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Auswirkungen der Personenfreizügigkeit für den Schweizer Kanton Tessin
Das Personenfreizügigkeitsabkommen sieht unter bestimmten Voraussetzungen Aufenthaltsrechte für EU-Bürger und ihre Familienangehörigen ...[weiterlesen]
Guten Abend, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, schön dass Sie wieder bei uns auf Klagemauer.tv dabei sind. In unserem heutigen Medienkommentar befassen wir uns mit den Auswirkungen der sogenannte Personenfreizügigkeit auf den Schweizer Kanton Tessin. Das Personenfreizügigkeitsabkommen sieht unter bestimmten Voraussetzungen Aufenthaltsrechte für EU-Bürger und ihre Familienangehörigen in der Schweiz und umgekehrt vor. Infolge dieses Abkommens mit der EU hat die Zahl der Grenzgänger von 26,000 im Jahre 1998 auf 60,000 bis Ende 2013 zugenommen. Das ist eine Zunahme von 34,000 oder 130%. Vor allem seit 2004 stieg diese Zahl enorm an. Der Grund dafür: 2004 wurde der Inländervorrang bei Neueinstellungen fallen gelassen. Mittlerweile machen die Grenzgänger im Tessin mehr als ein Viertel der gesamten Arbeitskraft aus. Zum Vergleich: Der Anteil der Grenzgänger beträgt gesamtschweizerisch rund fünf Prozent. Davon arbeiten rund zwanzig Prozent im Kanton Tessin, also von hundert in der Schweiz angestellten Grenzgängern, arbeiten zwanzig im Tessin. Eine vom Statistischen Amt des Kantons Tessin erstellte Studie zeigt auf, dass das Bildungsprofil der Grenzgänger immer mehr jenem der Einheimischen gleicht. Die Grenzgänger füllen also nicht mehr diejenigen Lücken in der Wirtschaft, für die zu wenig einheimische Fachkräfte vorhanden sind, sondern verdrängen immer mehr Tessiner vom Arbeitsmarkt. So zum Beispiel im Lehrerberuf, wo die Präsenz der Grenzgänger von 1998 bis heute um 1000 Prozent angestiegen ist und sich somit die Zahl verzehnfacht hat. Aus der Sicht vieler Bürger im Tessin benötigt ihr Kanton durchaus eine gewisse Anzahl Grenzgänger, doch dafür ist die Personenfreizügigkeit nicht nötig. Denn die Personenfreizügigkeit hat alle Tore weit aufgemacht, wodurch ein gesundes Mass an Grenzgängern weit überschritten wurde. Das bestätigen auch die Arbeitslosenzahlen im Tessin. Schweizweit beträgt die Arbeitslosenquote 3,5 Prozent, während sie im Tessin bei 5 Prozent liegt. Bei der Jugendarbeitslosigkeit ist der Unterschied noch grösser. Während sie schweizweit auch bei 3,5 Prozent liegt, beträgt die Quote im Tessin 6,5 Prozent. Diese Zahlen und Fakten haben im Tessin sogar die Grünen und viele Sozialdemokraten dazu bewogen, die Masseneinwanderungs-Initiative der Schweizerischen Volkspartei zu unterstützen. Für viele Bürger im Kanton Tessin ist die Rückkehr zum Inländervorrang eine lebensnotwendige Massnahme und sie rufen darum auch dazu auf, am kommenden Sonntag dem 9.Februar 2014, JA zur Initiative „Gegen Masseneinwanderung“ zu stimmen. Werden sich die anderen Schweizer Kantone solidarisch mit dem italienisch sprechenden Teil der Schweiz zu erkennen geben? Der kommende Sonntag wird die Antwort dazu liefern. Hiermit verabschieden wir uns von Ihnen liebe Zuschauerinnen und Zuschauer und wünschen Ihnen einen erbaulichen Abend.
von
mb.
Quellen/Links: Zeitung: Schweizerzeit Nr.2 vom 31.Januar 2014
Auswirkungen der Personenfreizügigkeit für den Schweizer Kanton Tessin
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03.02.2014 | www.kla.tv/2228
Guten Abend, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, schön dass Sie wieder bei uns auf Klagemauer.tv dabei sind. In unserem heutigen Medienkommentar befassen wir uns mit den Auswirkungen der sogenannte Personenfreizügigkeit auf den Schweizer Kanton Tessin. Das Personenfreizügigkeitsabkommen sieht unter bestimmten Voraussetzungen Aufenthaltsrechte für EU-Bürger und ihre Familienangehörigen in der Schweiz und umgekehrt vor. Infolge dieses Abkommens mit der EU hat die Zahl der Grenzgänger von 26,000 im Jahre 1998 auf 60,000 bis Ende 2013 zugenommen. Das ist eine Zunahme von 34,000 oder 130%. Vor allem seit 2004 stieg diese Zahl enorm an. Der Grund dafür: 2004 wurde der Inländervorrang bei Neueinstellungen fallen gelassen. Mittlerweile machen die Grenzgänger im Tessin mehr als ein Viertel der gesamten Arbeitskraft aus. Zum Vergleich: Der Anteil der Grenzgänger beträgt gesamtschweizerisch rund fünf Prozent. Davon arbeiten rund zwanzig Prozent im Kanton Tessin, also von hundert in der Schweiz angestellten Grenzgängern, arbeiten zwanzig im Tessin. Eine vom Statistischen Amt des Kantons Tessin erstellte Studie zeigt auf, dass das Bildungsprofil der Grenzgänger immer mehr jenem der Einheimischen gleicht. Die Grenzgänger füllen also nicht mehr diejenigen Lücken in der Wirtschaft, für die zu wenig einheimische Fachkräfte vorhanden sind, sondern verdrängen immer mehr Tessiner vom Arbeitsmarkt. So zum Beispiel im Lehrerberuf, wo die Präsenz der Grenzgänger von 1998 bis heute um 1000 Prozent angestiegen ist und sich somit die Zahl verzehnfacht hat. Aus der Sicht vieler Bürger im Tessin benötigt ihr Kanton durchaus eine gewisse Anzahl Grenzgänger, doch dafür ist die Personenfreizügigkeit nicht nötig. Denn die Personenfreizügigkeit hat alle Tore weit aufgemacht, wodurch ein gesundes Mass an Grenzgängern weit überschritten wurde. Das bestätigen auch die Arbeitslosenzahlen im Tessin. Schweizweit beträgt die Arbeitslosenquote 3,5 Prozent, während sie im Tessin bei 5 Prozent liegt. Bei der Jugendarbeitslosigkeit ist der Unterschied noch grösser. Während sie schweizweit auch bei 3,5 Prozent liegt, beträgt die Quote im Tessin 6,5 Prozent. Diese Zahlen und Fakten haben im Tessin sogar die Grünen und viele Sozialdemokraten dazu bewogen, die Masseneinwanderungs-Initiative der Schweizerischen Volkspartei zu unterstützen. Für viele Bürger im Kanton Tessin ist die Rückkehr zum Inländervorrang eine lebensnotwendige Massnahme und sie rufen darum auch dazu auf, am kommenden Sonntag dem 9.Februar 2014, JA zur Initiative „Gegen Masseneinwanderung“ zu stimmen. Werden sich die anderen Schweizer Kantone solidarisch mit dem italienisch sprechenden Teil der Schweiz zu erkennen geben? Der kommende Sonntag wird die Antwort dazu liefern. Hiermit verabschieden wir uns von Ihnen liebe Zuschauerinnen und Zuschauer und wünschen Ihnen einen erbaulichen Abend.
von mb.