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Das „Norwegische Geschlechter-Gerechtigkeits-Paradox“
Norwegen galt 2008 als das Land mit der größten Geschlechtergerechtigkeit. Obwohl die norwegische Regierung Anstrengungen unternahm, um z.B. männliche Pflegekräfte oder weibliche Ingenieure zu finden, blieb die Trennung der Geschlechter am Arbeitsplatz verblüffend stabil. In Norwegen sind 90 % aller Krankenpfleger weiblich und 90 % aller Ingenieure männlich.[weiterlesen]
Norwegen galt 2008 als das Land mit der größten Geschlechtergerechtigkeit. Obwohl die norwegische Regierung Anstrengungen unternahm, um z.B. männliche Pflegekräfte oder weibliche Ingenieure zu finden, blieb die Trennung der Geschlechter am Arbeitsplatz verblüffend stabil. In Norwegen sind 90 % aller Krankenpfleger weiblich und 90 % aller Ingenieure männlich. Dieses Phänomen wird das „Norwegische Geschlechter-Gerechtigkeits-Paradox“ genannt. Der Komiker Harald Eia geht diesem Phänomen in seinem Dokumentarfilm „Gehirnwäsche“ auf den Grund und lässt Wissenschaftler unterschiedlichster Herkunft darin zu Wort kommen. Vertreter der Gender-Ideologie unter ihnen verneinen biologische Ursachen für die unterschiedliche Interessenentwicklung bei Männern und Frauen. Für sie sind allein die gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse prägend.
Die Ergebnisse einer Studie von Prof. Simon Baron-Cohen vom Cambridge College in Großbritannien sagen dagegen etwas ganz anderes aus.
Mädchen und Jungen bilden unterschiedliche Mengen an Hormonen, besonders Testosteron. Dieses Hormon steuert die Art und Weise wie sich das Gehirn entwickelt und das wiederum hat einen Einfluss auf das Verhalten der Kinder. So fand Baron-Cohen heraus, dass ein hoher Testosteronspiegel dafür verantwortlich ist, dass Kinder langsamer sprechen lernen, weniger Augenkontakt suchen und später Mühe mit Empathie haben – also weniger in der Lage sind, Gedanken und Gefühle anderer Personen zu erkennen und zu verstehen, dafür aber ein größeres Interesse an Systemen und deren Funktionsweise haben.
Aber auch kulturelle Einflüsse spielen eine Rolle. So kommt Camilla Schreiner von der Uni Oslo in ihren Forschungsergebnissen zu dem Schluss, dass sich Mädchen umso weniger für Technik interessieren, je moderner ein Land ist. Dazu hat sie 15-jährige Mädchen aus 23 Ländern zu ihren Interessen befragt.
Im Film konfrontiert Harald Eia den Gender-Forscher Jørgen Lorentzen mit diesen Forschungsergebnissen.
Der meint, das sei altmodische Forschung. Die Unterschiede der Geschlechter seien nur die sichtbaren Geschlechtsmerkmale. Die ungleichen Interessen wären das Ergebnis unterschiedlicher Erwartungen an Mädchen und Jungen.
Die Biologin Anne Campbell ist entsetzt über die These von Lorentzen und fragt: „Woher kommen denn die Unterschiede in den Genitalien bei Mann und Frau […] Es ist das menschliche Gehirn […], das aufwendigste Einzelorgan, das wir haben.“
Befragt nach ihren wissenschaftlichen Grundlagen sagt die Gender-Befürworterin Frau Egeland, sie habe eine theoretische Basis, darin gebe es für sie keinen Platz für Biologie.
So sieht also die Grundlage der Genderforschung aus, auf die sich Sexualkunde-Experten berufen: Eine theoretische Annahme, in der es keinen Platz für Biologie gibt, und andere sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, ob kulturelle Einflüsse oder genetische Faktoren das menschliche Verhalten bestimmen. Es bleibt also paradox. Obwohl sich ein Land auf die Fahnen geschrieben hat, die Gleichberechtigung der Geschlechter voranzutreiben und dafür die besten Voraussetzungen geschaffen hat, entwickelt es sich in der Praxis konträr zu dem gewünschten Ergebnis. Die Natur kümmert sich nicht um wissenschaftliche Erklärungen, sie setzt sich einfach durch.
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08.12.2015 | www.kla.tv/7274
Norwegen galt 2008 als das Land mit der größten Geschlechtergerechtigkeit. Obwohl die norwegische Regierung Anstrengungen unternahm, um z.B. männliche Pflegekräfte oder weibliche Ingenieure zu finden, blieb die Trennung der Geschlechter am Arbeitsplatz verblüffend stabil. In Norwegen sind 90 % aller Krankenpfleger weiblich und 90 % aller Ingenieure männlich. Dieses Phänomen wird das „Norwegische Geschlechter-Gerechtigkeits-Paradox“ genannt. Der Komiker Harald Eia geht diesem Phänomen in seinem Dokumentarfilm „Gehirnwäsche“ auf den Grund und lässt Wissenschaftler unterschiedlichster Herkunft darin zu Wort kommen. Vertreter der Gender-Ideologie unter ihnen verneinen biologische Ursachen für die unterschiedliche Interessenentwicklung bei Männern und Frauen. Für sie sind allein die gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse prägend. Die Ergebnisse einer Studie von Prof. Simon Baron-Cohen vom Cambridge College in Großbritannien sagen dagegen etwas ganz anderes aus. Mädchen und Jungen bilden unterschiedliche Mengen an Hormonen, besonders Testosteron. Dieses Hormon steuert die Art und Weise wie sich das Gehirn entwickelt und das wiederum hat einen Einfluss auf das Verhalten der Kinder. So fand Baron-Cohen heraus, dass ein hoher Testosteronspiegel dafür verantwortlich ist, dass Kinder langsamer sprechen lernen, weniger Augenkontakt suchen und später Mühe mit Empathie haben – also weniger in der Lage sind, Gedanken und Gefühle anderer Personen zu erkennen und zu verstehen, dafür aber ein größeres Interesse an Systemen und deren Funktionsweise haben. Aber auch kulturelle Einflüsse spielen eine Rolle. So kommt Camilla Schreiner von der Uni Oslo in ihren Forschungsergebnissen zu dem Schluss, dass sich Mädchen umso weniger für Technik interessieren, je moderner ein Land ist. Dazu hat sie 15-jährige Mädchen aus 23 Ländern zu ihren Interessen befragt. Im Film konfrontiert Harald Eia den Gender-Forscher Jørgen Lorentzen mit diesen Forschungsergebnissen. Der meint, das sei altmodische Forschung. Die Unterschiede der Geschlechter seien nur die sichtbaren Geschlechtsmerkmale. Die ungleichen Interessen wären das Ergebnis unterschiedlicher Erwartungen an Mädchen und Jungen. Die Biologin Anne Campbell ist entsetzt über die These von Lorentzen und fragt: „Woher kommen denn die Unterschiede in den Genitalien bei Mann und Frau […] Es ist das menschliche Gehirn […], das aufwendigste Einzelorgan, das wir haben.“ Befragt nach ihren wissenschaftlichen Grundlagen sagt die Gender-Befürworterin Frau Egeland, sie habe eine theoretische Basis, darin gebe es für sie keinen Platz für Biologie. So sieht also die Grundlage der Genderforschung aus, auf die sich Sexualkunde-Experten berufen: Eine theoretische Annahme, in der es keinen Platz für Biologie gibt, und andere sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, ob kulturelle Einflüsse oder genetische Faktoren das menschliche Verhalten bestimmen. Es bleibt also paradox. Obwohl sich ein Land auf die Fahnen geschrieben hat, die Gleichberechtigung der Geschlechter voranzutreiben und dafür die besten Voraussetzungen geschaffen hat, entwickelt es sich in der Praxis konträr zu dem gewünschten Ergebnis. Die Natur kümmert sich nicht um wissenschaftliche Erklärungen, sie setzt sich einfach durch.
von rw.