Hallo zusammen, es ist wirklich eine Riesenehre, hier vorne stehen zu dürfen. Dankeschön Ivo. Ich denke es ist richtig gut, heute hier zu sein. Wie es einfach immer gut ist, wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist, oder? Ich war oft genug auch schon zur falschen Zeit am falschen Ort. Bei kleinen Verkehrsunfällen sagt man sich dann meistens, ach, wäre ich doch anders gefahren. Aber heute spüre ich einfach, das ist genau der richtige Ort, der richtige Zeitpunkt. Und überhaupt spüre ich etwas wie, vielleicht kennt ihr auch dieses Gefühl, der Winter ist vorbei und es liegt so eine Frühlingsluft drin, diese ersten warmen Tage im März. Irgendwas spüre ich da drin, dass wir eine Veränderung zugute haben, als Menschheit, als Volk. Ich war kürzlich mal wieder in Wien gewesen - bin ich manchmal geschäftlich - und durch die Straßen gegangen und auch im Parlament gewesen. Und da waren solche Büsten gestanden, so von den Republikgründern, die die Republik Österreich ausgerufen haben. Und irgendwie hat es da mein Herz so bewegt, dass ich gedacht habe, die haben das vielleicht zu der Zeit - ich will es nicht bewerten jetzt, die Republikausrufung von Österreich, das ist nicht der Punkt - sondern die haben vielleicht zu der Zeit, als sie darum gekämpft haben oder was immer sie bewegt hat, vielleicht auch nicht gedacht, dass das mal so weit kommt, dass das mal gelingt, dass so eine andere Welt mal möglich ist. Und dann sind sie aber doch tatsächlich als Büste gelandet. Ich wünsche mir, dass von uns keiner als Büste landet, aber dass wir trotzdem diese neue Welt erleben. Dass wir diese Veränderung, die der Christoph Hörstel angesprochen hat, dass wir die erleben dürfen. Dass wir nicht nur davon reden, nicht nur davon träumen, sondern auch wirklich mal erleben dürfen, es gibt Veränderung. Ja. Titel von meinem Referat ist: „Schuldzinsen, was Sie darüber wissen sollten!“ Vielleicht geht es Ihnen ja so wie es mir immer ging, als ich noch jung war - selbst wenn ich nur mir Geld für ein Eis geliehen habe, selbst wenn es nur damals eine D-Mark war - ich war immer total froh, wenn ich die Schulden wieder abgeben konnte. Das ist heute noch so, ob das 10 Euro sind. Ich war eigentlich immer im Herzen erst so richtig wieder erleichtert, wenn ich einfach diese blöde Schuld weg hatte. Geht das noch irgendjemand so? Ich bin nicht ganz alleine, okay. Dann kennen Sie dieses Gefühl. Es ist einfach schön, wenn man ohne Schulden leben kann. Unsere Politiker, die Wirtschaftsführer, die Finanzminister, die Regierungschefs, die scheinen irgendwie eine andere Wahrnehmung von Schulden zu haben. Wenn man beobachtet, wie sich Staatsschulden entwickeln, dann möchte man eigentlich eher meinen, das gehört heute zum guten Ton einer blühenden Volkswirtschaft, verschuldet zu sein. Und über Tilgung - ich weiß gar nicht, über Tilgung wird gar nicht geredet. Ich höre eigentlich immer nur Neuverschuldung, höhere Zinsen, die gezahlt werden müssten, aber dass man immer mal auf die Idee kommt, das vielleicht zurückzuzahlen, geht irgendwie bei mir vorbei. Ich höre das nicht. Ich habe deswegen als erste Übersicht mal eine Grafik mitgebracht. Es war ja heute auch schon ein bisschen Thema Europa und die Länder der Welt, auch ein bisschen Schulden oder Finanzsystem. Wie hoch sind denn eigentlich die Länder verschuldet? Zum Beispiel in Europa. Und ich habe das dargestellt - offizielle Zahlen vom Internationalen Währungsfonds genommen - die Schuldenquote bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt. Bruttoinlandsprodukt, das ist die Summe von allen Waren und Dienstleistungen, die in einem Land erbracht werden. Alles was da produziert wird, was an Arbeitsleistung eingeht, wird dort erfasst, und die Schulden ins Verhältnis gesetzt, die dieses Land dann hat. Und ich habe mir erlaubt, da mal eine Bewertung vorzunehmen. Eine Bewertung, die da heißt, „keine Schulden“ ist für mich dunkelgrün. Kann ich schon gleich vorwegnehmen, es gibt kein dunkelgrünes Land in Europa. Ich habe mal gedacht „10%“, also wenn so ein Land 10% Schulden hat bezogen auf das, was es in einem Jahr so erwirtschaftet, dann habe ich das mal noch hellgrün genannt und markiert. „10 bis 25 %“ hat bei mir die gelbe Farbe, „25 bis 75 %“ rot und „über 75 %“ dann dunkelrot. Ich will es mal ein bisschen plastisch machen, wie ich das bewerte. Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie einen Monat lang alle Ihre Rechnungen bezahlen, kein Gehalt bekommen, sondern das Gehalt wird direkt an die Bank überwiesen mit dem Ziel, damit wollen wir unsere Staatsschulden tilgen. Wenn Sie das einen Monat lang machen, gleichzeitig aber Ihre Miete bezahlen, beim Tanken bezahlen, Einkaufen bezahlen, Kleidung bezahlen, und der Tankwart oder der Pächter der Tankstelle macht dasselbe, er nimmt Ihnen das Geld zwar ab, aber gibt es auch an die Bank. Wenn man das mal macht als Modell - wir wollen schnell unsere Schulden loswerden - dann schaffen Sie in einem Monat Verzicht auf alles, 8 % zu tilgen. Und daraus habe ich die Farben abgeleitet, dass ich gesagt habe, okay, das könnte ich mir noch vorstellen, dass so ein Volk das hinbekommt. Gelb habe ich gesagt, okay, ein bis drei Monate, da mag es noch keinen Bürgerkrieg geben, wenn alles Geld an die Banken geht. Aber darüber bin ich mir nicht mehr sicher, ob wir auch in Deutschland nicht einen Bürgerkrieg bekämen oder Selbstjustiz oder was auch immer, wenn das Geld, was wir erarbeiten, wir nur immer abgeben müssen, damit die Banken zufrieden sind. Schauen wir also die Länder an, wie sieht Europa aus, das vielgeliebte Europa: Portugal 124 % Staatsverschuldung, Spanien 97 %, Frankreich 92 %, Großbritannien 93 %, Irland 119 %, Italien 128 %, und das geht so weiter, Luxemburg mit 25 %, noch ganz gut eigentlich drin - ich flippe das hier durch - es gibt praktisch nur rote Länder. Da haben wir mal Bulgarien mit 16%, da gehe ich nochmal extra drauf ein, die Türkei. Ein paar büxen aus, der ganze skandinavische Raum. Estland mit 10 % Staatsverschuldung fällt auch schon richtig auf, Georgien, Armenien, Aserbaidschan. Und dann der große Bär, Russland, 10 % Staatsverschuldung, grün, hellgrün, nicht dunkelgrün, aber immerhin hellgrün. Also ich sage ganz ehrlich, mir wäre das peinlich, wenn ich dafür verantwortlich wäre. Weil das ist doch eigentlich ..., normalerweise lebt man doch nicht so. Man lebt doch nicht auf Pump und ist auch noch stolz da drauf. Aber wir werden nachher nochmal darauf kommen, wenn wir die Frage beantworten, war das schon immer so? Man könnte ja auch vermuten, naja, wahrscheinlich hat das mal anders ausgesehen und das ist jetzt vielleicht auch, hängt das mit der Wirtschaftskrise zusammen 2008? Wir gucken uns nochmal die Entwicklung an. Schauen wir aber vorher nochmal auf die ganze Welt. Nur wenige Staaten sind nicht verschuldet, 171 der 173 vom IWF erfassten Staaten sind heute verschuldet. Es sind ganz wenige, die dunkelgrün sind. Das Land haben wir eben schon besprochen, komme ich nochmal drauf. Man kann es kaum erkennen, ich kann die Hand auch gar nicht so ruhig halten, Kuwait ist noch grün, Brunei kennt vielleicht gar nicht jeder, bei Malaysia ist grün. Und der Rest ist verschuldet in irgendeiner Form, mindestens hellgrün, das geht ja noch, den Iran sehen wir hier schon. Aber der Rest ist rot, rot bis tiefrot verschuldet. Und der unangenehme Faktor bei Schulden ist ja, sie bringen Schuldzinsen mit sich. Und es stellt sich nun die Frage, wer zahlt eigentlich die Schuldzinsen? Um diese Frage zu beantworten, möchte ich gerne drei Gruppen beleuchten. Gruppe 1 sind die privaten Haushalte, Gruppe 2 die Unternehmen und Gruppe 3 der Staat. Gruppe 1, das sind Sie, wenn Sie zum Beispiel zur Bank gehen, einen Kredit aufnehmen, um Ihr schickes neues Auto zu bezahlen. In dem Fall ist die Sache eigentlich ziemlich klar. Für die Schuldzinsen sind Sie verantwortlich. Sie gehen nun also fleißig arbeiten, um das Geld zu verdienen, damit Sie die Schulden bezahlen können. Sie könnten allerdings auch sagen, diesem Verschuldungswahnsinn entziehe ich mich, ich nehme keine Kredite und keine Darlehen auf. Ich möchte das an dieser Stelle gar nicht bewerten. Aber untersuchen: Können Sie sich auf dieser persönlichen Entscheidung hin, diesem Verschuldungsmechanismus, entziehen? Schauen wir uns dazu die Gruppe 2 an, die Unternehmen. In meinem Fall stelle ich Ihnen jetzt mal einen landwirtschaftlichen Betrieb vor, der unter anderem Getreide anbaut. Der Bauer hat einen schicken neuen Traktor gekauft. Den hat er über die Bank finanziert, es fallen also Zinsen an. Wenn wir uns jetzt die Kostensituation von diesem landwirtschaftlichen Betrieb anschauen, dann haben wir zum einen die Personalkosten für den landwirtschaftlichen Gehilfen, der dem Bauern hilft. Wir haben zum anderen die Materialkosten. Das kann der Dieselkraftstoff für den Traktor sein oder wie hier abgebildet, das Saatgut. Und, wie schon erwähnt, wir haben drittens die Zinskosten. Alle diese drei Kosten als Gesamtkosten wird dieser landwirtschaftliche Betrieb in den Verkaufspreis des Getreides weitergeben - an den Getreideeinkäufer. Der Getreideeinkäufer ist in meinem Fall eine Mühle. In der Mühle wird das Getreide zum Mehl gemahlen. Und damit das Getreide zum Mehl gemahlen werden kann, braucht es auch hier wieder fleißige Arbeiter. Die Anlagentechnik der Mühle - nehmen wir mal an - und die Mühle selbst sind auch von der Bank finanziert. Das heißt, es fallen auch hier wieder Zinsen an. Schauen wir uns auch hier bei dem Mühlenbetrieb die Kostensituation an. Dann haben wir die Personalkosten für die fleißigen Arbeiter, wir haben die Materialkosten, das ist das Getreide von dem landwirtschaftlichen Betrieb, und wir haben die Zinskosten für die Mühle. Ich als Bäcker kaufe von dieser Mühle mein Mehl, und die Mühle wird diese Kostenposition auch wieder am Preis weitergeben. Das heißt, als Öko-Bäcker kaufe ich mein Mehl von der Mühle und habe auch wieder fleißige Helfer, die mir helfen, dass daraus Brot und Brötchen werden, die ich an meine Kunden weitergebe. Weil die Zinsen gerade so günstig sind bei der Bank, habe ich mir einen neuen Ofen gekauft. Und auch der führt natürlich zu Zinskosten. Schauen wir uns auch bei meinem Bäckerbetrieb einfach mal die Kostensituation an. Dann habe ich für meine Bäckergehilfen Personalkosten, auch ich habe diese Materialkosten, ich habe das Mehl gekauft von der Mühle, und auch bei mir fallen Zinskosten an, nämlich von dem schicken neuen Ofen, den ich mir geleistet habe. Auch ich werde den Preis für mein Brot und meine Brötchen so kalkulieren, dass diese drei Kosten sich dort wiederfinden: Meine Personalkosten, meine Materialkosten und die Zinskosten. Und die gebe ich im Preis an den Endverbraucher weiter. Und das sind Sie und ich. Lassen Sie mich noch kurz zusammenfassen: Der landwirtschaftliche Betrieb wird seine Zinskosten zusammen mit den Personal- und Materialkosten im Verkaufspreis für das Getreide weitergeben an den Getreideeinkäufer. Der Mühlenbetrieb wird seine Zinskosten zusammen mit den Material- und Personalkosten im Verkaufspreis des Mehls weitergeben. Und ich als Bäcker mache dasselbe, meine Zinskosten gebe ich weiter mit den Personal- und Materialkosten im Verkaufspreis des Brotes. Das alles zahlen wir. Das heißt, wir als Endverbraucher zahlen die gesamten Kosten der Wertschöpfungskette und auch darin enthalten die gesamten Zinskosten. Und das ist überall der Fall. Egal, ob Sie eine Urlaubsreise buchen, egal, ob Sie ein Auto bar bezahlen, Sie zahlen mindestens indirekt Zinsen an die Bank - auch wenn Sie nur ein Eis kaufen, da sind Zinskosten drin und die gehen an die Bank. Summa summarum zahlen wir für alles, was wir kaufen, für jede Rechnung, die wir bezahlen, ob das für Kleidung ist, für Nahrungsmittel, für Urlaube, für Fahrzeuge, für Musikinstrumente, spielt keine Rolle, Vereinsgebühren - die in der Wertschöpfungskette enthaltenen Zinskosten zahlen wir. Und das kann man ausrechnen. Das ist ein Betrag, der ist im Schnitt nicht geringer als 40 % des Kaufpreises. Wenn Sie sich jetzt fragen, ob Sie ein Gewinner oder Verlierer sind, dann lassen Sie mich das mal ein bisschen plausibel erklären. 40 % Kaufpreis, was heißt das? Also Sie können sich ausrechnen. Wenn Sie Ihre monatlichen Kosten kennen, sagen wir mal, Sie haben monatliche Kosten von 2.000 Euro, dann machen 40 % 800 Euro aus. Das heißt, Sie zahlen indirekt, vielleicht auch direkt, an die Bank 800 Euro. Aufs Jahr hochgerechnet mal 12 sind das 9.600 Euro. Und nun müssen Sie eigentlich nur Ihren Bankauszug am Jahresende nehmen, wo die Guthabenzinsen draufstehen. Dann können Sie ein bisschen gucken, ob Sie da 9.600 Euro finden. Und wenn Sie einen Betrag finden, der höher ist, dann sind Sie ein Gewinner, und wenn Sie einen finden, der da drunter liegt - bei mir liegt der kläglich da drunter, ich glaube, ich kriege gar keine Auszüge mehr von Zinsen - dann sind Sie ein Verlierer von diesem System. Das ist aber noch nicht alles. Auch der Staat verschuldet sich zunehmend, um seine Interessen wahrnehmen zu können. Und auch diese Schuldzinsen zahlen Sie - in Form von Abgaben und Steuern. Es lohnt sich also auch, dieses Staatsmodell mal anzuschauen, was wir ja schon ein bisschen in dem Vortrag - haben Sie es ja schon anklingen lassen - gehört haben. Wie sieht das aus, wenn der Staat sich verschuldet? In Deutschland ist es so, dass rund zwei Drittel des Kreditvolumens der deutsche Staat von freien Banken und Kreditinstituten als Kredit aufnimmt. Und ein Drittel über Bundesanleihen. Zwei Drittel! Wie macht er das? Wo haben die Banken das Geld her? Ganz einfach, wir haben den Begriff schon gehört: Fiat Money. Die Banken dürfen Buchgeld ausschreiben. Das hat der Staat den Banken erlaubt: Ihr dürft Geld erzeugen. Im Prinzip, wenn man es genau nimmt, eine Gelddruckmaschine. Die Banken dürfen Geld drucken. Nur der Vorteil von dem Buchgeld ist, sie brauchen eigentlich nicht mal eine Druckmaschine haben und auch gar keine Münzprägeautomaten. Sie sparen sich das Geld noch und dürfen Geld erfinden. Und dann kommt der Staat und sagt, juhu, ich brauche Geld, nimmt einen Kredit auf und ist brav, zahlt den auch mit Zinsen zurück. Also, ich habe keine Ahnung, aber für mich ist das möglicherweise ein schlechtes Geschäft. Um es mal richtig klarzumachen - ich habe es mal ergänzt mit dem kleinen Geldsack - der Staat schenkt den Banken Geld, um es nachher als Kredit aufzunehmen, Zinsen zu zahlen. Und ich glaube, da kann man vielleicht doch mit seinem Geld besser umgehen. Und jetzt wie angekündigt, Staatsverschuldung. Ist das jetzt eigentlich ein stabiles Thema, oder geht es da noch - wie sieht die Entwicklung eigentlich aus von der Staatsverschuldung? Schauen wir uns das doch mal an. Wenn wir schon für die Schuldzinsen verantwortlich sind, dann sollten wir vielleicht auch in etwa wissen, wie der Staat mit dem Geld umgeht. Staatsverschuldung 1995 bis 2013, alles wieder Werte vom Internationalen Währungsfonds. Dargestellt auch wieder als Prozent, bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt, was wir jetzt ja schon kennen. Dann haben wir eine steigende Staatsverschuldung über die letzten zwei Jahrzehnte in Deutschland. Und ich darf Ihnen versprechen, das ist nicht nur in den letzten zwei Jahrzehnten so gewesen. Ich habe mal zurückverfolgt - die Aufzeichnungen, die ich gefunden habe, die beginnen im Jahr 1950, da hatte Deutschland Staatsschulden von 9 Millionen D-Mark, 9 Millionen. Ich weiß nicht ganz genau, wie viel, wie stark die Bevölkerung war, fünf Jahre nach Kriegsende. Aber wenn wir mal von 70 - 80 Millionen ausgehen. Dann wären das nicht mehr als 20 Pfennig gewesen. Nicht einmal 20 Pfennig pro Kopf. Wo lagen wir 2011 - das ist der neueste Wert, den ich gefunden habe - bei nicht weniger als 24.771 Euro pro Einwohner. Nicht pro Gehaltsempfänger, pro Einwohner, also für jedes Baby. Also Sie können einfach mal Ihren Haushalt zusammenrechnen, dann wissen Sie Ihren Anteil von der Staatsverschuldung. Peinlich, finde ich. Peinlich. So eigentlich ein Land zu führen. Frankreich, permanent steigend von 55% auf 92 % Staatsverschuldung, fast verdoppelt in 20 Jahren. England, mehr als verdoppelt, die Staatsverschuldung. Griechenland - ja schon bekannt in der Presse - enorme Staatsverschuldung. Da frage ich mich, wofür braucht es eigentlich Finanzminister, wofür braucht´s die Leute alle? Ich glaube, das würden wir auch noch hinkriegen, oder um bei dir anzuknüpfen, das hätten auch die Drogenabhängigen gepackt, die du rehabilitiert hast, Ivo. Die hätten so eine Finanzpolitik auch noch hingekriegt. Und dann gibt es wieder ein bisschen andere Länder auch, die zeigen, es geht: Bulgarien. Wahrscheinlich geprägt auch mit der Absicht Bulgariens, Vollmitglied der EU zu werden, schaffen die das auch, in relativ kurzer Zeit, von 2000 bis 2013 von 75 % auf 16 % zurückzugehen. Und auch Russland hat eine feine Linie hingekriegt, Schulden abzubauen. Es geht also. Und dann gucken wir uns den großen Bruder an, den Erfahrungsträger in Sachen „Wirtschaftskrise verursachen“. 112 % Staatsverschuldung, 112 % Staatsverschuldung! China, auf steigendem Ast, aber wir haben es auch schon gehört in einem Vortrag. Der Knick, der ist wahrscheinlich ernst zu nehmen. Auch die Chinesen haben wahrscheinlich ein bisschen geblickt, was hier geht. Ich habe das auch am Rande mitbekommen. Sie sind gar nicht mehr begeistert, Geschäfte nach USA zu machen, zu exportieren und Dollar zu bekommen. Sie sind jetzt ziemlich fleißig dabei, Immobilien und Firmen zu kaufen in den USA. Hoffen wir, dass es Ihnen was nutzt. Und dann, es darf natürlich bei den drei großen Wirtschaftsnationen zumindest der 80er, 90er Jahre Japan nicht fehlen. Ein echter Kamikaze-Flieger des Zweiten Weltkriegs zeigt auch hier wieder, wie es geht. Das ist schon der Wahnsinn. 245% Staatsverschuldung. Wenn da mal ein Gläubiger kommt und sagt, ich hätte das Geld gerne zurück, dann dürfen die Japaner zweieinhalb Jahre lang, müssten die arbeiten, ohne einen Cent zu verdienen. Alles an die Banken, alles an die Banken. Und das Problem ist, in den zweieinhalb Jahren hätten sie dann auch noch Zinsen zu zahlen, die sind dann noch nicht mal mitberechnet. Ja, und dann habe ich mir mal erlaubt, da unten runterzustellen, vielleicht ohne große politische Bewertung, ein paar Länder, die wir jetzt aus den aktuellen Pressemitteilungen auch schon gut kennengelernt haben: Da haben wir Syrien, schauen wir mal, wie Syrien mit dem Geld umgeht. Die wissen auch, wie sich 183% Staatsschulden anfühlen. Und ab hier bricht es dann ein, macht Syrien keine Angaben mehr über die Staatsverschuldung, ich vermute, dass sie weiter runter geht. Wir können uns den Iran angucken, macht sich auch nicht gerade beliebt, mit dem internationalen Partner, der aus irgendeinem Grund anscheinend auf Schulden setzt. Und dann das Land, das dunkelgrüne Land, Libyen, seit 2003 glaube ich, war das, 0% Staatsverschuldung, keine Schulden mehr, frei, schuldenfrei. Es geht, oder? Ich will mal kurz zusammenfassen. Also, was sollen Sie wissen über Schulden, wenn Sie es nicht schon vorher wussten? Klar, Sie zahlen die Schuldenzinsen für Ihre persönlichen Kredite, Sie zahlen aber auch - über Steuern und Abgaben - für die Staatsverschuldung. Und was vielleicht doch dem ein oder anderen neu ist, bei jedem einzelnen Einkauf, Sie zahlen Zinsen, Schuldzinsen. Und da nur wenige dieses Geld schaffen dürfen, haben wir auch gelernt und auch schon gehört, es kommt zu einer Umverteilung, es muss zu einer Umverteilung des Vermögens kommen. Und deswegen denke ich, ist es auch wichtig, dass wir uns Gedanken darüber machen - und da komme ich eigentlich schon in die Landephase so langsam rein - wollen wir da was ändern dran? Ich möchte keine Lösung präsentieren, auch weil ich nicht unbedingt als Besserwisser auftreten möchte und denke, eigentlich ist die Lösung ja auch klar. Wenn man einen Dieb beim Stehlen erwischt, dann muss er die Beute zurückgeben, oder? Muss man eigentlich keine andere Lösung diskutieren. Aber ich könnte mir vorstellen, in unserem Fall ist das ja nicht unbedingt ein Handtaschendieb. Das, was wir von dem Christoph Hörstel gehört haben, ist das schon ein ordentliches Kaliber. Oder auch das, was wir bei dem Kla.TV-Fernsehbeitrag gesehen haben - die 50-jährige Jährung von dem Tod von John F. Kennedy - man merkt ja daran, das ist nicht ein Handtaschendieb. Könnte also durchaus sein, dass der einzige Hinweis,- Wir haben es durchschaut, gib es raus - vielleicht nicht genügt. Dann habe ich noch zwei Zitate mitgebracht. Joshua Stamp, der war unter anderem auch mal Direktor der Bank of England, hat gesagt: „Wenn ihr weiterhin die Sklaven der Banken sein wollt und für eure eigene Versklavung bezahlen wollt, dann lasst die Banken weiterhin das Geld erschaffen und die Kredite kontrollieren“. So etwas kann man sagen, und das Volk schläft irgendwie trotzdem noch ein bisschen. Das ist das Verrückte dabei. Und Henry Ford ist ja auch bekannt, die Automarke: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir noch vor morgen früh eine Revolution“. Die Dinge kann man nachlesen im Internet, die sind bekannt. Ein bisschen stelle ich mir schon die Frage: Warum ist es so mühsam, wie dieses junge Mädchen hier mit ihrem Lied dargestellt hat, dass man so schwer die Leute begeistern kann? Und da möchte ich noch mal ganz kurz zum Schluss vielleicht eine kleine Kurve drehen und die Frage stellen: wer ist jetzt eigentlich verantwortlich? Wer ist für diese Situation verantwortlich? Sind die Banken verantwortlich für diese Misere? Ich würde die Frage beantworten mit „Nein“, denn sie handeln nach geltendem Recht. Ist der Staat, sind die Regierungen, die Politiker verantwortlich? Auch da würde ich die Frage beantworten mit der Antwort: Nein. Denn sie haben Ihr, sie haben unser Mandat. Also wer ist denn jetzt verantwortlich? Wir. Ah ja, erwischt, Ihr. Ich auch. Wir sind verantwortlich. Aber was ist jetzt der Schlüssel für eine Veränderung? Und da würde ich gerne noch zwei, drei Gedanken weitergeben, die sich jetzt absolut decken mit dem, was wir schon von dem Christoph Hörstel gehört haben. Nachhaltige Veränderung, wie ist die möglich? Aus meiner Sicht: Sie ist nur möglich, wenn wir uns als Volk begreifen. Als ein Volkskörper begreifen. Ich habe mal den Satz geprägt - wartet mal kurz, ob euch der Satz gefällt - „Das Volk kann sehr gut ohne einen Tyrannen leben. Aber der Tyrann hat es doch recht schwer ohne Volk“, oder? Wir müssen als Volk wieder verstehen, dass wir die Macht geben, wem wir sie geben. Dass wir das in der Hand haben. Und nun ist ein bisschen die Frage natürlich auch: Aber wie werden wir denn zu einem Volk? Wie funktioniert denn das? Und da kann ich jetzt wirklich aus eigener Erfahrung reden. Wenn ich drei Punkte nochmal beleuchte, das soll nur mal zeigen, was gehört dazu, wenn man ein Volk werden möchte. Das hat was mit Verstehen zu tun, Verständnis. Es hat was damit zu tun, dass man sich mit Dingen wieder auseinandersetzt. Dass man nicht Dinge nimmt, schluckt und tut, sondern man fängt an, sie zu durchdenken. Warum wird man dann ein Volk? Ich kann das ganz einfach erklären. Wir haben etliche S&G-Kontakte, etliche AZK-Kontakte gehabt und jedes einzelne Telefonat, was ich geführt habe, vielleicht könnt ihr das bestätigen, hat hochgeführt, es hat sofort verbunden. Es waren sofort Menschen da, wo ich gemerkt habe, oh, die denken mit. Die machen sich auch Gedanken. Die wollen auch verstehen. Sie sind auch nicht schnell und sagen alles falsch, sondern: Halt, Moment, wie hängt es zusammen? Und aus dem Verstehen wollen kommt eben auch Verständnis. Aus dem Verständnis kommt ein Miteinander. Wir müssen zum Beispiel verstehen, wir müssen verstehen lernen, dass Geld nicht arbeiten kann. Nur als Beispiel. Geld arbeitet nicht. Da könnt ihr auch, ich knüpfe mal an den Vorredner an, kleine Hausaufgabe für euch. Legt doch mal einen 10-Euro-Schein neben den Abwasch, den ihr nicht gemacht habt am Abend. Und dann macht die Küchentür zu und geht am nächsten Morgen hin. Dann werdet ihr sehen, ob das Geld gearbeitet hat. Bei uns sind mehrere Leute im Haushalt. Ich würde wahrscheinlich die Tür abschließen, sonst ist der 10-Euro-Schein weg, und den Abwasch muss ich trotzdem noch machen. Ein Volk werden hat viel mit Verändern und Veränderungsbereitschaft zu tun. Veränderungsbereitschaft heißt für mich auch eben, wieder selber Verantwortung zu übernehmen oder so, wie es auch die Schlussworte waren, ich habe das selber aufgeschrieben: Gemeinsam können wir etwas bewegen. Bei sich selber anfangen, bei sich selber etwas verändern. Das gibt so eine andere Herzensbeziehung. Ich kann das wirklich für meine Kuriere sagen. Das ist das Thema Strategie 2+, was Ruth schon vorhin angesprochen hat. Wir bauen ein Netzwerk auf mit Kurieren. Mit jedem Einzelnen ist eine Herzensverbindung da, weil ich merke, jeder will etwas ändern. Jeder arbeitet an sich, jeder fängt bei sich selber zuerst an. Das schmilzt zusammen. Da muss man nicht eigentlich große Reden schwingen, das passiert einfach. Und dieses Zusammenschmelzen, dieses Familie werden, das führt zu einem Vernetzen. Ich glaube, das ist neu. Es gab wirklich schon viele charismatische Führer in der Welt. Mit guten Ideen, mit echt visionärem Auftreten, mit einer Fähigkeit, ein Volk zu begeistern. Aber was ich fühle, was unsere Zeit jetzt bekommt, ist ein Zusammenwachsen eines Volkes ganz unten von der Basis. Das ist auch wieder original, das, was ich mir aufgeschrieben habe von dem Vorredner: Von unten nach oben zusammenwachsen. Die Veränderung muss von unten nach oben kommen. Das ist die Vernetzung, das ist dieses Volk, was sich spürt als Volk. Was auf einmal merkt, wir bauen nicht in Facebook unsere Kontakte auf, sondern mit realen Kontakten, die Arme und Beine haben. Wir kommen immer mehr zum Punkt. Wir lamentieren nicht rum. Wir diskutieren gerne mit Arbeitskollegen über politische Themen. Aber wir kanalisieren schnell auf die Frage: Bist du bereit, Zeit zu investieren? Bist du bereit, dich selber zu investieren? Und so wird man zu einem Volk. Und ihr alle, denke ich, oder ein Großteil von euch, kennt die S&G, die Zeitung “Stimme und Gegenstimme“. Das ist die Strategie der S&G. Und deswegen - ich habe keinen eigenen Referenten-Tisch - mache ich Werbung für unseren S&G-Tisch. Geht da hin. Wenn ihr es noch nicht kennt, S&G ist mehr als eine Zeitung. S&G ist für mich ein Weg, ja, ein Weg, ein Volk zu werden. Ein Weg, sich als Volk zu sammeln. Und deswegen habe ich als letztes nur noch zu sagen, mach doch mit! Dankeschön. Danke.
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15.01.2025 | www.kla.tv/31723
Immer wieder wird in den Leitmedien über das Thema Inflation berichtet. Die Inflationsrate sei in Deutschland überraschend kräftig gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,0 % – bei weitgehend gleichbleibenden Löhnen und Gehältern. Grundsätzlich habe die hohe Inflation die deutschen Haushalte im vergangenen Jahr vor große Herausforderungen gestellt – so die Aussage einer Studie, die von der TeamBank AG Nürnberg in Auftrag gegeben wurde. Dies gilt insbesondere für die Preissteigerungen bei Lebensmitteln. So sei z.B. der Preis für Olivenöl seit Juni 2021 um 108 % gestiegen, Zucker sei seit 2021 um 74 % teurer, Kartoffeln um 49,2 %, der Brotpreis sei von 2019 bis 2024 um rund 37 % gestiegen – nur um einige Zahlen zu nennen. Neben den Preissteigerungen bei Strom und Heizung fühlten sich 52 % der Deutschen durch die Preisanstiege im Lebensmittelsektor am stärksten belastet. Die Massenmedien führen als Ursachen stets allerlei plausibel klingende Begründungen an. Interessant ist dabei aber, dass eine Ursache dabei stets umschifft wird, die aber wohl eine der gewichtigsten überhaupt ist, da sie alle Lebensbereiche gleichermaßen betrifft: Der Zusammenhang der steigenden Preise mit unserem Schuldgeldsystem – ein Geldsystem, das sich massiv auf die Preise von Waren, Dienstleistungen und Lebensmitteln niederschlägt! Welche Ausmaße das hat, sieht man anschaulich an den USA. Die Staatsverschuldung lag dort 2023 bei 32,9 Billionen US-Dollar. Somit mussten sie in 2024 die unvorstellbare Summe von über einer Billion US-Dollar nur für Zinsen auf die öffentlichen Schulden bezahlen! Die Zinsen stellen damit nach den Sozialausgaben den zweithöchsten Wert im US-Haushalt dar und Experten prognostizieren, dass sie in Kürze der größte Haushaltsposten sein werden. International wird laut dem IWF die weltweite Staatsverschuldung Ende des Jahres 2024 die Marke von 100 Billionen Dollar (!) überschreiten. Was diese enorme Schuldenlast mit den aktuellen Preissteigerungen zu tun hat, hören Sie nun in einem bereits 2013 ausgestrahlten, aber immer noch brandaktuellen AZK-Vortrag. Er bringt weitere brisante Fakten, die Ihnen in den Leitmedien weitgehend vorenthalten werden.
from uk./tz./mol.
Welche Lebensmittel jetzt deutlich teurer sind: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/inflation-lebensmittel-preise-100.html
Preisanstieg Brot von 2019 bis 2023: 34,4 % https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/brot-inflation-statistisches-bundesamt-1.6765478
Dazu kommt noch der Preisanstieg Brot von 2023 bis 2024: 2,9 %: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/preise-anstieg-brot-broetchen-100.html
TeamBank-Liquiditätsbarometer, Studie: Hohe Lebensmittelpreise belasten Mehrheit der Deutschen: https://www.markenartikel-magazin.de/_rubric/detail.php?rubric=marke-marketing&nr=82099
Fakten und Zahlen zu den steigenden Lebensmittelpreisen: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/steigende-lebensmittelpreise-fakten-ursachen-tipps-71788
Ausufernde Staatsschulden als globale Gefahr : https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/schulden-weltbank-wif-herbsttreffen-100.html
IWF korrigiert Konjunkturprognose für Deutschland deutlich nach unten: https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirtschaft-iwf-korrigiert-wachstumsprognose-fuer-deutschland-deutlich-nach-unten-a-d9d787eb-579c-4915-9430-8b0d78fc5c21
Staatsverschuldung in den USA: https://www.kettner-edelmetalle.de/news/zinsen-auf-us-staatsschulden-ubersteigen-erstmals-eine-billion-dollar-15-09-2024
Wirtschaftswachstum: IWF korrigiert Konjunkturprognose für Deutschland deutlich nach unten https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1469536/umfrage/zinsaufwendungen-fuer-oeffentlichen-schulden-in-den-usa/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1469536/umfrage/zinsaufwendungen-fuer-oeffentlichen-schulden-in-den-usa/
IWF-Prognose: Globale Staatsschulden steigen über 100 Billionen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/iwf-staatsverschuldung-usa-china-100.html
Vortrag „Schuldzinsen und was Sie darüber wissen sollten“: https://www.kla.tv/25020