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Thorium ist die beste Alternative zu Öl, Gas, Kohle und konventionellen Kernkraftwerken und ist die Ersatztechnologie zu den Verbrennungsmotoren. Die Energiemenge in Thorium ist 20 Millionen Mal höher als in chemischen Brennstoffen wie zum Beispiel Kohle, wodurch Thorium die ideale Energiequelle ist.“ Dieser Werbetext stammt von der amerikanischen Technologie-Unternehmung...[weiterlesen]
Sehr verehrte Zuschauerin, sehr verehrter Zuschauer, ich begrüsse Sie heute zu einem Thema, dass wohl nur sehr bedingt dem Mainstream zugeordnet werden kann.
Lassen Sie uns gleich mit einem Werbetext anfangen:
“Stellen Sie sich eine neue Energie-Generation vor, die unbegrenzte Kraft hat, emissionsfrei und total grün ist. Systemgrössen von 5 Kilowatt bis Megawatt sind billig herzustellen, sicher in der Bedienung und können zur Energie-Versorgung von Häusern, Unternehmungen, Transporten, Autos,
Lastwagen, Schiffen, Militärausrüstungen, sogar Flugzeugen und Raumschiffen verwendet werden.
Thorium ist die beste Alternative zu Oel, Gas, Kohle und konventionellen Kernkraftwerken und ist die Ersatztechnologie zu den Verbrennungsmotoren.
Die Energiemenge in Thorium ist 20 Millionen Mal höher als in chemischen Brennstoffen wie zum Beispiel Kohle, wodurch Thorium die ideale Energiequelle ist.“
Dieser Werbetext stammt von der amerikanischen Technologie-Unternehmung LPS LASER POWER SYSTEMS in Connecticut. Sie preist uns eine revolutionäre Energiealternative an und soll auch schon ein Auto entwickelt haben, das zumindest gemäss den Skizzen und Berechnungen auf dem Reissbrett schon funktionieren soll.
Nun, was ist Thorium?
Dazu müssen wir etwas ausholen. Ein junger Priester und Mineraloge fand 1828 auf einer norwegischen Insel ein schwarzes Mineral. Er brachte es nach Hause und sein Vater, ein führender norwegischer Professor für Geologie, konnte diese Probe keinem bisher bekannten Mineral zuordnen. Darum sandte er die Probe einem schwedischen Chemiker zu. Dieser stellte dann rasch fest, dass dieses Material nahezu zu 60 % aus einem neuen Oxyd bestand. In Anlehnung an den nordischen Gott Thor, nannte man dann dieses Mineral Thorium. 70 Jahre später kamen Gerhard Schmidt und Marie Curie darauf, dass dieses Thorium radioaktiv ist.
Mittlerweile weiss man, dass Thorium etwa 2- bis 3- mal häufiger in der Erdkruste vorkommt als Uran.
In den 60er Jahren forschten die Amerikaner an Thoriumreaktoren zur Stromerzeugung. Zu Gunsten von Uranreaktoren wurde das aber bald aufgegeben, da nur Uran waffenfähiges Plutonium für die Herstellung von Kernwaffen liefern konnte.
Unter anderem wurde Thorium in Oxyd-Form auch für die Herstellung von Glühstrümpfen in Gaslampen verwendet.
Thorium ist eigentlich ungiftig, aber eben radioaktiv.
Der eingangs zitierte Werbetext verspricht wahrscheinlich nicht zuviel, wenn man davon ausgehen kann, dass 1 Gramm von diesem Material die Energie von 28 Tausend Liter Benzin erzeugen kann. 8 Gramm würden ausreichen, um ein Auto zum fahren zu bringen. So zumindest wird es in den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vom 8. November 2013 dargestellt.
Die Idee, oder zumindest der Gedanke, dass ein Auto für 100 Jahre ohne nachzutanken fahren könnte, erscheint genau so fantastisch wie erschreckend. Vor allem, wenn wir wissen, wie das Gefährt in Bewegung gebracht werden soll.
Bereits 2009 fand Thorium den Weg in die Automobil-Industrie: Cadillac entwickelte damals ein World Thorium Fuel Concept Car und LASER POWER SYSTEMS arbeitet intensiv an der Weiterentwicklung zur Serienreife dieser Technologie. Die Antriebsagregate wiegen derzeit etwa 250 Kilo. Sie sind bereits schon so konstruiert, dass sie in bestehende Fahrzeugmodelle verbaut werden können.
Da nun Thorium ein extrem dichtes Material ist, kann damit grosse Hitze erzeugt werden, was dann zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt wird. Der wiederum treibt eine Stromturbine an, die wiederum den Elektroantrieb des Fahrzeugs aktiviert. Schadstoffemissionen sind mit dieser Art keine mehr vorhanden.
Thorium hat eine Halbwertszeit von 14, 05 Milliarden Jahren. Die Halbwertszeit von Uran liegt bei bis zu 4,5 Milliarden Jahre. Gemäss final-frontier.ch soll bei der Anwendung von Thorium rund 1000x weniger radioaktiver Abfall entstehen, der nach 300 Jahren keine Gefahr mehr darstellen soll
Da die ganze Thematik rund um diese radiaktiven Elemente für den Laien doch sehr komplex sind, wollen wir es bei diesen sehr einfach dargestellten Fakten belassen.
Liebe Zuschauerin, lieber Zuschauer, ein paar wichtige Fragen bleiben in diesem Beitrag unbeantwortet:
Wie sicher ist die Wartung und gegebenfalls die Reperatur eines solchen Fahrzeuges? Wieviel Abfall bliebe zu verwerten, wenn annährend so viele Fahrzeuge oder gar noch mehr mit dieser Antriebstechnik wie heute unterwegs sind? Soll nun in Zukunft tatsächlich die Radioaktivität auch noch in unsere Autos gelangen? Und wo bleiben eigentlich die Einwände der Umweltorganisationen, der Umweltparteien und der Medien?
Vielen Dank für Ihr Interesse und einen schönen Abend noch. Bis zum nächsten Mal. Auf Wiedersehen!
Sendungstext
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25.07.2015 | www.kla.tv/6356
Sehr verehrte Zuschauerin, sehr verehrter Zuschauer, ich begrüsse Sie heute zu einem Thema, dass wohl nur sehr bedingt dem Mainstream zugeordnet werden kann. Lassen Sie uns gleich mit einem Werbetext anfangen: “Stellen Sie sich eine neue Energie-Generation vor, die unbegrenzte Kraft hat, emissionsfrei und total grün ist. Systemgrössen von 5 Kilowatt bis Megawatt sind billig herzustellen, sicher in der Bedienung und können zur Energie-Versorgung von Häusern, Unternehmungen, Transporten, Autos, Lastwagen, Schiffen, Militärausrüstungen, sogar Flugzeugen und Raumschiffen verwendet werden. Thorium ist die beste Alternative zu Oel, Gas, Kohle und konventionellen Kernkraftwerken und ist die Ersatztechnologie zu den Verbrennungsmotoren. Die Energiemenge in Thorium ist 20 Millionen Mal höher als in chemischen Brennstoffen wie zum Beispiel Kohle, wodurch Thorium die ideale Energiequelle ist.“ Dieser Werbetext stammt von der amerikanischen Technologie-Unternehmung LPS LASER POWER SYSTEMS in Connecticut. Sie preist uns eine revolutionäre Energiealternative an und soll auch schon ein Auto entwickelt haben, das zumindest gemäss den Skizzen und Berechnungen auf dem Reissbrett schon funktionieren soll. Nun, was ist Thorium? Dazu müssen wir etwas ausholen. Ein junger Priester und Mineraloge fand 1828 auf einer norwegischen Insel ein schwarzes Mineral. Er brachte es nach Hause und sein Vater, ein führender norwegischer Professor für Geologie, konnte diese Probe keinem bisher bekannten Mineral zuordnen. Darum sandte er die Probe einem schwedischen Chemiker zu. Dieser stellte dann rasch fest, dass dieses Material nahezu zu 60 % aus einem neuen Oxyd bestand. In Anlehnung an den nordischen Gott Thor, nannte man dann dieses Mineral Thorium. 70 Jahre später kamen Gerhard Schmidt und Marie Curie darauf, dass dieses Thorium radioaktiv ist. Mittlerweile weiss man, dass Thorium etwa 2- bis 3- mal häufiger in der Erdkruste vorkommt als Uran. In den 60er Jahren forschten die Amerikaner an Thoriumreaktoren zur Stromerzeugung. Zu Gunsten von Uranreaktoren wurde das aber bald aufgegeben, da nur Uran waffenfähiges Plutonium für die Herstellung von Kernwaffen liefern konnte. Unter anderem wurde Thorium in Oxyd-Form auch für die Herstellung von Glühstrümpfen in Gaslampen verwendet. Thorium ist eigentlich ungiftig, aber eben radioaktiv. Der eingangs zitierte Werbetext verspricht wahrscheinlich nicht zuviel, wenn man davon ausgehen kann, dass 1 Gramm von diesem Material die Energie von 28 Tausend Liter Benzin erzeugen kann. 8 Gramm würden ausreichen, um ein Auto zum fahren zu bringen. So zumindest wird es in den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vom 8. November 2013 dargestellt. Die Idee, oder zumindest der Gedanke, dass ein Auto für 100 Jahre ohne nachzutanken fahren könnte, erscheint genau so fantastisch wie erschreckend. Vor allem, wenn wir wissen, wie das Gefährt in Bewegung gebracht werden soll. Bereits 2009 fand Thorium den Weg in die Automobil-Industrie: Cadillac entwickelte damals ein World Thorium Fuel Concept Car und LASER POWER SYSTEMS arbeitet intensiv an der Weiterentwicklung zur Serienreife dieser Technologie. Die Antriebsagregate wiegen derzeit etwa 250 Kilo. Sie sind bereits schon so konstruiert, dass sie in bestehende Fahrzeugmodelle verbaut werden können. Da nun Thorium ein extrem dichtes Material ist, kann damit grosse Hitze erzeugt werden, was dann zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt wird. Der wiederum treibt eine Stromturbine an, die wiederum den Elektroantrieb des Fahrzeugs aktiviert. Schadstoffemissionen sind mit dieser Art keine mehr vorhanden. Thorium hat eine Halbwertszeit von 14, 05 Milliarden Jahren. Die Halbwertszeit von Uran liegt bei bis zu 4,5 Milliarden Jahre. Gemäss final-frontier.ch soll bei der Anwendung von Thorium rund 1000x weniger radioaktiver Abfall entstehen, der nach 300 Jahren keine Gefahr mehr darstellen soll Da die ganze Thematik rund um diese radiaktiven Elemente für den Laien doch sehr komplex sind, wollen wir es bei diesen sehr einfach dargestellten Fakten belassen. Liebe Zuschauerin, lieber Zuschauer, ein paar wichtige Fragen bleiben in diesem Beitrag unbeantwortet: Wie sicher ist die Wartung und gegebenfalls die Reperatur eines solchen Fahrzeuges? Wieviel Abfall bliebe zu verwerten, wenn annährend so viele Fahrzeuge oder gar noch mehr mit dieser Antriebstechnik wie heute unterwegs sind? Soll nun in Zukunft tatsächlich die Radioaktivität auch noch in unsere Autos gelangen? Und wo bleiben eigentlich die Einwände der Umweltorganisationen, der Umweltparteien und der Medien? Vielen Dank für Ihr Interesse und einen schönen Abend noch. Bis zum nächsten Mal. Auf Wiedersehen!
von ga.
Vortrag 9.AZK – „Die Gefahren der Atomenergie“: www.anti-zensur.info/