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Die Krematorium-Story – wenn Journalisten in die Irre führen
Es sind erschreckende Bilder, die in den vergangenen Tagen im sächsischen Meißen entstanden sind: Übereinander gestapelte Holzsärge in Andachtsräumen, auf nicht wenigen steht „Covid“ geschrieben. Ein Fernsehteam von RTL hat sich eigens für ein Interview mit Bestattern aufgemacht und zeichnet ein Bild des Grauens. Wer könnte da noch den Schrecken der Pandemie bezweifeln? Und doch: Wie ein mutiger Zeuge den lückenhaften RTL-Bericht geraderückt, dokumentiert KLA.TV mit dieser Sendung.[weiterlesen]
„Corona-Relativierer“, das meint Menschen, die sich Gedanken zur Unverhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen machen, haben es gerade nicht leicht. Beim leisen Hinterfragen der offiziellen Zahlen kommt es schnell zu Reaktionen wie dieser: „Hast Du denn nicht die Bilder vom Krematorium gesehen?! Dort stapeln sich die Särge!“ Es sind erschreckende Bilder, die in den vergangenen Tagen im sächsischen Meißen entstanden sind. Übereinander gestapelte Holzsärge in Andachtsräumen. Auf nicht wenigen steht „Covid“ oder „Corona“ geschrieben. Schlagzeilen wie diese scheinen inmitten des Lockdowns den Ernst der Corona-Lage zu verdeutlichen: „Hoher Inzidenzwert im Landkreis Meißen: Särge im Krematorium stapeln sich wegen Corona“. Doch ist dem wirklich so?
RTL veröffentlichte am 16. Januar einen Lagebericht aus einem Meißener Krematorium, wozu ein Kamera-Team vor Ort den Bestattungsunternehmer Jörg Schaldach und einige andere Bestatter befragte. In der Wiedergabe der Interviews gab es allerdings erhebliche Lücken. Gezeichnet wurde das Bild eines coronabedingten Massensterbens.
Der lückenlose Mitschnitt des Interviews mit einem der Bestatter durch einen ebenfalls beim Interview anwesenden Zeugen liegt KLA.TV vor und bringt Licht in dieses düstere Szenario.
Hier die wichtigsten Aussagen des Bestatters, wie es seiner Meinung nach zu der aktuell tatsächlich hohen Arbeitsbelastung in seinem Krematorium kommt:
Sprecher „Man muss auch dazu sagen, dass viele Bestatter nach Polen und Tschechien fahren, was jetzt momentan gar nicht geht und was ja auch noch mit bei uns abgeladen wird. Da sind auch noch andere Krematorien, wo Öfen ausgefallen sind, weil sie einfach der Belastung gar nicht mehr standgehalten haben.“
Zum besseren Verständnis: Offensichtlich wurden aus Kostengründen vor Corona Feuerbestattungen in Polen und Tschechien durchgeführt, was ja momentan nicht möglich ist. Weiter gibt er Einblick in das, was er vor Ort erlebt: Sprecher „Ein Drittel oder zwei Drittel sind nicht Corona. In der einen Woche haben wir ein bisschen mehr Corona, in der anderen ein bisschen weniger. Es ist ja auch die Frage, was steht auf dem Totenschein drauf. Nicht überall, wo Corona draufsteht, ist auch Corona drin. Wenn ich jetzt zum Beispiel in manchen Heimen mit den Pflegern rede und die mir sagen: Auf der Station sind Drei positiv getestet und es verstirbt jetzt aber jemand von den Anderen, die kein Corona haben, sind die automatisch mit Corona gestorben. Und das ist das, was mich persönlich auch ein bisschen…, also dass Schindluder getrieben wird aufgrund einer Pandemie, die wir eigentlich nicht haben.“
Hinsichtlich der Todesursachen fährt er fort: Sprecher „Wenn ein anderer Bestatter zu uns kommt und sagt, das war ein Verkehrsunfall und ich dann in den Totenschein reingucke und da steht Corona drin, da kann irgendwas nicht stimmen. Entweder war der Arzt zu faul, da ordentlich was auszufüllen oder ich weiß es nicht, keine Ahnung… Aber das macht einen schon (ein) bisschen sauer, denn wir kriegen es mit, dass Schindluder getrieben wird.“
So der Bestatter weiter: Sprecher „Es leugnet keiner von uns, dass es das Virus gibt, auf keinen Fall, aber man sollte vielleicht auch mal die Kirche im Dorf lassen. Grippe gibt´s ja gar keine mehr. Es gibt ja fast keine anderen Todesursachen mehr. Es gibt ja bloß noch Corona… oder Corona. Grippe gibt´s gar nicht mehr, auch andere Todesursachen sind alle zurückgegangen. Komisch, oder? Das müsste man vielleicht auch mal ein bisschen hinterfragen.“
Auf die Frage der Reporterin von RTL, warum das denn so sei, sieht der Bestatter die Medien als Treiber: Sprecher „Sie wollen ja Corona ohne Ende haben…“
Tatsächlich sahen Millionen Zuschauer und Leser die Bilder von Meißen und gewannen den Eindruck, das Krematorium in Meißen sei wegen Corona völlig am Limit. Der Regionalsender MDR Sachsen veröffentlichte zumindest vor einem weitaus kleineren Publikum die Richtigstellung der Landesinnung der Bestatter Sachsen. So merkt Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Bestatter Stephan Neuser an: „Diese Bilder sind furchtbar und sind nicht der Normalzustand.“ Stephan Neuser sieht drei Ursachen dafür, dass sich gerade in Meißen die Särge stapeln. Zum einen könnte der Preis für eine Einäscherung in Meißen günstiger sein als anderswo. Zum anderen gebe es in Sachsen zurzeit eine Übersterblichkeit. Und generell hätten Bestatter im Januar mehr zu tun, weil die Standesämter über die Feiertage länger geschlossen hätten und Sterbeurkunden erst nach und nach ausstellten. Nebenbei bemerkt: Schon aufgrund seiner überdurchschnittlich alten Bevölkerung hat Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern eine entsprechend höhere Sterberate.
Dieses Musterbeispiel journalistischer Auslassung im Krematoriums-Fall Meißen zeigt wie´s geht: Ohne direkte Lüge, allein durch Bilder werden Emotionen der Panik und Angst in der Bevölkerung geschürt. Nur dadurch ist es möglich, dass Menschen die radikalen Einschränkungen ihrer Grundrechte und Freiheit hinnehmen. Deshalb sollten die Bürger, je emotionaler es wird, desto genauer hinschauen.
Diese weit verbreitete Art des Journalismus kostet auch noch einen anderen Preis: Eine große sächsische Zeitung bietet inzwischen Abos zum halben Preis an. Warum? Weil die Leser wegen Corona wegsterben? Nein, weil sie ihre Abos kündigen. Eine deutlich seriösere Berichterstattung wäre eine absolute Win-Win-Situation: Die Bürger müssten sich nicht vor den Corona-Zahlen fürchten und Presse, Funk und Fernsehen bräuchten sich nicht um die stetig wachsende Zahl von „Aussteigern“ zu sorgen.
Deshalb, liebe Journalisten: Werdet Euch Eurer Verantwortung endlich bewusst und steht ein für Eure eigentliche Aufgabe, die Demokratie zu verteidigen. Diese ermöglicht eine alle Aspekte umfassende Berichterstattung, die kein einseitiges Bild vermittelt.
Sendungstext
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24.01.2021 | www.kla.tv/17981
„Corona-Relativierer“, das meint Menschen, die sich Gedanken zur Unverhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen machen, haben es gerade nicht leicht. Beim leisen Hinterfragen der offiziellen Zahlen kommt es schnell zu Reaktionen wie dieser: „Hast Du denn nicht die Bilder vom Krematorium gesehen?! Dort stapeln sich die Särge!“ Es sind erschreckende Bilder, die in den vergangenen Tagen im sächsischen Meißen entstanden sind. Übereinander gestapelte Holzsärge in Andachtsräumen. Auf nicht wenigen steht „Covid“ oder „Corona“ geschrieben. Schlagzeilen wie diese scheinen inmitten des Lockdowns den Ernst der Corona-Lage zu verdeutlichen: „Hoher Inzidenzwert im Landkreis Meißen: Särge im Krematorium stapeln sich wegen Corona“. Doch ist dem wirklich so? RTL veröffentlichte am 16. Januar einen Lagebericht aus einem Meißener Krematorium, wozu ein Kamera-Team vor Ort den Bestattungsunternehmer Jörg Schaldach und einige andere Bestatter befragte. In der Wiedergabe der Interviews gab es allerdings erhebliche Lücken. Gezeichnet wurde das Bild eines coronabedingten Massensterbens. Der lückenlose Mitschnitt des Interviews mit einem der Bestatter durch einen ebenfalls beim Interview anwesenden Zeugen liegt KLA.TV vor und bringt Licht in dieses düstere Szenario. Hier die wichtigsten Aussagen des Bestatters, wie es seiner Meinung nach zu der aktuell tatsächlich hohen Arbeitsbelastung in seinem Krematorium kommt: Sprecher „Man muss auch dazu sagen, dass viele Bestatter nach Polen und Tschechien fahren, was jetzt momentan gar nicht geht und was ja auch noch mit bei uns abgeladen wird. Da sind auch noch andere Krematorien, wo Öfen ausgefallen sind, weil sie einfach der Belastung gar nicht mehr standgehalten haben.“ Zum besseren Verständnis: Offensichtlich wurden aus Kostengründen vor Corona Feuerbestattungen in Polen und Tschechien durchgeführt, was ja momentan nicht möglich ist. Weiter gibt er Einblick in das, was er vor Ort erlebt: Sprecher „Ein Drittel oder zwei Drittel sind nicht Corona. In der einen Woche haben wir ein bisschen mehr Corona, in der anderen ein bisschen weniger. Es ist ja auch die Frage, was steht auf dem Totenschein drauf. Nicht überall, wo Corona draufsteht, ist auch Corona drin. Wenn ich jetzt zum Beispiel in manchen Heimen mit den Pflegern rede und die mir sagen: Auf der Station sind Drei positiv getestet und es verstirbt jetzt aber jemand von den Anderen, die kein Corona haben, sind die automatisch mit Corona gestorben. Und das ist das, was mich persönlich auch ein bisschen…, also dass Schindluder getrieben wird aufgrund einer Pandemie, die wir eigentlich nicht haben.“ Hinsichtlich der Todesursachen fährt er fort: Sprecher „Wenn ein anderer Bestatter zu uns kommt und sagt, das war ein Verkehrsunfall und ich dann in den Totenschein reingucke und da steht Corona drin, da kann irgendwas nicht stimmen. Entweder war der Arzt zu faul, da ordentlich was auszufüllen oder ich weiß es nicht, keine Ahnung… Aber das macht einen schon (ein) bisschen sauer, denn wir kriegen es mit, dass Schindluder getrieben wird.“ So der Bestatter weiter: Sprecher „Es leugnet keiner von uns, dass es das Virus gibt, auf keinen Fall, aber man sollte vielleicht auch mal die Kirche im Dorf lassen. Grippe gibt´s ja gar keine mehr. Es gibt ja fast keine anderen Todesursachen mehr. Es gibt ja bloß noch Corona… oder Corona. Grippe gibt´s gar nicht mehr, auch andere Todesursachen sind alle zurückgegangen. Komisch, oder? Das müsste man vielleicht auch mal ein bisschen hinterfragen.“ Auf die Frage der Reporterin von RTL, warum das denn so sei, sieht der Bestatter die Medien als Treiber: Sprecher „Sie wollen ja Corona ohne Ende haben…“ Tatsächlich sahen Millionen Zuschauer und Leser die Bilder von Meißen und gewannen den Eindruck, das Krematorium in Meißen sei wegen Corona völlig am Limit. Der Regionalsender MDR Sachsen veröffentlichte zumindest vor einem weitaus kleineren Publikum die Richtigstellung der Landesinnung der Bestatter Sachsen. So merkt Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Bestatter Stephan Neuser an: „Diese Bilder sind furchtbar und sind nicht der Normalzustand.“ Stephan Neuser sieht drei Ursachen dafür, dass sich gerade in Meißen die Särge stapeln. Zum einen könnte der Preis für eine Einäscherung in Meißen günstiger sein als anderswo. Zum anderen gebe es in Sachsen zurzeit eine Übersterblichkeit. Und generell hätten Bestatter im Januar mehr zu tun, weil die Standesämter über die Feiertage länger geschlossen hätten und Sterbeurkunden erst nach und nach ausstellten. Nebenbei bemerkt: Schon aufgrund seiner überdurchschnittlich alten Bevölkerung hat Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern eine entsprechend höhere Sterberate. Dieses Musterbeispiel journalistischer Auslassung im Krematoriums-Fall Meißen zeigt wie´s geht: Ohne direkte Lüge, allein durch Bilder werden Emotionen der Panik und Angst in der Bevölkerung geschürt. Nur dadurch ist es möglich, dass Menschen die radikalen Einschränkungen ihrer Grundrechte und Freiheit hinnehmen. Deshalb sollten die Bürger, je emotionaler es wird, desto genauer hinschauen. Diese weit verbreitete Art des Journalismus kostet auch noch einen anderen Preis: Eine große sächsische Zeitung bietet inzwischen Abos zum halben Preis an. Warum? Weil die Leser wegen Corona wegsterben? Nein, weil sie ihre Abos kündigen. Eine deutlich seriösere Berichterstattung wäre eine absolute Win-Win-Situation: Die Bürger müssten sich nicht vor den Corona-Zahlen fürchten und Presse, Funk und Fernsehen bräuchten sich nicht um die stetig wachsende Zahl von „Aussteigern“ zu sorgen. Deshalb, liebe Journalisten: Werdet Euch Eurer Verantwortung endlich bewusst und steht ein für Eure eigentliche Aufgabe, die Demokratie zu verteidigen. Diese ermöglicht eine alle Aspekte umfassende Berichterstattung, die kein einseitiges Bild vermittelt.
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Wie RTL seine Zuschauer hinters Licht führt https://reitschuster.de/post/was-nicht-passt-wird-passend-gemacht/
„Corona-Tote“-ein Bestatter spricht Klartext https://www.youtube.com/watch?v=RPQ9W5ETveU&feature=youtu.be
RTL: Särge im Krematorium stapeln sich wegen Corona https://www.rtl.de/videos/saerge-im-krematorium-stapeln-sich-wegen-corona-60032e8f33f87f48945e7b22.html