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Psychopharmaka verursachen meist Krankheiten, die sie heilen sollten
Der Gebrauch von Antidepressiva sei in den meisten OECD-Ländern in den vergangenen zehn Jahren dramatisch angestiegen. In manchen Ländern werde inzwischen mehr als einem von zehn Erwachsenen ein Antidepressivum verschrieben. Dieser Medienkommentar behandelt die Frage, wie werden psychologische Krankheiten ausgelöst und was bewirken psychiatrische Medikamente im Gehirn?[weiterlesen]
Im Jahr 2013 veröffentlichte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, ihren Jahresbericht über die Häufigkeit der Abgabe von Antidepressiva. Das sind Medikamente, die zur Behandlung einer Depression gegeben werden.
Der Gebrauch von Antidepressiva sei in den meisten OECD-Ländern in den vergangenen zehn Jahren dramatisch angestiegen. In manchen Ländern werde inzwischen mehr als einem von zehn Erwachsenen ein Antidepressivum verschrieben. Island, Australien und Kanada führen die Tabelle an. 2011 lag in Island die verschriebene Tagesdosis etwa bei 100 je 1.000 Einwohner. Im Jahr 2000 waren es dagegen nur etwa 70 Tagesdosen je 1.000 Einwohner. Auch in Deutschland hat sich die Zahl der Verschreibungen deutlich erhöht: von knapp über 20 Tagesdosen je 1.000 Einwohner im Jahr 2000 auf 50 Tagesdosen je 1.000 Einwohner im Jahr 2011.
Der Begriff Depression beschreibt eine psychische Störung mit drei Hauptsymptomen: gedrückte Stimmung, Interessenverlust oder Freudlosigkeit und Antriebsmangel oder erhöhte Ermüdbarkeit. Wie kam es dazu, dass psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel die Depression, überhaupt mit Medikamenten behandelt werden?
Seit Ende des 19.Jahrhunderts suchten Psychiater nach Wegen zur Klassifizierung von psychischen Erkrankungen. Ihre Bemühungen dokumentierten sie in verschiedenen Ausgaben des „Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen“, kurz DSM. Dieses wurde 1952 von der „Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft“, kurz APA, dem großen nordamerikanischen Fachverband für Psychologie, zum ersten Mal herausgegeben.
Die Beschreibung der psychischen Störungen beruhte dabei nicht auf einem wissenschaftlichen Verfahren, sondern auf einer schriftlichen Abstimmung von zehn Prozent der Psychiater, die APA- Mitglieder waren. Als Medikamente wie das Beruhigungsmittel Valium auf den Markt kamen, suchte die Psychiatrie eine biologische Erklärung für die Verschreibung von Medikamenten bei psychischen Störungen. 1950 veröffentlichte der Psychiater Dr. Joseph Schildkraut folgende Theorie, ich zitiere: „Psychische Probleme werden möglicherweise durch ein biochemisches Ungleichgewicht der Neurotransmitter, das sind Botenstoffe, im Gehirn hervorgerufen.“
Doch die Theorie des chemischen Ungleichgewichts bei Depressionen wurde bereits im Jahre 1984 widerlegt. Damals konnten Forscher zum ersten Mal die Gehirnflüssigkeit von depressiven Patienten messen. Der Serotoninwert, ein Botenstoff im Gehirn, war mal hoch und mal niedrig, egal ob die Leute depressiv oder gesund waren. Weitere wissenschaftliche Studien bestätigten dies. Eine Studie wurde z.B. 1994 im JAMA Psychiatry (= Journal of American Medical Association), einer medizinischen Fachzeitschrift, veröffentlicht. Sie zeigte, dass eine Absenkung des Serotonin auch bei unbehandelten depressiven Patienten die Depression nicht verschlimmerte.
2001 veröffentlichte das British Journal of Psychiatrie eine weitere Studie, bei der die Versuche wiederholt wurden. Forscher maßen dabei die Serotoninkonzentration im Gehirn. Sie bewiesen, dass eine serotoninarme Ernährung die Serotoninkonzentration im Gehirn senkt. Dies löste bei gesunden Menschen jedoch keine Depression aus.
Das bedeutet, dass es bei psychischen Erkrankungen kein chemisches Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn gibt. Trotzdem werden seit ca. 1952 psychisch kranke Patienten regelmäßig mit Medikamenten behandelt, die unter anderem den Serotoninstoffwechsel im Gehirn verändern.
Was nun aber bewirken psychiatrische Medikamente im Gehirn? 1996 wurde von Stephan Hymen, ehemaliger Direktor des weltweit grössten Forschungszentrums für psychische Störungen, dazu eine Studie im „American Journal of Psychiatry“ veröffentlicht. Sie zeigte:
- Psychiatrische Medikamente erzeugen Störungen der Neurotransmitter, also der Botenstoffe, im Gehirn.
- Als Antwort darauf entwickelt das Gehirn eine Reihe von Anpassungen, um sein Gleichgewicht im inneren Milieu aufrechtzuerhalten.
- Als Folge funktioniere das Gehirn nach wenigen Wochen nicht mehr in der Weise, wie es dem Normalzustand entsprechen würde.
Somit muss man zum Schluss kommen, dass psychiatrische Medikamente – zumindest in vielen Fällen ‒ eigentlich jene Krankheiten verursachen, die sie angeblich heilen sollten.
Dies bestätigen auch andere Studien, die den Verlauf der Erkrankung bei psychisch kranken Patienten mit und ohne Medikamententherapie vergleichen. In diesen Vergleichen fällt auf, dass Patienten, welche regelmäßig Medikamente erhielten, häufiger rückfällig waren als solche, die ohne Medikamente behandelt wurden. Dies wird als „Drehtür-Syndrom“ bezeichnet. Die Rückfallrate stieg bei Verabreichung von Medikamenten von 55 % auf 69 %. Zudem gestalteten sich diese Rückfälle schwerwiegender, als bei Patienten die keine Medikamente eingenommen hatten.
Welches Fazit muss deshalb aus diesen Fakten gezogen werden? Nach Jahren der Forschung zu diesem Thema fassen es Peter Götzsche, Professor für klinisches Forschungsdesign, und Robert Whitaker, ein amerikanischer Journalist, folgendermaßen zusammen, ich zitiere: „Psychopharmaka beseitigen kein chemisches Ungleichgewicht, sie verursachen es. Wenn man sie länger als ein paar Wochen nimmt, verursachen sie die Krankheit, die sie heilen sollten.
Wir haben aus psychischen Störungen, die früher oft vorübergehende Krankheiten waren, mit den von uns eingesetzten Medikamenten chronische Störungen gemacht.
Sendungstext
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05.09.2015 | www.kla.tv/6645
Im Jahr 2013 veröffentlichte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, ihren Jahresbericht über die Häufigkeit der Abgabe von Antidepressiva. Das sind Medikamente, die zur Behandlung einer Depression gegeben werden. Der Gebrauch von Antidepressiva sei in den meisten OECD-Ländern in den vergangenen zehn Jahren dramatisch angestiegen. In manchen Ländern werde inzwischen mehr als einem von zehn Erwachsenen ein Antidepressivum verschrieben. Island, Australien und Kanada führen die Tabelle an. 2011 lag in Island die verschriebene Tagesdosis etwa bei 100 je 1.000 Einwohner. Im Jahr 2000 waren es dagegen nur etwa 70 Tagesdosen je 1.000 Einwohner. Auch in Deutschland hat sich die Zahl der Verschreibungen deutlich erhöht: von knapp über 20 Tagesdosen je 1.000 Einwohner im Jahr 2000 auf 50 Tagesdosen je 1.000 Einwohner im Jahr 2011. Der Begriff Depression beschreibt eine psychische Störung mit drei Hauptsymptomen: gedrückte Stimmung, Interessenverlust oder Freudlosigkeit und Antriebsmangel oder erhöhte Ermüdbarkeit. Wie kam es dazu, dass psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel die Depression, überhaupt mit Medikamenten behandelt werden? Seit Ende des 19.Jahrhunderts suchten Psychiater nach Wegen zur Klassifizierung von psychischen Erkrankungen. Ihre Bemühungen dokumentierten sie in verschiedenen Ausgaben des „Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen“, kurz DSM. Dieses wurde 1952 von der „Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft“, kurz APA, dem großen nordamerikanischen Fachverband für Psychologie, zum ersten Mal herausgegeben. Die Beschreibung der psychischen Störungen beruhte dabei nicht auf einem wissenschaftlichen Verfahren, sondern auf einer schriftlichen Abstimmung von zehn Prozent der Psychiater, die APA- Mitglieder waren. Als Medikamente wie das Beruhigungsmittel Valium auf den Markt kamen, suchte die Psychiatrie eine biologische Erklärung für die Verschreibung von Medikamenten bei psychischen Störungen. 1950 veröffentlichte der Psychiater Dr. Joseph Schildkraut folgende Theorie, ich zitiere: „Psychische Probleme werden möglicherweise durch ein biochemisches Ungleichgewicht der Neurotransmitter, das sind Botenstoffe, im Gehirn hervorgerufen.“ Doch die Theorie des chemischen Ungleichgewichts bei Depressionen wurde bereits im Jahre 1984 widerlegt. Damals konnten Forscher zum ersten Mal die Gehirnflüssigkeit von depressiven Patienten messen. Der Serotoninwert, ein Botenstoff im Gehirn, war mal hoch und mal niedrig, egal ob die Leute depressiv oder gesund waren. Weitere wissenschaftliche Studien bestätigten dies. Eine Studie wurde z.B. 1994 im JAMA Psychiatry (= Journal of American Medical Association), einer medizinischen Fachzeitschrift, veröffentlicht. Sie zeigte, dass eine Absenkung des Serotonin auch bei unbehandelten depressiven Patienten die Depression nicht verschlimmerte. 2001 veröffentlichte das British Journal of Psychiatrie eine weitere Studie, bei der die Versuche wiederholt wurden. Forscher maßen dabei die Serotoninkonzentration im Gehirn. Sie bewiesen, dass eine serotoninarme Ernährung die Serotoninkonzentration im Gehirn senkt. Dies löste bei gesunden Menschen jedoch keine Depression aus. Das bedeutet, dass es bei psychischen Erkrankungen kein chemisches Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn gibt. Trotzdem werden seit ca. 1952 psychisch kranke Patienten regelmäßig mit Medikamenten behandelt, die unter anderem den Serotoninstoffwechsel im Gehirn verändern. Was nun aber bewirken psychiatrische Medikamente im Gehirn? 1996 wurde von Stephan Hymen, ehemaliger Direktor des weltweit grössten Forschungszentrums für psychische Störungen, dazu eine Studie im „American Journal of Psychiatry“ veröffentlicht. Sie zeigte: - Psychiatrische Medikamente erzeugen Störungen der Neurotransmitter, also der Botenstoffe, im Gehirn. - Als Antwort darauf entwickelt das Gehirn eine Reihe von Anpassungen, um sein Gleichgewicht im inneren Milieu aufrechtzuerhalten. - Als Folge funktioniere das Gehirn nach wenigen Wochen nicht mehr in der Weise, wie es dem Normalzustand entsprechen würde. Somit muss man zum Schluss kommen, dass psychiatrische Medikamente – zumindest in vielen Fällen ‒ eigentlich jene Krankheiten verursachen, die sie angeblich heilen sollten. Dies bestätigen auch andere Studien, die den Verlauf der Erkrankung bei psychisch kranken Patienten mit und ohne Medikamententherapie vergleichen. In diesen Vergleichen fällt auf, dass Patienten, welche regelmäßig Medikamente erhielten, häufiger rückfällig waren als solche, die ohne Medikamente behandelt wurden. Dies wird als „Drehtür-Syndrom“ bezeichnet. Die Rückfallrate stieg bei Verabreichung von Medikamenten von 55 % auf 69 %. Zudem gestalteten sich diese Rückfälle schwerwiegender, als bei Patienten die keine Medikamente eingenommen hatten. Welches Fazit muss deshalb aus diesen Fakten gezogen werden? Nach Jahren der Forschung zu diesem Thema fassen es Peter Götzsche, Professor für klinisches Forschungsdesign, und Robert Whitaker, ein amerikanischer Journalist, folgendermaßen zusammen, ich zitiere: „Psychopharmaka beseitigen kein chemisches Ungleichgewicht, sie verursachen es. Wenn man sie länger als ein paar Wochen nimmt, verursachen sie die Krankheit, die sie heilen sollten. Wir haben aus psychischen Störungen, die früher oft vorübergehende Krankheiten waren, mit den von uns eingesetzten Medikamenten chronische Störungen gemacht.
von ch.
https://www.youtube.com/watch?v=YfrE-o4TdDI
http://www.depression-heute.de/vorurteile.html?id=20
http://www.anti-zensur.info/azkmediacenter.php?mediacenter=conference&topic=6&id=40
Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität, Buch von Peter C. Götzsche http://www.bgsp-ev.de/pdfs/Whitaker%20deutsch.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7944875
http://bjp.rcpsych.org/content/178/5/399.full.pdf+html