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Sterbehilfe – keine echte Hilfe für unheilbar Kranke!
Seit dem 6. November 2015 ist in Deutschland die Beihilfe zur Selbsttötung, das meint die Selbsttötung auf Verlangen, straffrei. Der Suizidhelfer darf dabei nicht geschäftsmäßig handeln, das meint, er darf nicht am Tod des anderen verdienen. Dem Betroffenen wird ein tödlich wirkendes Mittel zur Verfügung gestellt, das er in eigener Entscheidung einnehmen muss. Die Beihilfe zur Selbsttötung ist auch in der Schweiz gesetzlich erlaubt.[weiterlesen]
Seit dem 6. November 2015 ist in Deutschland die Beihilfe zur Selbsttötung, das meint die Selbsttötung auf Verlangen, straffrei. Der Suizidhelfer darf dabei nicht geschäftsmäßig handeln, das meint, er darf nicht am Tod des anderen verdienen. Dem Betroffenen wird ein tödlich wirkendes Mittel zur Verfügung gestellt, das er in eigener Entscheidung einnehmen muss. Die Beihilfe zur Selbsttötung ist auch in der Schweiz gesetzlich erlaubt.
Seit einigen Jahren werden die Beihilfe zur Selbsttötung und die aktive Sterbehilfe bei schwerer Krankheit am Lebensende in den Hauptmedien immer häufiger thematisiert. Die Sterbehilfe wird dabei zunehmend in ein positives Licht gestellt und als Menschenrecht beworben.
Parallel dazu wurden in Deutschland sowie in der Schweiz unter anderem durch Ärzte Bewegungen ins Leben gerufen, die diese Entwicklung, dass die Sterbehilfe in ein positives Licht gestellt wird, hinterfragen und aufhalten möchten. In Deutschland rief Frau Dr. Susanne Ley das Arbeitsbündnis „Kein assistierter Suizid in Deutschland“ ins Leben. In der Schweiz setzt sich neben anderen Organisationen die Hippokratische Gesellschaft Schweiz seit Jahren gegen die Sterbehilfe ein.
Auf Einladung der „Hippokratischen Gesellschaft Schweiz“ berichtete Frau Dr. Karen Nestor im Herbst 2015 von Erfahrungen und Forschungsergebnissen zum Thema Sterbehilfe. Frau Dr. Nestor ist Oberärztin am Palliativzentrum des Kantonsspitals St. Gallen. Die Palliativmedizin beginne immer dort, wo die Krankheit eines Patienten nicht mehr geheilt werden kann. Sie unterstützt unheilbar kranke Menschen, damit diese die letzte Lebensphase mit einer möglichst hohen Lebensqualität und ohne unnötiges Leid erleben können.
Der Vortrag von Frau Dr. Nestor trug den Titel: „Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden!“ Sie zitierte u.a. Erwin Ringel, der als Pionier in der Suizidforschung, das meint die Forschung zu Selbstmord, gilt. Er sagte, ich zitiere: „Jeder Selbstmord löscht ein wichtiges Leben aus und verringert die Gemeinschaft der Menschheit.“ Gemäß Frau Dr. Nestor liegt die Fehlentwicklung der Sterbehilfe darin, dass sie bei Menschen in Not ansetzt, die ihr Leben nicht mehr als lebenswert bezeichnen und den Suizid wünschen. Denn nun komme ein zweiter Mensch, einer von der Sterbehilfe dazu, bewerte dieses Leben ebenfalls als nicht lebenswert und helfe, es zu beenden. Durch die Sterbehilfebewegung werde also Leben in „lebenswert“ und „nicht lebenswert“ eingeteilt. Dabei werde völlig außer Acht gelassen, dass jedes Menschenleben eine eigene Würde besitzt und von Außenstehenden nicht als „nicht lebenswert“ beurteilt werden könne.
Forschungen zur Sterbehilfe zeigen weiter auf, dass der Wunsch nach Sterbehilfe bei kranken Patienten häufig nicht aus der Angst vor unbeherrschbaren Situationen wie z.B. Schmerz komme. Im Vordergrund stehe vielmehr in den allermeisten Fällen die Angst vor Abhängigkeit oder die Angst vor Kontrollverlust. Die Menschen möchten nicht ohnmächtig ausgeliefert sein und haben Angst vor Hoffnungslosigkeit und vor Isolation. Der Wunsch nach Beihilfe zum Sterben ist somit vielmehr ein Ausdruck eines „So-nicht-mehr-leben-Wollens“ und häufig kein echter Wunsch zu sterben. Er ist ein Symptom menschlicher Not. Deshalb verlangt der Wunsch nach Selbstmord nach menschlicher Hilfe und nicht nach Tötung!
Die „Hippokratische Gesellschaft Schweiz“ und das Arbeitsbündnis „Kein assistierter Suizid in Deutschland“ setzen sich dafür ein, dieses Wissen in der Bevölkerung und unter Ärzten zu verbreiten. Denn die Aufgabe des Arztes und der Angehörigen bestehe doch darin, zu erkennen, welche Not hinter diesem Sterbewunsch steht. Erst durch das genaue Erfassen der Not und durch Verbesserung der Behandlungs- und Betreuungssituation kann dem Patienten am wirklichen Punkt geholfen werden. Der vorzeitige Sterbewunsch ist dann oftmals kein Thema mehr.
Aus vorgenannten Gründen hat sich das Palliativzentrum St. Gallen dazu entschlossen, keine Dienstleistungen der Schweizer Sterbehilfeorganisation EXIT in Anspruch zu nehmen! Frau Dr. Nestor ruft dazu auf, zusammen ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem man sich mit der Not der Menschen konfrontiert, Hilfe anbietet und die eigene Existenz in den Dienst des Lebens stellt! Zur Unterstützung in diesen schwierigen Lebenssituationen gibt es konkrete Hilfe durch speziell ausgebildetes Pflegepersonal auf Palliativstationen in Krankenhäusern, sowie durch spezielle palliative Pflegeangebote für die Unterstützung zu Hause.
Denn des Lebens Ruf an uns wird niemals enden!
Sendungstext
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30.05.2016 | www.kla.tv/8387
Seit dem 6. November 2015 ist in Deutschland die Beihilfe zur Selbsttötung, das meint die Selbsttötung auf Verlangen, straffrei. Der Suizidhelfer darf dabei nicht geschäftsmäßig handeln, das meint, er darf nicht am Tod des anderen verdienen. Dem Betroffenen wird ein tödlich wirkendes Mittel zur Verfügung gestellt, das er in eigener Entscheidung einnehmen muss. Die Beihilfe zur Selbsttötung ist auch in der Schweiz gesetzlich erlaubt. Seit einigen Jahren werden die Beihilfe zur Selbsttötung und die aktive Sterbehilfe bei schwerer Krankheit am Lebensende in den Hauptmedien immer häufiger thematisiert. Die Sterbehilfe wird dabei zunehmend in ein positives Licht gestellt und als Menschenrecht beworben. Parallel dazu wurden in Deutschland sowie in der Schweiz unter anderem durch Ärzte Bewegungen ins Leben gerufen, die diese Entwicklung, dass die Sterbehilfe in ein positives Licht gestellt wird, hinterfragen und aufhalten möchten. In Deutschland rief Frau Dr. Susanne Ley das Arbeitsbündnis „Kein assistierter Suizid in Deutschland“ ins Leben. In der Schweiz setzt sich neben anderen Organisationen die Hippokratische Gesellschaft Schweiz seit Jahren gegen die Sterbehilfe ein. Auf Einladung der „Hippokratischen Gesellschaft Schweiz“ berichtete Frau Dr. Karen Nestor im Herbst 2015 von Erfahrungen und Forschungsergebnissen zum Thema Sterbehilfe. Frau Dr. Nestor ist Oberärztin am Palliativzentrum des Kantonsspitals St. Gallen. Die Palliativmedizin beginne immer dort, wo die Krankheit eines Patienten nicht mehr geheilt werden kann. Sie unterstützt unheilbar kranke Menschen, damit diese die letzte Lebensphase mit einer möglichst hohen Lebensqualität und ohne unnötiges Leid erleben können. Der Vortrag von Frau Dr. Nestor trug den Titel: „Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden!“ Sie zitierte u.a. Erwin Ringel, der als Pionier in der Suizidforschung, das meint die Forschung zu Selbstmord, gilt. Er sagte, ich zitiere: „Jeder Selbstmord löscht ein wichtiges Leben aus und verringert die Gemeinschaft der Menschheit.“ Gemäß Frau Dr. Nestor liegt die Fehlentwicklung der Sterbehilfe darin, dass sie bei Menschen in Not ansetzt, die ihr Leben nicht mehr als lebenswert bezeichnen und den Suizid wünschen. Denn nun komme ein zweiter Mensch, einer von der Sterbehilfe dazu, bewerte dieses Leben ebenfalls als nicht lebenswert und helfe, es zu beenden. Durch die Sterbehilfebewegung werde also Leben in „lebenswert“ und „nicht lebenswert“ eingeteilt. Dabei werde völlig außer Acht gelassen, dass jedes Menschenleben eine eigene Würde besitzt und von Außenstehenden nicht als „nicht lebenswert“ beurteilt werden könne. Forschungen zur Sterbehilfe zeigen weiter auf, dass der Wunsch nach Sterbehilfe bei kranken Patienten häufig nicht aus der Angst vor unbeherrschbaren Situationen wie z.B. Schmerz komme. Im Vordergrund stehe vielmehr in den allermeisten Fällen die Angst vor Abhängigkeit oder die Angst vor Kontrollverlust. Die Menschen möchten nicht ohnmächtig ausgeliefert sein und haben Angst vor Hoffnungslosigkeit und vor Isolation. Der Wunsch nach Beihilfe zum Sterben ist somit vielmehr ein Ausdruck eines „So-nicht-mehr-leben-Wollens“ und häufig kein echter Wunsch zu sterben. Er ist ein Symptom menschlicher Not. Deshalb verlangt der Wunsch nach Selbstmord nach menschlicher Hilfe und nicht nach Tötung! Die „Hippokratische Gesellschaft Schweiz“ und das Arbeitsbündnis „Kein assistierter Suizid in Deutschland“ setzen sich dafür ein, dieses Wissen in der Bevölkerung und unter Ärzten zu verbreiten. Denn die Aufgabe des Arztes und der Angehörigen bestehe doch darin, zu erkennen, welche Not hinter diesem Sterbewunsch steht. Erst durch das genaue Erfassen der Not und durch Verbesserung der Behandlungs- und Betreuungssituation kann dem Patienten am wirklichen Punkt geholfen werden. Der vorzeitige Sterbewunsch ist dann oftmals kein Thema mehr. Aus vorgenannten Gründen hat sich das Palliativzentrum St. Gallen dazu entschlossen, keine Dienstleistungen der Schweizer Sterbehilfeorganisation EXIT in Anspruch zu nehmen! Frau Dr. Nestor ruft dazu auf, zusammen ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem man sich mit der Not der Menschen konfrontiert, Hilfe anbietet und die eigene Existenz in den Dienst des Lebens stellt! Zur Unterstützung in diesen schwierigen Lebenssituationen gibt es konkrete Hilfe durch speziell ausgebildetes Pflegepersonal auf Palliativstationen in Krankenhäusern, sowie durch spezielle palliative Pflegeangebote für die Unterstützung zu Hause. Denn des Lebens Ruf an uns wird niemals enden!
von ch.
- http://kein-assistierter-suizid.de
- http://hippokrates.ch/topic/sterbehilfe/
Vortrag Dr. Karen Nestor, Herbst 2015 "Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden."