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Der Lehrplan 21 wirft einige Fragen auf. Somit befassen wir uns heute unter anderem mit der Frage, ob der Lehrplan 21 auch „eine Steuerung der Schüler durch Kompetenzen“ beabsichtigt? Anhin formulierte ein Lehrplan die im Unterricht zu erwerbenden Inhalte in Form von Lernzielen...[weiterlesen]
Guten Abend und herzlich willkommen bei einer weiteren Sendung zum Thema
Lehrplan 21.
Der Lehrplan 21 wirft einige Fragen auf.
Somit befassen wir uns heute unter anderem mit der Frage, ob der Lehrplan 21 auch „eine Steuerung der Schüler durch Kompetenzen“ beabsichtigt?
Anhin formulierte ein Lehrplan die im Unterricht zu erwerbenden Inhalte in Form von Lernzielen. Diese beschrieben wann und in welcher Reihenfolge welches Wissen vermittelt werden muss. Der Lehrplan 21 möchte das nun drastisch ändern: Er orientiert sich neu an sogenannten Kompetenzen. Nun, was genau ist unter Kompetenzen im Unterschied zu Lernzielen zu verstehen?
Nach unseren Recherchen sind wir hierzu auf folgende Erklärung gestossen: Der Psychologe Franz Weinert hatte für die OECD folgende Definition über Kompetenzen geschrieben, ich zitiere: „Kompetenzen sind die ... verfügbaren oder erlernbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundene Motivation, der Wille und die soziale Bereitschaft ...“
Die Kompetenzorientierung im Lehrplan 21 will also nicht bloss Wissen oder Können vermitteln und messbar machen, sondern beabsichtigt offensichtlich Einfluss zu nehmen auf die innere Einstellung und persönliche Haltung des Schülers.
Wir vergleichen an dieser Stelle, dass bisherige Bildungstheorien stets bestrebt waren, den freien Willen und damit die eigene Identität zu schützen.
Doch damit könnte es bald Schluss sein!
Laut OECD wird Kompetenz als „Fähigkeit zur inneren und äusseren Anpassung an die gegebenen Verhältnisse in Gesellschaft und Wirtschaft“ verstanden. Wenn wir es hart auf hart definieren wollen, wird die Persönlichkeit der Schüler in Zukunft also durch den Kompetenzerwerb beeinflusst oder eben „gesteuert“ und er kann auf schleichende Art motiviert werden, sich vorbehaltlos anzupassen – anzupassen an das,
was gerade aktuell gefordert werden könnte.
Oder wie es Michael Schönenberger in einer älteren Ausgabe der NZZ vom Jahr 2013 bereits voraussagte: „Der LP21 ist damit ein typisches Kind seiner Zeit geworden,
in der die Erziehung des Bürgers und sein konformes Verhalten in Staat und Gesellschaft, ... ganz oben auf der Agenda stehen. ...
Gewarnt sei vor einem staatlichen Umerziehungsplan, der in Form eines Lehrplans daherkommt.“
Umerziehung wünscht sich kein Schüler und keine Gesellschaft, besonders dort nicht, wo der freie Willen und die eigene Identität umerzogen werden ...
Über weitere Eingriffe im Bildungswesen und deren Auswirkungen informiert Sie nun meine Kollegin im Studio St. Gallen. Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.
Guten Abend.
Sendungstext
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02.05.2015 | www.kla.tv/5832
Guten Abend und herzlich willkommen bei einer weiteren Sendung zum Thema Lehrplan 21. Der Lehrplan 21 wirft einige Fragen auf. Somit befassen wir uns heute unter anderem mit der Frage, ob der Lehrplan 21 auch „eine Steuerung der Schüler durch Kompetenzen“ beabsichtigt? Anhin formulierte ein Lehrplan die im Unterricht zu erwerbenden Inhalte in Form von Lernzielen. Diese beschrieben wann und in welcher Reihenfolge welches Wissen vermittelt werden muss. Der Lehrplan 21 möchte das nun drastisch ändern: Er orientiert sich neu an sogenannten Kompetenzen. Nun, was genau ist unter Kompetenzen im Unterschied zu Lernzielen zu verstehen? Nach unseren Recherchen sind wir hierzu auf folgende Erklärung gestossen: Der Psychologe Franz Weinert hatte für die OECD folgende Definition über Kompetenzen geschrieben, ich zitiere: „Kompetenzen sind die ... verfügbaren oder erlernbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundene Motivation, der Wille und die soziale Bereitschaft ...“ Die Kompetenzorientierung im Lehrplan 21 will also nicht bloss Wissen oder Können vermitteln und messbar machen, sondern beabsichtigt offensichtlich Einfluss zu nehmen auf die innere Einstellung und persönliche Haltung des Schülers. Wir vergleichen an dieser Stelle, dass bisherige Bildungstheorien stets bestrebt waren, den freien Willen und damit die eigene Identität zu schützen. Doch damit könnte es bald Schluss sein! Laut OECD wird Kompetenz als „Fähigkeit zur inneren und äusseren Anpassung an die gegebenen Verhältnisse in Gesellschaft und Wirtschaft“ verstanden. Wenn wir es hart auf hart definieren wollen, wird die Persönlichkeit der Schüler in Zukunft also durch den Kompetenzerwerb beeinflusst oder eben „gesteuert“ und er kann auf schleichende Art motiviert werden, sich vorbehaltlos anzupassen – anzupassen an das, was gerade aktuell gefordert werden könnte. Oder wie es Michael Schönenberger in einer älteren Ausgabe der NZZ vom Jahr 2013 bereits voraussagte: „Der LP21 ist damit ein typisches Kind seiner Zeit geworden, in der die Erziehung des Bürgers und sein konformes Verhalten in Staat und Gesellschaft, ... ganz oben auf der Agenda stehen. ... Gewarnt sei vor einem staatlichen Umerziehungsplan, der in Form eines Lehrplans daherkommt.“ Umerziehung wünscht sich kein Schüler und keine Gesellschaft, besonders dort nicht, wo der freie Willen und die eigene Identität umerzogen werden ... Über weitere Eingriffe im Bildungswesen und deren Auswirkungen informiert Sie nun meine Kollegin im Studio St. Gallen. Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit. Guten Abend.
von rg.