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Guten Abend liebe Zuschauerinnen und Zuschauer.
"JP Morgan täuschte wissentlich Kunden und kauft sich nun mit 13 Milliarden Dollar von Strafe frei", so hörte man es heute in verschiedensten Nachrichten.
Das hört sich im ersten Augenblick nach einer schmerzhaften Strafe an. Jedoch ist die abschreckende Wirkung überschaubar, sogar sehr überschaubar
Lassen wir die Fakten sprechen: Laut der "Handelszeitung" hat die US-Bank JP Morgan gestanden, systematisch Kunden über den Tisch gezogen zu haben. Die Bank gab in einem Vergleich zu, regelmäßig schlechte Produkte an Investoren verkauft zu haben. JP Morgan wurden Gesetzesverstöße beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilienkrediten vorgeworfen, die von 2005 bis 2007 und damit aus Zeiten vor der Finanzkrise stammen.
JP Morgan ist somit ein Hauptschuldiger der Finanzkrise:
"Das in dieser Untersuchung zutage geförderte Verhalten hat fraglos dabei geholfen, die Saat des Niedergangs im Hypotheken-Markt zu säen", erklärte Justizminister Eric Holder am Dienstag in Washington. Nach Angaben des Ministeriums räumt JP Morgan im Zuge des Vergleichs "ernsthafte Falschdarstellungen" ein.
Die US-Justiz hatte dem Wall-Street-Haus vorgeworfen, Investoren beim Verkauf von Hypothekenpapieren über den Tisch gezogen zu haben. Die Bank habe den Käufern verschwiegen, wie schlecht es um viele der enthaltenen Hauskredite gestanden sei. Ausbleibende Kreditraten und der damit verbundene rapide Wertverfall dieser Hypothekenpapiere befeuerten die Finanzkrise 2008.
Ab 2007 konnten in den USA immer mehr einkommensschwache Hausbesitzer ihre Darlehen wegen steigender Zinsen nicht mehr abzahlen, während die schlecht abgesicherten Kredite von Bank zu Bank als Geldanlage weitergereicht wurden. Nach dem Bankrott der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 führten die toxischen Wertpapiere in einer Kettenreaktion zu der immer noch anhaltenden weltweiten Finanzkrise. In den USA verloren viele Menschen ihre Häuser oder sitzen jetzt auf hohen Schulden, während die gekauften Immobilien deutlich an Wert verloren haben.
(Kein Manager wurde angeklagt): ist als eingeblendete Überschrift gedacht
Wegen der Manipulationen wird jedoch offenbar kein Manager zur Rechenschaft gezogen.
Während man Autofahrer wegen kleinster Geschwindigkeitsübertretungen regelmäßig zur Kasse bittet und bei Nichtbezahlen sogar eine Ersatzhaftstrafe erzwingt, gehen diese Bank- Manager straffrei aus.
Aber nicht nur das: Die Zahlung geht nur zu einem kleinen Teil an die Betrogenen, den grössten Teil erhält die US-Staatskasse. Die Zahlung gilt nicht als Strafe, sondern ist ein Deal mit den Ermittlern und wegen des "billigen Geldes" kann sich die Bank die Zahlung locker leisten. Das ist doch mal ein Deal!
Wahrscheinlich wird sich JP Morgan jetzt als Wohltäter feiern lassen, hat die Bank doch der maroden Staatskasse der USA eine große “Spende” zukommen lassen! Und die Hälfte der Busse kann die Bank auch noch von der Steuer absetzen!
Hier bewahrheitet sich das Sprichwort, das sich während der Finanzkrise geprägt hat. Gefängnisstrafen sind anscheinend nur etwas für die Unterschicht.
Banks are not to big to fail, but they are to big to jail.
Banken sind nicht zu groß, um sie fallen zu lassen, aber sind zu groß, um sie einzusperren.
Guten Abend.
von
hc.
Quellen/Links: SRF 1, 8:00 Uhr Nachrichten vom 20.11.2013
JP Morgan kauft sich von Strafe frei
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20.11.2013 | www.kla.tv/1872
Guten Abend liebe Zuschauerinnen und Zuschauer. "JP Morgan täuschte wissentlich Kunden und kauft sich nun mit 13 Milliarden Dollar von Strafe frei", so hörte man es heute in verschiedensten Nachrichten. Das hört sich im ersten Augenblick nach einer schmerzhaften Strafe an. Jedoch ist die abschreckende Wirkung überschaubar, sogar sehr überschaubar Lassen wir die Fakten sprechen: Laut der "Handelszeitung" hat die US-Bank JP Morgan gestanden, systematisch Kunden über den Tisch gezogen zu haben. Die Bank gab in einem Vergleich zu, regelmäßig schlechte Produkte an Investoren verkauft zu haben. JP Morgan wurden Gesetzesverstöße beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilienkrediten vorgeworfen, die von 2005 bis 2007 und damit aus Zeiten vor der Finanzkrise stammen. JP Morgan ist somit ein Hauptschuldiger der Finanzkrise: "Das in dieser Untersuchung zutage geförderte Verhalten hat fraglos dabei geholfen, die Saat des Niedergangs im Hypotheken-Markt zu säen", erklärte Justizminister Eric Holder am Dienstag in Washington. Nach Angaben des Ministeriums räumt JP Morgan im Zuge des Vergleichs "ernsthafte Falschdarstellungen" ein. Die US-Justiz hatte dem Wall-Street-Haus vorgeworfen, Investoren beim Verkauf von Hypothekenpapieren über den Tisch gezogen zu haben. Die Bank habe den Käufern verschwiegen, wie schlecht es um viele der enthaltenen Hauskredite gestanden sei. Ausbleibende Kreditraten und der damit verbundene rapide Wertverfall dieser Hypothekenpapiere befeuerten die Finanzkrise 2008. Ab 2007 konnten in den USA immer mehr einkommensschwache Hausbesitzer ihre Darlehen wegen steigender Zinsen nicht mehr abzahlen, während die schlecht abgesicherten Kredite von Bank zu Bank als Geldanlage weitergereicht wurden. Nach dem Bankrott der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 führten die toxischen Wertpapiere in einer Kettenreaktion zu der immer noch anhaltenden weltweiten Finanzkrise. In den USA verloren viele Menschen ihre Häuser oder sitzen jetzt auf hohen Schulden, während die gekauften Immobilien deutlich an Wert verloren haben. (Kein Manager wurde angeklagt): ist als eingeblendete Überschrift gedacht Wegen der Manipulationen wird jedoch offenbar kein Manager zur Rechenschaft gezogen. Während man Autofahrer wegen kleinster Geschwindigkeitsübertretungen regelmäßig zur Kasse bittet und bei Nichtbezahlen sogar eine Ersatzhaftstrafe erzwingt, gehen diese Bank- Manager straffrei aus. Aber nicht nur das: Die Zahlung geht nur zu einem kleinen Teil an die Betrogenen, den grössten Teil erhält die US-Staatskasse. Die Zahlung gilt nicht als Strafe, sondern ist ein Deal mit den Ermittlern und wegen des "billigen Geldes" kann sich die Bank die Zahlung locker leisten. Das ist doch mal ein Deal! Wahrscheinlich wird sich JP Morgan jetzt als Wohltäter feiern lassen, hat die Bank doch der maroden Staatskasse der USA eine große “Spende” zukommen lassen! Und die Hälfte der Busse kann die Bank auch noch von der Steuer absetzen! Hier bewahrheitet sich das Sprichwort, das sich während der Finanzkrise geprägt hat. Gefängnisstrafen sind anscheinend nur etwas für die Unterschicht. Banks are not to big to fail, but they are to big to jail. Banken sind nicht zu groß, um sie fallen zu lassen, aber sind zu groß, um sie einzusperren. Guten Abend.
von hc.