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Als „Freunde Syriens“ bezeichnet sich ein Bündnis aus mehreren NATO- und einigen Golfstaaten. Was jedoch zeichnet einen wahren Freund aus? Erfüllen die selbsternannten „Freunde Syriens“ wirklich die Kriterien, die einen Freund ausmachen – oder verfolgen sie andere Ziele? Und welche Staaten erweisen sich als echte Freunde Syriens, die beim Wiederaufbau des zu weiten Teilen zerstörten Landes eine unerlässliche Rolle spielen?[weiterlesen]
Was zeichnet einen wahren Freund aus? Ein Freund ist jemand, der mich liebt, ohne irgendwelche Vorbedingungen meinerseits. Er hilft mir, wenn ich mich in Not befinde. Er möchte auch, dass es meiner Familie gut geht – ohne diese schlecht zu machen und von mir abzuspalten. Ja, er hält auch dann zu mir, wenn andere sich abwenden und haltlose Verleumdungen über mich verbreiten.
Als „Freunde Syriens“ bezeichnet sich nun ein Bündnis aus NATO-Staaten – darunter die USA, Großbritannien, Frankreich, die Türkei und Deutschland – und einigen Golfstaaten. Doch erfüllen diese selbsternannten „Freunde Syriens“ wirklich die Kriterien, die einen Freund ausmachen, oder welche Ziele verfolgen sie?
Gegründet wurde das Bündnis „Freunde Syriens“ im Jahr 2012 mit dem Ziel, einen Regimewechsel in Syrien herbeizuführen und Baschar al-Assad zu stürzen. Zu diesem Zweck waren islamistische Aufständische im Kampf gegen Syriens Militär mit großen Mengen an Waffen und Kriegsgerät ausgerüstet worden. Die Zerstörung weiter Teile Syriens und eine Massenflucht der syrischen Bevölkerung waren die Folge.
Da stellt sich die berechtigte Frage: Verhalten sich so echte Freunde? Der wichtigste, vom Volk gewählte Mann im Staat soll beseitigt werden, koste es, was es wolle – auch wenn dabei das ganze Land zerstört wird?! Dies wäre in etwa so, wie wenn mein bester Freund wollte, dass mich mein geliebter Ehepartner verlässt, indem er zu diesem Zweck mein Haus stürmen ließe, wobei unsere Möbel kurz und klein geschlagen und obendrein noch unsere Kinder aus dem Haus vertrieben werden würden. Und dies alles unter dem Vorwand, dass er es nur gut mit uns meinen würde und nur unser Bestes wollte! Ein wahrlich sonderbarer „guter Freund“.
Nun hat Syrien aber auch echte Freunde: Seit die syrische Armee die Terrormiliz Islamischen Staat (IS) erfolgreich zurückgedrängt hat, haben erfreulicherweise in den zurückeroberten Gebieten Wiederaufbaumaßnahmen begonnen. Dabei helfen gerade diejenigen Länder mit, die Syrien im Kampf gegen den Terrorismus unterstützt haben. So spielen Russland, der Iran und China die Hauptrolle beim Wiederaufbau. Dem gegenüber haben jedoch die sogenannten „Freunde Syriens“ am Rande der letzten UN-Vollversammlung im September 2017 deutlich gemacht, dass sie sich nur dann am Wiederaufbauprozess Syriens beteiligen wollen, wenn der syrische Regierungschef Assad gestürzt werden würde oder zurücktrete. Und dies, obwohl sich Assad im eigenen Land dauerhaft großer Beliebtheit erfreut.
Ungeachtet dessen, geht der Wiederaufbau in Syrien auch ohne Mithilfe der selbsternannten „Freunde Syriens“ voran. Seit Beginn dieses Jahres sind bereits etwa 500.000 Syrer in ihre ehemaligen Wohnorte zurückgekehrt, vor allem in die Gebiete um Aleppo, Homs und Damaskus, wo eine sichere Rückkehr als gewährleistet gilt.
Es sind erfreulicherweise auch Zeichen eines wirtschaftlichen Aufbruchs spürbar. So fand in Damaskus Ende August 2017 die 59. Internationale Messe statt, die letztmals vor dem Krieg im Jahre 2010 ihre Tore geöffnet hatte und als älteste Messe der arabischen Welt bekannt ist. Die diesjährige Messe stand unter dem Motto „Syrien lebt“ und war ein beeindruckendes Zeichen der Hoffnung und des Neuanfangs nach sechs Jahren kriegsbedingter Pause. Die Veranstaltung verzeichnete mit 2,2 Millionen (!) Besuchern einen neuen Besucherrekord! Während zuletzt im Jahre 2010 nur etwa 600 Unternehmen daran teilgenommen hatten, waren es diesmal 1.562 Aussteller aus Syrien selbst und zusätzlich aus weiteren 42 ausländischen Staaten!
Tamer Jaghi, der Organisator der Messe, appellierte an die europäischen Staaten und insbesondere auch an Deutschland, sich am Wiederaufbau Syriens zu beteiligen. Tamer Jaghi wörtlich: „Die Situation in Syrien ist vergleichbar mit der in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Deutschland ist ein gutes Beispiel dafür, wie so ein Wiederaufbau gelingen kann.“
Zahlreiche deutsche Firmen zeigten Interesse an einer Zusammenarbeit mit Syrien. Sie werden jedoch wegen den verhängten Sanktionen und der fehlenden Unterstützung durch die Bundesregierung davon abgehalten. Auch für die deutsche Regierung, die sich ebenfalls zu den selbsternannten „Freunden Syriens“ zählt, ist nicht das Ende der Gewalt in Syrien maßgeblich für den Start des Wiederaufbaus, sondern das Ende der Assad-Regierung.
Es stellt sich daher die Frage, ob die „Freunde Syriens“ wirklich die Freunde des syrischen Volkes sind – oder nicht viel mehr Freunde ihrer eigenen Macht- und Wirtschaftsinteressen?
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22.10.2017 | www.kla.tv/11331
Was zeichnet einen wahren Freund aus? Ein Freund ist jemand, der mich liebt, ohne irgendwelche Vorbedingungen meinerseits. Er hilft mir, wenn ich mich in Not befinde. Er möchte auch, dass es meiner Familie gut geht – ohne diese schlecht zu machen und von mir abzuspalten. Ja, er hält auch dann zu mir, wenn andere sich abwenden und haltlose Verleumdungen über mich verbreiten. Als „Freunde Syriens“ bezeichnet sich nun ein Bündnis aus NATO-Staaten – darunter die USA, Großbritannien, Frankreich, die Türkei und Deutschland – und einigen Golfstaaten. Doch erfüllen diese selbsternannten „Freunde Syriens“ wirklich die Kriterien, die einen Freund ausmachen, oder welche Ziele verfolgen sie? Gegründet wurde das Bündnis „Freunde Syriens“ im Jahr 2012 mit dem Ziel, einen Regimewechsel in Syrien herbeizuführen und Baschar al-Assad zu stürzen. Zu diesem Zweck waren islamistische Aufständische im Kampf gegen Syriens Militär mit großen Mengen an Waffen und Kriegsgerät ausgerüstet worden. Die Zerstörung weiter Teile Syriens und eine Massenflucht der syrischen Bevölkerung waren die Folge. Da stellt sich die berechtigte Frage: Verhalten sich so echte Freunde? Der wichtigste, vom Volk gewählte Mann im Staat soll beseitigt werden, koste es, was es wolle – auch wenn dabei das ganze Land zerstört wird?! Dies wäre in etwa so, wie wenn mein bester Freund wollte, dass mich mein geliebter Ehepartner verlässt, indem er zu diesem Zweck mein Haus stürmen ließe, wobei unsere Möbel kurz und klein geschlagen und obendrein noch unsere Kinder aus dem Haus vertrieben werden würden. Und dies alles unter dem Vorwand, dass er es nur gut mit uns meinen würde und nur unser Bestes wollte! Ein wahrlich sonderbarer „guter Freund“. Nun hat Syrien aber auch echte Freunde: Seit die syrische Armee die Terrormiliz Islamischen Staat (IS) erfolgreich zurückgedrängt hat, haben erfreulicherweise in den zurückeroberten Gebieten Wiederaufbaumaßnahmen begonnen. Dabei helfen gerade diejenigen Länder mit, die Syrien im Kampf gegen den Terrorismus unterstützt haben. So spielen Russland, der Iran und China die Hauptrolle beim Wiederaufbau. Dem gegenüber haben jedoch die sogenannten „Freunde Syriens“ am Rande der letzten UN-Vollversammlung im September 2017 deutlich gemacht, dass sie sich nur dann am Wiederaufbauprozess Syriens beteiligen wollen, wenn der syrische Regierungschef Assad gestürzt werden würde oder zurücktrete. Und dies, obwohl sich Assad im eigenen Land dauerhaft großer Beliebtheit erfreut. Ungeachtet dessen, geht der Wiederaufbau in Syrien auch ohne Mithilfe der selbsternannten „Freunde Syriens“ voran. Seit Beginn dieses Jahres sind bereits etwa 500.000 Syrer in ihre ehemaligen Wohnorte zurückgekehrt, vor allem in die Gebiete um Aleppo, Homs und Damaskus, wo eine sichere Rückkehr als gewährleistet gilt. Es sind erfreulicherweise auch Zeichen eines wirtschaftlichen Aufbruchs spürbar. So fand in Damaskus Ende August 2017 die 59. Internationale Messe statt, die letztmals vor dem Krieg im Jahre 2010 ihre Tore geöffnet hatte und als älteste Messe der arabischen Welt bekannt ist. Die diesjährige Messe stand unter dem Motto „Syrien lebt“ und war ein beeindruckendes Zeichen der Hoffnung und des Neuanfangs nach sechs Jahren kriegsbedingter Pause. Die Veranstaltung verzeichnete mit 2,2 Millionen (!) Besuchern einen neuen Besucherrekord! Während zuletzt im Jahre 2010 nur etwa 600 Unternehmen daran teilgenommen hatten, waren es diesmal 1.562 Aussteller aus Syrien selbst und zusätzlich aus weiteren 42 ausländischen Staaten! Tamer Jaghi, der Organisator der Messe, appellierte an die europäischen Staaten und insbesondere auch an Deutschland, sich am Wiederaufbau Syriens zu beteiligen. Tamer Jaghi wörtlich: „Die Situation in Syrien ist vergleichbar mit der in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Deutschland ist ein gutes Beispiel dafür, wie so ein Wiederaufbau gelingen kann.“ Zahlreiche deutsche Firmen zeigten Interesse an einer Zusammenarbeit mit Syrien. Sie werden jedoch wegen den verhängten Sanktionen und der fehlenden Unterstützung durch die Bundesregierung davon abgehalten. Auch für die deutsche Regierung, die sich ebenfalls zu den selbsternannten „Freunden Syriens“ zählt, ist nicht das Ende der Gewalt in Syrien maßgeblich für den Start des Wiederaufbaus, sondern das Ende der Assad-Regierung. Es stellt sich daher die Frage, ob die „Freunde Syriens“ wirklich die Freunde des syrischen Volkes sind – oder nicht viel mehr Freunde ihrer eigenen Macht- und Wirtschaftsinteressen?
von imf./sif./jj./mol.
http://www.epochtimes.de/politik/welt/westen-lehnt-hilfe-fuer-wiederaufbau-syriens-ab-nicht-das-ende-der-gewalt-sondern-regime-change-am-wichtigsten-a2224376.html
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/08/28/syrien-internationale-messe-als-auftakt-fuer-den-wiederaufbau/?ls=ap
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/53593-friedensmacht-russland-fluechtlinge-in-syrien-kehren-zurueck/