Diese Website verwendet Cookies. Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Bei uns sind Ihre Daten sicher. Wir geben keine Ihrer Analyse- oder Kontaktdaten an Dritte weiter! Weiterführende Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.
Angriff der US-Koalition auf syrische Truppen – Versehen oder Vorsatz?
Am 17. September 2016, wurde ein Stützpunkt der syrischen Armee durch die, von den USA geführte, sogenannte Anti-IS-Koalition bombardiert. Bei dem Luftschlag kamen mindestens 62 syrische Soldaten ums Leben, weitere 100 wurden verletzt. Direkt nach den Luftangriffen erfolgte eine Offensive des IS auf die syrischen Stellungen. Die russische Führung reagierte empört auf diesen Vorfall und berief eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates ein.[weiterlesen]
Am Samstag, dem 17. September 2016, wurde ein Stützpunkt der syrischen Armee durch die, von den USA geführte, sogenannte Anti-IS-Koalition bombardiert. Bei dem Luftschlag kamen mindestens 62 syrische Soldaten ums Leben, weitere 100 wurden verletzt. Direkt nach den Luftangriffen erfolgte eine Offensive des IS auf die syrischen Stellungen. Die russische Führung reagierte empört auf diesen Vorfall und berief eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates ein.
Die USA räumten daraufhin ein, dass bei der Operation höchstwahrscheinlich aus Versehen syrische Truppen getroffen worden seien. Die Koalition würde niemals mit Absicht Luftangriffe auf eine bekannte syrische Militäreinheit fliegen, betonte der Sprecher des US-Zentralkommandos.
Gut eine Woche nach diesem Zwischenfall melden sich nun immer mehr Stimmen zu Wort, die der US-Darstellung, es habe sich um ein Versehen gehandelt, klar widersprechen.
So äußerte sich der syrische Präsident Bashar al-Assad wie folgt:
„Das war kein zufälliger Vorfall mit einem Flugzeug. Das waren vier Flugzeuge, die etwa eine Stunde lang oder sogar länger die Stellungen der syrischen Soldaten attackierten. Ein Fehler kann nicht eine Stunde dauern.“
Die Journalistin und Politikexpertin für Nahost-Angelegenheiten, Hafsa Kara-Mustapha, glaubt ebenfalls nicht an ein Versehen. Ihrer Aussage zufolge, erlaube die Ortungstechnik der Koalition mit fast hundertprozentiger Genauigkeit zu differenzieren, welche Stellung welcher Gruppierung zuzuordnen ist.
Auch verschiedene Diplomaten, wie der ehemalige Konsul der Türkei in Mossul, Aydin Selcen oder der russische UN-Botschafter, Tschurkin, bewerteten die US-Version der Vorfälle, dass die Angriffe dem IS gegolten hätten, als wenig glaubhaft. Tschurkin äußerte Zweifel daran, dass es den US-Streitkräften auf einmal daran gelegen wäre, die syrische Armee gegen die Truppen des IS zu verteidigen, die ihnen in der Region gegenüberstanden.
Die Sprecherin des russischen Außenamtes Sacharowa, kommentierte den Vorfall gar mit den Worten:
„Früher hatten wir vermutet, dass dadurch die Al-Nusra-Front in Schutz genommen werden sollte. Jetzt aber gelangen wir zu einer, für die ganze Welt wirklich schrecklichen Feststellung: Das Weiße Haus verteidigt den IS.“
Dies sind natürlich harte Anschuldigungen durch die russische Seite, liebe Zuschauer.
Betrachtet man jedoch den Verlauf dieses Konflikts, fügt sich dieser Vorfall sehr gut in das bisherige Gesamtbild. So erweckte das bisherige Vorgehen der US-Armee in dieser Auseinandersetzung nicht wirklich den Anschein, dass sie den IS ernsthaft bezwingen wollte. Während die USA und ihre Alliierten beispielsweise Libyen im Jahr 2011 in nur sieben Monaten komplett zerbombten, hatte der IS in Syrien ein Jahr nach Beginn der Luftschläge der US-Koalition sogar noch Boden gut gemacht. Erst durch das Eingreifen Russlands konnte der IS wieder zurück gedrängt werden und die syrische Armee konnte erfolgreiche Offensiven gegen die Terroristen durchführen. Doch anstatt sich über die Erfolge gegen den vermeintlich gemeinsamen Rivalen IS zu freuen, ließen die USA im Verbund mit westlichen Medien und Politikern kein gutes Haar an den russischen Luftangriffen.
Dies nährt die Zweifel, dass es den westlichen Alliierten gar nicht um die Bekämpfung des IS, sondern um die Absetzung der vom syrischen Volk rechtmäßig gewählten Regierung unter Bashar al-Assad geht.
Nachdem die syrischen Truppen in der letzten Zeit wieder mehr und mehr die Oberhand gewannen, wurde nun, mit dem Beschuss der syrischen Soldaten durch die US-geführte Koalition, eine weitere rote Linie überschritten. Dass zudem die Kämpfer des IS unmittelbar nach dem Luftangriff bereitstanden, um ihre Offensive durchzuführen, stützt die Thesen derer, die den USA eine gezielte Absicht unterstellen. Sie werfen der US-Regierung vor, insgeheim den IS zu unterstützen, um ihre Vormachtstellung in der Region auszubauen.
Es liegt nun an den USA, den Vorfall lückenlos aufzuklären und das Gegenteil schlüssig zu beweisen. Sollte dies nicht gelingen, müsste der UN-Sicherheitsrat seine Position neu überdenken. Ebenso wäre es für die deutsche Regierung an der Zeit, die Bundeswehr aus dieser Koalition zurückzuziehen. Denn das Mandat des Bundestages wurde für den Kampf gegen die Terrororganisation IS und nicht für den Kampf gegen die syrische Armee erteilt. Ein solcher würde einem unrechtmäßigen Angriffskrieg im Sinne Artikel 26 des deutschen Grundgesetzes gleichkommen und wäre als solcher entsprechend zu ahnden.
Sendungstext
herunterladen
27.09.2016 | www.kla.tv/9070
Am Samstag, dem 17. September 2016, wurde ein Stützpunkt der syrischen Armee durch die, von den USA geführte, sogenannte Anti-IS-Koalition bombardiert. Bei dem Luftschlag kamen mindestens 62 syrische Soldaten ums Leben, weitere 100 wurden verletzt. Direkt nach den Luftangriffen erfolgte eine Offensive des IS auf die syrischen Stellungen. Die russische Führung reagierte empört auf diesen Vorfall und berief eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates ein. Die USA räumten daraufhin ein, dass bei der Operation höchstwahrscheinlich aus Versehen syrische Truppen getroffen worden seien. Die Koalition würde niemals mit Absicht Luftangriffe auf eine bekannte syrische Militäreinheit fliegen, betonte der Sprecher des US-Zentralkommandos. Gut eine Woche nach diesem Zwischenfall melden sich nun immer mehr Stimmen zu Wort, die der US-Darstellung, es habe sich um ein Versehen gehandelt, klar widersprechen. So äußerte sich der syrische Präsident Bashar al-Assad wie folgt: „Das war kein zufälliger Vorfall mit einem Flugzeug. Das waren vier Flugzeuge, die etwa eine Stunde lang oder sogar länger die Stellungen der syrischen Soldaten attackierten. Ein Fehler kann nicht eine Stunde dauern.“ Die Journalistin und Politikexpertin für Nahost-Angelegenheiten, Hafsa Kara-Mustapha, glaubt ebenfalls nicht an ein Versehen. Ihrer Aussage zufolge, erlaube die Ortungstechnik der Koalition mit fast hundertprozentiger Genauigkeit zu differenzieren, welche Stellung welcher Gruppierung zuzuordnen ist. Auch verschiedene Diplomaten, wie der ehemalige Konsul der Türkei in Mossul, Aydin Selcen oder der russische UN-Botschafter, Tschurkin, bewerteten die US-Version der Vorfälle, dass die Angriffe dem IS gegolten hätten, als wenig glaubhaft. Tschurkin äußerte Zweifel daran, dass es den US-Streitkräften auf einmal daran gelegen wäre, die syrische Armee gegen die Truppen des IS zu verteidigen, die ihnen in der Region gegenüberstanden. Die Sprecherin des russischen Außenamtes Sacharowa, kommentierte den Vorfall gar mit den Worten: „Früher hatten wir vermutet, dass dadurch die Al-Nusra-Front in Schutz genommen werden sollte. Jetzt aber gelangen wir zu einer, für die ganze Welt wirklich schrecklichen Feststellung: Das Weiße Haus verteidigt den IS.“ Dies sind natürlich harte Anschuldigungen durch die russische Seite, liebe Zuschauer. Betrachtet man jedoch den Verlauf dieses Konflikts, fügt sich dieser Vorfall sehr gut in das bisherige Gesamtbild. So erweckte das bisherige Vorgehen der US-Armee in dieser Auseinandersetzung nicht wirklich den Anschein, dass sie den IS ernsthaft bezwingen wollte. Während die USA und ihre Alliierten beispielsweise Libyen im Jahr 2011 in nur sieben Monaten komplett zerbombten, hatte der IS in Syrien ein Jahr nach Beginn der Luftschläge der US-Koalition sogar noch Boden gut gemacht. Erst durch das Eingreifen Russlands konnte der IS wieder zurück gedrängt werden und die syrische Armee konnte erfolgreiche Offensiven gegen die Terroristen durchführen. Doch anstatt sich über die Erfolge gegen den vermeintlich gemeinsamen Rivalen IS zu freuen, ließen die USA im Verbund mit westlichen Medien und Politikern kein gutes Haar an den russischen Luftangriffen. Dies nährt die Zweifel, dass es den westlichen Alliierten gar nicht um die Bekämpfung des IS, sondern um die Absetzung der vom syrischen Volk rechtmäßig gewählten Regierung unter Bashar al-Assad geht. Nachdem die syrischen Truppen in der letzten Zeit wieder mehr und mehr die Oberhand gewannen, wurde nun, mit dem Beschuss der syrischen Soldaten durch die US-geführte Koalition, eine weitere rote Linie überschritten. Dass zudem die Kämpfer des IS unmittelbar nach dem Luftangriff bereitstanden, um ihre Offensive durchzuführen, stützt die Thesen derer, die den USA eine gezielte Absicht unterstellen. Sie werfen der US-Regierung vor, insgeheim den IS zu unterstützen, um ihre Vormachtstellung in der Region auszubauen. Es liegt nun an den USA, den Vorfall lückenlos aufzuklären und das Gegenteil schlüssig zu beweisen. Sollte dies nicht gelingen, müsste der UN-Sicherheitsrat seine Position neu überdenken. Ebenso wäre es für die deutsche Regierung an der Zeit, die Bundeswehr aus dieser Koalition zurückzuziehen. Denn das Mandat des Bundestages wurde für den Kampf gegen die Terrororganisation IS und nicht für den Kampf gegen die syrische Armee erteilt. Ein solcher würde einem unrechtmäßigen Angriffskrieg im Sinne Artikel 26 des deutschen Grundgesetzes gleichkommen und wäre als solcher entsprechend zu ahnden.
von tz.
https://de.sputniknews.com/politik/20160922/312667866/assad-ausserung-usa-syrien-luege.html
https://de.sputniknews.com/panorama/20160918/312601466/us-angriff-syrien-kein-fehler.html
https://de.sputniknews.com/panorama/20160918/312599148/usa-syrien-tschurkin.html
https://de.sputniknews.com/politik/20160920/312639013/diplomat-tuerkei-angriff-usa-verantwortung.html
https://de.sputniknews.com/panorama/20160924/312687471/usa-entschuldigung-assad.html
http://www.tagesschau.de/inland/is-syrien-bundestag-105.html