiten Beispiel:
In einem Interview vom 23.4.2016 mit AfD-Parteichefin Frauke Petry, in welchem das Schweizer Radio SRF folgende, typisch polarisierende Streitfrage stellt: „Wer ist für Sie zu rechts – Hitler?“ Hier nun Petrys differenzierte Antwort, die übrigens auf der Webseite von SRF als einzige des Interviews nicht schriftlich abgedruckt wurde:
„Mit den Begriffen wie ‚links‘ und ‚rechts‘ zu operieren fällt mir nach wie vor schwer, weil wir in Deutschland einen Kampf zwischen ‚links‘ und ‚rechts‘ als einen Kampf zwischen angeblich moralisch ‚gut‘ und moralisch ‚böse‘ erleben. Das sind für mich die falschen Kategorien. Wenn von den Linken, wie z.B. Sahra Wagenknecht, ein guter Vorschlag kommt […], dann kann ich diesen Vorschlag genauso begrüßen wie Vorschläge aus anderen Parteien, wenn sie vernünftig sind. Deshalb rege ich an, die Kategorien von ‚links‘ und ‚rechts‘ zu verlassen und über Inhalte zu reden. […] Distanzierung von Gewalt ist eine Selbstverständlichkeit […]. Überall da, wo der Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung verlassen wird, wo Hass tatsächlich als Mittel zum Zweck benutzt wird – was uns häufig vorgeworfen wird – und Hass und Kritik dabei völlig durcheinandergeraten, überall dort, wo Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft diffamiert werden, da ist für mich eine Grenze und da war die Grenze auch schon immer.“
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, diese beiden Beispiele zeigen, dass es an jedem einzelnen von uns liegt, ob wir den bösen Wolf, sprich Wut, Eifersucht, Habsucht, Größenwahn, Schuld, Groll, Lügen, Stolz, Überheblichkeit und Eigennutz oder doch lieber den so genannt guten Wolf, also Eigenschaften wie Freude, Friede, Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Freundlichkeit und Mitgefühl, füttern.
Sendungstext
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05.08.2016 | www.kla.tv/8767
Ein alter Indianer sagt zu seinem Enkel: „In mir wütet ein Kampf. Es ist eine Auseinandersetzung zwischen zwei Wölfen, die in meinem Herzen wohnen. Der eine Wolf ist böse – er besteht aus Wut, Eifersucht, Habsucht, Größenwahn, Schuld, Groll, Lügen, Stolz, Überheblichkeit und Eigennutz. Der andere Wolf ist gut – er ist Freude, Friede, Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Freundlichkeit und Mitgefühl. Auch in dir wütet dieser Kampf – ja, in jedem Menschen.“ Der junge Indianer daraufhin neugierig: „Welcher Wolf wird gewinnen?“ „Der Wolf, den du fütterst ....,“ antwortete lächelnd der alte Indianer. Dass diese alte Indianerweisheit aktueller denn je ist, wird durch die heutige Sendung wieder einmal mehr deutlich. In seiner berüchtigten Stratfor-Rede vom 4.2.2015 offenbarte der US-amerikanische Politologe George Friedman die „zentrale Strategie der US-Geopolitik“: „konkurrierende Mächte gegeneinander aufzuhetzen und in den Krieg zu treiben“ – ganz nach dem Prinzip „Teile und Herrsche“. Jedoch ist dieses Prinzip nicht nur in der Geopolitik zu finden. Egal, ob außenpolitisch, innenpolitisch, parteipolitisch, medienpolitisch, wirtschaftspolitisch, flüchtlingspolitisch usw. – überall wird gegeneinander aufgehetzt, die Bevölkerung polarisiert und in verschiedene Lager gespalten. Auch Kla.tv polarisiert, jedoch auf eine besondere Weise: Wir polarisieren nämlich bewusst NICHT zwischen links und rechts, schwarz und weiß, Ost und West, Diktator oder Demokrat, gegen oder für den Islam, usw. Vielmehr besteht die Polarisierung darin, zwei Strömungen zu beobachten und zu unterscheiden: eine, die spaltet, im Bild der Indianergeschichte ist dies der böse Wolf, und eine andere Strömung, die das Gemeinsame sucht, versöhnt und wiedervereint, um im Bilde der Geschichte zu bleiben der gute Wolf. Deshalb lassen wir heute zwei Stimmen zu Wort kommen, die das Prinzip „Teile und Herrsche“ sowie das eigene Lager überwinden, indem sie anderen die Hand reichen und das Völkerverbindende suchen. Dabei spielt es jedoch keine Rolle, aus welchem Lager diese Stimme stammt, und auch nicht, ob man grundsätzlich mit allem anderen einverstanden ist, was sie sagt. Wie man hochaktuellen polarisierenden Themen entgegenwirken kann, wie zum Beispiel der undifferenziert geführten Islamisierungs- und PEGIDA-Debatte, ohne dabei jedoch noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, zeigte beispielsweise der deutsch-türkischstämmige Autor und Vorsitzende der Organisation „Islamischer Weg e.V.“ Yavuz Özoguz in einem Interview vom 24.1.2016 wie folgt auf: „Bei PEGIDA muss man meiner Ansicht nach unterscheiden zwischen den wenigen Machern, Köpfen und Hintermännern auf der einen Seite und den vielen Mitläufern. Die Köpfe sind die gekauften Täter auf Seiten der Superreichen und Mächtigen – wissentlich und unwissentlich. Bei den Mitläufern handelt es sich um Menschen, deren teils gute Absichten und vor allem Sorgen, einfach im Sinn von ‚Teile und Herrsche‘ ausgenutzt werden.“ Özoguz appelliert an Juden, Christen, Moslems, Atheisten und alle anderen Glaubensrichtungen, auf der Basis von Menschlichkeit ein friedliches und gerechtes System aufzubauen und zu leben. Somit, geht es Özoguz darum, wieder im Bilde gesprochen, nicht den bösen Wolf, sondern den guten Wolf zu füttern. Kommen wir nun zum zweiten Beispiel: In einem Interview vom 23.4.2016 mit AfD-Parteichefin Frauke Petry, in welchem das Schweizer Radio SRF folgende, typisch polarisierende Streitfrage stellt: „Wer ist für Sie zu rechts – Hitler?“ Hier nun Petrys differenzierte Antwort, die übrigens auf der Webseite von SRF als einzige des Interviews nicht schriftlich abgedruckt wurde: „Mit den Begriffen wie ‚links‘ und ‚rechts‘ zu operieren fällt mir nach wie vor schwer, weil wir in Deutschland einen Kampf zwischen ‚links‘ und ‚rechts‘ als einen Kampf zwischen angeblich moralisch ‚gut‘ und moralisch ‚böse‘ erleben. Das sind für mich die falschen Kategorien. Wenn von den Linken, wie z.B. Sahra Wagenknecht, ein guter Vorschlag kommt […], dann kann ich diesen Vorschlag genauso begrüßen wie Vorschläge aus anderen Parteien, wenn sie vernünftig sind. Deshalb rege ich an, die Kategorien von ‚links‘ und ‚rechts‘ zu verlassen und über Inhalte zu reden. […] Distanzierung von Gewalt ist eine Selbstverständlichkeit […]. Überall da, wo der Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung verlassen wird, wo Hass tatsächlich als Mittel zum Zweck benutzt wird – was uns häufig vorgeworfen wird – und Hass und Kritik dabei völlig durcheinandergeraten, überall dort, wo Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft diffamiert werden, da ist für mich eine Grenze und da war die Grenze auch schon immer.“ Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, diese beiden Beispiele zeigen, dass es an jedem einzelnen von uns liegt, ob wir den bösen Wolf, sprich Wut, Eifersucht, Habsucht, Größenwahn, Schuld, Groll, Lügen, Stolz, Überheblichkeit und Eigennutz oder doch lieber den so genannt guten Wolf, also Eigenschaften wie Freude, Friede, Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Freundlichkeit und Mitgefühl, füttern.
von dd
http://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=6686b71e-01b8-49d8-8a07-363dbbd37fd2
http://www.srf.ch/news/international/die-afd-ist-nur-gradmesser-fuer-die-symptome-in-der-bevoelkerung