Diese Website verwendet Cookies. Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Bei uns sind Ihre Daten sicher. Wir geben keine Ihrer Analyse- oder Kontaktdaten an Dritte weiter! Weiterführende Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.
Seit das libysche Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi am 20. Oktober 2011 von Rebellen brutal ermordet wurde, herrscht im Land Bürgerkrieg und Chaos. Nun gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer für das Volk: Gaddafis Sohn Saif al-Islam, der bereits unter seinem Vater als gemäßigter Staatsmann gegen die vom Westen geschürte Spaltungspolitik arbeitete und nur knapp seiner Hinrichtung entkam. Das libysche Volk sieht seine Rückkehr als Voraussetzung für eine echte Friedenspolitik.[weiterlesen]
Am 20. Oktober 2011, also genau heute vor sechs Jahren, wurde das damalige libysche Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi von Rebellen brutal ermordet. Diese erhielten von der NATO Unterstützung. Der daraufhin im Land entstandene Bürgerkrieg wird bis heute geführt. Offiziell regiert Ministerpräsident Fayiz as-Sarradsch, doch im Osten hat Ex-General Chalifa Haftar die Kontrolle. Dazwischen bekämpfen sich unzählige Milizen, der Islamische Staat und al Qaida mischen auch mit. Es gibt Berichte über Sklavenhandel, Folter, Entführungen. Das politische System ist instabil und die Inflation ist so hoch, dass Lebensmittel unbezahlbar werden. Kurz, wie selbst die Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ folgerte: „Es ist ein Desaster, das die Frage zulässt, ob es eine gute Idee war, den verhassten Staatschef zu stürzen und das Land damit ins Chaos.“
Eines ist sicher, Muammar al-Gaddafi verstand es, das libysche Volk aus traditionellen Stammesgesellschaften, Arabern und verschiedenen Minderheiten zusammenzuhalten. Libyen unter Gaddafi brachte es zu wirtschaftlicher Eigenständigkeit und galt als reichstes Land Afrikas. Gaddafi führte in Libyen die sogenannte „Dschamahirija“ (zu Deutsch: „Volksmassenrepublik“) ein, eine Form direkter Demokratie. Diese sah vor, dass das libysche Volk mittels Volkskongressen und Volkskomitees direkt die Macht ausüben sollte. Die britische Journalistin Lizzy Phelan, die 2011 zweimal in Libyen war und mit den Einwohnern sprach, kam dann zum Schluss, dass 90 Prozent der Bevölkerung hinter Gaddafi stand. Der US-amerikanische Ökonom und Publizist Paul Craig Roberts zitierte den ehemaligen US- Außenminister Colin Powell wie folgt: „Wir dachten, wir wüssten, was in Libyen passieren würde … und wir dachten falsch. Wir müssen bedenken, dass es in jedem dieser Länder eine Struktur gibt, welche die Gesellschaft zusammenhält. Und wie wir gelernt haben, vor allem in Libyen, fällt alles auseinander, wenn man die Spitze entfernt ... und man erntet Chaos.“
Nun ist jedoch mitten im Chaos Libyens ein neuer Hoffnungsschimmer aufgetaucht. Von den bisherigen Friedensgesprächen in Libyen erwartet das libysche Volk nämlich schon lange nichts mehr. Neue Hoffnung setze das libysche Volk – ausgerechnet – auf Gaddafis Sohn Saif al-Islam. Nur er betreibe echte Friedenspolitik. Diese Aussagen, die das Nachrichtenportal SPUTNIK am 18. Oktober 2017 veröffentlichte, machte Khalid al Zaidi, der Rechtsanwalt der Familie Gaddafi.
Zur Erinnerung: Saif al-Islam al-Gaddafi (nachfolgend Saif Gaddafi genannt), der zweitälteste Sohn Muammar al-Gaddafis, hat in Wien und London studiert und trat unter seinem Vater als gemäßigter, diplomatischer Staatsmann auf. Während des Libyschen Bürgerkriegs im Jahr 2011 rief er die libysche Bevölkerung regelmäßig zum Widerstand gegen die zum Teil aus dem Ausland eingeschleusten Rebellen auf, um damit die vom Westen geschürte Spaltungspolitik zu unterbinden. Am 19. November 2011 wurde Saif Gaddafi im Süden Libyens von libyschen Rebellen festgenommen. Im Juli 2015 wurde er in einem in Tripolis geführten Prozess zum Tod durch Erschießen verurteilt. Wie sein Anwalt berichtete, wurde der Prozess unter fragwürdigen Rechtsstandards geführt, unter anderem mit Geständnissen, die unter Folter abgegeben wurden. Am 9. Juni 2017 wurde Saif Gaddafi im Rahmen einer Generalamnestie aus dem Gefängnis entlassen.
Kurz darauf rief er in einer Ansprache an das libysche Volk und die Völkergemeinschaft dazu auf, dem Bruderzwist in Libyen ein Ende zu setzen und einen Rechtsstaat zu bilden. Basem as-Sol, der amtliche Sprecher der Stammesvereinigung, erklärte kurz wörtlich dazu: „Der überwiegende Teil der libyschen Gesellschaft würde es begrüßen, dass Saif al-Islam in die große Politik zurückkehrt und das Amt des Präsidenten bekleidet. Er ist eine bedeutsame Figur, die fähig ist, das Land zur nationalen Aussöhnung zu führen.“
Auch der Rechtsanwalt der Familie Gaddafi, Khalid al Zaidi, ist überzeugt, dass der Sohn Muammar al-Gaddafis eine politische Einigung erzielen könne. In dieser Lage, in der kein echter Dialog stattfinde, sei die Rückkehr von Saif Gaddafi in die Politik notwendig, denn er werde vom einfachen Volk unterstützt.
Khalid al Zaidi wörtlich: „Saif Gaddafi reist durchs Land, trifft die Stammesfürsten, versucht die verfeindeten Seiten zu befrieden und die Situation zu stabilisieren. […] Für die meisten libyschen Stämme ist Saif Gaddafi die letzte Hoffnung.“
Es bleibt zu hoffen, dass die westliche Völkergemeinschaft aus den Fehlern der Vergangenheit lernt. Um des libyschen Volkes willen solle diese „letzte Hoffnung“ Libyens als wertvoll und unterstützenswert erachtet werden. Fatal wäre es, wenn sich der Westen abermals um des westlichen „Demokratieverständnisses willen“ und vor allem aufgrund von Eigeninteressen zerstörerisch einmischen würde.
Sendungstext
herunterladen
20.10.2017 | www.kla.tv/11317
Am 20. Oktober 2011, also genau heute vor sechs Jahren, wurde das damalige libysche Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi von Rebellen brutal ermordet. Diese erhielten von der NATO Unterstützung. Der daraufhin im Land entstandene Bürgerkrieg wird bis heute geführt. Offiziell regiert Ministerpräsident Fayiz as-Sarradsch, doch im Osten hat Ex-General Chalifa Haftar die Kontrolle. Dazwischen bekämpfen sich unzählige Milizen, der Islamische Staat und al Qaida mischen auch mit. Es gibt Berichte über Sklavenhandel, Folter, Entführungen. Das politische System ist instabil und die Inflation ist so hoch, dass Lebensmittel unbezahlbar werden. Kurz, wie selbst die Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ folgerte: „Es ist ein Desaster, das die Frage zulässt, ob es eine gute Idee war, den verhassten Staatschef zu stürzen und das Land damit ins Chaos.“ Eines ist sicher, Muammar al-Gaddafi verstand es, das libysche Volk aus traditionellen Stammesgesellschaften, Arabern und verschiedenen Minderheiten zusammenzuhalten. Libyen unter Gaddafi brachte es zu wirtschaftlicher Eigenständigkeit und galt als reichstes Land Afrikas. Gaddafi führte in Libyen die sogenannte „Dschamahirija“ (zu Deutsch: „Volksmassenrepublik“) ein, eine Form direkter Demokratie. Diese sah vor, dass das libysche Volk mittels Volkskongressen und Volkskomitees direkt die Macht ausüben sollte. Die britische Journalistin Lizzy Phelan, die 2011 zweimal in Libyen war und mit den Einwohnern sprach, kam dann zum Schluss, dass 90 Prozent der Bevölkerung hinter Gaddafi stand. Der US-amerikanische Ökonom und Publizist Paul Craig Roberts zitierte den ehemaligen US- Außenminister Colin Powell wie folgt: „Wir dachten, wir wüssten, was in Libyen passieren würde … und wir dachten falsch. Wir müssen bedenken, dass es in jedem dieser Länder eine Struktur gibt, welche die Gesellschaft zusammenhält. Und wie wir gelernt haben, vor allem in Libyen, fällt alles auseinander, wenn man die Spitze entfernt ... und man erntet Chaos.“ Nun ist jedoch mitten im Chaos Libyens ein neuer Hoffnungsschimmer aufgetaucht. Von den bisherigen Friedensgesprächen in Libyen erwartet das libysche Volk nämlich schon lange nichts mehr. Neue Hoffnung setze das libysche Volk – ausgerechnet – auf Gaddafis Sohn Saif al-Islam. Nur er betreibe echte Friedenspolitik. Diese Aussagen, die das Nachrichtenportal SPUTNIK am 18. Oktober 2017 veröffentlichte, machte Khalid al Zaidi, der Rechtsanwalt der Familie Gaddafi. Zur Erinnerung: Saif al-Islam al-Gaddafi (nachfolgend Saif Gaddafi genannt), der zweitälteste Sohn Muammar al-Gaddafis, hat in Wien und London studiert und trat unter seinem Vater als gemäßigter, diplomatischer Staatsmann auf. Während des Libyschen Bürgerkriegs im Jahr 2011 rief er die libysche Bevölkerung regelmäßig zum Widerstand gegen die zum Teil aus dem Ausland eingeschleusten Rebellen auf, um damit die vom Westen geschürte Spaltungspolitik zu unterbinden. Am 19. November 2011 wurde Saif Gaddafi im Süden Libyens von libyschen Rebellen festgenommen. Im Juli 2015 wurde er in einem in Tripolis geführten Prozess zum Tod durch Erschießen verurteilt. Wie sein Anwalt berichtete, wurde der Prozess unter fragwürdigen Rechtsstandards geführt, unter anderem mit Geständnissen, die unter Folter abgegeben wurden. Am 9. Juni 2017 wurde Saif Gaddafi im Rahmen einer Generalamnestie aus dem Gefängnis entlassen. Kurz darauf rief er in einer Ansprache an das libysche Volk und die Völkergemeinschaft dazu auf, dem Bruderzwist in Libyen ein Ende zu setzen und einen Rechtsstaat zu bilden. Basem as-Sol, der amtliche Sprecher der Stammesvereinigung, erklärte kurz wörtlich dazu: „Der überwiegende Teil der libyschen Gesellschaft würde es begrüßen, dass Saif al-Islam in die große Politik zurückkehrt und das Amt des Präsidenten bekleidet. Er ist eine bedeutsame Figur, die fähig ist, das Land zur nationalen Aussöhnung zu führen.“ Auch der Rechtsanwalt der Familie Gaddafi, Khalid al Zaidi, ist überzeugt, dass der Sohn Muammar al-Gaddafis eine politische Einigung erzielen könne. In dieser Lage, in der kein echter Dialog stattfinde, sei die Rückkehr von Saif Gaddafi in die Politik notwendig, denn er werde vom einfachen Volk unterstützt. Khalid al Zaidi wörtlich: „Saif Gaddafi reist durchs Land, trifft die Stammesfürsten, versucht die verfeindeten Seiten zu befrieden und die Situation zu stabilisieren. […] Für die meisten libyschen Stämme ist Saif Gaddafi die letzte Hoffnung.“ Es bleibt zu hoffen, dass die westliche Völkergemeinschaft aus den Fehlern der Vergangenheit lernt. Um des libyschen Volkes willen solle diese „letzte Hoffnung“ Libyens als wertvoll und unterstützenswert erachtet werden. Fatal wäre es, wenn sich der Westen abermals um des westlichen „Demokratieverständnisses willen“ und vor allem aufgrund von Eigeninteressen zerstörerisch einmischen würde.
von dd.
https://de.sputniknews.com/politik/20160531310269741-lawrow-gaddafi-mord-kriegsverbrechen/
http://www.tagesspiegel.de/themen/alterspalter/libyen-syrien-aegypten-demokratie-ist-leidkultur/19771294.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Dschamahirija
https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_der_Libysch-Arabischen_Dschamahirija
https://de.wikipedia.org/wiki/Saif_al-Islam_al-Gaddafi
https://de.sputniknews.com/politik/20171018317924420-gaddafis-sohn-rueckkehr-in-die-politik/
https://de.sputniknews.com/politik/20170612316127419-libyen-gaddafi-sohn-botschaft/
https://de.sputniknews.com/politik/20170621316255640-gaddafis-sohn-kann-libyen-fuehren/