Meine Damen und Herren, willkommen bei Klagemauer TV. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 war das Motto „Nie wieder Krieg!“ die deutsche Lehre und Staatsräson Nummer eins. Mit Staatsräson ist das Streben nach Sicherheit und Selbstbehauptung eines Staates gemeint. Die inneren und äußeren Trümmer des Krieges waren noch jahrzehntelang Mahnmale, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Dies änderte sich, als 1999 der damalige deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping und Außenminister Joschka Fischer eine deutsche Kriegsbeteiligung im damaligen Jugoslawien veranlassten. Dies begründeten sie mit einer angeblichen humanitären Katastrophe im Kosovo, was sich später als Lüge herausstellen sollte. Der damals leitende deutsche General bei der OSZE, Heinz Loquai, beurteilte die Lage wie folgt. Ich zitiere: „Eine solche humanitäre Katastrophe als völkerrechtliche Kategorie, die einen Kriegseintritt rechtfertigte, lag vor Kriegsbeginn im Kosovo nicht vor.“ Gemäß Jochen Scholz, damaliger Oberstleutnant der NATO, sei die militärische Planung für die NATO-Luftangriffe auf Serbien schon 1998 unter Federführung der USA beschlossen worden. Seitdem ist die US-Führung auch in militärischen Fragen in Deutschland fest etabliert. Der einzige, der sich dem entgegenstellte war der bekennende Russlandfreund und damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder. Unter dessen Regierung verweigerte Deutschland eine Beteiligung am völkerrechtswidrigen Irakkrieg im Jahre 2003. Zu Recht, wie sich im Nachherein herausstellte, denn auch hier erwiesen sich die angeblichen „Beweise“ als gefälscht. Die Ameri-kaner hatten schlichtweg gelogen, um das Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Was gilt es nun mit solchen Freunden und Verbündeten zu tun? Der Publizist und ehemalige ARD-Korrespondent Christoph Hörstel fand anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes deutliche Worte, die er in Englisch formuliert an die Anglo-Amerikanische Adresse richtete. Für Sie liebe Zuschauer, haben wir diese wichtige Stellungnahme zurück ins Deutsche übersetzt. Zu Beginn seiner Rede nimmt Hörstel auf Zbigniew Kazimierz Brzeziński und Otto von Bismarck Bezug. Zum Verständnis, was damit gemeint ist, besser auf Bismarck anstatt auf Brzeziński hören, kurz folgende Erläuterung: - Brzeziński ist seit 1966 einflussreicher außenpolitischer Berater mehrerer US-amerikanischer Präsiden-ten. In Bezug auf Russland soll er gesagt haben, ich zitiere: „Eurasien ist mithin das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen wird.“ - Otto von Bismarck war von 1871 bis 1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches. Seine Haltung Russland gegenüber kommt wie folgt zum Ausdruck, ich zitiere Bismarck: „Am allermeisten achten wir die Meinung der uns seit einem Jahrhundert und noch heute intimsten unter den uns befreundeten Mächten, der Russischen.“ Nun hören Sie, was Hörstel an Berlin, Polen und an die amerikanische Adresse zu richten hat: „Was wir brauchen, ist ein offenes, freundliches Signal aus Berlin: Nie mehr Krieg! Reichen wir doch unseren ewig fehlgeleiteten polnischen Nachbarn die Hand: Lasst uns das gemeinsam durchstehen, dieses Mal und für immer. Denn Länder, die in der unkomfortablen Situation sind, sich zwischen starken Nachbarn zu befinden, sollten besser auf Bismarck, als auf Brzeziński hören. Glauben Sie mir, als Deutscher habe ich dafür viel Lehrgeld bezahlt. Was ich mir wirklich wünsche ist ein klares Signal an die amerikanische Adresse: „Ihr lieben amerikanischen Freunde, seht doch: Wohin hat euch eure zerstörerische Außenpolitik gebracht? Ihr habt seit 100 Jahren Russen und Deutsche erfolgreich gehindert, Freundschaft zu schließen. Was hat es euch genützt? Wer ist heute schon ein wirklicher Freund Washingtons? Niemand. Ihr Amerikaner seid militärisch stark, aber eure Politik ist arm an Wahrheit und Idealen. Sie gleicht einem internationalen Bettler. Einem gewalttätigen Bettler. So ein Verhalten wird die Prüfung der Zukunft nicht bestehen. Welch ein Jammer – ihr seid so ein nettes und gutherziges Volk. Wie es scheint, wurde der amerikanische Traum in globalen Mafia-Kellern begraben. Lasst uns diese schreckliche Erinnerung als Leitstern für eine gemeinsame Zukunft nehmen. Lasst uns Politik neu denken und neu miteinander beginnen. Was gewesen ist, ist gewesen. Russen und Deutsche halten die europäische Lösung für die Zukunft der nächsten Jahrhunderte in ihren Händen. Keiner darf ausgeschlossen, übergangen oder missachtet werden. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft von uns allen. Keine Politik der Beherrschung mehr, nie mehr, Schluss, aus, Ende. Das ist der einzige Weg, der wirklich etwas Neues bringt.“ Soweit Christoph Hörstel. Erkennen Sie nun, warum wir besser auf Bismarck hören? Russen und Deutsche halten die europäische Lösung für die Zukunft der nächsten Jahrhunderte in ihren Händen. Nur gemeinsam, auch wenn sich die USA dagegen sträuben sollten, können Russen und Deutsch das Motto – „Nie wieder Krieg“ – wahr werden lassen. Danke, dass Sie auch heute wieder mit dabei waren. Ich wünsche ihnen noch einen guten Abend.
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Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 war das Motto „Nie wieder Krieg!“ die deutsche Lehre und Staatsräson Nummer eins. Mit Staatsräson ist das Streben nach Sicherheit und Selbstbehauptung eines Staates gemeint. Die inneren und äußeren Trümmer des Krieges waren noch jahrzehntelang Mahnmale, es nie wieder so weit kommen zu lassen... [weiterlesen]