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Experte warnt: US-Strategiepapier von Clinton umgesetzt „führt an die Schwelle des dritten Weltkriegs“
Am 16. Mai 2016 veröffentlichte die US-amerikanische Denkfabrik „Center for a New American Security“ – kurz CNAS und zu Deutsch „Zentrum für eine Neue Amerikanische Sicherheit“ – ein 22-seitiges Strategiepapier. Dieses gilt als Fahrplan für die Außenpolitik Hillary Clintons, wenn sie als US-Präsidentin vereidigt werden sollte. [weiterlesen]
Am 16. Mai 2016 veröffentlichte die US-amerikanische Denkfabrik „Center for a New American Security“ – kurz CNAS und zu Deutsch „Zentrum für eine Neue Amerikanische Sicherheit“ – ein 22-seitiges Strategiepapier. Dieses gilt als Fahrplan für die Außenpolitik Hillary Clintons, wenn sie als US-Präsidentin vereidigt werden sollte.
Neben einigen Alternativmedien hat sich nun als eine der einzigen etablierten Leitmedien der „Tages-Anzeiger“, eine der einflussreichsten Schweizer Zeitungen, mit dem Strategiepapier befasst. Am 21. Oktober 2016 publizierte der „Tages-Anzeiger“ ein Interview, das er mit dem deutschen Geographen und Experten für internationale Politik Günter Meyer führte. Meyer leitet das „Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt“ (ZERAW) an der Universität Mainz.
Günter Meyer analysierte das Strategiepapier der CNAS. Was ist ein Indiz dafür, dass es sich bei diesem Strategiepapier um die außenpolitische Agenda Hillary Clintons handeln könnte, sollte sie als Präsidentin gewählt sein?
Günter Meyer weist darauf hin, dass die politisch äußerst einflussreiche Denkfabrik von Michele Flournoy geleitet wird, einer ehemaligen Staatssekretärin für Verteidigung. Sie hat nicht nur eng mit US-Präsident Barack Obama zusammengearbeitet, sondern gilt auch als aussichtsreichste Kandidatin für das Amt des Verteidigungsministers, falls Hillary Clinton zur Präsidentin gewählt werde.
Auch trage das Strategiepapier den richtungweisenden Titel: „Stärkung der amerikanischen Macht. Strategien zur Ausweitung des US-Engagements in einer hart umkämpften Weltordnung“.
Diese Zielsetzung vertrete Clinton bereits seit längerem und es sei ihr damit gelungen, im Wahlkampf zahlreiche Republikaner auf ihre Seite zu ziehen. Abgesehen von den engen persönlichen Beziehungen zwischen der Präsidentschaftskandidatin und den Autoren des Papiers, setze das Papier die militärische Einmischungspolitik in die Belange anderer Staaten fort, für die Clinton bisher eingestanden sei.
Günter Meyer zählte nun einige Beispiele dafür auf, Zitat:
– „Clinton hat 2003 die völkerrechtswidrige Invasion im Irak zum Sturz von Saddam Hussein und zur Sicherung des dortigen Erdöls für US-Konzerne nachdrücklich befürwortet. Ergebnis der militärischen Intervention: mehr als 100.000 Tote, ein im Bürgerkrieg versinkendes Land und die Entstehung des IS.
– Als Außenministerin gab Clinton im Jahr 2011 den Ausschlag dafür, dass Obama dem Angriff auf Libyen zugestimmt hat, um auch dort einen Regimewechsel gewaltsam durchzusetzen. Das Resultat ist ein gescheiterter Staat ohne baldige Aussicht auf eine politische Stabilisierung.
– Ehe Clinton 2012 aus ihrem Amt ausschied, heizte sie den Aufstand gegen Bashar al-Assad in Syrien durch verdeckte Aktionen gegen das Regime an. In ihren bei Wikileaks veröffentlichten E-Mails erklärt sie den Sturz von Assad als Ziel. Dabei wurde sogar die Ausbreitung der jihadistischen Extremisten, des späteren Islamischen Staates (IS), begrüßt, wie die auf gerichtliche Anordnung veröffentlichten Dokumente des militärischen Geheimdienstes DIA belegen.“
Aus dem Scheitern dieser militärischen Interventionen, um den Sturz missliebiger Herrscher zu erzwingen, habe Clinton offenbar die Konsequenz gezogen, kommentiert Meyer. Nämlich, dass in Zukunft die Überlegenheit der US-Streitkräfte noch wesentlich massiver zum Einsatz kommen müsse, um außenpolitische Ziele zu erreichen. Das würden viele ihrer Äußerungen im Wahlkampf belegen, und genau diese Linie vertrete auch das Strategiepapier. […]
Angesprochen auf den Syrienkrieg, ob Clinton eine direkte Konfrontation mit Russland riskieren würde, wies Meyer auf die von Clinton nach wie vor geforderte Einrichtung einer Flugverbotszone hin. Dazu sei die Zerstörung der syrischen Luftwaffenbasen durch Marschflugkörper geplant. Dies würde Russland kaum hinnehmen und es habe bereits zahlreiche Abwehrsysteme in Syrien installiert. Die Einrichtung und Durchsetzung einer Flugverbotszone in Syrien würde unvermeidlich zu einer direkten militärischen Konfrontation der beiden Nuklearmächte führen. Ob Clinton dies tatsächlich in Kauf nehmen wird, bleibe abzuwarten.
Günter Meyer schließt mit einem Fazit, wie sich die Weltpolitik verändern würde, sollte Hillary Clinton nach ihrem vermutlichen Wahlsieg dieses Strategiepapier umsetzten, Zitat:
„Die weltpolitischen Spannungen werden sich in einem Maße verschärfen, das alles in den Schatten stellt, was wir seit dem Ende des Kalten Kriegs erlebt haben. Diese Richtschnur für die US-Außenpolitik, die vor allem auf die militärische Überlegenheit der USA setzt und ein beispielloses Wettrüsten nach sich ziehen wird, führt an die Schwelle des dritten Weltkriegs beziehungsweise des ersten Nuklearkriegs. Hoffnungen auf ein Ende des Mordens in Syrien und eine Beilegung der dortigen Stellvertreterkriege sind ebenso vergeblich wie die Erwartung einer friedlichen Entwicklung in der Golfregion.“
Soweit die klare und unmissverständliche Sprache des deutschen Politikexperten Günter Meyer. Während sich die allermeisten westlichen Leitmedien derzeit mit Donald Trumps Fehlverhalten beschäftigen, verharmlosen sie die eigentliche Gefahr.
Ob der Schweizer „Tages-Anzeiger“ Worten Taten folgen lässt, und eine breit angelegte Diskussion über die echte Gefahr, die von den USA ausgeht, entfachen wird, bleibt mehr als fraglich. Die Geschichte zeigt, dass auf die etablierten Leitmedien nicht abgestützt werden kann, wenn es um die Verhinderung eines Krieges geht. Dies ist nur mit einer breit angelegten internationalen Friedensbewegung möglich, die vom Volk ausgeht und von Mensch zu Mensch weitergetragen wird.
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Sendungstext
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24.10.2016 | www.kla.tv/9240
Am 16. Mai 2016 veröffentlichte die US-amerikanische Denkfabrik „Center for a New American Security“ – kurz CNAS und zu Deutsch „Zentrum für eine Neue Amerikanische Sicherheit“ – ein 22-seitiges Strategiepapier. Dieses gilt als Fahrplan für die Außenpolitik Hillary Clintons, wenn sie als US-Präsidentin vereidigt werden sollte. Neben einigen Alternativmedien hat sich nun als eine der einzigen etablierten Leitmedien der „Tages-Anzeiger“, eine der einflussreichsten Schweizer Zeitungen, mit dem Strategiepapier befasst. Am 21. Oktober 2016 publizierte der „Tages-Anzeiger“ ein Interview, das er mit dem deutschen Geographen und Experten für internationale Politik Günter Meyer führte. Meyer leitet das „Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt“ (ZERAW) an der Universität Mainz. Günter Meyer analysierte das Strategiepapier der CNAS. Was ist ein Indiz dafür, dass es sich bei diesem Strategiepapier um die außenpolitische Agenda Hillary Clintons handeln könnte, sollte sie als Präsidentin gewählt sein? Günter Meyer weist darauf hin, dass die politisch äußerst einflussreiche Denkfabrik von Michele Flournoy geleitet wird, einer ehemaligen Staatssekretärin für Verteidigung. Sie hat nicht nur eng mit US-Präsident Barack Obama zusammengearbeitet, sondern gilt auch als aussichtsreichste Kandidatin für das Amt des Verteidigungsministers, falls Hillary Clinton zur Präsidentin gewählt werde. Auch trage das Strategiepapier den richtungweisenden Titel: „Stärkung der amerikanischen Macht. Strategien zur Ausweitung des US-Engagements in einer hart umkämpften Weltordnung“. Diese Zielsetzung vertrete Clinton bereits seit längerem und es sei ihr damit gelungen, im Wahlkampf zahlreiche Republikaner auf ihre Seite zu ziehen. Abgesehen von den engen persönlichen Beziehungen zwischen der Präsidentschaftskandidatin und den Autoren des Papiers, setze das Papier die militärische Einmischungspolitik in die Belange anderer Staaten fort, für die Clinton bisher eingestanden sei. Günter Meyer zählte nun einige Beispiele dafür auf, Zitat: – „Clinton hat 2003 die völkerrechtswidrige Invasion im Irak zum Sturz von Saddam Hussein und zur Sicherung des dortigen Erdöls für US-Konzerne nachdrücklich befürwortet. Ergebnis der militärischen Intervention: mehr als 100.000 Tote, ein im Bürgerkrieg versinkendes Land und die Entstehung des IS. – Als Außenministerin gab Clinton im Jahr 2011 den Ausschlag dafür, dass Obama dem Angriff auf Libyen zugestimmt hat, um auch dort einen Regimewechsel gewaltsam durchzusetzen. Das Resultat ist ein gescheiterter Staat ohne baldige Aussicht auf eine politische Stabilisierung. – Ehe Clinton 2012 aus ihrem Amt ausschied, heizte sie den Aufstand gegen Bashar al-Assad in Syrien durch verdeckte Aktionen gegen das Regime an. In ihren bei Wikileaks veröffentlichten E-Mails erklärt sie den Sturz von Assad als Ziel. Dabei wurde sogar die Ausbreitung der jihadistischen Extremisten, des späteren Islamischen Staates (IS), begrüßt, wie die auf gerichtliche Anordnung veröffentlichten Dokumente des militärischen Geheimdienstes DIA belegen.“ Aus dem Scheitern dieser militärischen Interventionen, um den Sturz missliebiger Herrscher zu erzwingen, habe Clinton offenbar die Konsequenz gezogen, kommentiert Meyer. Nämlich, dass in Zukunft die Überlegenheit der US-Streitkräfte noch wesentlich massiver zum Einsatz kommen müsse, um außenpolitische Ziele zu erreichen. Das würden viele ihrer Äußerungen im Wahlkampf belegen, und genau diese Linie vertrete auch das Strategiepapier. […] Angesprochen auf den Syrienkrieg, ob Clinton eine direkte Konfrontation mit Russland riskieren würde, wies Meyer auf die von Clinton nach wie vor geforderte Einrichtung einer Flugverbotszone hin. Dazu sei die Zerstörung der syrischen Luftwaffenbasen durch Marschflugkörper geplant. Dies würde Russland kaum hinnehmen und es habe bereits zahlreiche Abwehrsysteme in Syrien installiert. Die Einrichtung und Durchsetzung einer Flugverbotszone in Syrien würde unvermeidlich zu einer direkten militärischen Konfrontation der beiden Nuklearmächte führen. Ob Clinton dies tatsächlich in Kauf nehmen wird, bleibe abzuwarten. Günter Meyer schließt mit einem Fazit, wie sich die Weltpolitik verändern würde, sollte Hillary Clinton nach ihrem vermutlichen Wahlsieg dieses Strategiepapier umsetzten, Zitat: „Die weltpolitischen Spannungen werden sich in einem Maße verschärfen, das alles in den Schatten stellt, was wir seit dem Ende des Kalten Kriegs erlebt haben. Diese Richtschnur für die US-Außenpolitik, die vor allem auf die militärische Überlegenheit der USA setzt und ein beispielloses Wettrüsten nach sich ziehen wird, führt an die Schwelle des dritten Weltkriegs beziehungsweise des ersten Nuklearkriegs. Hoffnungen auf ein Ende des Mordens in Syrien und eine Beilegung der dortigen Stellvertreterkriege sind ebenso vergeblich wie die Erwartung einer friedlichen Entwicklung in der Golfregion.“ Soweit die klare und unmissverständliche Sprache des deutschen Politikexperten Günter Meyer. Während sich die allermeisten westlichen Leitmedien derzeit mit Donald Trumps Fehlverhalten beschäftigen, verharmlosen sie die eigentliche Gefahr. Ob der Schweizer „Tages-Anzeiger“ Worten Taten folgen lässt, und eine breit angelegte Diskussion über die echte Gefahr, die von den USA ausgeht, entfachen wird, bleibt mehr als fraglich. Die Geschichte zeigt, dass auf die etablierten Leitmedien nicht abgestützt werden kann, wenn es um die Verhinderung eines Krieges geht. Dies ist nur mit einer breit angelegten internationalen Friedensbewegung möglich, die vom Volk ausgeht und von Mensch zu Mensch weitergetragen wird. Besten Dank für Ihre Unterstützung, indem Sie z. B. diese Sendung weiterverbreiten.
von dd.
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Meyer_%28Geograph%29
https://www.youtube.com/watch?v=ZU1_7rCUUwk
http://www.cnas.org/publications/reports/extending-american-power-strategies-to-expand-u-s-engagement-in-a-competitive-world-order
https://s3.amazonaws.com/files.cnas.org/documents/CNASReport-EAP-FINAL-1.pdf
http://www.contra-magazin.com/2016/10/strategiepapier-so-will-clinton-die-usa-in-den-dritten-weltkrieg-fuehren/
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kino/hillary-clinton-koennte-zu-einer-echten-gefahr-werden/story/28588262