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Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma erteilt Berufsverbot
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht dasselbe.
Die Nachricht über das dreijährige Berufsverbot für Coop Bankdirektor Andreas Waespi schlug ein wie eine Bombe und hat alle überrascht.[weiterlesen]
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht dasselbe.
Die Nachricht über das dreijährige Berufsverbot für Coop Bankdirektor Andreas Waespi schlug ein wie eine Bombe und hat alle überrascht.
Andreas Waespi, der designierte Chef der Coop Bank, wurde von der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) diese Woche mit einem dreijährigen Berufsverbot belegt, was einem völligem Karriere-Ende gleichzusetzen ist. Was war passiert? Die Finma hat die Coop-Bank mit ihrem Direktor Andreas Waespi überführt, dass zwischen 2009 und 2013 die Inhaber-Aktien der Coop-Bank durch Stützungskäufe manipuliert wurden. Waespi hatte also jahrelang den Kurs der eigenen Coop-Aktien manipuliert. Zumindest verantwortete er als CEO dieses "schwere" Vergehen innerhalb der Bank und hat es nicht unterbunden, wie die Aufsicht mitteilt. Bankchef Waespi und die Bank Coop hätten sich zwar nicht bereichert, schreibt die Aufsicht Finma und ihr Direktor Mark Branson und es wurde, wie die Aufsicht außerdem mitteilte, niemand geschädigt, aber einen Kurs manipulieren, so etwas gehe gar nicht. Und darum setze sie nun mit der Sanktionierung gegen Waespi ein Zeichen.
Noch vor kurzer Zeit wurden derartige sogenannte Aktienmanipulationen "Kurspflege der eigenen Aktien" genannt. Dabei ging es darum, dass eine Aktiengesellschaft im Interesse ihrer Aktionäre die eigene Aktie auf einem kursgeglätteten Niveau stabilisiert. So, dass in etwa der reale Zeitwert, der Marktwert gesichert bleibt. Damit also wird versucht, eventuell irrational-spekulative Schwankungen "auszusieben". Gesellschaften, welche die Kurse ihrer Aktien derart realitätsnah pflegten, waren bis anhin nicht nur hochgeschätzt, sondern auch branchengeachtet.
Doch jetzt setzt die Finma mit der Sanktionierung gegen Waespi ein Zeichen.
Doch nicht alle finden diese Zeichen so toll. Das Urteil der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) sei "weit übertrieben und unverhältnismäßig, urteilt Urs Grätzer, der von 1996 bis 2006 Direktor der Aargauer Kantonalbank AKB war.
Dass die Kurspflege nach heutiger Sicht der Dinge ein Verstoß gegen das Aufsichtsrecht ist, stellt der 68-jährige Grätzer nicht in Abrede. Waespi aber habe das gemacht, "was bis vor wenigen Jahren eben als Kurspflege landauf und landab gang und gäbe war". Grätzers Vorwurf an die Finma ist happig: Sie bestrafe einen Kleinen und lasse die Großbanken unbehelligt, "weil sie Angst vor ihnen hat". Derzeit sei ja praktisch täglich von Bankbetrügereien zu lesen — etwa von Manipulationen im Devisenhandel, mit Libor-Zinsen oder verbotenen Geschäften im Ausland. "Und rollen da etwa Köpfe, werden da von der Finma Berufsverbote in die oberen Etagen verhängt?".
Hier werde mit unterschiedlichen Ellen gemessen, ärgert sich Grätzer. Der Ex-AKB-Chef ist nicht allein mit seiner Feststellung. Auch Wirtschaftsprofessor Peter V. Kunz hält das dreijährige Berufsverbot für "sehr außergewöhnlich", wie er im «St.Galler Tagblatt» meinte.
Was aber noch schwerer wiegt ist, dass ausgerechnet der Finma-Direktor Mark Branson, welcher in der Finanzwelt zu trauriger Berühmtheit gelangte, das Berufsverbot aussprach. Es war nämlich Mark Branson, von dem die Berner Zeitung im Januar 2014 meinte: "Dieser Mann taugt sicher nicht als Oberaufpasser." Er war einer der führenden Köpfe beim größten Finanzbetrug aller Zeiten, dem LIBOR Skandal.
Mark Branson war von 2006 bis 2007 Leiter der UBS-Tochter in Japan, welche die Referenzzinssätze im Libor manipuliert hat. Wegen diesen Manipulationen musste die Schweizer Bank UBS eine Buße in Milliardenhöhe aufwenden, welche letzten Endes der Aktionär und somit alle Schweizer Pensionskassen tragen mussten. Und ausgerechnet dieser Aufpasser verhängt nun Strafen: Es ist wie der wie der Volksmund sagt: Die Kleinen hängt man die Großen lässt man Laufen
Schalten Sie auch morgen wieder zu bei. Klagemauer.TV wird auch weiterhin den Finger in die Wunde legen. Guten Abend.
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01.11.2014 | www.kla.tv/4494
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht dasselbe. Die Nachricht über das dreijährige Berufsverbot für Coop Bankdirektor Andreas Waespi schlug ein wie eine Bombe und hat alle überrascht. Andreas Waespi, der designierte Chef der Coop Bank, wurde von der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) diese Woche mit einem dreijährigen Berufsverbot belegt, was einem völligem Karriere-Ende gleichzusetzen ist. Was war passiert? Die Finma hat die Coop-Bank mit ihrem Direktor Andreas Waespi überführt, dass zwischen 2009 und 2013 die Inhaber-Aktien der Coop-Bank durch Stützungskäufe manipuliert wurden. Waespi hatte also jahrelang den Kurs der eigenen Coop-Aktien manipuliert. Zumindest verantwortete er als CEO dieses "schwere" Vergehen innerhalb der Bank und hat es nicht unterbunden, wie die Aufsicht mitteilt. Bankchef Waespi und die Bank Coop hätten sich zwar nicht bereichert, schreibt die Aufsicht Finma und ihr Direktor Mark Branson und es wurde, wie die Aufsicht außerdem mitteilte, niemand geschädigt, aber einen Kurs manipulieren, so etwas gehe gar nicht. Und darum setze sie nun mit der Sanktionierung gegen Waespi ein Zeichen. Noch vor kurzer Zeit wurden derartige sogenannte Aktienmanipulationen "Kurspflege der eigenen Aktien" genannt. Dabei ging es darum, dass eine Aktiengesellschaft im Interesse ihrer Aktionäre die eigene Aktie auf einem kursgeglätteten Niveau stabilisiert. So, dass in etwa der reale Zeitwert, der Marktwert gesichert bleibt. Damit also wird versucht, eventuell irrational-spekulative Schwankungen "auszusieben". Gesellschaften, welche die Kurse ihrer Aktien derart realitätsnah pflegten, waren bis anhin nicht nur hochgeschätzt, sondern auch branchengeachtet. Doch jetzt setzt die Finma mit der Sanktionierung gegen Waespi ein Zeichen. Doch nicht alle finden diese Zeichen so toll. Das Urteil der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) sei "weit übertrieben und unverhältnismäßig, urteilt Urs Grätzer, der von 1996 bis 2006 Direktor der Aargauer Kantonalbank AKB war. Dass die Kurspflege nach heutiger Sicht der Dinge ein Verstoß gegen das Aufsichtsrecht ist, stellt der 68-jährige Grätzer nicht in Abrede. Waespi aber habe das gemacht, "was bis vor wenigen Jahren eben als Kurspflege landauf und landab gang und gäbe war". Grätzers Vorwurf an die Finma ist happig: Sie bestrafe einen Kleinen und lasse die Großbanken unbehelligt, "weil sie Angst vor ihnen hat". Derzeit sei ja praktisch täglich von Bankbetrügereien zu lesen — etwa von Manipulationen im Devisenhandel, mit Libor-Zinsen oder verbotenen Geschäften im Ausland. "Und rollen da etwa Köpfe, werden da von der Finma Berufsverbote in die oberen Etagen verhängt?". Hier werde mit unterschiedlichen Ellen gemessen, ärgert sich Grätzer. Der Ex-AKB-Chef ist nicht allein mit seiner Feststellung. Auch Wirtschaftsprofessor Peter V. Kunz hält das dreijährige Berufsverbot für "sehr außergewöhnlich", wie er im «St.Galler Tagblatt» meinte. Was aber noch schwerer wiegt ist, dass ausgerechnet der Finma-Direktor Mark Branson, welcher in der Finanzwelt zu trauriger Berühmtheit gelangte, das Berufsverbot aussprach. Es war nämlich Mark Branson, von dem die Berner Zeitung im Januar 2014 meinte: "Dieser Mann taugt sicher nicht als Oberaufpasser." Er war einer der führenden Köpfe beim größten Finanzbetrug aller Zeiten, dem LIBOR Skandal. Mark Branson war von 2006 bis 2007 Leiter der UBS-Tochter in Japan, welche die Referenzzinssätze im Libor manipuliert hat. Wegen diesen Manipulationen musste die Schweizer Bank UBS eine Buße in Milliardenhöhe aufwenden, welche letzten Endes der Aktionär und somit alle Schweizer Pensionskassen tragen mussten. Und ausgerechnet dieser Aufpasser verhängt nun Strafen: Es ist wie der wie der Volksmund sagt: Die Kleinen hängt man die Großen lässt man Laufen Schalten Sie auch morgen wieder zu bei. Klagemauer.TV wird auch weiterhin den Finger in die Wunde legen. Guten Abend.
von khc.
http://www.finews.ch/news/banken/14891-mark-branson-wird-neuer-finma-direktor
http://insideparadeplatz.ch/2012/12/17/fall-branson-finma-geraet-in-widersprueche/
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/UBSHaendler-haben-rund-um-die-Welt-beim-Libor-betrogen/story/21469620?track