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Selbstgesteuertes Lernen, oder auch „individualisierendes Lernen“ genannt, übergibt dem Kind die Verantwortung für sein Lernen. Der Lehrer leitet nicht mehr an, indem er Regeln erklärt und Lösungswege vorzeigt, sondern er begleitet nur noch die persönlichen Lernschritte der einzelnen Kinder. Die Kinder werden also sich selbst überlassen, der Klassenverband quasi aufgelöst, was die Kinder in vielen Fällen überfordert...[weiterlesen]
Sehr geehrte Damen und Herren, bereits im März 2015 berichtete die Thurgauer Zeitung folgendes, ich zitiere: „Kinderärzte haben Vorbehalte und offene Fragen zum Lehrplan 21.“ Und weiter „Schulprobleme machen krank. Kinder, die den Anforderungen der Schule nicht genügen, erscheinen über kurz oder lang in der Kinderarztpraxis oder im Kinderspital.“ Das schreiben Prof. Roger Lauener, Chefarzt des Ostschweizer Kinderspitals. Dr. Andreas Würmli, Präsident des Vereins Ostschweizer Kinderärzte, schreibt: „Mit Auswirkungen von Lehr- und Lernmethoden müssen sich Kinderärzte befassen, wenn diese für Schüler nicht passen und Kinder deshalb an psychosomatischen Störungen leiden.“
Sehr geehrte Damen und Herren, über die Hintergründe dieses strittigen Schweizer Lehrplan 21 berichteten wir ausführlich in unserer Sendereihe vom 1.5.2015 [http://www.kla.tv/index.php?a=showthemeblock&blockid=1388] Wenn auch dieser Lehrplan selber noch nicht eingeführt wurde, so haben dennoch bereits in den letzten 2 Jahrzehnten viele Reformen die Schweizer Schulen nachhaltig verändert. Und das nicht unbedingt zum Guten. Beispielsweise wurde das in die Kritik geratene „selbstgesteuerte Lernen“, welches auch der Lehrplan 21 fördern will, in vielen Schulen schon ganz oder teilweise eingeführt.
Selbstgesteuertes Lernen, oder auch „individualisierendes Lernen“ genannt, übergibt dem Kind die Verantwortung für sein Lernen. Der Lehrer leitet nicht mehr an, indem er Regeln erklärt und Lösungswege vorzeigt, gerade in dem Maß, wie es die Kinder je nach ihrem individuellem Reifestand und ihrer Persönlichkeitsentwicklung brauchen, sondern er begleitet nur noch die persönlichen Lernschritte der einzelnen Kinder. Die Kinder werden also sich selbst überlassen, der Klassenverband quasi aufgelöst, was die Kinder in vielen Fällen überfordert.
Nicht selten sind Probleme von Schulkindern genau auf diese Schulform zurückzuführen, wie das Fallbeispiel von Sabina eindrücklich aufzeigt. Dieses wurde in einer Broschüre von Zeit-Fragen veröffentlicht, ich fasse hier kurz zusammen: „Bis anhin war Sabina ein fröhliches und lebendiges Kind. Nun aber hat Sabina große Probleme in der Schule. Im Unterricht kommt sie nicht mehr mit, ihre Leistungen nehmen ab. Sie will ihre Hausaufgaben nicht mehr machen. Auf dem Pausenplatz wird sie ausgeschlossen und auf dem Heimweg regelmässig geplagt. Sie wirkt traurig und bedrückt, sitzt lustlos herum und will nicht mehr zur Schule. In dieser Klasse ist selbstgesteuertes Lernen an der Tagesordnung. Jeder Schüler arbeitet für sich alleine. Da die Beziehung des Kindes zur Lehrerin nicht mehr gepflegt wird, fällt der Lehrerin auch Sabinas Isolation nicht auf. Erst durch die Hinweise des Psychologen kann die Lehrerin handeln. Durch das selbstgesteuerte Lernen fühlt sich Sabina alleine gelassen. Sie verirrt sich im Durcheinander des unsystematisch angebotenen Stoffes. Wenn sie etwas nicht lösen kann, denkt sie, sie sei nicht gescheit genug.“
Spricht die Geschichte dieses Mädchens, das sicher kein Einzelschicksal zu sein scheint, nicht Bände? Roland Reichenbach, Professor für Allgemein Erziehungswissenschaft an der Universität Zürich, beurteilt die Schulreform hin zum individualisierten Lernen in der Grundschule als bedenklich. Denn schwächere Schüler benötigen für einen Lernerfolg mehr Führung und ein größeres Feedback durch die Lehrer als leistungsstärkere. Dies würde beim Individualisierten Lernen aber völlig außer Acht gelassen. Auf lange Sicht werde diese Reform daher zu noch größeren Differenzen zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern und somit zu einer starken Entfremdung zwischen den Schülern führen. Es komme zum sogenannten „Matthäuseffekt“. Dieser soziologische Begriff geht zurück auf ein Sprichwort aus dem Matthäusevangelium, das lautet: „Wer hat, dem wird gegeben“. Beim Individualisierten Lernen bedeute dies, dass der Leistungsstarke immer mehr lernt und der Leistungsschwache nicht mehr gefördert und so folglich abhängen, als quasi Verlierer auf der Strecke bleiben werde.
Eine der neuesten und umfassendsten Studien von John Hattie, Professor für Erziehungswissenschaften und Direktor des Melbourne Education Research Institute an der University of Melbourne (Australien), kam ebenfalls zu einem klaren Ergebnis: Der Lernerfolg in der Schule sei in einem von der Lehrperson geführten und strukturierten Unterricht gröβer als in einem Unterricht mit selbstgesteuertem Lernen. Je schwächer und folglich bedürftiger die Schüler, desto klarer zeichne sich dieser Unterschied ab.
Zusammenfassend führt die Schulreform des individualisierten Lernens also zu Überforderung und Leistungsdruck insbesondere bei schwächeren Schülern und damit zu sehr ernst zu nehmender Stressbelastung. Dies könne sich gemäss Dr. Josef Laimbacher, Chefarzt der Jugendmedizin im Ostschweizer Kinderspital St. Gallen, gravierend auf die Gesundheit und die Entwicklung der Kinder auswirken. Es komme zu psychosomatischen Störungsbildern. Das äußere sich z.B. durch Bauchschmerzen oder Übelkeit, bis zum Erbrechen bereits vor Schulbeginn. Die psychosomatischen Störungsbildern weisen gemäss Dr. Andreas Würmli, Vereinspräsident Ostschweizer Kinderärzte, eine ansteigende Tendenz auf.
Dr. Andreas Würmli bezweifelt, dass bei der Reform des Lehrplans das Wohl des Kindes im Zentrum stand.
Sehr geehrte Damen und Herren, durch den Lehrplan 21 werden die Schweizer Kinder mit neuen, zweifelhaften Lernmethoden überfordert, verwirrt und vereinzelt. Was sich unter dem nun beinahe schon Modewort „Reform“ an unsere Gesellschaft und hier speziell an die Schweizer Schule heran macht, verändert sie grundlegend und nachhaltig zum Schlechten. Die bewährte Bildungstradition wird nicht optimiert, sondern aufgegeben. Diese Destabilisierung schwächt die Kinder einer ganzen Generation in ihrer Entwicklung und Identität. Augenscheinlich dienen auch diese Schulreformen wie viele andere sogenannten Reformen nicht dem Wohl der Schweizer Nation, sondern den Interessen der Globalisierung, die Mitläufer, aber keine Mitdenker und schon gar nicht eine Nation Andersdenkender heran erziehen wollen.
Sehr geehrte Damen und Herren, Eltern, Lehrer und Politiker, wer immer dies nicht möchte, helfe mit in der Aufklärung über die Hintergründe des Lehrplans 21.
In allen Kantonen der Schweiz wehren sich Eltern auf verschiedenen Ebenen gegen den Lehrplan 21. So sind bereits in den Kantonen Baselland, St. Gallen, Aargau und Schwyz Volksinitiativen lanciert, in mehreren anderen Kantonen sind die Vorbereitungen hierfür im Gange. Dazu wurden in vielen kantonalen Parlamenten von Parlamentariern verschiedenster Parteien Vorstöße gegen den Lehrplan eingereicht.
Auch Sie können diesen Widerstand auf verschiedene Art und Weise unterstützen. Konkrete Informationen dazu finden Sie auf:
www.elternfuereinegutevolksschule.ch/Eltern_fur_eine_gute_Volksschule/Aktuelles_aus_den_Kantonen.html
Wir verabschieden uns, guten Abend.
von
af./ ch.
Quellen/Links: Thurgauer Zeitung vom 11.03.2015 - Podium: Kinderärzte wollen beim Lehrplan 21 mitreden
Tagblatt vom 11.03.2015 - Ärzte hinterfragen den Lehrplan
Broschüre: Die Schülerin Sabina- ein Opfer der Schulreformen, von Elisabeth Nussbaumer,
Verlag Zeit-Fragen
Vortrag von Prof. Roland Reichenbach: Vortragsreihe „Schule und Pädiatrie“ an der Fachhochschule SG, 24.06.2015
Elternbrief: http://www.elternfuereinegutevolksschule.ch/Eltern_fur_eine_gute_Volksschule/Willkommen.html
Lehrplan 21 – macht er unsere Kinder krank?
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10.07.2015 | www.kla.tv/6255
Sehr geehrte Damen und Herren, bereits im März 2015 berichtete die Thurgauer Zeitung folgendes, ich zitiere: „Kinderärzte haben Vorbehalte und offene Fragen zum Lehrplan 21.“ Und weiter „Schulprobleme machen krank. Kinder, die den Anforderungen der Schule nicht genügen, erscheinen über kurz oder lang in der Kinderarztpraxis oder im Kinderspital.“ Das schreiben Prof. Roger Lauener, Chefarzt des Ostschweizer Kinderspitals. Dr. Andreas Würmli, Präsident des Vereins Ostschweizer Kinderärzte, schreibt: „Mit Auswirkungen von Lehr- und Lernmethoden müssen sich Kinderärzte befassen, wenn diese für Schüler nicht passen und Kinder deshalb an psychosomatischen Störungen leiden.“ Sehr geehrte Damen und Herren, über die Hintergründe dieses strittigen Schweizer Lehrplan 21 berichteten wir ausführlich in unserer Sendereihe vom 1.5.2015 [http://www.kla.tv/index.php?a=showthemeblock&blockid=1388] Wenn auch dieser Lehrplan selber noch nicht eingeführt wurde, so haben dennoch bereits in den letzten 2 Jahrzehnten viele Reformen die Schweizer Schulen nachhaltig verändert. Und das nicht unbedingt zum Guten. Beispielsweise wurde das in die Kritik geratene „selbstgesteuerte Lernen“, welches auch der Lehrplan 21 fördern will, in vielen Schulen schon ganz oder teilweise eingeführt. Selbstgesteuertes Lernen, oder auch „individualisierendes Lernen“ genannt, übergibt dem Kind die Verantwortung für sein Lernen. Der Lehrer leitet nicht mehr an, indem er Regeln erklärt und Lösungswege vorzeigt, gerade in dem Maß, wie es die Kinder je nach ihrem individuellem Reifestand und ihrer Persönlichkeitsentwicklung brauchen, sondern er begleitet nur noch die persönlichen Lernschritte der einzelnen Kinder. Die Kinder werden also sich selbst überlassen, der Klassenverband quasi aufgelöst, was die Kinder in vielen Fällen überfordert. Nicht selten sind Probleme von Schulkindern genau auf diese Schulform zurückzuführen, wie das Fallbeispiel von Sabina eindrücklich aufzeigt. Dieses wurde in einer Broschüre von Zeit-Fragen veröffentlicht, ich fasse hier kurz zusammen: „Bis anhin war Sabina ein fröhliches und lebendiges Kind. Nun aber hat Sabina große Probleme in der Schule. Im Unterricht kommt sie nicht mehr mit, ihre Leistungen nehmen ab. Sie will ihre Hausaufgaben nicht mehr machen. Auf dem Pausenplatz wird sie ausgeschlossen und auf dem Heimweg regelmässig geplagt. Sie wirkt traurig und bedrückt, sitzt lustlos herum und will nicht mehr zur Schule. In dieser Klasse ist selbstgesteuertes Lernen an der Tagesordnung. Jeder Schüler arbeitet für sich alleine. Da die Beziehung des Kindes zur Lehrerin nicht mehr gepflegt wird, fällt der Lehrerin auch Sabinas Isolation nicht auf. Erst durch die Hinweise des Psychologen kann die Lehrerin handeln. Durch das selbstgesteuerte Lernen fühlt sich Sabina alleine gelassen. Sie verirrt sich im Durcheinander des unsystematisch angebotenen Stoffes. Wenn sie etwas nicht lösen kann, denkt sie, sie sei nicht gescheit genug.“ Spricht die Geschichte dieses Mädchens, das sicher kein Einzelschicksal zu sein scheint, nicht Bände? Roland Reichenbach, Professor für Allgemein Erziehungswissenschaft an der Universität Zürich, beurteilt die Schulreform hin zum individualisierten Lernen in der Grundschule als bedenklich. Denn schwächere Schüler benötigen für einen Lernerfolg mehr Führung und ein größeres Feedback durch die Lehrer als leistungsstärkere. Dies würde beim Individualisierten Lernen aber völlig außer Acht gelassen. Auf lange Sicht werde diese Reform daher zu noch größeren Differenzen zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern und somit zu einer starken Entfremdung zwischen den Schülern führen. Es komme zum sogenannten „Matthäuseffekt“. Dieser soziologische Begriff geht zurück auf ein Sprichwort aus dem Matthäusevangelium, das lautet: „Wer hat, dem wird gegeben“. Beim Individualisierten Lernen bedeute dies, dass der Leistungsstarke immer mehr lernt und der Leistungsschwache nicht mehr gefördert und so folglich abhängen, als quasi Verlierer auf der Strecke bleiben werde. Eine der neuesten und umfassendsten Studien von John Hattie, Professor für Erziehungswissenschaften und Direktor des Melbourne Education Research Institute an der University of Melbourne (Australien), kam ebenfalls zu einem klaren Ergebnis: Der Lernerfolg in der Schule sei in einem von der Lehrperson geführten und strukturierten Unterricht gröβer als in einem Unterricht mit selbstgesteuertem Lernen. Je schwächer und folglich bedürftiger die Schüler, desto klarer zeichne sich dieser Unterschied ab. Zusammenfassend führt die Schulreform des individualisierten Lernens also zu Überforderung und Leistungsdruck insbesondere bei schwächeren Schülern und damit zu sehr ernst zu nehmender Stressbelastung. Dies könne sich gemäss Dr. Josef Laimbacher, Chefarzt der Jugendmedizin im Ostschweizer Kinderspital St. Gallen, gravierend auf die Gesundheit und die Entwicklung der Kinder auswirken. Es komme zu psychosomatischen Störungsbildern. Das äußere sich z.B. durch Bauchschmerzen oder Übelkeit, bis zum Erbrechen bereits vor Schulbeginn. Die psychosomatischen Störungsbildern weisen gemäss Dr. Andreas Würmli, Vereinspräsident Ostschweizer Kinderärzte, eine ansteigende Tendenz auf. Dr. Andreas Würmli bezweifelt, dass bei der Reform des Lehrplans das Wohl des Kindes im Zentrum stand. Sehr geehrte Damen und Herren, durch den Lehrplan 21 werden die Schweizer Kinder mit neuen, zweifelhaften Lernmethoden überfordert, verwirrt und vereinzelt. Was sich unter dem nun beinahe schon Modewort „Reform“ an unsere Gesellschaft und hier speziell an die Schweizer Schule heran macht, verändert sie grundlegend und nachhaltig zum Schlechten. Die bewährte Bildungstradition wird nicht optimiert, sondern aufgegeben. Diese Destabilisierung schwächt die Kinder einer ganzen Generation in ihrer Entwicklung und Identität. Augenscheinlich dienen auch diese Schulreformen wie viele andere sogenannten Reformen nicht dem Wohl der Schweizer Nation, sondern den Interessen der Globalisierung, die Mitläufer, aber keine Mitdenker und schon gar nicht eine Nation Andersdenkender heran erziehen wollen. Sehr geehrte Damen und Herren, Eltern, Lehrer und Politiker, wer immer dies nicht möchte, helfe mit in der Aufklärung über die Hintergründe des Lehrplans 21. In allen Kantonen der Schweiz wehren sich Eltern auf verschiedenen Ebenen gegen den Lehrplan 21. So sind bereits in den Kantonen Baselland, St. Gallen, Aargau und Schwyz Volksinitiativen lanciert, in mehreren anderen Kantonen sind die Vorbereitungen hierfür im Gange. Dazu wurden in vielen kantonalen Parlamenten von Parlamentariern verschiedenster Parteien Vorstöße gegen den Lehrplan eingereicht. Auch Sie können diesen Widerstand auf verschiedene Art und Weise unterstützen. Konkrete Informationen dazu finden Sie auf: www.elternfuereinegutevolksschule.ch/Eltern_fur_eine_gute_Volksschule/Aktuelles_aus_den_Kantonen.html Wir verabschieden uns, guten Abend.
von af./ ch.