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Internet-Pornographie mit verheerenden Folgen: Wo bleibt die Justiz?
Eine Studie zu Pornographie im Internet brachte erschreckende Ergebnisse: Fast die Hälfte der befragten 14- bis 20-Jährigen hat bereits online „Hardcore-Pornographie“ gesehen. Gleichzeitig nimmt die sexuelle Gewalt unter Kindern drastisch zu. In Frankreich verbietet das Jugendschutzgesetz, Minderjährige einer Sendung mit pornographischem Charakter auszusetzen. Dennoch schauen laut einer französischen Studie auch in Frankreich 70 % der Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren Pornofilme. 20 % von diesen seien abhängig davon. Warum wird hier von Seiten der Regierungen nicht schützend und regulierend eingegriffen?[weiterlesen]
Internet-Pornographie mit verheerenden Folgen: Wo bleibt die Justiz?
Im Herbst 2017 brachte eine Studie der Universitäten Hohenheim und Münster zu Pornographie im Internet erschreckende Ergebnisse zutage: Demnach gab fast die Hälfte der befragten 14- bis 20-Jährigen an, bereits online „Hardcore-Pornographie“ gesehen zu haben. Bei den 14- bis 15-Jährigen war es ein Drittel. Im Durchschnitt sahen sich die befragten Jugendlichen bereits mit 12 Jahren erstmals pornographischen Darstellungen ausgesetzt. Gleichzeitig sind Entwicklungen zu verzeichnen, dass die sexuelle Gewalt unter Kindern drastisch zunimmt.
„Die Möglichkeiten des Internet bringen die Sexsucht in eine neue Dimension.“
Dies sagte Dr. Raphael Bonelli, Psychologe, Neurologe und Dozent an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien. Die typischen Symptome einer Internet-Sexsucht, so der Experte, seien maßloser Gebrauch des Internets, Verlust des Zeitgefühls, sowie Entzugserscheinungen wie Ärger oder Spannung, wenn kein Computer verfügbar ist. Der Süchtige verliert völlig die Kontrolle über sich selbst. Er ist irgendwann nicht mehr in der Lage, vor dem Computer zu sitzen, ohne Pornographie anzusehen. Gleichzeitig wird die „Dosis“ immer mehr gesteigert – es müssen immer mehr und außergewöhnlichere Pornoinhalte her. Denn die Sucht bewirkt eine zunehmende Abstumpfung, so dass die Reizschwelle immer weiter erhöht werden muss. Dies führt zu einer sexuellen Verwahrlosung:
„Nicht immer, aber leider sehr häufig, verlangen die (Computer-) Nutzer immer intensivere Reize und wechseln so von Softporno über Hardcore zu Gewalt- und schließlich Vergewaltigungspornos.“, so Bonelli.
Was ist dann der nächste Schritt der Reizschwellenerhöhung? Reale Vergewaltigungen?
Tatsächlich sind sexuelle Gewalt und Belästigung inzwischen ein weit verbreitetes Problem in der Gesellschaft. In Australien haben Fachleute nachgewiesen, dass bereits Kinder betroffen sind. Die zunehmende Verbreitung von Pornographie im Internet verursachte innerhalb von vier Jahren einen vierfachen Anstieg der sexuellen Gewalt unter Kindern. Im australischen Staat Victoria sind bereits vierjährige Kinder in psychologischer Betreuung wegen ihres abnormalen sexuellen Verhaltens.
Laut Annie Reithmann, Professorin und Direktorin des Gymnasiums IPECOM in Paris, sei das zunehmend aggressive sexuelle Verhalten von Jugendlichen insbesondere auf die pornographische Werbung im Internet zurückzuführen. Kinder sind dieser Werbung automatisch ausgesetzt und können sich ihr nicht entziehen. Falls nicht massiv eingegriffen wird, um Kinder in aller Welt vor der Pornographie im Internet zu schützen, wird die Zahl von sexuellen Gewalttätern weiterhin dramatisch steigen.
In Frankreich verbietet das Jugendschutzgesetz, Minderjährige einer Sendung oder Nachricht mit pornographischem Charakter auszusetzen. In einem Vortrag über Pornographie und Sexualbildung im Juni 2017 belegte jedoch Autor François Billot de Lochner, der Präsident von „Liberté politique“, dass ein Drittel der Suchanfragen bei Google pornographische Seiten betreffen würden. Laut einer französischen Studie schauen 70 % der Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren Pornofilme. 20 % von diesen seien abhängig davon. Eine Studie von Bitdefender, einem Hersteller von Sicherheitsprogrammen, zeigt auf, dass bereits Kinder ab sechs Jahren, die Zugang zum Internet haben, davon betroffen sind. Pornokonsum in frühen Jahren kann bei Kindern dieselbe Auswirkung haben, wie sexueller Missbrauch. Auch Professor Israël Nisand von der Universitätsklinik Straßburg und Psychiater Laurent Karila vom Paul-Brousse-Hospital und der Universität Paris-Süd,
zeigen eindringlich gravierende Folgen auf, wie beispielsweise
„Veränderung der Sexualität, schreckliche Angstzustände, ein abscheuliches Bild der Frau, sowie emotionale und psychologische Nachwirkungen“.
Warum wird hier von Seiten der Justiz nicht alles dafür getan, dass die bestehenden Gesetze – zum Schutz vor allem der Kinder und Jugendlichen – umgesetzt werden? Auch eine Justiz, die Ungerechtigkeit zulässt und das bestehende Recht nicht durchsetzt, um gerade die schwächsten Bürger zur schützen, übt im Grunde genommen damit selbst Ungerechtigkeit aus!
Sendungstext
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03.08.2018 | www.kla.tv/12808
Internet-Pornographie mit verheerenden Folgen: Wo bleibt die Justiz? Im Herbst 2017 brachte eine Studie der Universitäten Hohenheim und Münster zu Pornographie im Internet erschreckende Ergebnisse zutage: Demnach gab fast die Hälfte der befragten 14- bis 20-Jährigen an, bereits online „Hardcore-Pornographie“ gesehen zu haben. Bei den 14- bis 15-Jährigen war es ein Drittel. Im Durchschnitt sahen sich die befragten Jugendlichen bereits mit 12 Jahren erstmals pornographischen Darstellungen ausgesetzt. Gleichzeitig sind Entwicklungen zu verzeichnen, dass die sexuelle Gewalt unter Kindern drastisch zunimmt. „Die Möglichkeiten des Internet bringen die Sexsucht in eine neue Dimension.“ Dies sagte Dr. Raphael Bonelli, Psychologe, Neurologe und Dozent an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien. Die typischen Symptome einer Internet-Sexsucht, so der Experte, seien maßloser Gebrauch des Internets, Verlust des Zeitgefühls, sowie Entzugserscheinungen wie Ärger oder Spannung, wenn kein Computer verfügbar ist. Der Süchtige verliert völlig die Kontrolle über sich selbst. Er ist irgendwann nicht mehr in der Lage, vor dem Computer zu sitzen, ohne Pornographie anzusehen. Gleichzeitig wird die „Dosis“ immer mehr gesteigert – es müssen immer mehr und außergewöhnlichere Pornoinhalte her. Denn die Sucht bewirkt eine zunehmende Abstumpfung, so dass die Reizschwelle immer weiter erhöht werden muss. Dies führt zu einer sexuellen Verwahrlosung: „Nicht immer, aber leider sehr häufig, verlangen die (Computer-) Nutzer immer intensivere Reize und wechseln so von Softporno über Hardcore zu Gewalt- und schließlich Vergewaltigungspornos.“, so Bonelli. Was ist dann der nächste Schritt der Reizschwellenerhöhung? Reale Vergewaltigungen? Tatsächlich sind sexuelle Gewalt und Belästigung inzwischen ein weit verbreitetes Problem in der Gesellschaft. In Australien haben Fachleute nachgewiesen, dass bereits Kinder betroffen sind. Die zunehmende Verbreitung von Pornographie im Internet verursachte innerhalb von vier Jahren einen vierfachen Anstieg der sexuellen Gewalt unter Kindern. Im australischen Staat Victoria sind bereits vierjährige Kinder in psychologischer Betreuung wegen ihres abnormalen sexuellen Verhaltens. Laut Annie Reithmann, Professorin und Direktorin des Gymnasiums IPECOM in Paris, sei das zunehmend aggressive sexuelle Verhalten von Jugendlichen insbesondere auf die pornographische Werbung im Internet zurückzuführen. Kinder sind dieser Werbung automatisch ausgesetzt und können sich ihr nicht entziehen. Falls nicht massiv eingegriffen wird, um Kinder in aller Welt vor der Pornographie im Internet zu schützen, wird die Zahl von sexuellen Gewalttätern weiterhin dramatisch steigen. In Frankreich verbietet das Jugendschutzgesetz, Minderjährige einer Sendung oder Nachricht mit pornographischem Charakter auszusetzen. In einem Vortrag über Pornographie und Sexualbildung im Juni 2017 belegte jedoch Autor François Billot de Lochner, der Präsident von „Liberté politique“, dass ein Drittel der Suchanfragen bei Google pornographische Seiten betreffen würden. Laut einer französischen Studie schauen 70 % der Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren Pornofilme. 20 % von diesen seien abhängig davon. Eine Studie von Bitdefender, einem Hersteller von Sicherheitsprogrammen, zeigt auf, dass bereits Kinder ab sechs Jahren, die Zugang zum Internet haben, davon betroffen sind. Pornokonsum in frühen Jahren kann bei Kindern dieselbe Auswirkung haben, wie sexueller Missbrauch. Auch Professor Israël Nisand von der Universitätsklinik Straßburg und Psychiater Laurent Karila vom Paul-Brousse-Hospital und der Universität Paris-Süd, zeigen eindringlich gravierende Folgen auf, wie beispielsweise „Veränderung der Sexualität, schreckliche Angstzustände, ein abscheuliches Bild der Frau, sowie emotionale und psychologische Nachwirkungen“. Warum wird hier von Seiten der Justiz nicht alles dafür getan, dass die bestehenden Gesetze – zum Schutz vor allem der Kinder und Jugendlichen – umgesetzt werden? Auch eine Justiz, die Ungerechtigkeit zulässt und das bestehende Recht nicht durchsetzt, um gerade die schwächsten Bürger zur schützen, übt im Grunde genommen damit selbst Ungerechtigkeit aus!
von gan. /kno./mol.
„Kultur und Medien Online“, 23.03.2010 http://www.bonelli.tv/?p=558
http://reinformation.tv/agressions-sexuelles-enfants-augmentation-pornographie-accessible-dolhein-51029-2/
http://www.lasantepublique.fr/harcelement-sexuel-ennocence/
http://www.collectiveshout.org/media_release_phk
http://www.youtube.com/watch?v=ZZ8cWx3DYw0
http://www.bitdefender.fr/news/une-etude-bitdefender-rev%C3%A8leque-les-enfants-regardent-du-porno-en-ligne-d%C3%A8s-lage-de-sixans%E2%80%A6-2754.html
https://celsalab.fr/2017/10/10/enfants-et-pornographie-des-consequences-graves/
http://www.unaf.fr/IMG/pdf/rapport_CIEM.pdf