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Studienergebnisse zur KITA-Betreuung lassen aufhorchen
Fördert das Schweizer Parlament mit neuen Kinderbetreuungsplätzen wirklich eine gesunde Entwicklung von Babys und Kleinkindern? Kla.TV präsentiert einen Auszug aus einem Artikel der Broschüre „Schutzinitiative aktuell“ sowie Ergebnisse von zwei Langzeitstudien und Untersuchungen von Zusammenhängen, die aufhorchen lassen.[weiterlesen]
Meinung ungeschminkt, heute mit einem Artikel aus der Publikation «Schutzinitiative aktuell» des gleichnamigen Vereins.
Im Herbst 2018 beschloss das Schweizer Parlament zur Förderung neuer Kinderbetreuungsplätze ein Impulsprogramm mit finanziellen Anreizen zu verlängern. In den letzten 16 Jahren wurden durch dieses Programm bereits 373.4 Millionen Franken für die Schaffung von 60.100 Kinderbetreuungsplätzen zur Verfügung gestellt. Nun sind weitere 125 Millionen Franken bewilligt worden.
Wenn eine Familie wegen Krankheit, seelischer oder materieller Not dem Kind nicht die nötige Verlässlichkeit bieten kann und Vernachlässigung oder Misshandlung drohen, ist eine außerfamiliäre Betreuung oftmals unumgänglich. Auch aufgrund der finanziellen Situation sind manche Eltern gezwungen zu arbeiten und die Kinder in einer Kindertagesstätte unterzubringen. Bestimmt sind viele Betreuungseinrichtungen auch bemüht den Kindern ein Umfeld zu bieten, in dem sich diese optimal entfalten können. Dennoch ist es für Eltern, die vor der Entscheidung stehen, ihre Kinder selber oder außerfamiliär betreuen zu lassen, wichtig, sich mit den Vor- und Nachteilen einer KITA-Betreuung auseinanderzusetzen. In den etablierten Medien werden oft nur die positiven Aspekte einer KITA-Betreuung beleuchtet. Deshalb präsentieren wir Ihnen im Folgenden einen Auszug aus einem Artikel der Broschüre „Schutzinitiative aktuell“ mit dem provokanten Titel: „Kinderkrippen reduzieren IQ des Kindes“. Anhand verschiedener Studienergebnisse werden darin mögliche Folgen einer zu frühen Krippenbetreuung von Kleinkindern unter die Lupe genommen:
„In den ersten drei Lebensjahren wird die Grundlage für die seelische Gesundheit eines Menschen gelegt. Regelmäßige oder lange Trennungen von den Eltern bedeuten eine besondere psychische Belastung für die Kinder. [...] Bindung ist für das noch kleine Kind eine Überlebensnotwendigkeit. Sie bildet die Grundlage für sein Selbstwertgefühl und seine Fähigkeit, tragfähige Beziehungen aufzubauen. Seine emotionale und kognitive (wahrnehmungsfähige) Entwicklung wird in der frühen Kindheit durch die Stabilität seiner Beziehungen gefördert. Die Verfügbarkeit einer konstanten und verlässlichen Bezugsperson hilft dem Kind, ein „Urvertrauen“ zu gewinnen. Eine sichere Bindung bewirkt bereits mit vier Jahren eine längere Konzentrationsdauer, selbstständigere Konfliktlösungen und ein höheres Einfühlungsvermögen sowie im Erwachsenenalter eine bessere Beziehungs- und Partnerschaftsfähigkeit. [...]
Körperliche Erkrankungen treten bei Kleinkindern, die in einer Kinderkrippe betreut werden, bis zu 69 % häufiger auf als bei Kindern, die zu Hause in der Familie aufwachsen. 70-90 % der ganztägig betreuten Kinder zeigen – auch bei guter bis sehr guter Betreuungsqualität – einen Cortisol-Anstieg (Stresshormon). Auch spätere chronische körperliche Erkrankungen können ihre Ursache in unangemessenen Umgangsweisen mit dem Kleinkind haben wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes und starkes Übergewicht.“
Für die letztgenannte Studie wurden knapp 140.000 dänische Kinder im Alter von 0-5 Jahren im Zeitraum von 1989-2004 hinsichtlich der Häufigkeit ihrer Erkrankungen untersucht.
Nachfolgende Studienergebnisse stammen aus zwei amerikanischen Langzeitstudien und einer Untersuchung von Dr. Margit Averdijk von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Sie untersuchten den Zusammenhang zwischen Quantität, Art und Dauer von externer Kinderbetreuung und Problemverhalten von Kindern.
„Kinder, die in den ersten Lebensjahren außerfamiliär in Gruppen betreut werden, weisen mehr Problemverhalten auf. Die Risikofaktoren außerfamiliärer Betreuung äußern sich besonders in sozialen
Defiziten wie Aggression, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndrom), Lügen und Stehlen, Angst und Depression. Diese Kinder zeigen oft vermehrt eine motorische Unruhe und Konzentrationsmängel in der Schule. Kinder, die in Kindertagesstätten aufwachsen, entwickeln sich später in der Schule eher zu Störenfrieden als Kinder, die zu Hause von ihren Eltern betreut wurden. Das Risiko von Verhaltensstörungen steigt mit der Dauer der Fremdbetreuung an. Krippenkinder verfügen in der fünften Klasse über einen deutlich geringeren Wortschatz.“
Soweit der Einblick in die Studienergebnisse. Vor diesem Hintergrund erstaunt es, dass eine außerfamiliäre Kinderbetreuung durch finanzielle Anreize mit Steuergeldern derart begünstigt wird. Wäre es nicht vielmehr Aufgabe von Politik und Wirtschaft eine Familienpolitik zu betreiben, die eine gesunde Entwicklung von Babys und Kleinkindern fördert?
Fazit: Die Fähigkeit von Eltern, ihr Bestes zu geben, hängt vor allem davon ab, dass Regierung und Wirtschaft es ihnen ermöglichen, genügend Zeit in ihre Kinder zu investieren, ohne den finanziellen Ruin zu riskieren.
Sendungstext
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17.04.2019 | www.kla.tv/14165
Meinung ungeschminkt, heute mit einem Artikel aus der Publikation «Schutzinitiative aktuell» des gleichnamigen Vereins. Im Herbst 2018 beschloss das Schweizer Parlament zur Förderung neuer Kinderbetreuungsplätze ein Impulsprogramm mit finanziellen Anreizen zu verlängern. In den letzten 16 Jahren wurden durch dieses Programm bereits 373.4 Millionen Franken für die Schaffung von 60.100 Kinderbetreuungsplätzen zur Verfügung gestellt. Nun sind weitere 125 Millionen Franken bewilligt worden. Wenn eine Familie wegen Krankheit, seelischer oder materieller Not dem Kind nicht die nötige Verlässlichkeit bieten kann und Vernachlässigung oder Misshandlung drohen, ist eine außerfamiliäre Betreuung oftmals unumgänglich. Auch aufgrund der finanziellen Situation sind manche Eltern gezwungen zu arbeiten und die Kinder in einer Kindertagesstätte unterzubringen. Bestimmt sind viele Betreuungseinrichtungen auch bemüht den Kindern ein Umfeld zu bieten, in dem sich diese optimal entfalten können. Dennoch ist es für Eltern, die vor der Entscheidung stehen, ihre Kinder selber oder außerfamiliär betreuen zu lassen, wichtig, sich mit den Vor- und Nachteilen einer KITA-Betreuung auseinanderzusetzen. In den etablierten Medien werden oft nur die positiven Aspekte einer KITA-Betreuung beleuchtet. Deshalb präsentieren wir Ihnen im Folgenden einen Auszug aus einem Artikel der Broschüre „Schutzinitiative aktuell“ mit dem provokanten Titel: „Kinderkrippen reduzieren IQ des Kindes“. Anhand verschiedener Studienergebnisse werden darin mögliche Folgen einer zu frühen Krippenbetreuung von Kleinkindern unter die Lupe genommen: „In den ersten drei Lebensjahren wird die Grundlage für die seelische Gesundheit eines Menschen gelegt. Regelmäßige oder lange Trennungen von den Eltern bedeuten eine besondere psychische Belastung für die Kinder. [...] Bindung ist für das noch kleine Kind eine Überlebensnotwendigkeit. Sie bildet die Grundlage für sein Selbstwertgefühl und seine Fähigkeit, tragfähige Beziehungen aufzubauen. Seine emotionale und kognitive (wahrnehmungsfähige) Entwicklung wird in der frühen Kindheit durch die Stabilität seiner Beziehungen gefördert. Die Verfügbarkeit einer konstanten und verlässlichen Bezugsperson hilft dem Kind, ein „Urvertrauen“ zu gewinnen. Eine sichere Bindung bewirkt bereits mit vier Jahren eine längere Konzentrationsdauer, selbstständigere Konfliktlösungen und ein höheres Einfühlungsvermögen sowie im Erwachsenenalter eine bessere Beziehungs- und Partnerschaftsfähigkeit. [...] Körperliche Erkrankungen treten bei Kleinkindern, die in einer Kinderkrippe betreut werden, bis zu 69 % häufiger auf als bei Kindern, die zu Hause in der Familie aufwachsen. 70-90 % der ganztägig betreuten Kinder zeigen – auch bei guter bis sehr guter Betreuungsqualität – einen Cortisol-Anstieg (Stresshormon). Auch spätere chronische körperliche Erkrankungen können ihre Ursache in unangemessenen Umgangsweisen mit dem Kleinkind haben wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes und starkes Übergewicht.“ Für die letztgenannte Studie wurden knapp 140.000 dänische Kinder im Alter von 0-5 Jahren im Zeitraum von 1989-2004 hinsichtlich der Häufigkeit ihrer Erkrankungen untersucht. Nachfolgende Studienergebnisse stammen aus zwei amerikanischen Langzeitstudien und einer Untersuchung von Dr. Margit Averdijk von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Sie untersuchten den Zusammenhang zwischen Quantität, Art und Dauer von externer Kinderbetreuung und Problemverhalten von Kindern. „Kinder, die in den ersten Lebensjahren außerfamiliär in Gruppen betreut werden, weisen mehr Problemverhalten auf. Die Risikofaktoren außerfamiliärer Betreuung äußern sich besonders in sozialen Defiziten wie Aggression, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndrom), Lügen und Stehlen, Angst und Depression. Diese Kinder zeigen oft vermehrt eine motorische Unruhe und Konzentrationsmängel in der Schule. Kinder, die in Kindertagesstätten aufwachsen, entwickeln sich später in der Schule eher zu Störenfrieden als Kinder, die zu Hause von ihren Eltern betreut wurden. Das Risiko von Verhaltensstörungen steigt mit der Dauer der Fremdbetreuung an. Krippenkinder verfügen in der fünften Klasse über einen deutlich geringeren Wortschatz.“ Soweit der Einblick in die Studienergebnisse. Vor diesem Hintergrund erstaunt es, dass eine außerfamiliäre Kinderbetreuung durch finanzielle Anreize mit Steuergeldern derart begünstigt wird. Wäre es nicht vielmehr Aufgabe von Politik und Wirtschaft eine Familienpolitik zu betreiben, die eine gesunde Entwicklung von Babys und Kleinkindern fördert? Fazit: Die Fähigkeit von Eltern, ihr Bestes zu geben, hängt vor allem davon ab, dass Regierung und Wirtschaft es ihnen ermöglichen, genügend Zeit in ihre Kinder zu investieren, ohne den finanziellen Ruin zu riskieren.
von G/rg
http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2015/11/Risiko_Kinderkrippe.pdf
http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2015/11/In-Kinderkrippen-werden-Kinder-krank.pdf
http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2015/11/Krippenkinder-sind-aggressiver.pdf
http://www.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2016/11/Kinderkrippen-sind-nichts-für-Babys.pdf
http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2015/11/Memorandum-Psychoanalytiker.pdf
https://docplayer.org/30189290-Was-kinder-brauchen-voraussetzungen-zu-seelisch-gesunder-entwicklung-dr-med-dorothea-boehm.html
https://www.srf.ch/news/schweiz/foerderprogramm-verlaengert-kita-plaetze-weiter-stark-gefragt